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Randall RD40C Test

Praxis

Also, Powerschalter an – und schon macht sich der Lüfter ziemlich lautstark bemerkbar. Ich bin gespannt, ob das bei der Aufnahme zum Problem wird! Insgesamt ist die Bedienung logisch und sehr nutzerfreundlich aufgebaut und erklärt sich von selbst. Bei den folgenden Audiobeispielen kommen verschiedene Gitarren zum Einsatz, abgenommen wird der Amp von einem SM57, das ich zwischen Center und Rand des Speakers leicht angewinkelt platziert habe. Das Signal geht dann ohne Umwege in ein Avalon M5 Pre mit Lundahl Übertragern und von da aus in ein Avid HD I/O.
Bei allen Audiofiles befindet sich die Klangregelung wie immer in der Zwölf-Uhr-Position, also alle Regler in Mittelstellung. Los geht es mit einer Les Paul in der Halsposition.

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Clean Mid Picking

Das klingt doch schon recht vielversprechend! Der Amp erzeugt einen warmen, vollen Cleansound. Die Höhen sind weder schrill noch gläsern, stattdessen erscheint ein angenehm runder Ton. Sehr schön.
Meine Neugier ist geweckt und schon ist auch die Strat geschultert. Jetzt ein Beispiel mit und eines ohne Hall, ansonsten habe ich am Amp nichts verändert.

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Clean Funk ohne Reverb Clean Funk mit Reverb

Auch hier weiß der Combo zu überzeugen. Knackig geht es zur Sache, ohne dass sich jedoch das Höhenbild zu weit aus dem Fenster lehnt. Der Hall verdichtet das Signal, auch wenn er bei diesem Musikstil normalerweise eher nicht verwendet wird, aber er lässt sich so gut demonstrieren.
Clean kann er also, der Randall. Mal schauen, was ein Gainpoti im klaren Kanal bewirken kann. Ich greife wieder zur Les Paul und drehe den Gainregler auf 15 Uhr.

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Clean Gain 15 Uhr

Auch nicht von schlechten Eltern! Hier dürfte der Blueser sich heimisch fühlen. Das Klangbild wird insgesamt wesentlich mittiger und damit äußerst durchsetzungsfähig.
Genug clean, ich schalte in den Overdrive-Mode und drehe den Gain auf 8 Uhr. Die Paula ist angeschlossen und arbeitet mit dem Steg-Humbucker (übrigens ein Seymour Duncan Jeff Beck).

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Crunch ohne und mit Boost, Gain 8 Uhr

Hier wird langsam klar, was in dem Combo steckt. Der Zerrgrad ist zwar noch gering, aber dafür sehr durchsetzungsstark. Das Klangbild ist ausgewogen mit etwas ausgeprägteren oberen Mitten. Das wird wahrscheinlich mit höheren Gain-Settings klarer herauszuhören sein.
Gesagt, getan. Der Gainregler zeigt jetzt genau in die Mitte, also auf 12 Uhr. Im folgenden Soundfile gibt es den Amp erst einmal ohne, in der zweiten Hälfte dann mit Boost. Wieder kommt die Les Paul zum Einsatz, die sich an diesem Amp ziemlich wohlfühlt.

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Crunch ohne und mit Boost, Gain 12 Uhr

Aber hallo! Der Booster gibt noch einmal den Extraschub, den man braucht, um die Attacks breiter und den Gaingehalt auf eine andere Ebene zu hieven. Es scheint tatsächlich so, als wäre ein entsprechendes Pedal im Signalweg.
Jetzt gibt es kein Halten mehr, wo ist die Ibanez?! Steg Pickup an, Gain auf 12 Uhr und Booster an.

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Metal Gain 12 Uhr, Boost

Genau das habe ich von diesem Amp erwartet. Astreine Highgain-Sounds, so, wie man sie haben will. Der Combo klingt am Mikro tatsächlich größer als er ist, da bewahrheitet sich mal wieder die alte Studioweisheit, die besagt, das kleine Amps im Studio immer größer klingen als große Amps. Der Sound kommt punchy und mit eben genau der Gaindichte, die man für die Metal-Abteilung braucht. Jeder Attack setzt sich klar und deutlich trotz recht hohem Gaingehalt durch.
Das wird auch vom nächsten Beispiel untermauert, und dem bereits Gesagten ist im Grunde genommen nichts hinzuzufügen. Aber hört selbst:

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Brett Gain 15 Uhr, Boost

Der Amp klingt definitiv teurer als er ist. Ich bin zwar kein ausgewiesener Metal-Fan, weiß aber einen gut zerrenden Amp durchaus zu schätzen.
Abschließend gibt es noch ein kleines Solo. Als Cleangitarre verwende ich eine Les Paul in der Mittelstellung und natürlich den cleanen Kanal des Combos. Für das Solo kommt eine Musik Man Luke 3 zum Einsatz und der Gain bleibt im Overdrive-Kanal auf 15 Uhr. Es kommt lediglich eine Prise Federhall dazu.

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Solo

Der Randall erzeugt einen modernen Solosound, der mit Sicherheit nicht nur Metalfans ansprechen wird. Gain gibt es hier mehr als genug, und zwar soviel, dass man sich ein zusätzliches Pedal sparen kann. So gesehen hat man es eigentlich mit einem vierkanaligen Amp zu tun, bei dem sich alle eine Klangregelung teilen. Und die arbeitet effektiv und formt den Sound, ohne die Grundcharakteristik zu beeinflussen.
Und was ist mit dem bereits erwähnten Lüfter. Ja, er ist laut. Hört man das bei einer Aufnahme? Also mit dem SM57 direkt am Speaker nicht. Sobald aber ein Kondensatormikro im Raum ins Spiel kommt und eher leisere Töne angesagt sind, könnte er zu einem Problem werden. Wer sich aber überwiegend im rockenden Genre aufhält und das im Proberaum oder live auf der Bühne praktiziert, den dürfte er wohl kaum stören. Sobald aufgenommen wird, gelten aber andere Gesetze und ein lauter Lüfter ist nicht gerade gerngesehen.
Abschließend noch das Thema Lautstärke. Wer glaubt, 40 Röhrenwatt reichen nicht für eine amtliche Probe, der sollte spaßeshalber einen AC30 voll aufdrehen und ein gesundes E Dur mit Schmackes anschlagen. Ich garantiere, dass der Trommler, der eventuell gegenübersitzt, für längere Zeit nicht mehr anrufen wird.

Der RD40C kann weitaus mehr als nur Metal - das haben wir während des Tests gemerkt.
Der RD40C kann weitaus mehr als nur Metal – das haben wir während des Tests gemerkt.
Kommentieren
Profilbild von Mr. Mack

Mr. Mack sagt:

#1 - 13.05.2014 um 17:21 Uhr

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wie geil ist denn, dass Randall aus Buffalo Gro(o)ve kommt. Cooler Test, Bassel, wie immer!

Profilbild von Dirk

Dirk sagt:

#2 - 15.05.2014 um 12:27 Uhr

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Richtig geiler Metal amp! Und danke für den Test!

Profilbild von Taylor

Taylor sagt:

#3 - 19.06.2014 um 13:35 Uhr

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