Trace Elliot Elf 2×8 Cab Test

Die britische Verstärkerschmiede Trace Elliot muss man der Bassgemeinde wohl kaum noch vorstellen. In den 1980er-Jahren dominierte die legendäre Verstärkerschmiede den Markt mit potenten Amps und Boxen, die in Sachen Leistung und Ausstattung so ziemlich alles andere alt aussehen ließen und mit ihrem extravaganten Design ein echter Hingucker auf jeder Bühne waren. Seit die britische Company unter der Flagge des amerikanischen Peavey-Konzerns segelt, hat sich der Fokus von Trace Elliot allerdings stark verändert. Heutzutage geht es nicht mehr um große Stacks, sondern um ultra kompaktes Bass-Equipment. 2017 stellte Trace Elliot mit dem Elf den bis dato kleinsten am Markt erhältlichen Bass-Amp vor und ergänzte die Serie gleich noch mit zwei passenden Boxen im Mikro-Format (1×10 und 2×8). In diesem Test fühlen wir der niedlichen Trace Elliot Elf 2×8 auf den Zahn, die mit zwei Achtzöller-Speakern von Faital ausgestattet ist und satte 400 Watt verträgt.

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… vor allem das Segment des Mini-Equipments.

Details

Die Trace Elliot Elf 2×8 kann prinzipiell natürlich mit jedem beliebigen Amp verwendet werden, designed wurde die kleine Box allerdings mit Blick auf das winzige Elf-Top von Trace Elliot. Der Vertrieb hat uns deshalb erfreulicherweise gleich abermals den winzigen Elf mitgeliefert, damit wir die Box auch wirklich standesgemäß testen können. Das Elf-Topteil wurde von meinem Kollegen Oliver Poschmann in einem früheren Test bereits ausführlich besprochen und konnte hier sehr gut abschneiden. Wir konzentrieren uns hier also auf die Box – wer sich speziell für den Amp interessiert, kann den Test unter diesem Link finden.
Dass die Trace Elliot 2×8-Box in erster Linie für das Elf-Top designed wurde, kann man bereits beim Aufbau des Micro-Stacks feststellen. Auf der Oberseite der schmalen Box befindet sich nämlich eine rechteckige Vertiefung, in die der Elf gestellt wird. Der extrem leichte und kleine Amp ist somit einigermaßen gegen Wegrutschen gesichert, vorsichtshalber sollte man das Boxenkabel oder das Stromkabel aber auch noch einmal um den Griff der Box wickeln – dann bleibt der Amp auch stehen, wenn man mal unbeabsichtigt über das Kabel stolpert oder dergleichen.
Die große Griffmulde der Box wurde extra für diesen Zweck strategisch günstig an der hinteren Oberkante des Gehäuses platziert. In erster Linie dient die Griffmulde aber logischerweise zum Transport der schmalen Box. Der geht durch das geringe Gewicht von 12 kg sehr leicht von der Hand und mit den Abmessungen von 26,2 x 53,8 x 31,2 cm findet die Box auch noch im kleinsten Kofferraum Platz.

Fotostrecke: 7 Bilder Vorbei die Zeit der Verstärkerboliden und …

Trotz der kompakten Bauform wirkt das Cab extrem stabil und hochwertig. Das Sperrholzgehäuse wurde mit einem strapazierfähigen, leicht strukturierten Lack versehen, auf dem Boden sorgen große Gummifüße für einen sicheren Stand, und zum Schutz der Lautsprecher sitzt auf der Front ein sehr stabiles hochglanzlackiertes Metallgitter. Hinter dem schicken Frontgrill parken zwei Neodym-Achtzöller, die vom italienischen Lautsprecherhersteller Faital geliefert werden.

Fotostrecke: 2 Bilder Stackbetrieb mit einer weiteren Box ist ausdrücklich vorgesehen!

