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Tama Star Walnut Drumset Test

Mit dem Tama Star Walnut Shellset tritt eine weitere Variante der japanischen Sternenflotte zum bonedo Test an. Nach den Star Bubinga und Maple Sets, die mit aufwändigen Intarsienarbeiten geradewegs in Super-High-End-Sphären – und damit über so manche Preisgrenze hinaus – schossen, stellt Tama nun das etwas günstigere Star Walnut Set vor. Die dünnen Kessel kommen ohne Verzierungen und ohne Verstärkungsringe ins Haus. Alle wichtigen Features wie die „Super Resonant Mounting System“ Tom-Halterung, die „Quick Lock Brackets“ oder die konsequente Gummipufferung an allen Ecken und Kanten sind jedoch geblieben. Der größte Unterschied ist sicherlich das Walnussholz selbst, das auf einen grundlegend warmen Klangcharakter der Edelzylinder schließen lässt.

Tama Star Walnut
Tama Star Walnut


Die Star Serie stellt nach eigenen Angaben des Herstellers den Wunsch dar, in der Oberklasse neue Standards zu setzen. Tama träumte von Trommeln, die durch maximales Sustain, viel Resonanz und ein butterweiches Spielgefühl punkten und obendrein eine supernoble Optik besitzen. Klingt das noch nach Rock ‘n’ Roll?! Es liegt auf der Hand, dass Tama mit den Star Sets nicht nur seinem Rock-Image frönen will. Vielmehr möchte man sich verstärkt in filigraneren, klangaffineren Gefilden positionieren, dort, wo zum Beispiel Jazzgrößen wie Peter Erskine oder Billy Cobham zu Hause sind. Beide zählen, zusammen mit Robert „Sput“ Searight, zu den bisher handverlesenenen Endorsern der Star Linie. Was das neue Star Walnut unter der Haube hat, werden wir im Folgenden genauer überprüfen. Auf geht’s!

Details

Neue Kesselkonstruktion mit dem gewissen Gretsch-Flair

Die Star Maple und Bubinga Sets gab es bisher nur als frei konfigurierbare Einzeltrommeln, mit dem vierteiligen Star Walnut Set hält nun zum ersten mal ein vorkonfigurierter Kesselsatz Einzug in die Serie. Dieser besteht aus einer 22“x16“ Bassdrum, einem 10“x7“ sowie einem 12“x8“ Rack Tom und einem 16“x16“ Zoll großen Stand Tom. Optional ist auch eine passende Snare erhältlich, diese lag uns allerdings nicht zum Test vor. Bei sechs Holzlagen im Falle der Toms (fünf Millimeter Kesselstärke) und sieben Holzlagen bei der Bass Drum (sechs Millimeter Kesselstärke) kann man wohl mit gutem Gewissen von dünnen Kesseln sprechen. Hinzu kommt, dass alle vier Trommeln im Gegensatz zu den Maple und Bubinga Sets keine Verstärkungsringe – die so genannten „Sound Focus Rings“ – besitzen. Wären jetzt noch die Kesselinnenseiten in Silber lackiert, könnte man rein optisch von einer gelungenen Gretsch-Hommage sprechen: auf den dünnen Kesseln sitzen nämlich massive Gussspannreifen – ein typisches Merkmal für „The Great Gretsch Sound“! 

Das Tama Star Badge auf dem Dark Mocha Brown Finish.
Das Tama Star Badge auf dem Dark Mocha Brown Finish.

