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PRS SE Hollowbody II Piezo Test

Die PRS SE Hollowbody II Piezo erweitert die preiswertere Fernost-Linie des Herstellers um ein Semiakustik-E-Gitarren-Modell mit zusätzlichem Piezo-Tonabnehmersystem. Paul Reed Smith begann schon in den 90er Jahren, seine Hollowbody-Modelle mit einer optionalen Piezo-Bridge anzubieten.
In der SE-Serie stellt die neue Hollowbody II Piezo allerdings das erste Modell dieser Art dar. Praktischerweise lässt sich das Piezo-Signal dabei wahlweise hinzumischen oder auch separat abgreifen. Wie das von uns kürzlich getestete Hollowbody II Schwestermodell entpuppt sich auch die Piezo-Variante als absoluter Hingucker. Der momentane Preis fällt allerdings mit deutlich über 1400 Euro für eine PRS SE recht hoch

PRS_SE_Hollowbody_II_Piezo_Black_Gold_TEST

aus. Was die Gitarre klanglich zu bieten hat, sagt euch der folgende Test.

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Details

Lieferumfang

Die PRS SE Hollowbody II Piezo kommt in einem Formkoffer, der auch das obligatorische Werkzeug zum Nachjustieren der Gitarre dabei hat. Wie schon einleitend erwähnt, ist auch diese PRS SE wirklich schön anzuschauen, wirkt zudem absolut sauber verarbeitet und macht demzufolge einen edlen ersten Eindruck. Die Gitarre bringt 2,8 kg auf die Waage und wird in China gefertigt.

Fotostrecke: 3 Bilder Der schwarze Formkoffer ist im Lieferumfang enthalten und schützt die Gitarre beim Transport.

Korpus

Ein Grund für die hohen Preise der in den USA gefertigten PRS-Modelle sind unter anderem die ausgewählten gemaserten Deckenhölzer. Auch wenn der Käufer bei den SE-Varianten aus Fernost mit dem Look laminierter Hölzer vorliebnehmen muss, gibt es hier gleichzeitig eine deutlich kostengünstigere Variante, die optisch ebenfalls Eindruck schindet. Im Detail setzt PRS bei diesem Modell auf Ahorn mit geflammtem Ahornfurnier für Decke und Boden, die Zargen werden aus Mahagoni gefertigt. Unterstrichen wird das opulente Erscheinungsbild des Korpus außerdem von einem naturfarbenen Holz-Binding. Uns liegt das Modell in Black Gold Burst vor. Alternativ ist die Gitarre auch mit einem sogenannten Peacock Blue Burst Finish zu haben. Die PRS Hollowbody-Modelle verzichten auf einen Sustainblock, wie man ihn beispielsweise in der berühmten Gibson ES-335 vorfindet.

Fotostrecke: 7 Bilder Die in China gefertigte PRS SE Hollowbody II Piezo bringt 2,8 kg auf die Waage.

Hals

Genau wie ihre von uns ebenfalls getestete Schwester, die Hollowbody II, kommt auch die Piezo-Variante mit einem Mahagonihals und einem Ebenholzgriffbrett. Typisch für die SE-Modelle ist auch das Wide-Fat-Halsprofil, das wir ebenfalls bei dieser Gitarre vorfinden. Zwischen den 22 tadellos eingesetzten Bünden schmücken die typischen Bird-Inlays des Herstellers das Griffbrett und sorgen gleichzeitig für Orientierung. Die Mensur der Gitarre beträgt 25″ (635 mm). Zu den vernickelten und von PRS designten Stimmmechaniken macht der Hersteller ansonsten keine weiteren Angaben. Ab Werk kommt die Gitarre mit Saiten in den Stärken 010-046.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Mahagonihals sitzt wackelfrei in der Halstasche…