Dank dieser Lautsprecherbestückung ist die achtohmige Trace Elliot 2×8 mit satten 400 Watt belastbar und kann deshalb auch problemlos mit deutlich stärkeren Amps als dem Elf verwendet werden. Oder man befeuert gleich zwei der Elf-Boxen mit einem der aktuellen 800 Watt starken Class-D-Tops – so ein Micro-Stack ist dann natürlich auch kräftig genug für den Bandeinsatz. Auf der Rückseite der Elf 2×8-Box finden wir schließlich ein kleines Panel, auf welchem die Anschlüsse untergebracht sind. Zur Verbindung mit dem Amp oder anderen Boxen stehen zwei Speakon/Klinke-Kombibuchsen zur Verfügung.

Fotostrecke: 2 Bilder Hier seht ihr das Elf Cab von hinten …

Praxis

Das Setup mit dem putzigen Micro-Stack von Trace Elliot ist schnell erledigt. Der Elf wird in die Vertiefung der Box gestellt, das Netzkabel vom Amp kommt in die Steckdose, und der Lautsprecher-Ausgang des Tops muss nur noch mit dem Eingang der Elf 2×8 verbunden werden – fertig! Zur Sicherung des winzigen Tops sollte man das Boxenkabel einmal um den Boxengriff wickeln, aber das hatte ich ja bereits im Details-Kapitel erwähnt.

Natürlich ist das Elf Cab prinzipiell mit jedem Amp zu betreiben, aber die Kombination mit dem Topteil aus eigener Herstellung ist natürlich prädestiniert!
Natürlich ist das Elf Cab prinzipiell mit jedem Amp zu betreiben, aber die Kombination mit dem Topteil aus eigener Herstellung ist natürlich prädestiniert!

Das Setup mit dem putzigen Micro-Stack von Trace Elliot ist schnell erledigt. Der Elf wird in die Vertiefung der Box gestellt, das Netzkabel vom Amp kommt in die Steckdose, und der Lautsprecher-Ausgang des Tops muss nur noch mit dem Eingang der Elf 2×8 verbunden werden – fertig! Zur Sicherung des winzigen Tops sollte man das Boxenkabel einmal um den Boxengriff wickeln, aber das hatte ich ja bereits im Details-Kapitel erwähnt.

In den 1980er-Jahren war Trace Eliott der Inbegriff für Bassverstärkung aus Großbritannien - heute gehört die Marke zum amerikanischen Peavey-Konzern. Da wundert es nicht, dass die neuen Produkte wenig bis gar nichts mehr mit dem zu tun haben, was man von Trace aus früheren Jahren kennt!
In den 1980er-Jahren war Trace Eliott der Inbegriff für Bassverstärkung aus Großbritannien – heute gehört die Marke zum amerikanischen Peavey-Konzern. Da wundert es nicht, dass die neuen Produkte wenig bis gar nichts mehr mit dem zu tun haben, was man von Trace aus früheren Jahren kennt!

Viel wichtiger ist, dass man irgendwo noch ein Klinken-Lautsprecherkabel auftreibt, denn das Elf-Topteil bietet nur einen Klinkenausgang zum Anschluss der Speaker. Für alle, die die Elf-Box mit einem anderen Class-D-Top verwenden, spielt das natürlich keine Rolle, denn die meisten Amps bieten ja heutzutage zeitgemäße Speakonausgänge und die Box hat ja praktischerweise auch Speakon/Klinke-Kombibuchsen an Bord.
Für den Test der Box verwende ich einen passiven Jazz Bass, der über die handliche Elf 2×8-Box wirklich sehr erwachsen und ausgewogen klingt. Der Sound meines Basses wird im Wesentlichen so wiedergegeben, wie er tatsächlich klingt – nicht mehr, aber definitiv auch nicht weniger! Selbst im oberen Bereich vermisse ich nichts, obwohl die Elf-Box ja keinen Hochtöner besitzt. Die Neodym-Fullrange-Lautsprecher von Faital sind offensichtlich auch alleine in der Lage, für ein angenehm klares und transparentes Klangbild der Box zu sorgen.

