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Schlagwerk CAP100 Test

Wenn leisere Töne als beim kompletten Set gefragt sind, ist das Cajon für viele Drummer und Percussionisten die erste Wahl. Schade, dass dabei die Füße so unbenutzt neben dem Instrument stehen. Doch hier kann die deutsche Firma Schlagwerk Abhilfe schaffen: Nach dem Floor Percussion Set, welches als Ersatz für eine Hi-Hat funktionieren kann, gibt es jetzt das Cajon-Pedal CAP100.

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Mit dieser Hardware spart man sich die separate Bassdrum und nutzt stattdessen das Cajon mit Hilfe des flexiblen Remote-Konzepts einfach als Bassdrum mit. Das ist äußerst praktisch für ein minimalistisches Set, denn so spart man Platz auf der Bühne und ausserdem eine Menge Schlepperei.

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DETAILS

Das Cajon-Pedalset CAP100 beinhaltet eine Fußmaschine, die mit Hilfe eines Bowdenzugs am Pedal befestigt ist. Die Maschine wird an einer Bodenplatte festgeklemmt, auf die dann das Cajon gestellt wird. Alles geht sehr schnell von der Hand, innerhalb kürzester Zeit ist das komplette Set-up aufgebaut. Am Cajon selbst sind keinerlei Umbauten oder Anpassungen nötig. Als Beater kommt ein hohler Ball aus Gummi zum Einsatz, welcher speziell auf Cajons abgestimmt und im Vergleich zu herkömmlichen Bassdrum-Beatern sehr weich ist. Durch das Remote-Kabel kann die Fußmaschine flexibel positioniert werden und sowohl mit dem rechten als auch linken Fuß gespielt werden.

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Die Bodenplatte eignet sich zur Benutzung mit unterschiedlichsten Cajons, man ist hier nicht auf ein bestimmtes Modell oder einen Hersteller beschränkt.Das Cajonpedal kommt in einer praktischen Plastikbox, die sich geradezu nach einem regelmäßigen Transport des Cajon-Add-Ons schreit.

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PRAXIS

Ich habe in der Vergangenheit ab und an mit Fußmaschinen am Cajon experimentiert, bin dabei aber nie zu zufriedenstellenden Ergebnissen gekommen. Deswegen bin ich ziemlich gespannt, wie sich das Cajon-Pedal in der Praxis bewährt. Nachdem das Pedal an die Bodenplatte geklemmt ist, teste ich es als zunächst mit einem Schlagwerk Cajon. Nach kurzer Zeit ist eine bequeme Spielposition gefunden und es fällt direkt auf, dass Schlagwerk bei der Wahl des Beaters hervorragende Arbeit geleistet hat. Hier könnt ihr einen Groove mit dem Cajonpedal, ein paar Besen und einem Schlagwerk Krix hören:

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Groove

Das CAP100 funktioniert einfach perfekt, der Sound kommt nah an den mit der Hand gespielten Bass und das Spielgefühl stimmt auch. Der Winkel des Beaters kann in drei Stufen eingestellt werden. In der Ausgangsposition gibt es für meinen Geschmack – Pedaleinstellungen sind etwas sehr Individuelles – zu wenig Spielraum, aber nach Anpassung auf die mittlere Position stimmt das Spielgefühl.
Bei der Positionierung des Beaters an der Bodenplatte und damit am Instrument gibt es einen gewissen seitlichen Spielraum, allerdings führt eine Veränderung der Pedalposition nicht zu nennenswerten Unterschieden im Sound. Bedingt durch das Konzept des Pedals ergeben sich einige Unterschiede zum „normalen“ Bassdrum-Einsatz und zum gewohnten Cajon-Spiel: Durch den Kabelzug ist im Vergleich mit anderen Bassdrum-Pedalen eine gewisse Reibung vorhanden. Da ich selbst nicht viel Schlagzeug spiele, habe ich mich schnell dran gewöhnt, aber für Schlagzeuger mag dies ein störender Faktor sein. Da ein Cajon keine Bassdrum ist und eigentlich für das Spiel mit den Händen vorgesehen, ist eine gewisse Sensibilität beim Spiel angebracht. Durch den weichen Gummiball ist die Gefahr einer Beschädigung der Spielfläche nicht besonders groß, trotzdem sollte man nicht mit der Einstellung eines Metal-Drummers ans Werk gehen.
Mit der Bodenplatte unter dem Cajon sitzt man etwas höher als sonst. Nach kurzer Zeit habe ich mich an den Unterschied gewöhnt und empfinde die Höhenluft nicht als störend. Für große Menschen kann diese Veränderung sogar ein Vorteil sein.
Wenn man sich mit diesen Besonderheiten im Spiel arrangieren kann, tut sich für den Cajonisten eine große Bandbreite an neuen Spielmöglichkeiten auf. Grooves vom Schlagzeug können direkter auf das Cajon übertragen werden und da der Fuß die Basschläge übernimmt, hat man plötzlich eine Hand frei, die für Shaker, Hi-Hat, Congas oder andere Sounds benutzt werden kann.Ich habe verschiedene Cajons unterschiedlicher Hersteller und Größen mit dem Cajon-Pedal getestet. Alle stehen sicher auf der Bodenplatte. Sogar kippeln kann man beim Spielen, trotzdem kann das Pedal ohne Einschränkung weiterbenutzt werden. Ich finde diesen Punkt sehr wichtig, denn mich nervt Zubehör, das nur mit den Instrumenten eines bestimmten Herstellers funktioniert. In den folgenden Beispielen hört man den Sound des Pedals an unterschiedlichen Cajon-Modellen:

