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Positive Grid Spark NEO Test

Der Positive Grid Spark NEO in der Praxis 

Wer bei der Einrichten des Spark Neo Systems mit einer aufwendigen Download-, Installations- und Registrierungs-Odyssee rechnet, wird überrascht sein, wie unkompliziert sich der Weg vom Auspacken zum ersten Ton gestaltet. Barcode scannen, App installieren, registrieren und da ertönt auch schon der erste Akkord aus dem Kopfhörer. Wer empfindliche Ohren hat, sei hier gewarnt, denn der Spark Neo Kopfhörer ist zu äußerst hohen Schallpegeln imstande. Auch völlig ohne App-Unterstützung ist man nun in der Lage, vier Presets am Kopfhörer anzuwählen und in der Lautstärke zu regeln.

Die Inbetriebnahme des Spark NEO gestaltet sich unkompliziert.
Die Inbetriebnahme des Spark NEO gestaltet sich unkompliziert.

Die vier Onboard-Presets (Clean, Crunch, Solo, Hi Gain) klingen auf Anhieb hervorragend und überzeugen mit räumlicher Tiefe und Dynamik. Hier bekommt man sofort Lust, Gitarre zu spielen, anstatt erst an den Presets rumzuschrauben. Die vom Hersteller mit 3,8 ms angegebene Latenz erweist sich als ideal für ein ausgewogenes Spielgefühl (Anmerkung: 3,8 ms Verzögerung auf einem Kopfhörer entsprechen in der Natur einem Abstand von ca. 1,3 Metern zum Lautsprecher). Wer einfach nur mit vier ansprechenden Grundsounds Gitarre über einen Kopfhörer üben möchte, kann hier aufhören. 

33 Amp-Modelle stehen in der Spark-App zur Verfügung...
Fotostrecke: 2 Bilder 33 Amp-Modelle stehen in der Spark-App zur Verfügung…

Die Möglichkeiten der Spark-App lassen kaum Wünsche offen

Mit der zugehörigen App für iOS und Android tun sich allerdings noch ganz andere Welten auf. Zunächst ist es mithilfe der App möglich, sich aus 33 Amps und 34 Effekten eigene Presets zu basteln. Außerdem hat man als registrierter User Zugriff auf die Positive Grid ToneCloud Community, in der man eigene Presets teilen und fremde Presets herunterladen kann. Wem all das zu kompliziert ist, der kann via Spark-AI einen gewünschten Sound prompten (z. B.:„crunchy lead tone with delay“) und bekommt per künstlicher Intelligenz ein entsprechendes Rig auf den Leib geschneidert. Hat man seinen Traum-Sound einmal gefunden, stehen zahlreiche Backing-Tracks und Song-Tutorials aus verschiedenen Genres zur Verfügung, zu denen Spark Neo in Echtzeit die Harmonien analysiert und anzeigt. Allein dieser Teil des Spark-Neo-Pakets dürfte sich für Anfänger als extrem wertvoll erweisen.

Aber auch als fortgeschrittener Spieler ertappe ich mich dabei, beim Jammen in unterschiedlichen Musikgenres die Zeit zu vergessen. Aus pädagogischer und inspiratorischer Sicht gehen hier alle Daumen nach oben! Etwas schade ist nur, das Positive Grid für seine User keine Möglichkeit vorgesehen hat, die Sounds auch mit der Außenwelt zu teilen. So verfügt der Spark Neo weder über einen analogen Ausgang, noch über eine Audio-Interface-Funktion wie viele andere Produkte von Positive Grid oder ähnlich konzipierte Produkte der Konkurrenz. 

Die Spark-App bietet Jam-Tracks aus unterschiedlichen Genres.
Fotostrecke: 2 Bilder Die Spark-App bietet Jam-Tracks aus unterschiedlichen Genres.

Auch als Alltagskopfhörer macht der Spark NEO eine gute Figur

Was den Tragekomfort angeht, ist der Spark Neo Kopfhörer sicher kein Leichtgewicht, liegt aber insgesamt sehr angenehm über dem Ohr. Auch soundtechnisch hinterlässt er mit einem detaillierten und klaren Klangbild einen sehr positiven Gesamteindruck, auch wenn der Bassbereich beim Hören von Musik etwas überrepräsentiert wirkt. Erwähnt sei hier noch, dass die Lautstärkeregelung am Kopfhörer ausschließlich dem Modeling-Amp vorenthalten ist und nicht beim Musikhören genutzt werden kann. Der Verwendung als hochwertiger Alltagskopfhörer steht meiner Meinung nach aber nichts im Wege, weswegen ich den Preis für das Gesamtpaket mehr als angemessen empfinde.

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Stefan sagt:

#1 - 04.06.2025 um 06:21 Uhr

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Also bei dem Preis hätte ruhig ein Case dabei sein können.

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