Unter den gegossenen Klunkern nehmen ab Werk weiß beschichtete Remo Ambassador Felle auf einer sauber geschliffenen, leicht verrundeten 45° Kesselgratung Platz. Der höchste Kontaktpunkt des Kessels liegt dabei stolze dreieinhalb Millimeter von der äußeren Kesselwand entfernt nach innen versetzt. Dies hat zur Folge, dass das Fell „vintage-like“ mehr Kontakt zum Kessel besitzt, was sich in einem runderen Sound auswirken sollte. Die Bass Drum wird mit zwei vorgedämpften REMO Powerstroke 3 Fellen geliefert. Im schmucken Fiberskyn Style bietet das Frontfell die passende Optik zum Dark Mocha Walnut Finish der Kessel, das neben einigen anderen unter insgesamt elf Finishes ausschließlich den Trommeln der Star Walnut Serie vorbehalten ist. 

Fotostrecke: 4 Bilder Die Kesselgratung bietet dem Fell durch eine runde Außenkante mehr Auflagefläche.

Die Super Resonant Halterung entspannt die Rack Toms 

Das „Super Resonant Mounting System“ stellt eine wirklich intelligente Version einer Tom-Halterung dar. Es hängt an zwei Punkten des oberen Gussspannreifens und stützt sich zusätzlich durch einen justierbaren Stift am Spannreifen des Resonanzfells ab. Durch diese drei Kontaktpunkte entsteht ein großes unsichtbares Spannungsdreieck, welches das Gewicht der Trommel sehr gleichmäßig auf die Halterung verteilt und somit zur „Entstressung“ des Kessels beitragen soll. Eine ähnliche, etwas abgespecktere Konstruktion ist übrigens mittlerweile auch an wesentlich günstigeren Drumsets zu finden. Der feine Unterschied macht sich im Falle der ausgeklügelten Tama Variante wie folgt bemerkbar: Wird das Rack Tom nach Phil Collins’scher Art sehr stark geneigt aufgehängt, so wandert der dritte Kontaktpunkt von der Resonanzfellseite hoch zu einem zusätzlichen Gummipuffer, da der Stift jetzt keinen Kontakt mehr zum unteren Gussspannreifen hat, womit unser Spannungsdreieck nun komplett auf die obere Seite der Trommel verlagert ist. Physikalisch bestimmt plausibel – man muss halt nur drauf kommen!

Fotostrecke: 4 Bilder Das 12“ Tom und das „Super Resonant Mounting System“.

Kesselkontakt war gestern

Neben der Tom-Halterung sind auch alle weiteren Hardware-Teile an unserem Testset auf ein bestmögliches Schwingungsverhalten der Kessel aus. Egal ob durch Gummipufferungen an jeder erdenklichen Stelle oder die zierlichen Spannböckchen, die mit wenig Auflagefläche am Kessel angebracht sind: die Kessel „schweben“ förmlich. Die „Quick Lock Brackets“ stellen eine einzigartige Erfindung aus dem Hause Tama dar und sind an den Halterungen der Rack Toms sowie des Stand Toms gleichermaßen zu finden. Es handelt sich hierbei um gewaltige Memory-Klammern, die mittels einer Flügelschraube auf dem L-Arm der Tom-Halterung, beziehungsweise den Stand Tom Beinen befestigt werden. Das Besondere daran ist der Zapfen an der Oberseite der Klammer, der jeweils in die Halterosette des Rack Toms und die Stand Tom Bein-Rosette geführt wird, wo er durch eine flexible Gummilagerung relativ locker, jedoch – dank  „Quick Lock“ Schnellverschluss – zuverlässig sicher sitzt. Das Stand Tom besitzt darüber hinaus großzügige Hohlkammern in seinen Gummifüßen, die verhindern sollen, dass zu viel Energie und Bassfrequenzen der Trommel in den Boden verschwinden. Auch die Bass Drum Füße sind vollkommen auf eine Entkopplung zwischen Kessel und Boden hin konzipiert. In ihren sehr großzügig gestalteten Gummispitzen ist der obligatorische Metalldorn nämlich „frei schwebend“ eingelassen und hat somit keinen Kontakt zum Fuß selbst.

Fotostrecke: 5 Bilder Die kleinen Spannböckchen geben dem Kessel durch ihre Aussparungen Platz zum „Atmen“.
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