Presonus AudioBox 96 Studio Test

Das Bundle Presonus AudioBox 96 Studio hier im Test ist ein Jubiläumspaket. Und Jubiläen wollen gefeiert werden!

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Der US-Hersteller Presonus feiert sein 25-Jähriges Firmenbestehen mit speziellen Bundle-Angebote für den Recording-Novizen: Im Karton des Bundles Presonus AudioBox 96 Studio befindet sich zusätzlich zum Audio-Interface Presonus AudioBox USB 96 Black alles, was man benötigt, um die ersten Audio-Aufnahmen zu erstellen – sei es der eigene Song, ein Podcast oder die Sprachaufnahmen für den Youtube-Kanal. Taugt das Presonus Hardware/Software-Komplettpaket als Einstiegsdroge in die Recording-Welt? Das haben wir uns angeschaut.

Details

Alles drin, was man braucht

Obwohl das Presonus AudioBox 96 Bundle für einen schmalen Taler über die Ladetheke geht, kann sich der Lieferumfang sehen lassen: Im Karton finden wir das AudioBox USB 96 Black Audio-Interface, das M7 Großmembran-Kondensatormikrofon (inklusive einem kleinem Tischstativ), den Kopfhörer HD7 und zur Verbindung von all dem ein XLR- und ein USB-Kabel. Und weil kein Recording-System ohne ein Aufnahme-Programm komplett ist, liegt dem Bundle eine Lizenz für die Audio/MIDI-Software Studio One Artist bei, die man sich nach der Registrierung auf der Presonus-Webseite herunterladen kann.

Ein Karton und alles drin, was man für die erste Recording-Session braucht.
Ein Karton und alles drin, was man für die erste Recording-Session braucht.

Das Audio-Interface Presouns AudioBox USB 96

Das AudioBox USB 96 Interface hat Presonus schon länger im Programm, der Jubiläums-Version wurde jetzt ein neues Gewand verpasst: Das ehemals blau/silberne Interface steckt nun in einem mattschwarzem Metallgehäuse. Im Namen der Presonus AudioBox USB 96 stecken schon mal zwei wichtige Details: Die Kommunikation mit dem Rechner läuft über ein USB-Kabel und das Interface arbeitet bis maximal 96 kHz. Aber nicht nur für die Kommunikation ist die USB-Schnittstelle verantwortlich, auch die Stromversorgung läuft über diese Buchse: Die AudioBox ist „bus powered“, bezieht ihren Saft also vom Rechner – und zwar nur vom Rechner, denn einen separaten Netzteilanschluss besitzt das Interface nicht.

Fotostrecke: 4 Bilder Aufgeräumt: Die Frontplatte der AudioBox USB 96

Die Ausstattung des USB-Interfaces ist spartanisch, aber funktional: Die AudioBox USB 96 besitzt zwei XLR/Klinke-Kombibuchsen auf der Front. Dort können Mikrofone und Instrumente angeschlossen werden. Die Phantomspeisung für Kondensatormikrofone wird über einen Taster für beide Kanäle aktiviert und entgegen der langläufigen Meinung schadet es einem dynamischen oder einem Bändchen-Mikrofon nicht, wenn man es an einem Eingang mit aktivierten +48V betreibt (vorausgesetzt die Belegung der Kabel und Buchsen ist korrekt ausgeführt). Die gleichzeitige Nutzung eines Kondensatormikrofon und eines dynamischen Mikrofons ist bei der AudioBox USB 96 also möglich.
Alle Regler zur Bedienung der Audiobox befinden sich auf der Frontplatte, dafür musste der Kopfhöreranschluss auf die Rückseite ausweichen (die Kopfhörerbuchse ist eine 6,35 mm Stereoklinkenbuchse). Ebenfalls auf der Rückseite befinden sich noch der „Main Out“ genannte Stereo-Line Ausgang, ausgeführt als 6,35 mm Klinkenbuchsen, eine MIDI-Schnittstelle mit Ein- und Ausgangsbuchse und einen Kensington Security Lock Öffnung.

