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Vox Time Machine Test

Details

Konzept:
Genau wie beim Satchurator besteht auch das Gehäuse der Time-Maschine aus Metall-Druckguss, diesmal aber in einem hochglänzendem Grün lackiert. Es wirkt äußerst robust und wertig. An der rechten Außenseite finden wir den Instrumenteneingang, auf der anderen Seite die beiden Ausgangsbuchsen OUT und DRY. Auf dem Pedal – wie schon beim Verzerrermodell – greift man stilecht mittels cremefarbener “Chickenhead“-Drehregler ins Geschehen ein. Diese bedienen von rechts nach links Feedback, Time, D.Range und Level. In der Mitte oberhalb der Potis ziert ein Kippschalter mit der Wahlmöglichkeit “HI-FI“ und “LO-FI“ die Oberfläche und zum Aktivieren des Pedals und damit auch des Delays dienen links unten ein “ON“-  und rechts daneben ein “TAP“-Schalter. Die zwei LEDs darüber zeigen den jeweiligen Status an. Zu erwähnen wäre noch, dass über dem Tap-Schalter “Modern/Vintage“ aufgedruckt ist. Was es damit auf sich hat, werden wir noch im Laufe des Tests feststellen. Die Unterseite ist komplett mit einer Gummimatte beklebt, um das Verrutschen auf dem Boden zu verhindern. Nur das mit einem Schnellverschluss versehene Batteriefach bleibt davon ausgenommen

Im Inneren der Time Machine parkt die Elektronik auf zwei kleine Platinen. Einen True Bypass sucht man vergeblich. Allerdings wird man diesen auch kaum vermissen, da er in diesem Falle durch ein Relais hätte realisiert werden müssen, das bauartbedingt störendes Knacken verursacht hätte.

Bedienung:
Das Pedal ist quasi in Stereo ausgelegt, sodass zwei Amps angesteuert werden können, wobei der eine das direkte, unbearbeitete Signal erhält und der zweite das Effektsignal. In den meisten Fällen wird das Delay allerdings in den Effekt-Einschleifweg des Verstärkers oder direkt davor geschaltet. Die sehr griffigen Chickenhead-Potis regeln sehr flüssig und gleichmäßig. Level erklärt sich von selbst, gibt also die Lautstärke des Effektes an. Delay Range ist als einziger ein Drehschalter mit vier Positionen. Mit ihm wird der Einstellbereich der Verzögerungszeit gewählt (125ms, 250ms, 500ms und 1000ms). Nach Anwahl des Bereichs kann die Verzögerungszeit mit dem TIME-Regler genauer nachgeregelt werden, der Feedbackregler bestimmt die Anzahl der Wiederholungen. Mit dem TAP-Schalter wird das Tempo durch Drücken vorgegeben. Dadurch verändert der Time-Regler aber seinen Einstellbereich folgendermaßen: 125ms: 1/12250ms: 1/8500ms: 3/161000ms: 1/4 erzeuge ich beispielsweise durch Drücken auf den “TAP“-Schalter ein Delay von 120bpm und drehe den Time-Regler auf 125ms, erzeugt das Delay eine punktierte Achtel. Drehe ich auf 250 ms, habe ich normale Achtelwiederholungen, sehr praktisch! Insgesamt ist es möglich, eine maximale Verzögerung  von 5800 ms zu erzeugen! Das wird zwar in den seltensten Fällen benötigt, zeigt aber die enorme Leistung, die in diesem Pedal steckt. Durch Drehen am Time-Regler verlasse ich den Tap-Modus automatisch. Drückt man den TAP-Schalter länger als eine Sekunde, ändert sich die Farbe der Status-LED, wobei grün für “Modern“ und rot für “Vintage“ steht. Und genau das ist der eigentliche Clou des Pedals, denn es kann mit zwei Charakteristiken in einem Gerät aufwarten! Der Vintage-Mode gibt das typische Verhalten eines alten Bandechos wieder; die Echos modulieren etwas und werden angezerrt. Im Modern-Modus werden wie bei einem normalen Digital-Delay alle Frequenzen ausgewogen wiederholt. Bleibt nur noch der „HI-FI/LO-FI“-Kippschalter. Es ist üblich, dass im Studio und auch live das Delaysignal mit einem Highpass- und einem Lowpass-Filter eingeschränkt wird. Dadurch setzt sich das Grundsignal besser durch und wird nicht durch störende Bass- oder Höhen-Frequenzen behindert. Aktiviert man also den “LO-FI“-Modus, geschieht genau das. Im “HI-FI“-Mode deaktiviert man das Filter, und das Delay wird unverfälscht wiedergegeben.

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