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TC Nova Repeater Test

1976 von den Brüdern Kim und John Rishøj gegründet, machte sich TC Electronic schon früh einen Namen mit exzellenten Produkten, die zum Teil noch nach mehr als 25 Jahren als Referenz herhalten müssen. So setzten die innovativen Geschwister aus dem dänischen Risskov mit dem SCF-Chorus einen Meilenstein in die Masse der Gitarreneffekte: Der Stereochorus, Pitchmodulator und Flanger konnte mit einer Dynamik und Rauschfreiheit aufwarten, mit denen er nicht nur damals seiner Zeit weit voraus war, sondern die ihn bis heute zu einem der Bestseller der Firma machen. Andere Produkte wie das 1985 vorgestellte 2290, ein 19“ Delay, das Geschichte schrieb, folgten und begründeten den Ruf von TC Elektronik als eine der innovativsten Marken in diesem Metier.

Und genau dieser legendäre Rack-Effekt stand Pate für die Entwicklung des 2008 vorgestellten Nova Delays, das mit exzellenten Werten und einer Reihe von innovativen Features aufwarten konnte. Den TC Elektronik Nova Repeater, der sich zu diesem bonedo-Test eingefunden hat, kann man mit Fug und Recht als kleinen Bruder des Nova Delays bezeichnen. Und wenn schon der Name TC verpflichtet, dann erst recht die Verwandtschaft zu einem erfolgreichen Spross der Familie. Ob der Nova Repeater tatsächlich den Erwartungen entsprechen kann, wird er uns im folgenden Test beweisen müssen.

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DETAILS/AUFBAU
Wir halten also fest: Beim Nova Repeater handelt es sich um den kleinen Bruder des Nova Delays, der sich von seinem Vorbild in erster Linie  durch eine leichter zu bedienende Oberfläche unterscheidet. Kompromisse beim Sound sollten eher nicht zu erwarten sein, da ihn derselbe Prozessor antreibt. Es gibt keine versteckten Funktionen, alle Parameter sind sofort erreichbar. Das Gehäuse des Delays besteht aus schwarz lackiertem Stahl, die Bedienoberfläche aus eloxiertem Aluminium. Das Ganze sieht edel aus und bietet die Stabilität, die man sich von einem Bodeneffekt wünscht.

Kommen wir zu den Bedienelementen. Der On/Off-Schalter aktiviert das Pedal. Rechts daneben befindet sich ein baugleicher Schalter mit der Aufschrift Tap/Tempo, mit dessen Unterstützung sich das gewünschte Delay-Tempo mit dem Fuß eingeben lässt. Erste Überraschung: Hält man den Schalter gedrückt, wird das Signal gekappt. Anschließend kann man durch Anschlagen der jetzt lautlosen Gitarre das gewünschte Tempo bestimmen. Sehr praktisch, denn nun lässt sich gerade live einfach parallel zum Einzählen des Schlagzeugers in die Saiten hauen, Fuß vom Pedal nehmen und schon stimmt das Tempo. Dieses Verfahren wird von TC Electronic “Audio-Tapping-Technologie“ genannt.

Oberhalb der Fußschalter befinden sich fünf Taster. Von rechts: Division, Type, Range, Kill Dry und Spillover.

Mit Division lassen sich die als Notenwerte angegebenen Wiederholungen eingeben. Mono stehen zur Auswahl Viertelnote, punktierte Achtel und Achteltriole.
Stereo lassen sich Viertelnoten links und punktierte Achtelnoten rechts, Viertelnoten links und Achteltriolen rechts, sowie Viertelnoten rechts und Achtel links anwählen. Nächste positive Überraschung: Hat man zum Beispiel punktierte Achtel eingestellt und tappt Viertel, ist die Wiederholung automatisch die punktierte Achtel. Das gilt selbstverständlich für alle Verzögerungstypen.

Wird nur der linke Ausgang des Nova Delays als Ausgang angewählt, werden die Stereo-Presets zusammengeführt und können auch mono wiedergegeben werden.

Mit Type wählt man zwischen Delay-Varianten wie Studio, Analog, Tape, Dynamik, Reverse und Pingpong.

Der Range-Taster rechts neben Type dient dem genauen Einstellen der Verzögerungszeit. Dafür wurde der gesamte Delaybereich in drei Unterbereiche aufgeteilt. Zur Auswahl stehen 20 bis 400 Millisekunden, 300 bis 600 Millisekunden und 500 bis 1200 Millisekunden. Maximal lässt sich per Drehregler eine Verzögerungszeit von 1200 Millisekunden eingeben – mit der Tapping-Funktion sind jedoch Delayzeiten bis zu 2290 Millisekunden möglich.

Kill Dry wird benötigt, sobald das Nova Delay parallel – beispielsweise in einem Effekteinschleifweg oder einem Mischpult – verwendet wird. Ist Kill Dry aktiv, wird das Originalsignal komplett aus dem Signalweg des Delays entfernt. Das ist dann auch angesagt, da es sonst zu Phasenverschiebungen kommen kann.
Spillover ist der letzte der fünf Taster und ermöglicht das Ausklingen des Delays trotz aktiviertem Bypass.