Fotostrecke: 2 Bilder Die beiden XLR/Instrumenten-Eingänge (Buchsen in Markenqualität von Amphenol)

Das Mikrofon + Tischstativ

Das Presonus M7 ist ein Großmembran-Kondensatormikrofon mit der Richtcharakteristik Niere. Das Mikrofon besitzt einen integrierten Halter, der sich aber abschrauben lässt, möchte man das Mikrofon mit einer Spinne verwenden. Die Vorderseite, also die Haupt-Einsprechrichtung des Mikrofons wird durch ein goldenes Symbol markiert, welches die typische Nierenform der Richtcharakteristik zeigt. Zum Transport und Lagerung des Mikrofons wird das M7 in einer Mikrofontaschen geliefert.
Das Dreibein-Stativ ist ein Tischstativ und etwas über sieben Zentimeter hoch. Somit ist es eher als Stativ für Sprachaufnahmen im Rahmen der Erstellung eines Podcasts oder eines Youtube-Videos zu gebrauchen, für den Einsatz des M7 vor einem Sänger oder einem Instrument wird zusätzlich ein Mikrofonstativ benötigt.

Fotostrecke: 3 Bilder Das M7 mit seinem Halter auf dem kleinen Tischstativ

Der Kopfhörer Presonus HD7

Der Presonus HD7 ist ein dynamischer Stereokopfhörer in halboffener Bauweise. Die dynamischen Schallwandler des Kpfhörer messen jeweils 50 mm im Durchmesser. Halboffen heißt, dass die Ohrschalen des Kopfhörers nicht komplett undurchlässig für den Schall von außen sind und in der anderen Richtung ein Teil des Kopfhörer-Sounds seinen Weg nach draußen findet – und somit möglicherweise auf der Aufnahme landet. Ein geschlossener Kopfhörer ist im Studio bei lauten Instrumenten die bessere Wahl, allerdings kommen nicht alle Musiker mit diesen dicht sitzenden Kopfhörern zurecht, vor allem Sänger nutzen gerne einen halboffenen Kopfhörer. Der HD7 hat eine Impedanz von 32 Ohm je Treiber, theoretisch könnte man ihn sogar am Smartphone betreiben. Das Anschlusskabel ist erfreulicherweise zweieinhalb Meter lang, aber unerfreulicherweise fest verbaut. Der HD7 ist ein leichter Kopfhörer, mit angenehmen Tragekomfort, die Größenverstellung erfolgt über einen Gummizug und erlaubt eine stufenlose Anpassung an die eigene Kopfgröße.

Fotostrecke: 2 Bilder Leicht und bequem: Presonus HD7 Kopfhörer

Die Kabellage

Die zum Loslegen benötigten Kabel sind natürlich ebenfalls Teil des Presonus AudioBox-Bundles: ein blaues XLR-Kabel mit drei Metern Länge zum Anschluss des M7-Mikrofons und ein eineinhalb Meter langes USB-Kabel. Beide Kabel sind die typische fernöstliche No-Name-Produkte, nicht die beste Qualität, aber sie funktionieren.

Einfache Kabel, aber besser als gar keine Kabel!
Einfache Kabel, aber besser als gar keine Kabel!

Die Studio One Artist Audio/MIDI Software

Ohne Software bleibt die Hardware stumm. Damit das Komplett-Paket also wirklich komplett ist, packt Presonus seinem AudioBox Bundle eine Lizenz für ihre DAW Studio One Artist in den Karton. Die Artist-Version ist eine abgespeckte Variante der Studio One-Software, der Einsteiger wird in dieser Version nicht mit Funktionen überfrachtet, die er nicht benötigt. Natürlich besteht bei gewachsenem Funktionsbedarf oder gewonnenem Wissen die Möglichkeit, auf die Vollversion upzugraden (die Vollversion muss übrigens die Vergleich zu Apples Logic und Steinbergs Cubase nicht scheuen).
Neben der Studio One Software kann man sich noch eine Version von Abletons Live Lite und eine Reihe von Effekt-Plug-ins, unter anderem den Lexicon Hall MPX-i, den Plugin Alliance Maag Audio EQ2 oder den brainworx bx-opto Kompressor herunterladen. Die benötigten Lizenzschlüssel erhält man nach erfolgreicher Registrierung der AudioBox 96 auf der Presonus-Website.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Studio One Artist Audio/MIDI-Software ist eine ordentliche DAW.

