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Presonus Digimax DP88 Test

Praxis

Fernsteuerung der Preamps

Als Erweiterung des Presonus Studio 192 oder der kleineren Mobile-Version integriert sich der Digimax DP88 wirklich hervorragend in das Setup. Sobald das Modul über ADAT mit dem Audio-Interface verbunden ist, lassen sich das Gain der Preamps und der Status der Phantomspeisung aus der UC Surface oder (wenn vorhanden) direkt aus Studio One 3 heraus steuern. Bei einer maximalen Sample-Rate von 48 kHz lassen sich zudem auch die DSP-Effekte des Studio 192 (Mobile) verwenden.

Digi-Max und -Moritz… ähhh… Digimax DP88 und Presonus Studio 192.

Die MIDI-Schnittstelle des Digimax DP88 kommt erst ins Spiel, wenn man ein anderes Audio-Interface verwendet, denn in diesem Fall können die Steuerdaten nicht über die ADAT-Verbindung weitergeleitet werden, und das macht natürlich alles ein wenig komplizierter. In Cubase Pro 8 ließ sich mit ein wenig Zeitaufwand ein Bedienfeld erstellen, mit dem man die Einstellungen direkt aus der DAW heraus vornehmen kann. Ein Problem dabei ist, dass die Parameter zwar abgespeichert werden, beim erneuten Öffnen des Projekts aber nicht automatisch an die Hardware gesendet werden. Dies kann man natürlich von Hand nachholen, wenn man die entsprechenden Parameter anklickt, ohne die Werte zu verändern. Ein Gefühl, mit etwas inoffiziell Zusammengeschustertem zu arbeiten, bleibt aber erhalten. Wer sich in diesem Bereich schlau machen will, googelt am besten nach dem Namen seiner DAW und „external MIDI device“.

Mit ein wenig Zeit kann man in Cubase ein eigenes Bedienfeld zur Steuerung des Digimax DP88 über MIDI erstellen.

Für alle Nutzer von Cubase Pro gibt es im Anschluss an diesen Textabsatz das Bedienfeld zum Download. Einfach auf den Button „Geräte – MIDI-Geräte-Verwaltung – Einstellungen importieren“ klicken und das xml-File auswählen. Cubase Artist oder Cubase Elements unterstützen leider keine externen MIDI-Geräte.

Luftiger und hochwertiger Klang

Bei den XMAX Preamps im Inneren des Digimax DP88 handelt es sich um die gleichen auf Class-A-Schaltungen beruhenden Vorverstärker wie in den beiden verwandten Audio-Interfaces von Presonus. Wer ein solches System erweitert, erlebt also keine Überraschungen, sondern bekommt den gewohnten hochwertigen und recht luftig-modernen Klang.

Genau wie der Digimax DP88 aussieht, so klingt er auch: sauber, hochwertig und mit einem leichten silbrigen Glanz in den Höhen.

Starten wir mit Gesang! Im direkten Vergleich zum RME Fireface UC zeichnet sich die Aufnahme mit dem Digimax durch eine leichte Betonung der Höhen aus. Ansonsten wird der Klang des im Test verwendeten Neumann M 147 Röhrenmikrofons neutral und absolut hochwertig verstärkt. Davon, dass unser Testkandidat in der Tat genauso klingt wie die verwandten Audio-Interfaces von Presonus, kann man sich im dritten Track überzeugen.

Audio Samples
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Vocals (Digimax DP88) Vocals (RME Fireface UC) Vocals (Presonus Studio 192)

Obwohl bei der Aufnahme natürlich darauf geachtet wurde, dass der Abstand zum Mikrofon immer gleich ist, wirkt die Aufnahme durch das Fireface ein wenig so, als wäre die Sängerin ein paar Zentimeter näher an der Kapsel gewesen. Bei der Schlagzeugaufnahme lässt sich das dagegen vollständig ausschließen. In diesem Fall wurden in Kombination mit dem Studio 192 zwölf Kanäle aufgenommen, und auch im direkten Vergleich mit dem Motu Stage-B16 zeichnen die Vorverstärker des DP88 das Klangbild etwas luftiger, ohne dabei dünn oder harsch zu wirken. Vor dem etablierten Hersteller muss sich Presonus in diesem Fall eindeutig nicht verstecken.

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Drums (Digimax DP88 & Studio 192) Drums (Motu Stage-B16)
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