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Positive Grid Bias Delay Twin Test

Das Positive Grid Bias Delay Twin Pedal gibt dem User verschiedene Delay-Effekte an die Hand, die zusätzlich mit diversen Modulationseffekten und einem Reverb angereichert werden können. Das Bias Delay Twin präsentiert sich dabei als die kleinere Version des schon seit dem letzten Jahr erhältlichen Bias Delay Pro Pedal aus dem Hause Positive Grid und arbeitet mit derselben Software, die für PC/Mac und als App für das iPad verfügbar ist.

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Die ebenfalls kürzlich erschienene kompakte Modulationseffekt-Ausgabe des Herstellers konnte mich im Test absolut überzeugen. Heute will ich herausfinden, wie das Delay-Twin-Pedal klanglich und natürlich auch in Sachen Bedienung aufgestellt ist.

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Details

Design/Zubehör:

Wie sein Modulationskollege wird auch das Bias Delay Twin in einem Pappkarton geliefert, der außerdem vier aufklebbare Gummifüßchen, ein Netzteil mit zwei Stecker-Aufsätzen, ein USB-Kabel zur Rechneranbindung, zwei kleine Kärtchen mit dem für die Software benötigten Redeem-Code und eine kurze Anleitung zur ersten Inbetriebnahme bzw. Installation bereithält. In seinem Erscheinungsbild gibt sich auch dieser Testkandidat absolut hochwertig und sehr sauber verarbeitet.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Positive Grid Bias Delay Twin ist der kleine Bruder des Bias Delay Pro Pedals, es ist etwas abgespeckt, arbeitet aber mit derselben Software.

Anschlüsse und Stromversorgung:

Alle Anschlüsse befinden sich an der Stirnseite. Das Pedal kann dabei mit seinen zwei Ein- und Ausgängen auch in ein bestehendes Stereo-Setup integriert werden. Neben USB- und Netzteilbuchse steht auch ein Anschluss für ein Expressionpedal bereit. Über der USB-Buchse befindet sich zudem ein kleiner Taster, der die Bluetooth-Verbindung aktiviert.

Fotostrecke: 4 Bilder Zum Anschluss von Gitarre, Verstärker und Computer haben sich auf der Stirnseite diverse Buchsen eingefunden.

Bedienelemente und Funktionen:

Auf der Oberseite des Pedals lassen sich über ein gerastertes Poti neun verschiedene Presets anwählen. Preset 1 und 2 sind nur nummeriert, die anderen Preset-Speicherplätze hat man dagegen vorab schon beschriftet und mit passenden Factory-Presets versehen. Beim Speichern eigener Presets können die neun Bänke aber dennoch frei belegt werden. Fünf weitere Potis kümmern sich dann um die Justierung einzelner Parameter des angewählten Presets. Hier kann neben dem Mischverhältnis (Mix), der Anzahl der Delay-Wiederholungen (Feedback), und der Delay-Geschwindigkeit (Time) auch der zusätzliche Reverb- (Reverb) und Modulationseffekt (Mod) jeweils in seinem Anteil dosiert werden.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienoberfläche ist unterteilt in Regler und Kippschalter in der oberen Hälfte und zwei Fußschalter unterhalb davon.

Neben weniger Preset-Bänken markiert übrigens auch die Steuerung des Modulationseffekts eine der Einschränkungen gegenüber dem großen Bias-Delay-Pro, bei dem diese Abteilung auch noch ein Rate- und Depth-Poti beinhaltet. Gemein haben beide Ausgaben wiederum den Kippschalter, der drei Notenwerte vorgibt, in denen das gewählte Delay-Tempo ausgegeben wird. Über den Bypass-Fußschalter wird der Effekt aktiviert und auch das jeweilige Setting gespeichert. Der Tap-Fußschalter ist für die manuelle Eingabe des Tempos zuständig und aktiviert bei längerem Halten auch eine Kill-Dry-Funktion.

Software und App

Über den beigelegten Redeem-Code kann die Software heruntergeladen und die App aktiviert werden. Die Softwareoberfläche zeigt sich ansonsten, was ihr Design anbelangt, zum zuvor von mir getesteten Bias Mod Twin in den meisten Punkten identisch. Bei der Software Bias Delay hat man in der Signalkette zwei EQs in jeweils drei Ausführungen zu Verfügung, die frei beweglich im Signalweg verschoben werden können, zum Beispiel an den Anfang oder das Ende des virtuellen Pfades oder auch zwischen ModStage und Power Modul. Die Delay Stage bietet dann verschiedene Option hinsichtlich des Delay Sounds. Die darauffolgende Mod Stage hält zudem einiges an Optionen zum Modulieren des Delays bereit. Anschließend läuft das Signal, wie auch beim Mod Twin, durch ein Power-Modul. Wie die einzelnen Soundblöcke sich im Detail verhalten, werden wir uns in der Praxis gleich genauer anschauen.