Praxis

Benutzung des Bundles in der Praxis

Wie funktioniert das Presonus AudioBox 96 Recording-Set in der Praxis? Dazu will das System erstmal eingerichtet werden. Dafür liefert Presonus eine gedruckte Kurzanleitung in mehreren Sprachen bei. Für meinen Apple-Rechner benötige ich keine weiteren Treiber, da das Interface class compliant ist und unter MacOS als Audio-Hardware erkannt wird. Windows-User benötigen noch die Universal Control Software um das Interface zum Laufen zu bringen. Die erreichten Latenz-Werte liegen bei meinem Setup bei knapp über 6 Millisekunden, das passt!

Latenz
Latenz

Erste Schritte

Presonus möchte es dem Recording-Anfänger so einfach wie möglich machen, seine erste Audio-Aufnahme auf den Rechner zu bannen und erklärt in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung den Ablauf einer Aufnahme. Dass in dieser Anleitung der Hinweis fehlt, dass bei Nutzung des Bundle-Mikrofons M7 die Phantomspeisung aktiviert werden muss, ist lediglich nachlässig, die Anweisung, den Lautstärkeregler des Kopfhörers vor der Aufnahme auf die 12h-Position einzustellen, ist dagegen fast schon fahrlässig.

Seltsame Gain-Struktur

Die Anordnung der beiden Gain-Regler auf der Frontplatte der AudioBox finde ich etwas verwirrend: Der Drehregler für Kanal 2 ist der Drehregler, der den XLR-Buchsen am nächsten ist und prompt drehe ich erstmal am falschen Gain-Regler und wundere mich, warum Kanal 1 stumm bleibt. Das mit dem Wundern geht weiter, jetzt über die nicht leicht zu verstehende Beschriftung des Gain-Reglers: Links-Anschlag ist mit „0“ beschriftet, die 12h-Position mit der Kanal-Nummer und der Rechtsanschlag mit 50… In der Anleitung zur AudioBox USB 96 wird ein maximaler Gain-Wert von +60 dB genannt, ich überprüfe das mit einem kleinen Test und schicke einen 1kHz-Testton in die Vorstufe und messe, was zurückkommt. Dabei komme ich auf den (für ein USB-Interface) realistischen Wert von +52 dB maximaler Verstärkung und das passt dann wiederum ganz gut zur Beschriftung mit der „50“ auf der Frontplatte. 50 dB Gain sind ausreichend, wenn man zum Beispiel Gesang oder Sprache mit dem Bundle-Kondensatormikrofon M7 aufnimmt, für Instrumentalaufnahmen mit mehr Abstand muss man den Gain-Regler schon weit aufreißen und ein Bändchenmikrofon mit seinem schwachen Ausgangspegel wird an der Presonus AudioBox USB 96 verhungern.
Abgesehen von der Beschriftung stört mich am Gain-Regler noch etwas anderes: das Regelverhalten des Potentiometers. Laut Spezifikation soll das gerasterte Poti mit jedem Klick +1 dB mehr verstärken. Auf den ersten Millimetern des Regelweges passiert dabei gar nichts, erst ab etwa der 9-Uhr-Position höre ich eine erste Signalverstärkung. Am Ende des Regelwegs steigt die Verstärkung-pro-Klick dann sprunghaft an, dann reden wir von +4 oder gar +6 dB pro Rasterpunkt. Spielt das in der Praxis eine Rolle? Ja, weil man mit dynamischen Mikrofonen und der Nutzung der AudioBox für Sprachaufnahmen tatsächlich in diesen letzten Regelbereich des Gain-Potis vordringt und man dann das Problem hat, dass das Signal von etwas zu leise nur einen Klick von verzerrt entfernt ist.
Generell muss man sich übrigens bei Einstellen des Gain-Reglers auf die Pegelanzeige der Aufnahme-Software verlassen, es gibt nur eine Clip-LED auf der Vorderseite der AudioBox. Im Zusammenhang mit Nicht-Musik-Anwendungen, zum Beispiel als Sprachmikrofon für Videokonferenzen wäre zumindest eine Ampel-LED-Kette am Interface ein hilfreiches Feature.

