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Tama Kenny Aronoff 15“x4“ Super Piccolo Snare Test

Praxis

Funktional gibt es nichts zu meckern

Die Tama Kenny Aronoff Signature Snaredrum ist in der Handhabung eine typische, moderne Trommel, kurz gesagt: sie funktioniert einfach gut. Sie lässt sich schnell und gleichmäßig stimmen, und ihre Abhebung läuft weich und geräuscharm. Die Kunststoffrändelschrauben zur Justierung des Teppichs sind griffig und drehen sich angenehm weich, aber nicht so leicht, dass sie sich während des Spiels verstellen könnten. Keine besonderen Vorkommnisse also, wäre da nicht die erhöhte Aufmerksamkeit, die das „Einfädeln“ des Instruments in einen normal dimensionierten Snare-Ständer erfordert. Wenn man nicht aufpasst, liegt die Trommel nämlich schräg im Korb oder gar direkt mit dem Resonanzfell auf den Haltearmen auf. 

Fotostrecke: 3 Bilder Kenny ist vor kurzem zu Evans gewechselt, die vernickelten Spannreifen halten bei unserem Modell aber noch Remo Felle in Schach.

Ihrem Namen macht die „Super Piccolo“ alle Ehre 

Als „unique“, also einzigartig, beschreibt Kenny seine 15er Signature Snaredrum selber. Dem ist wenig hinzuzufügen, während des Tests wird mir klar, dass diese Trommel tatsächlich die schnelle Ansprache einer Piccolo-Snare mit dem saftigen Ton eines deutlich tieferen Modells verbindet, und das ist eine ziemlich seltene Kombination. Auch das Spielgefühl ist eigen: während das große Fell einen trägeren Rebound erzeugt als beispielsweise eine 14 Zoll-Version, ist die Teppichansprache direkt „unter den Sticks“. Rimshots klingen dank der weicheren Messingspannreifen fett, aber integriert, Rimcklicks hingegen wirken durch die große Fellfläche etwas schlapp und wollen nicht so richtig „klacken“. 

Tiefe Stimmung

Breit, rund und saftig klingt die Aronoff in einer relativ tiefen Stimmung. Damit überholt sie jede meiner eigenen fünf Zoll flachen 14er Snaredrums locker. Trotzdem klingt sie kompakter als viele tiefe 14 Zoll Modelle. 

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Tiefe Stimmung – solo Tiefe Stimmung – Groove

Mittlere Stimmung

In der mittleren Stimmung erzeugt die Aronoff Snare einen definierten „Snap“ im Anschlag, gefolgt von einem typischen, ganz leicht modulierenden Messing-Sustain. Ein ganz bisschen Black Beauty ist hier zu hören, allerdings mit dem der 15er Größe eigenen Ton. Ich habe die Trommel in dieser Stimmung in verschiedenen Sessions gespielt und fand sie in den meisten Situationen mehr als passend. 

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Mittlere Stimmung – solo Mittlere Stimmung – Groove

Hohe Stimmung

In höheren Registern fühlt sich unser Testkandidat ebenso wohl, der Attack wird allerdings etwas kompakter und das Sustain verkürzt sich. In Funk, HipHop und anderen Musikrichtungen, die eine höhere Snare-Stimmung erfordern, funktioniert die Trommel sehr gut. Im Bandkontext fällt wiederum auf, dass sie etwas satter daher kommt als ihre 14 Zoll großen Kollegen. Extrem hohe Stimmungen sind allerdings nicht unbedingt ihre Stärke, das hat sie mit anderen 15 Zoll-Snares gemein. 

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Hohe Stimmung – solo Hohe Stimmung – Groove
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