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Promark Active Grip Hickory Drumsticks Test

Die amerikanische Firma Promark, 1957 von Herb Brochstein gegründet, zählt seit vielen Jahrzehnten zu den weltweit führenden Herstellern von Drumsticks und kann mit Stolz auf zahlreiche Endorser unterschiedlicher Genres wie Ringo Starr, Carl Palmer oder Neil Peart verweisen. In der texanischen Fabrik werden verschiedene Hölzer verarbeitet, wobei Hickory, das Material, aus dem auch die zum Test vorliegenden Active Grip Drumsticks bestehen, nach wie vor die tragende Säule bildet. Aber was ist nun das Besondere an den Active Grip Sticks?

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Die schwarze Optik kennt man auch von anderen Herstellern, allerdings handelt es sich bei den Active Grip Hickory Sticks nicht bloß um eine Lackierung, sondern um eine dünne Beschichtung. Das Problem feuchter Hände kennt wahrscheinlich jeder Drummer, der schon einmal unter gleißenden Bühnenscheinwerfern gesessen hat, ganz zu schweigen von den Kollegen, die Tempi von 180 beats per minute als gemütlichen Spaziergang betrachten. Damit einem bei einem solchen Szenario nicht die Stöcke aus der Hand fliegen, entschied man sich bei den Promark Active Grip Sticks für eine dünne Gummibeschichtung, der die Eigenschaft zugesprochen wird, dass der Grip sich mit steigender Körpertemperatur verbessert anstatt anders herum. Klingt interessant, dachten wir bei bonedo uns und sind der Sache auf den Grund gegangen.

Details & Praxis

Die Active Grip Sticks gibt es mit unterschiedlicher Gewichtsverteilung

Die Sticks der Active Grip Serie bestehen aus Hickory-Holz, einer Sorte, die sich aufgrund ihrer hohen Dichte und Langlebigkeit im Laufe der Zeit zu einem Standard für Qualitäts-Drumsticks entwickelt hat. Zum Test liegen 5A- und 5B-Modelle, jeweils in „Forward“- und „Rebound“-Variante vor, während von den beiden erhältlichen 7A-Modellen nur die Forward-Variante zur Verfügung steht. Die Rebound-Versionen fallen bezüglich ihrer Gewichtsverteilung etwa so aus, wie man es von anderen Herstellern auch kennt. Im Gegensatz dazu wurden die Forward-Sticks etwas kopflastiger konstruiert. Erreicht wird dies durch eine leicht veränderte Form, wobei der Punkt, ab dem sich der Stock zur Spitze hin verjüngt, nach oben verlagert wurde. Aus diesem Grund fühlen sich die Forward-Sticks zwar etwas träger an, ermöglichen aber eine kraftvolle Spielweise, während die Rebound-Modelle eher geeignet sind für „technisch“ spielende Drummer, die filigran zu Werke gehen und auf einen optimalen Rebound angewiesen sind.

Am schwarz-gelben Design kann man die regulären Active Grip Modelle leicht erkennen.
Am schwarz-gelben Design kann man die regulären Active Grip Modelle leicht erkennen.

Der kräftige Hals sorgt für Stabilität, die Acorn-Spitzen für volle Sounds

Bei den Spitzen der vorliegenden Active Grip Modelle handelt es sich um eine eichelförmige Variante, genannt Acorn. Diese Spitze ist am oberen Ende sanft gerundet, so dass auch bei unterschiedlichen Anschlagwinkeln ein gleichmäßiger, voller Sound auf Becken und Trommeln gewährleistet ist. Im Vergleich zu den gängigen Modellen anderer Hersteller fällt bei den Promark Sticks der Übergang vom Schaft zur Spitze verhältnismäßig kräftig aus, so dass ein Bruch an dieser kritischen Stelle nicht so schnell zu befürchten ist. Alle Teststöcke sind exakt gerade und verfügen über sauber und gleichmäßig geformte Spitzen. Die Gewichtsdifferenzen innerhalb eines Paares betragen im Höchstfall zwei Gramm, was sich im akzeptablen Rahmen bewegt.

Fotostrecke: 3 Bilder Der Druck gibt Auskunft über Herkunft und Art des Holzes.

