Mit der Genome Suite präsentiert die französische Firma Two Notes ein äußerst vielseitiges und zeitgemäßes Amp-Plugin. Neben der großen Auswahl an virtuellen Verstärkern wartet die Software mit zahlreichen Effekten und einem mächtigen Cab-Block inklusive der beliebten Two Notes DynIRs auf. Außerdem unterstützt sie Open-Source-Profile wie NAM, Proteus oder AIDA-X. Damit positioniert sich Two Notes als spannende Alternative zu etablierten Größen wie AmpliTube oder BIAS FX. Wie sich die aktuelle Version der Two Notes Genome Suite schlägt, erfahrt ihr in diesem Test.

DETAILS
Two Notes Genome Suite
Die Two Notes Genome Suite enthält digitale Nachbildungen klassischer Gitarren- und Bassverstärker sowie eine umfangreiche Auswahl bekannter Pedal- und Studioeffekte. Die Lautsprechersimulation erfolgt wahlweise über interne oder Drittanbieter-IRs. Besonders hervorzuheben ist der firmeneigene DynIR-Algorithmus, der als flexible Cabinet-Simulation auch in anderen Two Notes-Produkten zum Einsatz kommt.
Ein gigantischer Pluspunkt ist, dass die Suite Open-Source-Profile unterstützt und das Klangspektrum so zusätzlich erweitert. Die Genome Suite lässt sich durch den Erwerb von Zusatzpaketen mit weiteren DynIR Cabinets oder auch Amp- und Pedal-Modellen erweitern. Die Software gibt’s für Mac und Windows und sie unterstützt die Plugin-Formate VST, AU und AAX – alternativ läuft sie auch als Standalone-Version.
Getestet habe ich die Software in der Version 1.12. Neben der Genome Suite bietet Two Notes übrigens auch die abgespeckte und günstigere Genome Extended-Variante an. Ihr könnt sie jedoch per Genome Suite Upgrade zur Vollversion erweitern.
Das GUI der Two Notes Genome Suite überzeugt mit intuitivem Design
Die Installation der Genome Suite verläuft reibungslos und ist in wenigen Schritten abgeschlossen. Die stufenlos skalierbare Benutzeroberfläche präsentiert sich in einem modernen, äußerst ansprechenden Design. Insbesondere die Icons der Amp- und Effektmodelle sind richtige Hingucker. Dank der klar strukturierten Oberfläche hat man einen hervorragenden Überblick – und auch Bedienung und Editiervorgänge sind auf diese Weise vollkommen selbsterklärend.




Die Signalkette besteht aus zehn frei beleg- und verschiebbaren Slots, die mit insgesamt 13 verschiedenen Effektblöcken gefüllt werden können, wobei sogar mehrfache Belegungen möglich sind. Zur Auswahl stehen: Amplifier, Cabinet, Delay, Drive, Dynamic, EQ, Enhancer, Filter, Modulation, Pitch, Reverb, Stereo Width und Torpedo Post FX. Letzteres kennt man bereits aus dem Two Notes Wall of Sound-Plugin. Der Signalpfad lässt sich an beliebiger Stelle splitten und bei Bedarf wieder zusammenführen – ideal für komplexe Dual-Amp-Setups. Wird der Pfad bereits am Anfang der Signalkette geteilt, stehen insgesamt sogar 20 Effektslots zur Verfügung.
Umfangreiche Amp- und Effektsektion mit beeindruckender Flexibilität
Der Amp-Block der Genome Suite enthält aktuell 33 verschiedene Modelle, darunter auch Bass-Amps und eine reine Endstufensimulation – ideal, wenn man die Software in Kombination mit einem externen Gitarren-Preamp nutzen möchte. Besonders interessant ist das Code X-Modul, das das Laden von Open-Source-Profilen (NAM, Proteus oder AIDA-X) unterstützt und bereits ab Werk mit einer Vielzahl hochwertiger Captures ausgestattet ist. Dieses Feature ist wirklich beachtlich und zeugt von einer praxisnahen und zeitgemäßen Auffassung. Die Amp-Auswahl ist ausgesprochen umfangreich und deckt ein breites Spektrum klassischer Marken ab – von Vox, Marshall und Fender über Peavey bis hin zu Mesa Boogie und vielen weiteren.
Der Cabinet-Block stellt zwei Optionen bereit: Ein IR-Loader-Modul, das bereits mit Werks-IRs bestückt ist, aber auch das Laden eigener Impulsantworten erlaubt. Wer es noch flexibler mag, greift zum Two Notes-eigenen DynIR-Modul, das eine große Auswahl an Cabinets und Mikrofontypen bereithält, deren Position sich frei im virtuellen Raum verändern lässt. Auch die übrigen Effektblöcke sind vielseitig aufgestellt und liefern eine breite Palette klassischer Effekte wie Delays, Reverbs, EQs, Overdrives, Wahs und Chorus. Ihr findet hier aber auch spezielle Highlights wie einen Double Tracker, ambientartige Shimmer-Reverbs und komplexe Pitch-Shifter-Effekte. Besonders gelungen ist das Bedienkonzept: Das GUI verfügt über Reset-, Undo- und Redo-Buttons, die Editiervorgänge erheblich vereinfachen. Zudem hat jedes Amp- und Effektmodul interne Block-Voreinstellungen, die die Soundfindung deutlich beschleunigen und Inspiration beim Tüfteln liefern.
Two Notes Genome Suite – praxisnahe Presets und großzügiges Speicherangebot
Alle Sounds, die ihr erstellt hat, könnt ihr ganz komfortabel speichern. Dafür stellt euch die Genome Suite acht Bänke (A–H) zur Verfügung, die jeweils 128 Speicherplätze umfassen. Die ersten Bänke sind bereits mit übersichtlich angeordneten, aber frei überschreibbaren Factory Presets bestückt – darunter auch Signature-Presets namhafter Gitarristen und YouTuber wie Michael Nielsen und Jack Gardiner. Über das Einstellungsmenü gelangt ihr direkt zum Manual und zu den MIDI-Optionen, während ihr im Stand-alone-Modus zusätzliche Audioeinstellungen vornehmen könnt.
In der Header-Zeile des GUI lassen sich das Input- und Output-Level, ein Noise Gate sowie verschiedene Automationsparameter konfigurieren. Besonders praktisch: Der Input lässt sich bei Bedarf auf Stereobetrieb umschalten – ideal für gedoppelte Gitarrenspuren, da ihr so nur einen gemeinsamen Bus für zwei Tracks benötigt.














