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Sabian HHX Jazz Evolution Cymbal Set Test

Die Suche nach einzelnen, hochwertigen Becken kann eine langwierige und kostenintensive Angelegenheit sein, der sich nicht alle Schlagzeuger aussetzen möchten. Für diejenigen von euch, die lieber eine Komplettlösung kaufen, gibt es mit dem Sabian HHX Jazz Evolution Cymbal Set im bonedo Test eine vielversprechende Alternative. Diesen Satz gibt es in der vorliegenden Form nur beim fränkischen Musikgeschäft Thomann zu kaufen. Die Besonderheiten im Vergleich zum regulären HHX Evolution Performance Set: das Ride ist ein Außenseiter, es handelt sich nämlich nicht um das zur Serie passende 20er Evolution Ride, sondern um ein 21er Groove Ride, ebenfalls aus der HHX Serie. Im Set-Preis ist zusätzlich noch ein 18 Zoll großes Evolution Crash-Becken enthalten. 

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Mit der im Jahr 2001 vorgestellten HHX Serie hat Sabian zweifellos den Geschmack vieler Drummer getroffen. Bereits ein Jahr später folgte die – in Zusammenarbeit mit Dave Weckl entwickelte – HHX Evolution Serie, die mit ihrer schnell ansprechenden Charakteristik und einem neuen Beckentypus, dem O-Zone Crash, nicht minder schwer in der Trommlerwelt einschlug. Und obwohl es auf dem Instrument selbst nirgendwo vermerkt ist, handelt es sich beim 21“ Groove Ride auch um ein Signature Modell. Sabian hat es zusammen mit dem US-R’n’B’-Drummer Zoro entwickelt, auf dessen Wunschliste ein universelles, crash-bares Ride-Becken stand. Warum Thomann nicht einfach das reguläre HHX Evolution Performance Set um ein Crash-Becken hat erweitern lassen, ohne das Kernset zu verändern, ist leicht erklärt: offenbar verkauft sich das 21 Zoll große Groove Ride besser als das 20 Zoll durchmessende Evolution Ride. Ob die schlichte Kombination aus Topsellern auch klanglich funktioniert, gilt es für euch herauszufinden.

Details

Strahlende Erscheinungen und sehr gute Verarbeitung

Folgende Becken sind per Alu-Schraube am Mittelloch zum Sabian HHX Jazz Evolution Cymbal Set verbunden: eine 14 Zoll HHX Evolution Hi-Hat, zwei HHX Evolution Crashes in den Größen 16 und 18 Zoll, sowie der Individualist im Set, das 21 Zoll große HHX Groove Ride, welches zwar zur HHX Serie, aber eben nicht zur Weckl’schen Evolution Reihe gehört.
Alle Becken des Test-Sets sind auf der Ober- und Unterseite fein abgedreht, mit Ausnahme der Kuppen, diese werden nur poliert. Für die Hi-Hats gilt das allerdings nicht, sie sind grundsätzlich etwas anders bearbeitet als ihre Set-Kollegen. Wie genau, erfahrt ihr im folgenden Detail-Part.

Fotostrecke: 4 Bilder Alle Modelle des Bundles glänzen mit strahlendem Erscheinungsbild.

Die 16 und 18 Zoll großen HHX Evolution Crash-Becken

Bei den HHX Evolution Crashes handelt es sich mit 850 Gramm beim 16er und 1250 Gramm beim 18er um Leichtgewichte. Im Profil besitzen sie eine normale Crash-Becken-Anatomie, ihre Kuppen sind allerdings – Sabian-typisch – relativ groß dimensioniert. Die Hämmerung wirkt dezent, bei genauerer Betrachtung fällt allerdings auf, wie dicht sie gesetzt ist. Optisch abgegrenzt  präsentieren sich die Kuppen, unter deren Hochglanz-Oberfläche das charakteristische Natur-Finish der HHX-Kuppen durchschimmert. Von der Bearbeitung durch einen Hammer bleiben sie verschont, dafür findet sich Dave Weckl’s Signatur auf ihren Unterseiten.

Das 21 Zoll große HHX Groove Ride-Becken 

Dass das 21er Groove Ride nicht zur Evolution-Reihe gehört, zeigt sich in erster Linie an der Hämmerung. Nicht nur die Schulter ist deutlich sichtbar mit relativ großen Hammerschlägen verziert, auch die Kuppe bekommt bei der Fertigung des Beckens etliche, gut sicht- und fühlbare Treffer ab. Sie ist großzügig dimensioniert, einen allzu aggressiven Sound lässt sie in Anbetracht des moderaten Gesamtgewichts von 2400 Gramm allerdings nicht erwarten. 