Die für mich unverständliche Beschriftung des Gain-Reglers
Die für mich unverständliche Beschriftung des Gain-Reglers

Latenzfreies Old-School Monitoring

Das Monitoring ist klassisch mit einem Balance-Regler gelöst: Das Eingangssignal wird noch vor der AD-Wandlung im Interface wieder an den Ausgang geschickt und mit dem Mixer-Drehknopf regelt man das Verhältnis aus dem Playback-Signal aus der DAW und dem Eingangssignal. Das ist die Old-School-Art, ein latenzfreies Monitoring zu realisieren und auch wenn die Routing-Möglichkeiten ziemlich beschränkt sind, ist es eine äußerst einfache und praktische Umsetzung des Direkt-Monitorings.
Der Line-Out und der Kopfhörerausgang geben ein identisches Signal wieder, getrennte Mixe sind nicht möglich. Dafür geht der Kopfhörer-Ausgang bis elf! Mit dieser kleinen Hommage an den legendären Musikerfilm „Spinal Tap“ zeigen die Presonus-Entwickler auf sympathische Weise Humor!

Kleine Hommage an „Spinal Tap“: Der Kopfhörerausgang geht bis 11!
Kleine Hommage an „Spinal Tap“: Der Kopfhörerausgang geht bis 11!

Kein Line-In!

Das Presonus AudioBox USB 96 besitzt keinen Eingang, der Line-Pegel verarbeiten kann! Für die beiden Mikrofon- und Instrumenten-Eingänge ist das Line-Signal zu laut, die Folge sind verzerrte Signale. Ein einfaches -20 dB-Pad vor der Vorstufe hätte dieses Problem behoben. So muss man sich anders behelfen: Wer Keyboards und E-Pianos, eine Groovebox oder einen CD-Player anschließen möchte, muss entweder auf eine DI-Boxen zurückgreifen (die den Pegel heruntertransformiert), oder den Ausgangspegel auf Seite des Soundlieferanten runterregeln.

Wie klingt´s?

Das Bundle-Mikrofon hört auf den Namen M7 und das sofort Assoziationen: Die Mikrofonkapsel im wohl berühmtesten Mikrofon der Welt, dem Neumann U47, hörte auf den Namen M7 – sicherlich kein Zufall, dass Presonus sein Mikrofon so nennt. Wer sich mit teuren Namen schmückt, weckt aber nicht nur Assoziationen, sondern auch Erwartungen, die werden — soviel sei vorweggenommen – nur bedingt erfüllt.

Der Instrumenteneingang

Als erstes schließe ich meinen Jazz-Bass an den Instrumenteneingang an, mich interessiert wie die Vorstufen generell klingen. Erfreulich gut, wie ich nach den ersten Tönen sagen kann. Die Mikrofonvorstufen klingen sauber und verfälschen das Signal nicht, sind also auf der neutralen Seite. Ich vermisse lediglich etwas Höhen, den Sound meines Basses kenne ich spritziger. Und mir fällt auf, dass die unteren Mitten recht dominant sind, was den Sound etwas mulmig macht. Eine paar Takes mit der Stahlsaiten-Gitarre und einem Piezo-Pickup bestätigen den Klangeindruck vom E-Bass. Tragisch ist das nicht, zur Behebung solcher Probleme gibt es ja den Equalizer.

