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Prestige Guitars Heritage Elite FM SB AAA Test

Die Prestige Guitars Heritage Elite ist ein Singlecut-Modell in alter Les-Paul-Tradition und laut Aussage des kanadischen Herstellers das Kronjuwel der Heritage-Reihe, die sich diesem Thema widmet. Unser Testmodell kommt auch hochwertig bestückt mit geflammter Ahorndecke (AAA) aus handselektierten kanadischen Hölzern, Seymour-Duncan-Pickups, Grover-Mechaniken, solidem Koffer und mehr.

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Details, die durchaus auf einen Preis jenseits der 2000-Euro-Grenze verweisen, aber weit gefehlt: Die Heritage Elite FM AAA geht für weit weniger als 1500 Euro über den Ladentisch, das gleiche Modell mit AA-Decke liegt unter 1300 Euro. Eine interessante Alternative zum Marktführer? In welche Richtung unser Schmuckstück tendiert und ob sie tatsächlich als Schnäppchen der mittleren Preisklasse zu bezeichnen ist, wird der folgende Test zeigen.

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Details

Lieferumfang

Die Prestige Guitars Heritage Elite wird in einem sehr stabilen und abschließbaren Formkoffer geliefert, dem ein Putztuch und das nötige Werkzeug in Form von zwei Inbus-Schlüsseln beiliegt.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Prestige Guitars Heritage Elite FM SB AAA kommt gut und sicher verpackt…

Korpus

Unser Testmodell kommt traditionell mit Mahagoni-Korpus und der bereits erwähnten geflammten Ahorndecke. Die Kanadier halten nichts von Weight Relief und dergleichen, eine Paula darf etwas wiegen, sonst ist sie keine, basta! Daher zeigt meine Waage auch knackige 4,16 kg Gesamtgewicht an. Aber ein paar kleine Fräsarbeiten im Vergleich zum Original wurden doch vorgenommen, und die sind klar positiv zu werten. Zum einen ist der Hals-Korpus Übergang etwas schräger, wodurch die hohen Lagen besser erreichbar sind. Und dem Korpus hat man einen “Rippenspoiler” an der Rückseite verordnet, was natürlich zu einer komfortableren Anpassung an den Körper des Spielers führt. Die Gitarre ist sauber in Sunburst mit sichtbarer Maserung lackiert, und am Korpusrand findet man ein dreilagiges, cremefarbenes Binding, das sich auch an Halskante und Kopfplatte fortsetzt. 

Fotostrecke: 5 Bilder Das Elite Modell zeigt sich als Singlecut-Modell in alter Les-Paul-Tradition.

Auf dem Body sind die gewohnten Zutaten für einen kernigen Blues- und Rock-Sound versammelt: Zwei Humbucker, vier Regler, ein Toggle-Switch und eine TonePros Tune-O-Matic Bridge mit Stop-Tailpiece. Die komplette Hardware ist vernickelt, die Regler haben rötliche Potiknöpfe und die Pickups sind in cremefarbenen Kunststoffrahmen befestigt. Sieht alles homogen aus.

Fotostrecke: 4 Bilder Eine TonePros Tune-O-Matic Bridge mit Stop-Tailpiece dient als Brücke.

Pickups

Bei der Heritage Elite sind zwei unterschiedliche Seymour-Duncan-Pickups am Werkeln, an der Halsposition ein SH1-59 und am Steg ein SH4-JB. JB steht hier nicht für einen beliebten Gitarristen aus den Staaten sondern für Jazz-Blues, und dieser Pickup ist bei Seymour Duncan einer der beliebtesten Austausch-Tonabnehmer, wenn es um einen heißeren Steg-Sound geht. Wir hatten den Tonabnehmer auch schon in unserem Vergleichstest für Humbucker-Pickups. In Verbindung mit einem etwas zahmeren Halstonabnehmer wie dem SH1-59 ist natürlich theoretisch eine große Palette an Sounds möglich. Wie es tatsächlich aussieht, werdet ihr gleich im Praxisteil erfahren. Geregelt werden die Pickups traditionell mit jeweils einem Volume- und einem Tone-Regler, aktiviert werden sie über einen Dreiwegschalter. Hier sind die Pickups entweder einzeln oder in der mittleren Position gemeinsam anwählbar. Coil Tap oder Split-Aktionen sind nicht im Angebot.

