Pro Tools 12.8 (HD) Test

Praxis

Dolby Atmos

Die größte Neuerung in Pro Tools 12.8 bleibt den HD-Kunden vorbehalten: die native Integration von Dolby Atmos. Bei diesem Raumklangformat kommen neben seitlichen und rückwärtigen Surround-Lautsprechern auch solche von der Decke, also von oben, zum Einsatz. Bislang konnte man zwar auch schon Dolby-Atmos-Mischungen in Pro Tools vornehmen, aber nur unter Zuhilfenahme von Dolby Hard- und Software (Dolby RMU). Wer sich für Details zur Produktion mit der Dolby RMU interessiert, liest bitte meinen Artikel überKraftwerks neues Album, das in Dolby Atmos produziert wurde.
Um Dolby Atmos zu integrieren, musste in Pro Tools zunächst die Busbreite von 8 auf 10 Kanäle erhöht werden. Nur so lässt sich nämlich ein 7.1.2-Bus betreiben. 

Beim Erzeugen eines zehnkanaligen Atmos-Busses werden automatisch abgespeckte Sub-Busse erzeugt.
Beim Erzeugen eines zehnkanaligen Atmos-Busses werden automatisch abgespeckte Sub-Busse erzeugt.

Die Neuerungen für alle Pro-Tools-Versionen

Mit dem Update auf die Version 12.8 profitieren alle drei Varianten (HD, Pro Tools Standard und First) von erweiterten Cloud-Funktionen. Mit Pro Tools 12.8 können nun bis zu 10 Personen gleichzeitig an einem Cloud-Projekt arbeiten. Am interessantesten ist jedoch die neue Preisgestaltung: Ein Gigabyte Speicher ist gratis, 10 GB kosten 4,99 US-Dollar, 30 GB 9,99 $ und 80 GB 24,99 $, jeweils pro Monat. Damit sind die Kosten im Vergleich zur Einführung der Cloud Collaboration um etwa die Hälfte gesunken, was sehr zu begrüßen ist. Damals gab es lediglich 500 Megabyte gratis und die nächste Stufe waren 20 GB für etwa 10 Euro. Schon im vergangenen Herbst hatte Avid eine erste Preisreduktion vorgenommen und den Gratisspeicher auf 1 GB angehoben, jetzt wird das Angebot nochmals günstiger. 

Die Online Collaboration soll mit Pro Tools 12.8 noch einmal Fahrt aufnehmen: Mit 1 GB kostenlosem Speicher und vergünstigten Cloud-Upgrades.
Die Online Collaboration soll mit Pro Tools 12.8 noch einmal Fahrt aufnehmen: Mit 1 GB kostenlosem Speicher und vergünstigten Cloud-Upgrades.

Die größte Verbesserung: Pro Tools First

Das kostenlose Pro Tools First bekommt jetzt vollständigen Zugang zur Cloud Collaboration und kann bis zu drei Projekte auf einem GB Cloud-Speicher verwalten. In dieser Hinsicht unterscheidet sich die Programmvariante nicht von den beiden Kaufversionen und wird besser in das Produktportfolio eingebunden. Auch beim Zukauf von Cloud-Speicher gibt es keinen Unterschied zu den größeren Versionen: Für knapp fünf US-Dollar im Monat fällt die Beschränkung auf drei Projekte und die Projekte lassen sich auch lokal als Session speichern.

Mit 12.8 ist der Leistungsumfang und die Integration in die Produktfamilie für Pro Tools First deutlich verbessert.
Mit 12.8 ist der Leistungsumfang und die Integration in die Produktfamilie für Pro Tools First deutlich verbessert.

Was bringt 12.8 für den Nutzer von Pro Tools Standard?

Ehrlich gesagt ausgesprochen wenig, zumindest so gut wie keine zusätzliche Funktionalität. Ergänzen muss man aber an dieser Stelle, dass die Abonnenten dieser Variante bislang immer sehr gut weggekommen sind bei den Updates. Ich erinnere mich zum Beispiel an die zahlreichen HD-Features, die nach und nach freigeschaltet wurden. Zu den wenigen Verbesserungen in 12.8 gehören Bedienungserleichterungen in Soundbase und Workspace sowie die neue Voreinstellung „Keep Window on Top“. Damit lässt sich einstellen, dass die MIDI Event List, der Score Editor oder Soundbase/Workspace im Vordergrund bleiben, auch wenn man aktuell im Edit- oder Mix-Fenster arbeitet.
Und damit habe ich auch schon die prominentesten Verbesserungen genannt. 

Praktisch beim Editieren, aber nur eine kleine Verbesserung: Keep Window on Top als Voreinstellung für die MIDI-Editoren und die Soundbase/Workspace.
Praktisch beim Editieren, aber nur eine kleine Verbesserung: Keep Window on Top als Voreinstellung für die MIDI-Editoren und die Soundbase/Workspace.
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