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PRS SE Custom 24-08 Quilt Lake Blue Test

Die PRS SE Custom 24-08 Quilt stammt aus der SE-Serie, die es auch Gitarristen mit kleinem Budget ermöglichen soll, eine echte PRS zu spielen. Seit 2001 bietet die amerikanische Edelgitarrenmanufaktur diese in Asien gefertigten Instrumente an, die das charakteristische Design mit kostengünstigeren Fertigungsmethoden und Materialien kombinieren. Strenge Qualitätskontrollen sollen auch dort die hohen Standards der Marke gewährleisten. Wie sich unter diesen Umständen die PRS SE Custom 24-08 Quilt schlägt, zeigt unser Test. 

Die PRS SE Custom 24-08 möchte echtes Paul-Reed-Smith-Feeling zum überschaubaren Preis bieten.
Die PRS SE Custom 24-08 möchte echtes Paul-Reed-Smith-Feeling zum überschaubaren Preis bieten.

PRS SE Custom 24-08 Quilt – Das Wichtigste in Kürze

  • Korpus aus Mahagoni mit Ahorndecke
  • eingeleimter Ahornhals mit Ebenholzgriffbrett
  • 25″ [635 mm] Mensur
  • 24 Jumbo-Bünde
  • zwei splittbare Humbucker
  • hergestellt in Indonesien 

Der Korpus der PRS SE Custom 24-08 Quilt entspricht der Markentradition

Ganz nach dem Vorbild der US-Modelle besteht auch bei der PRS SE Custom 24-08 Quilt der Body aus dem klassischen Mix aus Mahagoni und aufgeleimter Ahorndecke. Zusätzlich befindet sich auf der Decke außerdem ein für meinen Geschmack etwas kitschiges Wölkchenahorn-Furnier, das bei den originalen Modellen so nicht vorkommt. Aber gut, das Auge hört schließlich mit und PRS hat den Hype um abgerockte Gitarren nie mitgemacht. Während sich die Rückseite der Gitarre durch einen dunkleren Farbton geschmackvoll absetzt, erstrahlt die Decke in einem satten Lake Blue. Das Modell ist aber auch in der Farbe Charcoal Cherry Burst erhältlich. Auf der Rückseite befinden sich die beiden mit je einer Kunststoffabdeckung versehenen Fächer für die Elektronik und das Tremolosystem.

Im Gegensatz zu meinem Original aus dem Jahr 1987 sind die beiden Abdeckungen bei diesem Modell nicht eingelassen, sondern liegen einfach auf der Rückseite auf. Die Gitarre ist mit zwei hauseigenen, TCI „S“ Humbuckern aus fernöstlicher Produktion bestückt. Über zwei Mini-Kippschalter lassen sich die Pickups auf Singlecoil-Sounds umschalten, wodurch insgesamt acht verschiedene Pickup-Konfigurationen möglich sind. Im Splitmodus werden übrigens immer die beiden innen liegenden Spulen aktiviert. Auch die beiden Pickups werden wie bei einer Les Paul per Kippschalter angewählt. Ein Mastervolume- und ein Tonregler runden das Bild ab. Als Tremolosystem kommt das patentierte PRS-Tremolo zum Einsatz. 

Die Gitarre wird inklusive Gigbag ausgeliefert.
Fotostrecke: 5 Bilder Die Gitarre wird inklusive Gigbag ausgeliefert.

Der Ahornhals mit Ebenholzgriffbrett kommt mit Wide-Thin-Profil  

Der eingeleimte Hals besteht aus mehreren Schichten Ahorn, was ihm nicht nur mehr Stabilität verleiht, sondern auch die Fertigung kostengünstiger macht. Das Griffbrett aus Ebenholz beherbergt 24 Jumbobünde und hat einen angenehmen Radius von 10 Zoll. Wie bei PRS üblich, ist auch die Halsrückseite in der Farbe der Korpusrückseite deckend lackiert. Der Hals besitzt das Wide Thin-Profil und weiße Bird-Griffbretteinlagen sowie seitliche Punkte auf der Halskante dienen als Orientierung.

An der charakteristischen unsymmetrischen Kopfplatte befinden sich sechs Standardmechaniken aus eigener Fertigung. Locking-Tuner wie bei den US-Modellen wären hier sicherlich eine bessere Alternative, auch wenn sie den Preis der Gitarre leicht in die Höhe getrieben hätten. Die Werkseinstellung ist, abgesehen von der Oktavreinheit, ordentlich und präzise ausgeführt, sodass sich die Gitarre bis in die höchsten Lagen top bespielen lässt. 

