SPL Gemini Test

Praxis

Simpel, aber wirkungsvoll


Aufgebaut – dabei nochmal kurz nachgedacht, wie das mit M/S war – eingesteckt und losgelegt. Für den Test habe ich meinen SPL Iron direkt am SPL Gemini verwendet sowie meinen Crane Song HEDD Quantum als AD/DA-Wandler. Klanglich war alles neutral – das war aber auch nicht anders zu erwarten, wie bereits mein Test des SPL Hermes erbrachte. Damals hatte ich alle Inserts und damit alle 120V-OP-Amps in Reihe geschalten und keinen klanglichen Einfluss vernommen: SPLs eigene Technik zahlt sich aus.

Audio Samples
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Dry Side Boost with Elliptical Filter Soft Compressed Mid Hard Compressed Side Mid/Side Compression

Dream-Team


Apropos Hermes: Der Stereo-Input plus die beiden Sends bilden beim Gemini den M/S-Encoder. Die Returns plus der L/R-Ausgang stellen wiederum ein M/S-Decoder da. Legt man diese nun auf getrennte und frei bewegbare Inserts einer Matrix, kann man so beliebige M/S-Ketten bilden. In Kombination mit der Insert-Matrix Hermes kann man so bis zu sechs Geräte mit M/S nutzen oder Kombinationen mit normaler L/R-Bearbeitung nutzen. Der Hermes besitzt 8 Inserts. Einer geht nun für den Encoder und einer für den Decoder „drauf“, wenn man so will. Aber hier zeigt sich die Großzügigkeit von SPLs Bemessungen: Mein Maselec MTC-1 hat von Beginn „nur“ sechs Inserts – und kann dann nur einen Prozessor der M/S-Funktion zuweisen und diesen auch kaum variieren! Die Inserts des Hermes kann man allerdings frei bewegen und somit auch die M/S beliebig nutzen. Sehr clever!

Fotostrecke: 2 Bilder Gemini und Hermes ergänzen sich sehr gut.

Tolle Extras

Obwohl SPLs 120V-Technik klanglich sehr unauffällig ist, kann man trotzdem die kleineren Prozessoren komplett aus dem Signal nehmen – um auch den letzten Zweifel zu beseitigen. Der Balance/Trim beispielsweise lässt sich mit einem dedizierten Bypass aus dem Signalweg nehmen, das gleiche gilt für das elliptische Filter und den Pegelregler für die Seite. Hier gibt es sogar einen weiteren Trick: Hält man den „Filter & Width“-Taster länger gedrückt, wird das elliptische Filter deaktiviert und der Bypass betrifft nun nur noch den Pegel der Seite/die „Stereo Width“-Funktion – aber mehr ist dieser Stereoeffekt ja auch nicht, als die Veränderung des Verhältnisses zwischen Mitte und Seite.

Fotostrecke: 2 Bilder So einfach ist M/S dann doch wieder nicht, …

Bemerkenswert ist auch, wie aufwändig solch ein in der Theorie recht simples Prinzip dann doch umzusetzen ist, wenn man es vernünftig machen möchte. Allein die schiere Menge an Op-Amps (hochkant stehende Platinen) spricht für sich!

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