Springsteen vs. Trump: Ein offener Kulturkampf auf großer Bühne

Der verbale Schlagabtausch zwischen Rocklegende Bruce Springsteen und US-Präsident Donald Trump eskaliert weiter – mit persönlichen Beleidigungen, politischen Anschuldigungen und weltweitem Aufsehen. Was als politische Kritik begann, hat sich längst zu einem öffentlich ausgetragenen Kulturkonflikt entwickelt.

© Wikimedia Commons: Takahiro Kyono – Daniel Torok – Noah Wulf

Springsteen spricht Klartext – live in Manchester

Während eines Konzerts am 14. Mai 2025 in Manchester unterbrach Springsteen seine Show, um mit ungewöhnlich scharfen Worten die Regierung der Vereinigten Staaten zu kritisieren. Er sprach von einer „korrumpierten, inkompetenten und verräterischen Administration“, die sein Heimatland derzeit regiere. Der Sänger warnte vor einem Rückfall in Autoritarismus und forderte sein Publikum auf, sich für Freiheit, Gerechtigkeit und Meinungsfreiheit einzusetzen.

Springsteen zeigte sich besorgt über eine politische Entwicklung, in der Menschen wegen ihrer Meinungsäußerung verfolgt würden, historische Bürgerrechte zurückgenommen und reiche Eliten auf Kosten der Ärmsten profitierten. In seinen Worten schwang nicht nur Wut, sondern auch Trauer und Sorge um das Amerika, das er seit Jahrzehnten besingt.

Gerade jetzt geschehen Dinge, die das Wesen der Demokratie unseres Landes verändern – und sie sind zu wichtig, um sie zu ignorieren“, sagte Springsteen am Samstag während einer dreiminütigen Rede auf der Bühne des Co-op Live in Manchester, wie in einem Video der L.A. Times zu hören ist. „In meinem Heimatland verfolgt man Menschen dafür, dass sie ihr Recht auf freie Meinungsäußerung nutzen und ihren Widerspruch äußern. Das passiert gerade jetzt. In Amerika freuen sich die reichsten Männer darüber, die ärmsten Kinder der Welt dem Elend und dem Tod zu überlassen. Das passiert gerade jetzt. In meinem Land genießen sie es geradezu sadistisch, loyalen amerikanischen Arbeitern Schmerz zuzufügen.

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Springsteen fuhr fort: „Man entfernt Menschen ohne ordentliches Gerichtsverfahren von den amerikanischen Straßen und bringt sie als Gefangene in ausländische Haftanstalten. Das passiert gerade jetzt. Die Mehrheit unserer gewählten Repräsentanten hat völlig versagt, das amerikanische Volk vor den Übergriffen eines unfähigen Präsidenten und einer Schurkenregierung zu schützen. Sie haben weder ein Verständnis noch ein Gespür dafür, was es bedeutet, zutiefst amerikanisch zu sein.

Trump reagiert

Die Antwort des Präsidenten ließ nicht lange auf sich warten. Auf dem Rückflug aus dem Nahen Osten veröffentlichte Trump mehrere Beiträge auf seiner Plattform Truth Social, in denen er Springsteen auf persönliche Weise herabwürdigte. Er bezeichnete ihn als „unausstehlichen Idioten“, nannte ihn „kein talentierter Typ“ und spottete über sein Aussehen – unter anderem als „vertrocknete Backpflaume“.

© Truth Social/ @realDonaldTrump

In einem weiteren Post nahm Trump auch Pop-Superstar Taylor Swift ins Visier. Er schrieb dazu: “Ist irgendjemandem aufgefallen, dass sie nicht mehr ‘HEISS’ ist, seit ich gesagt habe ‘ICH HASSE TAYLOR SWIFT’?” Hintergrund: Swift hatte sich in der Vergangenheit mehrfach offen politisch positioniert, unter anderem gegen Trump und für progressive Anliegen.

Solidarität aus der Musikszene

Als Reaktion auf Trumps Ausfälle veröffentlichte die American Federation of Musicians (AFM) ein solidarisches Statement. Der Verband, dem sowohl Springsteen als auch Swift angehören, verurteilte die Angriffe als inakzeptabel:„Bruce Springsteen und Taylor Swift sind nicht nur brillante Musiker, sondern auch Vorbilder für Millionen. Musiker haben das Recht auf freie Meinungsäußerung – wir stehen an ihrer Seite.“

Auch in der Öffentlichkeit und in den Medien mehren sich die Stimmen, die das Verhalten des Präsidenten als entwürdigend und unvereinbar mit seinem Amt betrachten.

Kultur vs. Politik

Was dieser Schlagabtausch zeigt, ist mehr als ein Streit zwischen einem Präsidenten und prominenten Künstlern. Es geht um grundsätzliche Fragen von Demokratie, Meinungsfreiheit und dem Umgang mit Kritik. Springsteen nutzt seine Plattform, um politische Verantwortung einzufordern – Trump antwortet mit persönlichen Angriffen.

Die Tour „Land of Hope and Dreams“ geht weiter – und mit ihr wohl auch der Konflikt. Springsteen hat angekündigt, sich nicht zum Schweigen bringen zu lassen.

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