Audio Samples
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E-Bass Slaplick über AudioBox USB 96 Akustik-Gitarre mit Piezo-Pickup

Das M7 Kondensator-Mikrofon

Weiter geht es mit dem M7 Mikrofon und einer Akustikgitarren-Aufnahme. Ich wähle eine gängige Mikrofonposition bei Stahlsaitengitarren: In einem Abstand von etwa 30 Zentimetern wird das Mikrofon auf den Halsübergang in Höhe des zwölften Bundes gerichtet. Auch hier zeigen sich recht ausgeprägte Mittenfrequenzen, die den Klang etwas nasal machen. Der Sound hat zudem eine gewisse Schärfe, während ich mir am Ende des Frequenzspektrums in den obersten Höhen wieder etwas mehr wünschen würde. Als Instrumental-Mikrofon wäre das M7 nicht meine erste Wahl, aber für Sprachanwendungen passt diese Klangabstimmung allemal. Dennoch: Man sollte von einem Mikrofon, dass Presonus im Prinzip als Zugabe in den Karton packt (das M7 ist nicht einzeln erhältlich) keine Wunder erwarten.

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Akustikgitarre und M7-Mikrofon Klassik-Gitarre und M7-Mikrofon

Die Raus-Qualität

Neben der Qualität der aufgenommen Signale interessiert mich noch die Qualität der Digital/Analog-Wandlung der AudioBox USB 96. Dazu lade ich ein paar meiner Referenztracks in Pro Tools und nutze die Fähigkeit meiner DAW, zwei Interface gleichzeitig zu beschicken. So kann ich während der Wiedergabe mit dem Monitor-Controller nahtlos zwischen der Audiobox USB 96 und meinem Studio-Interface, einem Universal Audio Apollo, hin- und herschalten. Dabei zeigt sich ein deutlicher, wenn auch nicht massiver Klangunterschied: Die AudioBox bietet in allen Belangen etwas weniger. Das will heißen: Sie spielt nicht so tief, in den Höhen ist früher Schluss, die Stereobreite ist enger und die Tiefenstaffelung flacher. Dennoch: Der Klangeindruck ist gut und zeigt mir auf eine neues, dass die Audioqualität selbst am unteren Preisspektrum inzwischen wirklich passabel ist. Anders ausgedrückt: Auch mit der günstigen AudioBox USB 96 lässt sich hochwertiger Audio-Content produzieren, sei es Musik, ein Hörspiel oder ein Podcast.

Der Kopfhörer HD7

Der HD7 Kopfhörer spielt recht bassstark auf, die unteren Frequenzen drücken ganz schön aufs Trommelfell. Wo ich beim M7 eben noch dominante Mitten bemängelt habe, muss ich jetzt die Abwesenheit derselben beim HD7 monieren: Im Grundtonbereich passiert recht wenig, dadurch klingt die Musik im positiven Sinne unaufgeregt, im negativen Sinne könnte man den Sound mangels Mittenfrequenzen aber auch leblos nennen. Erst in den Höhen passiert wieder mehr und spätestens hier kommt mir der Begriff HiFi-Badewanne in den Sinn. Die Qualität der Stereoabbildung hat dann mich überrascht: Der HD7 gibt sauber getrennte Signalquelle wieder, die sich auf der Klangbühne sehr gut lokalisieren lassen – das mir Klassik-Hören auf einem derart günstigen Kopfhörer Spaß machen würde, hatte ich nicht erwartet. Für den HD7 gilt ähnliches wie für das M7 Mikrofon: Bei dem Preis muss man an gewissen Stellen Abstriche machen: Der HD7 ist sicherlich nicht der ausgewogenste Kopfhörer, aber als Monitor-Kopfhörer bei Aufnahmen erfüllt er seinen Zweck vollkommen.

