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Tama S.L.P. Vintage Steel Snare Test

Praxis

Zuerst aber gilt es, die funktionalen Teile auf ihre Bedienungsfreundlichkeit hin zu prüfen. Die Spannschrauben laufen leicht und flüssig und werden durch die beiden Unterleger sicher in Position gehalten. Der Hebel der Snare-Abhebung lässt sich mit relativ geringem Widerstand geräuscharm betätigen und bietet den großen Vorteil, dass auch innerhalb eines Songs spielend leicht ge- und entspannt werden kann. Das Einstellrad ist in gespannter Postion nicht besonders gut zu erreichen, weil ein Teil des Hebels darüber ragt und zudem ein wenig schwergängig, was aber auch bewirkt, dass sich die Spannung bei starker Erschütterung nicht lösen kann. Eigentlich ein sinnvoller Kompromiss. Die hervorragende Verarbeitung und die guten Felle bewirken, dass die Trommel wirklich leicht zu stimmen ist, was insbesondere bei einem Test in allen Stimmbereichen, aber auch im richtigen Leben eine große Erleichterung darstellt. In Windeseile lässt sich so feststellen, dass die “Vintage Steel” einen durchaus bemerkenswerten Stimmumfang besitzt und sowohl tief als auch hoch gestimmt ihre Qualitäten voll ausspielt. Mit einem mittellangen Sustain ausgestattet, liefert diese Snare prägnante, crispe Höhen und einen satten, schnellen Attack. Das für Stahltrommeln typische Obertonspektrum klingt sehr ausgewogen und prägt einen schön offenen Klangcharakter, der bei leiser Spielweise für den nötigen Swing sorgt, während die präzise und sensible Teppichansprache Transparenz und Definition beisteuert. Auch das Verhältnis der äusserst knackigen Rimshots zu leisen Ghostnotes oder Rolls ist perfekt und der Rimclick lässt in Sachen Durchsetzungskraft und Punch keine Wünsche offen. Trotz der Präsenz in den Höhen wirkt der Sound nie dünn, weil der 5,5 Zoll tiefe Kessel ausreichend Bauch und Volumen liefert und der Trommel einen durchweg vollmundigen Charakter verleiht. Ohne Teppich erinnert der offen- perkussive Klang schon fast an eine Timbale, und wenn man mit gespanntem Teppich und starker Dämpfung agiert, ist man bestens gerüstet für das Neil Young “Tribute to Harvest” Projekt. Alles in allem kann man festhalten, dass die “Vintage Steel” wohl die universellste Snare aus der S.L.P Reihe ist und sowohl dem guten alten Vintage Sound als auch modernen Ansprüchen mühelos genügen kann. Zudem ist das Material Stahl immer noch um ein Vielfaches günstiger als ein hochwertiges Stück Holz, und deshalb reißt dieses Produkt, wenn überhaupt, nur ein ganz kleines Loch in die geplagte Musikergeldbörse.

Audio Samples
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Hohe Stimmung Solo Hohe Stimmung Groove Mittlere Stimmung Solo Mittlere Stimmung Groove Mittlere Stimmung gedämpft Ohne Teppich im Set Sehr tiefe Stimmung Rimclick Groove
Kommentieren
Profilbild von Mike

Mike sagt:

#1 - 27.02.2015 um 15:09 Uhr

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Hallo,ich glaube die Audiofiles sind falsch benannt.
Beste Grüße

Profilbild von Chris (Redaktion Drums)

Chris (Redaktion Drums) sagt:

#2 - 28.02.2015 um 01:40 Uhr

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Hallo Mike,danke für den Hinweis, jetzt stimmt es.
Gruß, Christohp

Profilbild von ollie-s

ollie-s sagt:

#3 - 22.12.2021 um 14:06 Uhr

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Danke!
Endlich mal ein treffender Vergleich mit den "Legenden" aus den USA...
Die sind schon in den 80ern von den Kollegen aus Deutschland (Sonor) und Japan (Pearl, Tama) überholt worden. Wie du schon sagst sind die ollen Pxx Strainer, die ja meine ich teilweise heute noch an hochpreisigen Snares verbaut werden, das Geld nicht wirklich wert...
Gruß Ollie

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