Elektronik

Für die Tonformung stehen zwei 58/15 “S” Humbucker in der Hals- und Stegposition sowie ein von LR Baggs und PRS designtes Piezosystem bereit, dessen Element in der Stoptail-Bridge sitzt. Bedienung und Routing der beiden Signale wurden clever gelöst: Im Detail stehen dem Spieler zwei Volume-Potis zur Verfügung, mit denen sich die Signale der Humbucker und des Piezo-Pickups getrennt justieren lassen. Ein Tone-Poti fungiert außerdem noch als Höhenblende für die magnetischen Tonabnehmer. Der Clou liegt in den zwei Ausgängen, die das Arbeiten auf der Bühne oder im Studio deutlich komfortabler gestalten. Steht beispielsweise nur ein einzelner Amp bereit, können beide Signale über den Mix/Piezo-Ausgang abgegriffen werden. Besteht aber die Möglichkeit, das Piezo-Signal separat beispielsweise über eine DI- Box abzuzweigen, lässt sich das Signal der Humbucker über den Mag-Ausgang und das Piezo-Signal über den Mix/Piezo-Ausgang weitergeben. Ohne Frage eine sehr nützliche Lösung, da sich die Färbung eines E-Gitarren-Amps in der Regel eher weniger schmeichelhaft auf ein Piezo-Signal auswirkt.

Fotostrecke: 9 Bilder Die Elektronik besteht aus zwei Humbuckern, dem Piezosystem und der Klangregelung.
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Praxis

Trocken angespielt wirkt unser Testmodell recht brillant und nicht so holzig, wie man es vielleicht vorab annehmen könnte. Das Wide Fat-Halsprofil trägt seinen Namen zu Recht und wirkt bei diesem Modell für meine Begriffe zunächst etwas klobig. Das ist insofern interessant, als dass die SE-Modelle, von denen ich in letzter Zeit einige anspielen konnte, häufig mit diesem Profil ausgestattet werden. Andere Modelle spielten sich aber dennoch im ersten Moment bequemer. Ich hatte kürzlich im Test zur Hollowbody II meinen Eindruck vermerkt, dass die Gitarre sich insgesamt etwas leichtgängiger hätte spielen können. In der Tendenz ist dieser Eindruck hier ebenfalls vorhanden, aber die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Insofern schafft an dieser Stelle nur ein eigener Test Klarheit. Ansonsten hängt das 2,8 kg leichte Modell angenehm am Gurt und sorgt nur für eine minimale Gewichtsverlagerung in Richtung Hals. Für die Aufnahmen steht heute ein PRS Sonzera 20 Combo bereit, dessen Signal an eine Universal Audio OX Box geschickt und anschließend aufgezeichnet wird. Das Piezo-Signal greife ich außerdem separat ab und zeichne es über den DI-Eingang meines Universal Audio Apollo-Interfaces auf.

Beginnend mit dem Hals-Pickup starten wir mit einer schlichten Bestandsaufnahme der drei Humbucker-Einstellungen. Anschließend hören wir die Humbucker im Mischverhältnis und zu guter Letzt den Piezo-Pickup alleine.

Audio Samples
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Clean – PU Check: Humbucker -> Humbucker + Piezo -> Piezo

Die Humbucker offenbaren eine gewisse Drahtigkeit, ohne aber die Höhen zu sehr zu betonen. Der Piezo glänzt zudem mit einem straffen Signal und gibt alle Saiten sehr gleichmäßig wieder. Die Möglichkeit, beide Klangquellen zu paaren, funktioniert ebenfalls gut, wobei mir die Kombination mit einem etwas wärmeren Humbucker-Sound wie in der Hals-Einstellung am meisten zusagt.
Wenden wir uns zunächst genauer dem Piezo-Pickup und damit dem besonderen Feature dieser Gitarre zu. Es folgen dafür ein paar Praxisbeispiele in verschiedenen Spielweisen, bei denen ich den Piezo-Pickup alleine und auch im Mischverhältnis mit den Humbuckern spiele. Dabei bestätigt sich mein Eindruck, dass das Piezo-Signal wirklich gut funktioniert und dabei sehr präsent und angenehm komprimiert wirkt.

Audio Samples
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Praxisbeispiel 1: Piezo Pickup + Hals PU Praxisbeispiel 2: Piezo Pickup + Hals & Steg PU Praxisbeispiel 3: Piezo Pickup Praxisbeispiel 4: Piezo Pickup Praxisbeispiel 5: Piezo Pickup + Hals & Steg PU
Der zusätzliche Piezo-Pickup macht eine wirklich gute Figur, wohingegen die beiden Humbucker nicht so recht überzeugen können.
Der zusätzliche Piezo-Pickup macht eine wirklich gute Figur, wohingegen die beiden Humbucker nicht so recht überzeugen können.