Fünf Drehregler dienen der Feineinstellung: FX Level regelt den Pegel des Effektanteils, MOD ermöglicht eine Modulation der Wiederholungen, nach links gedreht ertönt ein Vibrato, rechts ein Chorus – wunderbar für fette sphärische Effektsounds. Tone bearbeitet die Klangqualität der Wiederholungen. Gegen den Uhrzeigersinn gedreht bedämpft er die Höhen, oder, wie TC Electronic in der Bedienungsanleitung schreibt, von links „schmutzig“ nach rechts “Studioqualität“. Feedback steuert die Anzahl der Wiederholungen, je weiter rechts der Regler steht, umso größer ist die Zahl der Wiederholungen. Delay korrespondiert direkt mit dem Range-Taster und bestimmt, je nach eingestelltem Delayfenster, die genaue Zeit der Verzögerung.
Auf der Stirnseite des Nova Repeaters befindet sich der Netzteil-Anschluss, daneben ein Lo-Eingang für Instrumentenpegel und ein Hi-Eingang für den Betrieb im Effekteinschleifweg. Und last, but not least wären da natürlich noch die beiden Ausgangsbuchsen für den linken und rechten Stereokanal, wobei die linke Buchse bei Bedarf den Mono-Betrieb gewährleistet.

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PRAXIS/SOUND

Um mir einen Überblick über die Sounds der unterschiedlichen Delay-Typen zu verschaffen, habe ich das Nova Delay in den Effekteinschleifweg eines Orange Thunderverb 50 gehängt und alle Delay-Typen kurz clean angespielt. Hier die Ergebnisse:

Audio Samples
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Studio Analog Tape Dynamik Reverse Ping Pong

Man kann sehr schön hören, wie unterschiedlich die verschiedenen Delays klingen. Studio wurde vom legendären 2290 inspiriert. Die Wiederholungen kommen glasklar und extrem sauber rüber. Das Delay macht seinem Namen wirklich alle Ehre. Analog fügt sich sehr gut in das Gesamtbild ein und ist deshalb, gerade bei Gitarristen, sehr beliebt. Die Wiederholungen verändern ihre Klangcharakteristik abhängig vom gerade eingestellten Tempo. Dabei gilt: je länger die Delayzeit, desto klarer das Echo, je kürzer, desto dumpfer. Tape bildet ein klassisches Bandecho nach. Typisch für diese Art Delays ist die Bandsättigung, was nichts anderes als ein Clipping bei hohem Eingangspegel verursacht und dem Delay eine gewisse Wärme gibt. Das Dynamik-Delay wird während des Spiels unterdrückt. Erst wenn kein Eingangspegel mehr anliegt, tritt es wieder in den Vordergrund. Dadurch verwäscht der Sound beispielsweise beim Solieren nicht. Dieser Effekt wird auch “ducking“ genannt und wurde mit dem TC 2290 Delay eingeführt.

Reverse dreht das Eingangssignal um, nachdem es gesampelt wurde. Sehr gut geeignet, um mysteriöse Stimmungen zu erzeugen. Der Effekt wurde häufig in den 60er Jahren verwendet.

Im PingPong-Modus werden die Wiederholungen abwechselnd links und rechts wiedergegeben. Das setzt natürlich voraus, das man entweder ein Stereo-Setup fährt, oder aber zwei Verstärker einsetzt. Selbstverständlich kann das Ganze auch Mono betrieben werden, doch dann ist der Effekt natürlich obsolet.

Dank der Möglichkeiten, mit dem „Divison-Schalter“ rhythmisch exakt getimte Notenwerte voreinzustellen, kann man quasi aus dem Stand sehr interessante Linien spielen. The Edge von U2 beispielsweise ist ein wahrer Meister darin, Delays hörbar in sein Spiel zu integrieren.

Audio Samples
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Analog-Delay

Durch den Einsatz zweier Delays – in diesem Fall einem in Vierteln und einem in punktierten Achteln getimten – entstehen ganz eigene Patterns. Der Fantasie sind hier wirklich keine Grenzen gesetzt.

Sehr gut gefallen mir auch die Modulationen, die dem Delay hinzugefügt werden können.

Audio Samples
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Analog + Vibrato Analog + Chorus

Der Chorus und das Vibrato geben den gespielten Akkorden Tiefe, ohne sich in den Vordergrund zu spielen. Hier hat TC genau das richtige Maß gefunden, mit nur einem Regler zum gewünschten Ergebnis zu gelangen.

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FAZIT

Das Nova Repeater Pedal überzeugt auf ganzer Linie. Schnörkellos bietet es alle Delaysounds, die man zum Arbeiten braucht. Besonders gefallen hat mir die Möglichkeit, das Effektsignal zu modulieren. Das schafft eine eigenständige Klangwelt und ist, typisch TC, vom Allerfeinsten. Dank der Direktanwahl aller Parameter kommt man sehr schnell zum gewünschten Resultat. Auch Reverse-Delays sind bei Bodeneffekten keine Selbstverständlichkeit. Der Nova Repeater ist eben ein echter Allrounder. Sehr empfehlenswert.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Soundqualität
  • Einfache Bedienung
  • Modulationsdelay
  • Audio Tap Technologie
  • Netzteil wird mitgeliefert
  • Bedienungsanleitung
  • Preis
Contra
Artikelbild
TC Nova Repeater Test
Für 129,00€ bei
Technische Daten TC Electronic Nova Repeater
  • Hersteller: TC Electronic
  • Typ: Gitarren-Delaypedal
  • Eingänge: 2 x 6,3 mm Mono Klinke (1x Instrument, 1x FX-Loop)
  • Ausgänge: 2 x 6,3 mm Mono Klinke
  • Regler: Delay, Feedback, Tone, Modulation (Vibrato/Chorus), FX-Level
  • Gewicht: 765 g
  • Abmessungen: 130 x130 x 55 mm
  • Inkl. Netzteil
  • Preis: 166,- Euro UVP
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