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Praxis

Genau wie bei dem zuvor von mir getesteten Bias Modulation Twin funktioniert auch bei der Delay-Twin-Ausgabe die Registrierung und anschließende erste Inbetriebnahme inklusive Update der Software an meinem iMac völlig problemlos. Auch mein iPad findet das Gerät über die App absolut zuverlässig. So soll es sein!
Zunächst möchte ich mir einen Eindruck von den neun Factory-Presets machen und spiele diese hintereinander an.

Audio Samples
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Alle neun Factory-Presets im Schnelldurchlauf

Die Presets wirken gut abgestimmt und laden direkt zum Loslegen ein. In Sachen Klangqualität und Authentizität können sich dabei die hier gebotenen Delays absolut hören lassen.
Beim weiteren Ausprobieren der Factory-Presets wird dann schnell klar, dass (wenn einem der Grundsound des gewählten Presets zusagt) sich das Delay mithilfe der Steuerungsparameter am Pedal sehr gut und einfach abstimmen lässt.
Nur der Reverb kommt in seiner Grundeinstellung mit etwas viel Low End, was mir nicht in jedem Falle zusagt. Wie sich der Reverb in der Software modulieren lässt, will ich dann natürlich gleich bei genauerer Untersuchung der Software erfahren.
So könnten zwei der Factory Presets klingen, die über die Parameter am Pedal editiert wurden.

Audio Samples
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Factory Preset: Analog Delay + Mod & Reverb Factory Preset: Tape Delay (Slap Back Sound)

Nun möchte ich aber auch etwas tiefer in die Materie einsteigen und mir einen eigenen Delay-Sound basteln.
Dazu hat sowohl die Delay- als auch die anschließende Mod-Stage-Abteilung einiges zu bieten. Nachdem man im ersten Delay-Block einen der vier Delay-Typen gewählt hat, kann hier beispielsweise das Signal, neben den typischen Standardparametern, auch in die Sättigung gefahren oder stufenweise in Richtung eines Analog-Delays gebracht werden. Der Mod-Stage-Block hat neben den vier Modulationseffekten auch den Reverb parat. Die Modulationseffekte lassen sich dabei, wenn gewünscht, über eine Ducking-Option ansteuern und haben unter anderem vier verschiedene Wellenformen im Angebot.
Wie bereits erwähnt, verfügt die Software auch über zwei EQs, die im Signalweg frei an verschiedenen Punkten positioniert werden können.
Über den Power-Modul-Block lässt sich außerdem die Signalkompression und sogar das Klangverhalten des virtuellen Batterieblocks bestimmen. Wie von Positive Grid gewohnt, geht es hier sehr tief ins Detail. Da manche Optionen aber nur einen sehr geringen Einfluss auf das Endergebnis haben, ist hier für mein Empfinden auch ein bisschen “Spielerei” dabei, auf die ich im Falle eines Delays auch verzichten könnte.
Für einen genaueren Eindruck habe ich übrigens beim Editieren des folgenden Presets für das Video zum Testbericht auch die Kamera mitlaufen lassen. Im folgenden Audiofile bekommt ihr einen Eindruck von meinem erstellten Preset. Ich habe mich dabei für ein Delay mit einer langsameren und etwas eiernden Modulation entschieden.

Audio Samples
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Delay bonedo Preset
Das Bias Delay Twin bietet eine sehr gute Klangqualität und Variabilität sowie detailreiche Soundbearbeitung per Software oder App.
Das Bias Delay Twin bietet eine sehr gute Klangqualität und Variabilität sowie detailreiche Soundbearbeitung per Software oder App.

Der Hersteller hat in Software und App einige zusätzliche Presets abgelegt, die natürlich auch als Ausgangsbasis für das Kreieren eigener Sounds hergenommen werden können. So klingt beispielsweise meine Version des “Short Wave”-Presets.

Audio Samples
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Short Wave Preset

Auch im Einschleifweg meines zerrenden Amps macht das Pedal eine gute Figur. Wir hören dazu im Crunch-Channel erst ein spezielleres Delay im Zusammenspiel mit einem Flanger, der permanent im Signalweg aktiv ist. Hier finde ich die EQ-Option des Pedals übrigens sehr brauchbar, um das modulierte Signal am Ende etwas zu glätten.
Für das zweite Beispiel ist der Drive Channel des Amps aktiv. Dabei habe ich das Delay dezent mit einem Phaser gepaart und auch den Reverb moderat aktiviert.