Bevor wir einen Gang höher schalten gibt es noch ein Beispiel mit beiden Humbuckern. Insgesamt könnte der Sound der Pickups bei diesem Modelltyp für mich etwas wärmer klingen.

Audio Samples
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Praxisbeispiel 6: Hals & Steg PU

Vor dem Amp hängt jetzt ein Wampler Tumnus Overdrive-Pedal. Wir hören zunächst ein paar Melodielinien in allen drei Pickup-Einstellungen. Anschließend gebe ich ein bluesiges Akkordriff mit dem Steg-Pickup zum Besten. Für die Zerrbeispiele bleibt der Piezo außen vor.

Audio Samples
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Crunch – PU Check Praxisbeispiel 7: Steg PU mit Overdrive

Im Zerrbetrieb offenbaren die Tonabnehmer eine etwas quäkende Mittenbetonung, die mir weniger zusagt. Mit mehr Zerre wirkt der Sound dann insgesamt ein wenig platt und könnte im Vergleich mit anderen Humbucker-Modellen, die ich in meinem Studio zum Vergleich heranziehe, auch etwas mehr Präsenz im Low End vertragen.
Hier kommen abschließend noch zwei Beispiele mit unterschiedlichen Drive-Pedalen.

Audio Samples
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Praxisbeispiel 8: Steg PU mit Overdrive Praxisbeispiel 9: Steg PU mit Distortion
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Fazit

Auch die PRS SE Hollowbody II Piezo kommt in einem sehr schicken Design und präsentiert sich demzufolge als absoluter Hingucker. Der zusätzliche Piezo-Pickup macht eine wirklich gute Figur und auch das Signal-Routing der Pickups wurde dahingehend sehr praxistauglich gelöst. Nicht wirklich überzeugen konnten mich allerdings die beiden Humbucker der Gitarre. Gemessen am Preis hätte ich hier doch ein wenig mehr erwartet.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • saubere Verarbeitung
  • schickes Design
  • klanglicher Einfluss des Piezo-Pickups
  • Routing-Optionen für die Pickup-Signale
  • Koffer im Lieferumfang
Contra
  • mangelnde klangliche Auflösung der Humbucker
Artikelbild
PRS SE Hollowbody II Piezo Test
Für 1.399,00€ bei
Die PRS SE Hollowbody II Piezo macht nicht nur optisch eine gute Figur, der Piezo bringt Abwechslung, lediglich die klangliche Auflösung der Humbucker kann nicht überzeugen.
Die PRS SE Hollowbody II Piezo macht nicht nur optisch eine gute Figur, der Piezo bringt Abwechslung, lediglich die klangliche Auflösung der Humbucker kann nicht überzeugen.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: PRS Guitars
  • Modell: SE Hollowbody II Piezo
  • Typ: Hollowbody E-Gitarre
  • Herkunftsland: China
  • Finish: Black Gold Burst
  • Decke: Ahorn mit geflammtem Ahornfurnier
  • Zargen: Mahagoni
  • Boden: Ahorn mit geflammtem Ahornfurnier
  • Hals: Mahagoni
  • Halsprofil: Wide Fat
  • Griffbrett: Ebenholz
  • Bünde: 22
  • Mensur: 25“ (635 mm)
  • Tonabnehmer: 2x 58/15 “S” Humbucker in Hals- und Stegposition, LR Baggs/PRS
  • Piezo-System
  • Bedienung: 2 Volume-Potis, 1 Tone-Poti, Dreiwegschalter
  • Hardware: Nickel Hardware, PRS Adjustable Stoptail Piezo, PRS-Designed Tuners
  • Gewicht: 2,8 kg
  • Zubehör: Formkoffer
  • Ladenpreis: 1.460,00 Euro (Oktober 2020)
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PRS setzt bei diesem Modell auf Ahorn mit geflammtem Ahornfurnier für Decke und Boden.

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