Audio Samples
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Pepote Estudio Pro Schlagwerk Fineline Pepote Maxi

Das Cajon-Pedal ist gut verarbeitet und bei ordnungsgemäßer Benutzung und Transport sollte man lange Freude daran haben. Ein kleiner Kritikpunkt sind die Gummiplättchen auf der Klemme. Diese haben sich bei mir nach ein paar Auf- und Abbauten gelöst. Sie lassen sich zwar relativ unkompliziert wieder zusammenfriemeln, aber dieses Detail passt eigentlich nicht zum sonst so durchdachten Produkt.
Preislich liegt das Cajon-Pedal im Bereich einer guten Fußmaschine, angesichts der innovativen Technologie durchaus angemessen.Und noch eine kleine Anmerkung zum Transport. Das Pedal sollte nicht am Bowdenzug getragen werden, da dies zu einer Lockerung des Kabels am Pedal führen kann.

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FAZIT

Schlagwerk hat in den letzten Jahren im Bereich des Cajon-Zubehörs wirklich tolle Arbeit geleistet. Aus dem Betrieb in Baden-Württemberg kommen viele kreative und vor allem praxistaugliche Ideen, die das Klangspektrum und die Spielmöglichkeiten rund um das Cajon erweitern. Das Cajon-Pedal CAP100 komplettiert das Angebot neben Side Kick, Heckstick etc. um eine Bassdrum Option, ohne dass eine zusätzliche Bassdrum mitgenommen werden muss.
Unterm Strich hat mich das Schlagwerk Cajon-Pedal CAP100 voll und ganz überzeugt. Es ist genau das, was mir für mein Percussion-Setup noch gefehlt hat. Guter Sound, wenig zu transportieren, platzsparend auf der Bühne, schnell aufgebaut: Das ganze Konzept ist einfach gut durchdacht und konsequent umgesetzt. Wie sehr die erhöhte Sitzposition ins Gewicht fällt, hangt nicht zuletzt auch mit der Körpergröße des Spielers und der Größe des benutzten Cajons zusammen. Lediglich die sich lösenden Gummiplättchen und die Beschränkung auf drei Einstellmöglichkeiten des Pedalwinkels kosten einen halben Stern Abzug. Trotzdem ist das Produkt eine klare Empfehlung.

Pro
  • hervorragender Sound dank speziellem Beater
  • flexible Platzierung der Fußmaschine
  • kein Umbau am Instrument nötig
  • passend für fast jedes Cajon
  • sehr schnell aufgebaut
Contra
  • Sitzposition leicht erhöht
  • kleine Gummiplättchen lösen sich leicht
  • nur drei Einstellmöglichkeiten des Pedalwinkels
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Technische Spezifikationen
  • Remote-Bassdrum-System für Cajons
  • inklusive Bodenplatte für alle Cajons mit bis zu 30 x 30 cm Grundfläche
  • Pedal mit Fixierdornen, drei Winkel wählbar
  • Kraftübertragung über Bowdenzug, Rücklauf mit Feder
  • Beatereinheit wird mit Arretierschraube an Bodenplatte fixiert
  • Beater: hohler Gummiball
  • Preis: EUR 195,- (UVP)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • hervorragender Sound dank speziellem Beater
  • flexible Platzierung der Fußmaschine
  • kein Umbau am Instrument nötig
  • passend für fast jedes Cajon
  • sehr schnell aufgebaut
Contra
  • Sitzposition leicht erhöht
  • kleine Gummiplättchen lösen sich leicht
  • nur drei Einstellmöglichkeiten des Pedalwinkels
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Schlagwerk CAP100 Test
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