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Ultrasone Signature Studio Test

Praxis

Der Signature Studio im Einsatz

Kaum angekommen, durfte der Ultrasone Signature Studio auch gleich mit zum Einsatz bei einem Live-Mitschnitt. Gerade bei Konzerten ist eine gute Abschirmung akustischer Einflüsse wichtig – besonders nach außen hin, denn Konzertbesucher und Musiker sollen in keiner Weise durch die Aufnahme gestört werden. Hier besteht der Signature Studio gleich mit Bravour. Die Geräuschdämpfung nach außen liegt auf hohem Niveau und lässt auch bei höheren Abhörpegeln kaum etwas ans Umfeld dringen. Anders sieht es unter dem Kopfhörer aus. Hier werden zwar Höhen und Tiefen gut gedämmt, aber der sensible Bereich der Hochmitten, gerade im Bereich der Melodie- oder Gesangsstimme dringt nahezu ungedämpft ans Ohr. So sind bei Live-Aufnahmen höhere Pegel nötig, um Signale von den Mikrofonen zuverlässig beurteilen zu können.
Im Studio war dieser Umstand weniger problematisch. Ein Schlagzeuger fühlte sich unter dem Kopfhörer sichtlich wohl und konnte sowohl Playback als auch Klick gut von den nach innen dringenden Klängen differenzieren. Am Mischplatz zeigte der Neuzugang ein sehr fein aufgelöstes Klangbild und erlaubte es so, vor allem Schnittfehler rasch zu lokalisieren und zu beheben.
Längere Sessions sind, wie schon vom Hersteller versprochen, sehr unproblematisch. Lediglich der etwas höhere Anpressdruck zwingt dann und wann zu kleinen Pausen. Dafür verrutscht selbst bei sehr expressivem Spiel der Drums oder einer sehr emotionalen und von Gesten begleiteten Gesangs- bzw. Sprechperformance nichts, sondern der Kopfhörer bleibt da, wo er hingehört: auf den Ohren.  

Fotostrecke: 2 Bilder Zur Grundausstattung aller Ultrasone-Kopfhörer gehört die S-Logic-Technologie.

Klang

Hört man den Kopfhörer zum ersten Mal, erscheint er ein wenig grell. Hier liegt der Fokus ganz klar auf Detailarbeit, vor allem in den Höhen. Sobald wir uns etwas mehr von unserem Referenzmaterial gewidmet haben, fällt auf, dass es weniger der Kopfhörer war, der zu spitzen Klängen neigt, sondern das Tonmaterial. Hier offenbart der Signature Studio schonungslos jede Überbetonung und jedes halbe dB an den EQ-Reglern. Dies gewährleistet eine perfekte Balance der oberen Frequenzbereiche, was vor allem im Mastering eine ungeheure Hilfe ist. Bässe spielt der Testkandidat präzise und punktgenau. Spielt die Rhythmus-Sektion also untight, zeigt der Ultrasone deren Schwächen auf und mahnt schon frühzeitig zur Nachkorrektur. Das Low End kommt relativ trocken und wenig effekthaschend daher. Das macht zwar nicht so viel Spaß, lässt den Mischer aber dafür den Tiefbassanteil exakter dosieren und differenziert auch hier Spuren, die mit Bassreflex-Subwoofern einfach nur flächig wabern.
Auch in den Mitten räumt der Kopfhörer auf und staffelt Instrumente sowohl in Panorama als auch Tiefe zuverlässig. Der ebenmäßige Frequenzgang gibt die Klangfarben akustischer Instrumente sauber wieder und offenbart Phasenfehler, die gerade bei der Aufnahme von verzerrten Gitarren mit mehreren Mikrofonen im Mix leicht zum Problem werden können. Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen von anderen Herstellern gewährt der Signature Studio einen gewissen Abstand zum Geschehen, sodass sich die Klangbühne plastisch entfalten kann und nicht rein zweidimensional wirkt. Auch die Dimensionierung künstlicher Raumanteile ist mit dem Ultrasone weniger problematisch als mit anderen Kopfhörern.  

Detailreicher Klang für's Geld: Signature Studio
Detailreicher Klang für’s Geld: Signature Studio
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