Fotostrecke: 6 Bilder Am Steg werkelt ein Seymour Duncan SH4-JB Humbucker, ein beliebter Tonabnehmer für heißere Steg-Sounds.

Hals

Der Hals ist aus Mahagoni gefertigt und hat ein aufgeleimtes Ebenholzgriffbrett, auf dem 22 Medium-Jumbo-Bünde eingearbeitet sind – akkurat und sehr sorgfältig poliert. Bendings laufen butterweich, an der werkseitigen Voreinstellung gibt es nichts zu beanstanden. Zur Orientierung sind Perlmutt/Abalone-Rechtecke ins Griffbrett eingelassen, dazu gibt es Punktmarkierungen an der Halsleiste. Der Hals mit C-Profil ist von kräftigerer Natur, passt aber zum Gesamtkonzept der etwas schwergewichtigen Singlecut-Gitarre und liegt gut in der Hand. Am Halsende laufen die Saiten über einen Tusq XL-Sattel zu den beidseitig angeordneten Mechaniken an der Kopfplatte. Im Einsatz sind geschlossene Grover-Mechaniken mit einem Übertragungsverhältnis von 18:1, die ihren Dienst ausgezeichnet verrichten und für einen sauberen Stimmvorgang beim Drehen der Wirbel sorgen. Unter dem Schriftzug und einer Perlmutteinlage befindet sich der Zugang zum Halsstellstab am Übergang von Kopfplatte zum Hals.

Fotostrecke: 5 Bilder Ein Cutaway erlaubt komfortables Spielen in den hohen Lagen.
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Praxis

Sound

Die Heritage Elite hat rein akustisch angespielt einen recht drahtigen Ton, der auch schon beim Test der Heritage Premier auffällig war. Akkordspiel klingt trocken etwas brillanter als bei so manch anderen wuchtigen Paulas. Ihr hört die Gitarre über einen clean eingestellten Sovtek MIG-50H und eine Marshall 4×12 Box (Celestion G12M), die mit einem Neumann TLM-103 abgenommen wird. Im ersten Beispiel gibt es alle drei Pickup-Kombinationen mit Cleansound direkt hintereinander. Die Tonabnehmer liefern einen gehörigen Pegel, und wer auf kräftige Töne mit höherem Output steht, wird mit ihnen seine Freude haben. Der SH1-59 am Hals hat ordentlich Höhen im Gepäck und kann für weichere Jazz-Sounds mit dem Tone-Poti entsprechend entschärft werden (Bsp. 2). Der Steg-Pickup kommt mit einer Ecke mehr Pegel und bringt eine Vorstufe schneller zum Zerren, als man es von vielen anderen Humbuckern gewohnt ist. Generell ist das Ganze eher wuchtig im Ton, und der häufig etwas drahtigere Sound der Kombination beider Pickups kommt hier nicht so deutlich aus den Speakern (Bsp. 3).

Audio Samples
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Clean: Alle drei PU Kombinationen Clean: Jazz Style mit Hals-PU – Tone auf 3 Clean: Funk Style mit beiden PU´s
Die Prestige Guitars Heritage Elite liefert einen satten Ton mit ordentlichem Sustain.
Die Prestige Guitars Heritage Elite liefert einen satten Ton mit ordentlichem Sustain.

Es geht weiter mit verzerrten Sounds, und für die Verzerrung sorgt ein Vertex Ultraphonix Overdrive. Im Fokus stehen die Übertragung der Anschlagsdynamik und der Aktionsradius des Volume-Potis. Die dynamische Übertragung ist o. k., man kann einen Mid-Gain-Sound bei leichtem Anschlag noch zu etwas weniger Zerre bewegen, aber hochauflösende Übertrager sind die Pickups nicht. Hier wird es vor allem bei High-Gain- oder Fuzz-Sounds etwas matschig, da bieten andere LP-Gitarren eine bessere Saitentrennung bei hohen Zerrgraden. Meiner Meinung nach könnte das Potential der Gitarre mit einer anderen Pickup-Bestückung wesentlich besser ausgespielt werden, aber das ist natürlich wie immer Geschmacksache. Mit dem Volume-Regler muss man erwartungsgemäß weit zurückgehen, um den Mid-Gain-Sound zu entzerren, aber es funktioniert.