Für ein ausgewogenes Klangbild kommt die kleine Box ganz ohne Hochtöner aus - das ist selten!
Für ein ausgewogenes Klangbild kommt die kleine Box ganz ohne Hochtöner aus – das ist selten!

Womit diese Box nicht aufwarten kann, sind freilich körperhafte Tiefmitten und wuchtige Bässe. Dafür wurde das Cab aber auch nicht gebaut und ich denke, es ist wohl jedem klar, dass eine schlanke 2×8-Box eben nicht genau so viel Luft bewegen kann wie ein wesentlich größeres Modell mit deutlich mehr Membranfläche und Gehäusevolumen.
Auch bei der erreichbaren Lautstärke sind, zumindest in Kombination mit dem Elf-Top, keine extremen Werte zu erwarten. Für die Übestunden zu Hause und moderate Bandproben in kleinen Besetzungen reicht die Kraft des Micro-Stacks aber allemal aus. Aufgrund ihrer hohen Belastbarkeit (400 Watt) kann die niedliche Elf natürlich auch mit einem wesentlich kräftigeren Topteil betrieben werden – und stellt dann auch deutlich mehr Lautstärke bereit. Oder man baut sich gleich mit zwei der Elfen und einem leistungsstarken Class-D-Top ein modulares 4×8 Micro-Stack auf – damit ist man dann auch für kleinere Gigs bestens gerüstet!

In Sachen Tiefbass darf man freilich keine Wunder vom Elf Cab erwarten - dafür verträgt der Winzling ein stattliches Maß an Leistung seitens des Amps!
In Sachen Tiefbass darf man freilich keine Wunder vom Elf Cab erwarten – dafür verträgt der Winzling ein stattliches Maß an Leistung seitens des Amps!

Zum Schluss des Tests gibt es wieder ein paar Audiobeispiele, damit ihr euch einen Eindruck vom Sound der Trace Elliot 8×2-Box machen könnt. Ich habe das kleine Stack mit einem Mikrofon von Apogee aufgenommen und keinerlei EQ-Nachbearbeitungen in der DAW vorgenommen. Eine Mikrofonaufnahme kann durch den erheblichen Anteil des Raumklangs allerdings immer nur einen groben Eindruck vermitteln – selber anchecken ist deshalb Trumpf!

Audio Samples
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Flatstellung Elf Bass-Boost, Mid-Cut, Slap Akkorde Vintage-Sound, Bass- & Mid-Boost, Treble-Cut

Fazit

Ich habe an der Trace Elliot 8×2 Cab absolut nichts auszusetzen. Dank der schmalen Bauform und ihres moderaten Gewichts lässt sich die Box mühelos transportieren. Sie liefert einen aufgeräumt-transparenten Sound und ist mit satten 400 Watt belastbar. Und auch in Sachen Verarbeitung und Materialqualität kann ich der Elf 2×8 nur Bestnoten geben – die kleine Box ist sehr stabil gebaut und wirkt – nicht zuletzt durch die hervorragende Lackierung – sehr hochwertig. Jeder Tieftöner, der eine passende Box zum Elf-Top sucht oder sich ein modulares Micro-Stack mit kleinen Boxen zusammenstellen möchte, sollte der kleinen Trace-Elliot-Box eine Chance geben.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • kleine und leichte Bauform
  • 1a Verarbeitung und Qualität
  • ausgewogener, transparenter Klang
  • hohe Belastbarkeit
Contra
  • -/-
Artikelbild
Trace Elliot Elf 2×8 Cab Test
Für 518,00€ bei
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Technische Spezifikationen:
  • Hersteller: Trace Elliot
  • Modell: Elf 2×8 Cab
  • Herstellungsland: China
  • Lautsprecher: 2×8 Zoll Faital Neodym
  • Belastbarkeit: 400 Watt
  • Impedanz: 8 Ohm
  • Anschlüsse: 2 x Speakon/Klinke-Kombibuchsen
  • Masse: 26,2 x 53,8 x 31,2 cm (B x H x T)
  • Gewicht: 12,25 kg
  • Preis: 499,- (Ladenpreis im Oktober 2019)
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