Die 14er HHX Evolution Hi-Hats

Was die Bearbeitung angeht, präsentiert sich die HHX Evolution Hi-Hat als Zwitterwesen. Während das obere Becken zwar deutlich tiefer gehämmert ist als die Crashes, ihnen sonst aber stark ähnelt, handelt es sich beim Bottom-Becken im Grunde um ein Modell der HH (Hand Hammered) Serie. Kleine, kreisrunde Hammermale verteilen sich hier auf  einem deutlich breiter und tiefer abgedrehten Becken. Apropos abgedreht: beide Becken der HHX Evolution Hi-Hats  besitzen beidseitig abgedrehte Kuppen, die des Bottoms ist zudem gehämmert. Bei der Gewichtung verfolgt Sabian ein bewährtes Konzept: ein mit 940 Gramm mittel-leichtes Top-Becken wird mit einem schweren (1430 Gramm) Bottom kombiniert.

Fotostrecke: 5 Bilder Strahlendes Duo: die 16 und 18 Zoll großen HHX Evolution Crashes
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Praxis

Präsente und fein auflösende Crashes

Beide HHX Evolution Crash-Becken sprechen überaus schnell an und entwickeln ihr volles Klangpotenzial damit schon bei leichten Anschlägen. Während das 16er natürlich heller und noch etwas direkter zu Werke geht als das 18er, kann beiden Becken eine grundsätzlich eher dunkle Charakeristik bescheinigt werden. Die heute von vielen Drummern so geschätzten „Trash“-Anteile können die HHX Evolution Crashes nicht bieten, sie klingen warm und klar, mit schimmernder Präsenz. Im Verbund mit anderen Instrumenten tritt ihre Tonalität in den Hintergrund, ihre hohe Auflösung lässt sie fast „flüssig“ klingen. Massive Statements sind nicht ihre Stärke, nahtlose Integration liegt ihnen dafür umso mehr. Das 18er kann allerdings durchaus kräftig werden, wenn es entsprechend gefordert wird. Ich habe euch dazu natürlich wieder ein bisschen was aufgenommen.

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16″ Crash Solo 18″ Crash Solo 16″ Crash im Set 18″ Crash im Set Beide Crashes im Set

Sauber und warm klingende HHX Evolution Hi-Hats

Wem ein runder, aber trotzdem durchsetzungsfähiger Hi-Hat-Sound gefällt, der wird sich mit den HHX Evolution Hi-Hats vermutlich schnell anfreunden. Die Mischung aus unaufdringlicher Präsenz und dunklem Grundsound wird besonders halboffen gespielt sehr deutlich. Die größte Stärke der Becken ist allerdings der sehr akkurate Anschlag bei geschlossener, sowie ein präsenter und sauberer „Chick“-Sound bei getretener Spielweise. Obwohl wir uns hier nicht im Bereich aufwendig per Hand hergestellter High-End-Becken bewegen, finde ich die tonale Eleganz der Hi-Hats wirklich bemerkenswert. Auch hier kann ich mir – außer in wirklich sehr lauten Stilistiken – kaum ein Einsatzgebiet vorstellen, in dem diese Becken nicht funktionieren. 

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14″ Hi-Hat Solo 14″ Hi-Hat im Set

Voll klingendes, vielseitig einsetzbares Groove Ride

Obwohl das 21 Zoll große Groove Ride den Außenseiter im Evolution-dominierten HHX-Quartett mimt, fügt es sich durchaus stimmig ein. Grundsätzlich handelt es sich hier um ein eher lang ausklingendes Ride-Becken, welches etliche tonale Facetten bereit hält und sehr sensibel auf die Spielweise reagiert. Im Vergleich zu einem 20“ HHX Evolution Ride kommt es minimal grobschlächtiger daher, im Obertobereich klingt es etwas weniger brilliant. Dafür erscheint es mir etwas kontrollierbarer und verfügt über mehr Ride-Becken-typischen Druck, was auch an der präsenteren und komplexer klingenden Kuppe liegt. Angecrasht merkt man das höhere Gewicht deutlich, es ist dadurch aber auch in der Lage, brachiale Akzente zu setzen, eine ordentliche Beschleunigung durch den Spieler vorausgesetzt. Zu hören gibt es natürlich auch wieder etwas, damit ihr euch selber ein Bild machen könnt.