Audio Samples
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Mid Gain: Anschlagsdynamik – zuerst Hals- dann Steg-PU Mid Gain: Reaktion auf den Volume-Regler an der Gitarre

Die High-Gain-Sounds laufen natürlich gut, auch in dieser Disziplin kann mit dem Tone-Poti die Schärfe entsprechend aus dem Klang genommen werden, wie im ersten Beispiel zu hören ist. Im zweiten Beispiel sind dann Leadsounds bei vollem Tone und Volume angesagt. Die typischen Classic-Rock-Sounds, am besten in Verbindung mit einem aufgemotzten 800er Marshall oder einer Kombination, die diese Sounds annähernd erzeugt, sind die Schokoladenseite unseres Instrumentes. Ein dickes Rockbrett, das auch mal etwas sägen darf und sich damit auch bei Leads gegen die zweite Gitarre gut durchsetzt. Metal geht auch (Bsp. 3), aber für moderne Klänge fehlt die benötigte Schärfe in den Höhen.

Audio Samples
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High Gain: Lead Sound – Hals PU (Tone auf 0) High Gain: Lead Sound – zuerst Hals- dann Steg-PU High Gain: Mid Scoop Sound – Steg PU
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Fazit

Die Prestige Guitars Heritage Elite mit AAA Flamed Maple Top ist ein wertiges Instrument, sorgfältig gearbeitet und mit einem stattlichen Gewicht von über 4 kg. Dafür bekommt man aber auch einen satten Ton mit ordentlichem Sustain, so wie man sich das von einer Singlecut-Gitarre wünscht. Die Grundsubstanz, was Holz, Bearbeitung und Hardware betrifft, ist erstklassig. Lediglich die Pickups konnten mich nicht ganz überzeugen, dort gibt es noch Luft nach oben. Die Dynamik- und Klangübertragung der beiden Seymour Duncan Pickups ist eingeschränkt, vor allem bei höheren Gain-Settings wird es etwas undefiniert. 

Die Grundsubstanz Prestige Guitars Heritage Elite, was Holz, Bearbeitung und Hardware betrifft, ist erstklassig, lediglich die Pickups können nicht ganz überzeugen.
Die Grundsubstanz Prestige Guitars Heritage Elite, was Holz, Bearbeitung und Hardware betrifft, ist erstklassig, lediglich die Pickups können nicht ganz überzeugen.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Prestige Guitars
  • Typ: Heritage Elite
  • Herstellungsland: Kanada
  • Finish: Sunburst
  • Korpus: Mahagoni
  • Hals: Mahagoni (eingeleimt)
  • Profil: C
  • Griffbrett: Ebenholz
  • Halsbr.Sattel: 43 mm
  • Mensur: 629 mm (24,75“)
  • Bünde: 22
  • Mechaniken: Grover (18:1)
  • Pickups: Seymour Duncan SH 1-59 (Hals), Seymour Duncan SH4-JB (Steg)
  • Regler: 2x Volume, 2x Tone
  • Brücke: Tone Pros Tune-O-Matic TPFP Brücke und Stop Tailpiece
  • Gewicht: 4,16 kg
  • Zubehör: Koffer
  • Verkaufspreis: 1479,00 Euro (Februar 2019)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • sehr gute Bespielbarkeit
  • werkseitige Voreinstellung
Contra
  • Pickups - Klangtransparenz
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Prestige Guitars Heritage Elite FM SB AAA Test
Für 1.479,00€ bei
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Die Gitarre ist bestückt mit einer geflammten Ahorndecke (AAA) aus handselektierten kanadischen Hölzern.

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