Die Gitarre ist mit zwei hauseigenen, TCI „S“ Humbuckern aus fernöstlicher Produktion bestückt.
Fotostrecke: 4 Bilder Die Gitarre ist mit zwei hauseigenen, TCI „S“ Humbuckern aus fernöstlicher Produktion bestückt.
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Die PRS SE Custom 24-08 bietet komfortable Bespielbarkeit und amtlichen Sound

Als langjähriger Nutzer einer 1987er PRS Custom 24 ist es für mich immer eine Umstellung, wenn ich das Wide Thin-Profil der SE-Modelle in die Hände bekomme. Nach etwa einer halben Stunde Eingewöhnung ist das jedoch kein Thema mehr. Was aber sofort positiv auffällt, ist die sehr gute Werkseinstellung, die eine exzellente Bespielbarkeit ermöglicht. Auf dem Griffbrett gibt es bis in die höchsten Lagen weder tote Punkte noch schnarrende Bereiche. Der Primärklang ist insgesamt solide, auch wenn der Ton in den hohen Lagen etwas dünn wird – was jedoch bei Gitarren in dieser Preisklasse keine Seltenheit ist. Bei meinem „alten Hündchen“ und den exzellenten PRS-USA-Modellen, die ich bisher getestet habe, bleibt der Ton auch in den hohen Lagen fetter, voller und lauter.

Am Amp klingt die Gitarre obertonreich und durchsetzungsfähig. Die Pickups sind zwar recht knallig, bieten aber einen insgesamt anständigen Sound. Auch die Splitsounds klingen nicht so glasig, wie ich eigentlich befürchtet hatte. Nur der Halspickup ist mir eine Spur zu fett abgestimmt, denn hier wird es für meinen Geschmack einfach zu mulmig. Die cleanen Sounds habe ich mit meinem Vox AC 30 in Verbindung mit einer Suhr Reactive Load IR und der Faltung einer 4×12″ Greenback Marshall-Box eingespielt. 

Audio Samples
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Clean – AC 30 Bridge HB Clean – AC 30 Bridge SC Clean – AC 30 Bridge Pickups HB Clean – AC 30 Bridge SC Neck HB Clean – AC 30 Bridge HB Neck SC Clean – AC 30 Neck HB Clean – AC 30 Neck SC
Die Rückseite der Gitarre setzt sich durch einen dunkleren Blauton ab.
Die Rückseite der Gitarre setzt sich durch einen dunkleren Blauton ab.

PRS SE Custom 24-08 mit verzerrten Sounds

Für die verzerrten Sounds habe ich einen alten 100 Watt Marshall JMP im Zusammenspiel mit dem Baldringer Dual Drive verwendet. Hier macht besonders der Steg-Pickup im Humbucker-Modus eine richtig gute Figur. Auch wenn man noch eine Schippe draufgibt und die Verzerrung mit einem Tubescreamer weiter anfeuert, bleibt der Sound transparent. 

Audio Samples
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High Gain – Marshall/Baldringer Dual Drive –  Bridge HB High Gain – Marshall/Baldringer Dual Drive –  Bridge SC

Das Ganze ändert sich, sobald der Hals-Pickup ins Spiel kommt. Der Halstonabnehmer, der schon im cleanen Bereich sehr fett klingt, schluckt einen Teil der guten Saitentrennung und Transparenz, die der Stegpickup für sich alleine bietet.  Deshalb gefällt mir die Zwischenposition mit hoher Verzerrung dann am besten, wenn der Hals-Pickup gesplittet ist und der Bridge-Pickup als Humbucker agiert.

Audio Samples
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High Gain – Marshall/Baldringer Dual Drive –  BR/HB & Neck/HB High Gain – Marshall/Baldringer Dual Drive –  BR/SC & Neck/SC High Gain – Marshall/Baldringer Dual Drive –  BR/HB & Neck/SC High Gain – Marshall/Baldringer Dual Drive –  BR/SC & Neck/HB
Die Unterschrift vom Meister gehört natürlich dazu.
Die Unterschrift vom Meister gehört natürlich dazu.

Mit viel Gain neigt der Halstonabnehmer zum Mulmen, sodass der Sound leicht in Richtung Claptons „Woman Tone“ klingt. Natürlich kann man damit arbeiten, aber etwas mehr Klarheit würde dem Sound insgesamt guttun und ihn transparenter und definierter machen. 

Audio Samples
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High Gain – Marshall/Baldringer Dual Drive –  Neck HB High Gain – Marshall/Baldringer Dual Drive –  Neck SC
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FAZIT

Die PRS SE Custom 24-08 Quilt Lake Blue Ebony FB bietet eine solide Leistung im mittleren Preissegment und richtet sich an Gitarristen, die sich eine originale PRS zu einem günstigeren Preis wünschen. Die Gitarre überzeugt mit einer guten Bespielbarkeit, einem anständigen Sound und vielseitigen Pickup-Konfigurationen, die durch das Splitten der Humbucker zusätzliche Klangoptionen eröffnen. Besonders im High-Gain-Bereich liefert sie einen klaren, durchsetzungsfähigen Sound. Kleinere Schwächen, wie der etwas zu fett abgestimmte Halspickup, sind bei diesem Preis jedoch zu verschmerzen. Insgesamt eine empfehlenswerte Option für Musiker, die nach einer hochwertigen Alternative im PRS-Stil suchen, ohne das Budget für ein US-Modell aufbringen zu müssen.