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21″ Groove Ride Solo 21″ Groove Ride im Set

Zum Schluss hört ihr das ganze HHX Jazz Evolution Set im Groove.

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HHX Jazz Evolution Set komplett
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Fazit

Ob sich Dave Weckl und Zoro persönlich besonders gut leiden können, konnte während dieses Tests nicht festgestellt werden. Ebenso wenig, was die Bezeichnung „Jazz“ im Paket-Namen rechtfertigt. Fest steht jedoch, dass es sich bei diesem von Thomann verkauften Bundle um schlüssig kombinierte, einwandfrei verarbeitete Instrumente zum vergleichsweise günstigen Preis handelt, an denen es nichts zu nörgeln gibt. Dass für die Selektion zudem offenbar ein paar kundige Ohren verantwortlich sind, macht die Sache umso interessanter, schließlich verlässt man sich als Käufer solcher Komplettpakete darauf, dass alle Becken gut zusammen passen. Das Groove Ride  schlägt sich wacker im Evolution-dominierten Bundle, und mit der Zugabe des 18er Crash-Beckens verbessert sich das Preis-Leistungs-Verhältnis noch einmal deutlich. Wer von euch also auf der Suche nach einem vielfältig einsetzbaren Beckenset der Oberklasse ist, sollte hier also auf jeden Fall die Ohren spitzen. 

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • präsent und musikalisch klingende Einzelmodelle
  • exzellente Verarbeitung
  • gute Abstimmung des Sets
  • vergleichsweise günstiger Preis
Contra
  • keins
Artikelbild
Sabian HHX Jazz Evolution Cymbal Set Test
Für 749,00€ bei
Dreimal Weckl und einmal Zoro - Das Sabian HHX Jazz Evolution Set.
Dreimal Weckl und einmal Zoro – Das Sabian HHX Jazz Evolution Set.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Sabian
  • Bezeichnung: HHX Jazz Evolution Cymbal Set
  • Serien: HHX Evolution, HHX Groove, Thomann-Zusammenstellung
  • bestehend aus den Modellen:
  • HHX Evolution Crashes 16“ und 18“
  • HHX Evolution Hi-Hats 14“
  • HHX Groove Ride 21“
  • Material: B20
  • Klangcharakteristik: präsent, sauber, warm
  • Gewicht: thin – medium
  • Herstellungsland: Kanada
  • PREIS (UVP): EUR 1.129,00
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Dreimal Weckl und einmal Zoro - Das Sabian HHX Jazz Evolution Set.

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Kommentieren
Profilbild von banjogit

banjogit sagt:

#1 - 05.04.2015 um 19:28 Uhr

0

Ich besitze diesen Beckensatz. Was m.E. noch erwähnenswert ist:
Das 21" Groove Ride hat angecrasht ungefähr diesselbe tonale Lage wie das 18" Crash. Es wäre interessant zu wissen, ob das von Sabian (oder Thomann?) absichtlich so gewählt wurde. Man hätte statt dem 18" Crash ja auch das 17" Evolution Crash beigeben können.

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Max Gebhardt sagt:

#2 - 06.04.2015 um 23:59 Uhr

0

Hallo banjogit, du hast recht, die Tonhöhe beider Becken ist wirklich fast gleich, Spielgefühl und Ansprache prädestinieren es allerdings nicht wirklich als Crash. Es sei denn, man ist sehr kräftig unterwegs. Die Auswahl der Typen für dieses Set basiert auf Thomanns Topseller-Liste. Dazu kommt, dass die tonale Spreizung zwischen den Crashbecken den meisten Trommlern wahrscheinlich wichtiger ist, als jene zwischen Crash und Ride. Viele Grüße Max

Profilbild von banjogit

banjogit sagt:

#3 - 07.04.2015 um 19:22 Uhr

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Hallo Max,
vielen Dank für Dein Feedback.
Als Ersatz für das 18" Crash würde ich es auch nicht sehen, nur im Notfall wäre es halt möglich, was ja auch für das Ride spricht.
Ich werde mir auf Fälle mal das Evolution 17" Effect Crash oder eines der O-Zones anschauen bzw. hören - als Ergänzung zum bestehenden Set, mit dem ich sehr zufrieden bin. Danke für Dein tolles Review.

Profilbild von Max Gebhardt

Max Gebhardt sagt:

#4 - 16.04.2015 um 14:14 Uhr

0

Hey banjogit, danke, freut mich, dass du was damit anfangen konntest! beste Grüße Max

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