Die schwarze Beschichtung ist griffig, aber relativ empfindlich

Die Besonderheit der Active Grip Sticks liegt in ihrer schwarzen Beschichtung, die auf den kompletten Schaft aufgetragen wurde und kurz vor der Spitze endet. Die gummiähnliche Schicht wurde sehr dünn gewählt, damit sich das Gewicht der Sticks gegenüber herkömmlichen Modellen nicht signifikant erhöht. Zum Schutz vor Beschädigungen der Beschichtung beim Herausziehen aus der gelben Pappummantelung sind Gummiringe vorgesehen, ein Hinweis darauf, dass diese Sticks mit einer gewissen Vorsicht behandelt werden sollten. So zeigten sich im Praxistest auch bereits nach einer halben Stunde deutlich sichtbare Abnutzungsspuren im Schulterbereich, dort, wo die Sticks auf Hi-Hat oder Beckenrand treffen. Mit diesem optischen Makel muss man leben. Damit solcherlei Abnutzungen nicht auch im Griffbereich des Sticks auftreten, sollte man darauf achten, beim Spielen keine Ringe an den Fingern zu tragen, sonst ist es schnell vorbei mit der schönen Beschichtung, die übrigens ihr Versprechen, besonders bei feuchten Händen eine erhöhte Griffigkeit zu gewährleisten, zuverlässig erfüllt. Aber auch mit trockenen Händen hat man das Gefühl, dass die Stöcke sicherer in der Hand liegen, indem sie einen angenehmen, nicht zu starken Reibungswiderstand bieten.

7A

Im Vergleich zum herkömmlichen, klar lackierten Promark 7A-Modell wiegen die Active Grip Sticks nur zwei Gramm mehr, ein Hinweis darauf, dass die Beschichtung sich so gut wie überhaupt nicht auf das Gewicht auswirkt. Schließlich sind Differenzen von zwei Gramm sogar innerhalb eines Paares keine Seltenheit. Die verhältnismäßig langen, filigranen Sticks bieten in der Forward-Variante Potential für kräftige Rimclicks und prägnante Tom-Patterns. Freunde schweißtreibender Latin-Grooves oder Jazz-Drummer, die es gerne etwas kopflastiger mögen, kommen hier voll auf ihre Kosten.
Modellbezeichnung: F7AAG (Forward)
Gewicht pro Stock: 47 g / 47 g
Länge: 40,6 cm (16“)
Durchmesser: 1,35 cm (.535“)

7A Forward: Zarter Stick mit Vorwärtsdrang.
7A Forward: Zarter Stick mit Vorwärtsdrang.

5A

Der 5A Stick als solcher kann mit Fug und Recht als „middle of the road“ bezeichnet werden – und das im besten Sinne, denn mit dieser Größe kommen die meisten Drummer gut zurecht. Damit ist von leichtem Rock über Blues, Jazz bis hin zu Orchestermusik alles möglich. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass der Active Grip 5A Rebound-Stick, dessen Profil, wie bereits eingangs erwähnt, im oberen Bereich geringfügig verschlankt ist, satte zehn Gramm mehr wiegt als das Forward-Modell, welches wiederum minimal leichter ausfällt als die dünneren 7A-Sticks. Offenbar schwankt die Dichte des Hickory-Holzes in der Produktion doch sehr stark, was diese nicht erklärbaren Gewichtsdifferenzen hervorruft.
Modellbezeichnung: R5AAG (Rebound)
Gewicht pro Stock: 55 g / 57 g
Länge: 40,6 cm (16“)
Durchmesser: 1,44 cm (.565“)

5A Rebound: Die goldene Mitte in rutschfester Ausführung.
5A Rebound: Die goldene Mitte in rutschfester Ausführung.

Modellbezeichnung: F5AAG (Forward)
Gewicht pro Stock: 45 g / 47 g
Länge: 40,6 cm (16“)
Durchmesser: 1,44 cm (.565“)

5A Forward: Die kopflastigere – und überraschend leichte – Variante des Klassikers.
5A Forward: Die kopflastigere – und überraschend leichte – Variante des Klassikers.

5B

Die beiden Active Grip 5B-Modelle weisen kaum einen Gewichtsunterschied zu den vergleichbaren Promark-Modellen ohne Beschichtung auf und sind eine echte Empfehlung für agile Rock-Drummer, die sich am Set gerne verausgaben. Die große Angst, dass bei rasanten Fills der eine oder andere Stick das Weite sucht, kann mit diesen Sticks begraben werden. Ob man dem Forward- oder dem Rebound-Modell den Vorzug gibt, ist von den persönlichen Präferenzen abhängig. Der 5B Rebound jedenfalls fühlt sich von der Gewichtung her exakt so an, wie man es von dieser Größe erwartet, während der kopflastige Kompagnon sich etwas „schwerer“ spielt.
Modellbezeichnung: R5BAG (Rebound)
Gewicht pro Stock: 59 g / 61 g
Länge: 40,6 cm (16“)
Durchmesser: 1,51 cm (.595“)

5B Rebound: Damit hat man die Rockband fest im Griff.
5B Rebound: Damit hat man die Rockband fest im Griff.

Modellbezeichnung: F5BAG (Forward)
Gewicht pro Stock: 57 g / 57 g
Länge: 40,6 cm (16“)
Durchmesser: 1,51 cm (.595“)

5B Forward: Sozusagen ein 5B mit Turbolader.
5B Forward: Sozusagen ein 5B mit Turbolader.
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