Studio One 5 Artist

Ein echtes Highlight im Presonus Bundle ist für mich die Studio One Artist Software und im Prinzip ist alleine das Software-Paket schon den Gesamtpreis wert! Die Software lässt sich dank Ein-Fenster-Konzept einfach bedienen und die mitgelieferten Sounds und Effekte sind richtig gut! Als Musiker oder Podcaster dürfte es dank der umfangreichen Sounds, Samples und Effektsammlung sehr lange dauern, bis man Funktionen der Vollversion Studio One benötigt. Alleine die Software-Zugaben kosten als einzelne Plug-ins mehr als das gesamte Presonus AudioBox Bundle!

Fazit

Taugt das Presonus AudioBox 96 Studio 25th Anniversary Bundle als Einstiegsdroge in die Recording-Welt? Mein Fazit lautet: Ja, aber nur bedingt. Ja, weil man ein echtes Komplettpaket erhält, das sofortiges Loslegen erlaubt. Ja, weil das Software-Paket alleine schon das Geld wert ist. Bedingt, weil das Fehlen eines Line-Ins die Einsatzmöglichkeiten doch stark einschränkt. Bedingt auch, weil die Kette nur so stark ist wie ihr schwächstes Glied und das ist in diesem Falle das M7-Mikrofon. Für Sprachanwendungen, also Podcast- und Youtube-Content ist das M7 völlig ausreichend, spätestens bei akustischen Instrumenten wird das Mikrofon dann zum limitierenden Faktor. Man sollte sich also überlegen, wofür man das Presonus AudioBox 96 Bundle einsetzen möchte. Da die Klangqualität der AudioBox USB 96 aber durchaus gut ist, kann man sich als Musiker ja ein Mikrofon-Upgrade überlegen.
Bei aller Kritik darf man nicht vergessen: Wir reden hier von einem Paket, dass dem Einsteiger für unter 200 Euro Straßenpreis alles benötigte an die Hand gibt, um in die faszinierende Recording-Welt einzusteigen! Dass man bei dem Preis nicht Höchstleitung erwarten kann, sollte klar sein. Was man aber für sein Geld bekommt: mit Studio One Artist eine wirklich tolle Audio/Midi-Software, mit der AudioBox USB 96 ein vernünftiges Audio-Interface, mit dem HD7 einen brauchbaren Kopfhörer und mit dem M7 ein Kondensatormikrofon mit dem Fokus auf Sprachaufnahmen.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • neutral klingende Vorstufen
  • umfangreiches Software-Paket
  • Komplettausstattung für den Einsteiger
Contra
  • Regelverhalten des Gain-Potis
  • kein Line-Eingang
Artikelbild
Presonus AudioBox 96 Studio Test
Für 179,00€ bei
Presonus_Bundle_AudioBox_USB96
Features und Spezifikationen
  • Recording-Set um Audio-Interface AudioBox 96 USB Black
USB Audio/MIDI Interface AudioBox 96 USB
  • Zwei XLR/Klinken-Kombieingänge
  • Stereo Line Ausgang, 6,35 mm Klinkenbuchse
  • Kopfhörerausgang 6,35 mm Klinkenbuchse
  • maximaler Gain +52 dB, regelbarer Gain-Bereich + 35 dB
  • Aufnahme und Wiedergabe bis zu 96 kHz/ 24 Bit
  • MIDI In/Out
  • Stromversorgung über USB-Schnittstelle
  • Höhe 139,7 mm
  • Tiefe 44,45 mm
  • Breite 139,7 mm
  • Gewicht 640 Gramm
Mikrofon M7
  • Großmembran-Kondensatormikrofon
  • Elektret-Kapsel
  • Richtcharakteristik: Niere
  • maximaler Schalldruckpegel 136 dB SPL
  • Länge 170 mm
  • Gewicht 320 Gramm
Kopfhörer HD7
  • Wandlerprinzip dynamisch
  • Bauweise halboffen
  • Treiber 50mm Neodym
  • Impedanz 56 Ohm
  • Gewicht (ohne Kabel) 222 Gramm
  • Kabellänge 2,5 Meter
  • 6,35 mm Stereoklinke
  • Inklusive 6,35 auf 3,5 mm Schraubadapter
Preis: € 189,– (Straßenpreis am 23.10.2020)
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