Audio Samples
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Mono 1 Memory Delay Mono 2 Delay + Phaser

Apropos Reverb: Dieser erfüllt seine Hauptfunktion, bei der dem Delay-Signal eine zusätzliche räumliche Note spendiert werden soll, und bringt durch seinen Grundsound auch einen gewissen Charakter in den Signalweg, der das Delay unter Umständen noch interessanter wirken lässt.
Allerdings ist mir, wie schon anfangs erwähnt, das Reverb-Signal insgesamt ein wenig zu ausgeprägt in den tiefen Frequenzen. Der Effekt an sich kann dabei nur in seiner Größe und seinem Effektanteil dosiert werden. Für die einzelne Nutzung des Reverbs würde ich mir hier persönlich noch etwas mehr Vielfalt wünschen.
Da die Modulationsabteilung des Pedals auch die Möglichkeit bietet, den gewählten Modulationseffekt permanent zu aktivieren, können die vier verfügbaren Effekte auch ohne Delay eingesetzt werden. Auch wenn dabei verständlicherweise nicht so viel Spielraum wie beim Mod Twin besteht, bietet sich hier dennoch eine nette zusätzliche Option.
So könnte dabei beispielsweise der Chorus klingen.

Audio Samples
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Chorus Beispiel
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Fazit

Das kleinere Bias Delay Twin Pedal von Positive Grid kann in Sachen Verarbeitung und Klang ebenfalls überzeugen. Dabei lässt sich der Sound, wie vom Hersteller gewohnt, per Software oder App sehr detailreich modifizieren und auf einem der neun Speicherplätze ablegen. Aber bereits die Presets ab Werk geben sich absolut praxistauglich und können schnell und effektiv am Pedal in ihren wichtigsten Parametern angepasst werden. Mir sagt der Grundsound der Reverb-Option des Gerätes nicht hundertprozentig zu, aber das könnte letztendlich eine Frage des Geschmacks sein. Wer kreativ mit Delay-Effekten arbeitet, bekommt hier auf jeden Fall eine Menge geboten.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • hochwertige Verarbeitung
  • sehr gute Klangqualität und Variabilität
  • vielfältige Anschlussmöglichkeiten
  • sehr tiefgehende Steuerung per Software und App
Contra
  • Grundabstimmung des Reverbs
Artikelbild
Positive Grid Bias Delay Twin Test
Für 159,00€ bei
Das Bias delay Twin überzeugt mit hochwertiger Verarbeitung, sehr guter Klangqualität und Variabilität, vielfältigen Anschlussmöglichkeiten und sehr tiefgehender Steuerung per Software und App.
Das Bias delay Twin überzeugt mit hochwertiger Verarbeitung, sehr guter Klangqualität und Variabilität, vielfältigen Anschlussmöglichkeiten und sehr tiefgehender Steuerung per Software und App.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Positive Grid
  • Modell: Bias Delay Twin
  • Typ: Delay-Effektpedal mit Software-Anbindung
  • Herkunftsland: designed in USA, hergestellt in Taiwan
  • Regler: Mix, Mod, Time, Feedback, Reverb, Preset
  • Schalter: Note, Bypass, Tap, Bluetooth
  • Anschlüsse: Input L, Input R, Output L, Output R, Netzteil, Expression
  • Bypass: True Bypass & Buffered Bypass
  • Stromaufnahme: 270 mA
  • Stromversorgung: 9V-Netzteil
  • Maße: 132 x 146 x 62 mm
  • Gewicht: 822 Gramm
  • Ladenpreis: 299,00 Euro (August 2018)
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Profilbild von roseblood11

roseblood11 sagt:

#1 - 10.08.2020 um 16:41 Uhr

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Eins der vielen kleinen Delays, die nur Viertel, punktierte Achtel und Achteltriolen bieten. ABER KEINE ACHTEL. Wie bescheuert ist das denn bitte? Der Teiler, den wahrscheinlich 90% aller Gitarristen am häufigsten brauchen, fehlt. Bzw ist nur durch unpräzises Tappen von Achteln im Modus Viertel erreichbar, aber dann kann man nicht auf zB punktierte Achtel umschalten, ohne neu zu tappen.
Ich würde mir ein Delay wünschen, wo man per zusätzlichem Fußtaster zwischen zwei (wählbaren) Teilern umschalten kann. Achtel für die Strophen, punktierte Achtel für die Refrains zum Beispiel.

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