Gute Bespielbarkeit zu einem recht erschwinglichen Preis: die PRS SE Custom 24-08 Quilt Lake Blue.
Sehr gute Bespielbarkeit und ein anständiger Sound zu einem recht erschwinglichen Preis: die PRS SE Custom 24-08 Quilt Lake Blue.
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • anständige Verarbeitung
  • sehr gute Bespielbarkeit
  • gute Werkseinstellung
  • Klangverhalten im High-Gain-Bereich
Contra
  • der Hals-Humbucker klingt etwas zu fett
Artikelbild
PRS SE Custom 24-08 Quilt Lake Blue Test
Für 1.222,00€ bei
  • Hersteller: PRS Guitars
  • Bezeichnung: PRS SE Custom 24-08 Quilt
  • Typ: 6-str. E-Gitarre
  • Herstellungsland: Indonesien
  • Finish: Lake Blue Ebony FB
  • Korpus: Mahagoni (Solidbody)
  • Decke: Ahorn mit Wölkchenahorn-Furnier
  • Hals: Ahorn, mehrschichtig (eingeleimt)
  • Griffbrett: Ebenholz
  • Bünde: 24 Jumbo
  • Mensur: 25″ [635 mm]
  • Halsstab: PRS Double-Acting Truss Rod
  • Hals-Profil: Wide Thin
  • Sattelbreite: 42,9 mm (1,69″)
  • Griffbrettradius: 10″ (254 mm)
  • Griffbretteinlage: Birds
  • Steg: PRS patentiertes Tremolo
  • Mechaniken: PRS Designed Tuner
  • Hardware Typ: Nickel
  • Pickups: TCI “S” Humbucker
  • Regler: Volume, Tone,
  • Schalter: Dreiweg-Kippschalter, 2 Mini-Coil-Tap-Schalter
  • Saitenstärke ab Werk: 10-46
  • Gig Bag: inklusive
  • Gewicht: 3,3 kg
  • Ladenpreis: 1.222,00 Euro (Februar 2025)

Herstellerseite: https://eu.prsguitars.com

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PRS SE Custom 24-08 Quilt Lake Blue Test

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Profilbild von Doomsday

Doomsday sagt:

#1 - 12.02.2025 um 19:11 Uhr

0

Bei einer Gitarre ein Furnier als "Decke" zu verkaufen, finde ich schon ziemlich dreist. Üblicherweise trögte eine (dickere) Decke zur Klangbildung bei, bei einer Lage Furnier passiert da gar nichts. Wenn man dann an den üblichen Stellen mit dem Plektrum erst den Lack und dann den Millimeter Furnier weggeschrabbelt hat, sieht auch der schönste Riegelahorn nicht mehr gut aus. Ich wäre mir nicht einmal sicher, ob überhaupt echtes Furnier verwendet wird und nicht eine bedruckte und überlackierte Folie.

    Profilbild von Donnerhans

    Donnerhans sagt:

    #1.1 - 13.02.2025 um 08:56 Uhr

    0

    Es geht beim Funier nicht um die Klangbildung, sondern um das Aussehen. Das angebliche Herunterschrammen durch Pleck kann ich nicht bestätigen. Vielleicht gibt es irgendwelche Grobmotoriker, die einen derartigen Instrumentenmissbrauch hinbekommen, das soll es ja alles geben... :-D

    Antwort auf #1 von Doomsday

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    +1
Profilbild von skinner

skinner sagt:

#2 - 03.07.2025 um 18:51 Uhr

0

Erstens: --> Donnerhans: Das Holz einer E-Gitarre hat genauso wenig Einfluß auf den Klang, wie das Goldgehäuse einer Nobeluhr auf die Zeit. Bei keiner meiner E-Gitarren habe ich den Lack mit dem Plek runtergeschrubbt. Geschweige denn irgendwelche Funiere. Bei einer Strat, Tele oder Gibson geht das auch nicht. Die meisten Gitarren haben auch ein Schlagbrett. Der Lack meiner PRS ist nicht mal verkratzt vom Plek. Zweitens: Was heißt "zu fett abgestimmt"? Ich kann das gar nicht bestätigen. Ich finde diesen PUs fehlt es an Druck. Da gehen meine Revstars anders zu Werke. Ich mag die PRS trotzdem und erinnert stark an den Klang einer Jaguar. Sehr definiert und hervorragend für Pickings und klare Sounds. Powerchords geht auch, klingen aber nicht fett. Das Bassbereich ist eher schwach. Ich finde, eine ausgewogene und brilliant klingende Gitarre mit viel Sustain, die nie schwammig kling.

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