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Pearl Masters Maple Gum Stage Shellset Test

Mit dem Pearl Masters Maple Gum hat der japanische Hersteller eine neue Oberklassenkonfiguration auf den Markt gebracht. Die Mischung aus Ahorn und  Eukalyptusholz steht laut Pearl für modernen Sound mit deutlichem Vintage-Einschlag. Wir haben ein vierteiliges Stage Set zum Test bekommen. 


Die Masters Maple Gum Serie ist im aktuellen Katalog zwischen der Reference und der Masters Reserve Linie angesiedelt. Mit aktuell vier erhältlichen Oberflächen und drei Konfigurationen, – eine davon mit einer 20“ x 14“ Bassdrum – ist die Linie noch recht übersichtlich aufgestellt. Dazu gibt es eine Auswahl der gängigsten Einzeltrommeln sowie eine 14“ x 6,5“ große Snare, die uns allerdings nicht zum Test vorlag.

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Details

Das Set besteht aus einer 22“ x 16“ Bassdrum und drei Toms in den Größen 10“ x 7“, 12“ x 8“ und 16“ x 16“. Die nur 5,4 Millimeter starken Kessel bestehen aus sechs Lagen, unterteilt in vier Lagen Maple und zwei Lagen Gumwood auf den Innenseiten, welches im Zusammenspiel mit den schwarzen Schrauben und Unterlegscheiben sehr ansehnlich wirkt. Die Kessel haben, im Gegensatz zu den Trommeln der Masters Maple Reserve Serie, keine Verstärkungsringe. Die Kesselgratung fällt im 45-Grad-Winkel nach innen ab, an den Außenkanten sorgt eine verrundete 60-Grad-Gratung für mehr Kontakt zum Fell. Unser Testset hat die Farbe Platinum Gold Oyster, dabei handelt es sich um eine Delmar USA Folie, die bis an den Auflagerand der Felle sauber mit einer Überlappung verklebt ist. Auch die lackierten, naturfarbenen Bassdrum-Reifen sind mit einem passenden Folien-Inlay versehen.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Bassdrum misst 22u201c x 16u201c.

Entsprechend der Preisklasse kommen beim Masters Maple Gum nur die besten und aufwendig verchromten Hardware-Komponenten aus dem hauseigenen Baukasten zum Einsatz. Die Floortom-Brackets und Bassdrum-Füße kennt man aus der Reference-Serie. Letztere lassen sich mit einer Drehbewegung von Dornen auf Gummifüße umstellen. An den Toms sind acht (16“ Floortom) bzw. sechs CL Bridge Lugs aus Messing montiert. Die beiden Hängetoms haben die Optimount III-Halterung aus Aluminium montiert. Für das Floortom liegen drei Beine mit den bekannten Air Suspension Füßen im Paket, welche durch eine Aussparung für eine bessere Klangentfaltung sorgen. 
Alle drei Toms sind mit den bekannten Mastercast Gussreifen ausgestattet, was die Nähe zur Inspiration, – den 60er Gretsch Drums mit Maple/Gumwood-Kesseln – nochmals unterstreicht. Alle Stimmschrauben sind, wie gewohnt, aus Edelstahl gefertigt. 

Fotostrecke: 5 Bilder Die beiden Lagen Gumwood befinden sich im Inneren der Kessel.

Ansonsten fällt das Zubehör, bis auf ein Dämpfungskissen für die Bassdrum, recht übersichtlich aus. Es gibt weder Tomhalter noch sonstige Befestigungs-Hardware für die Hängetoms im Lieferumfang. Die Felle kommen von Remo USA, auf den Toms sind beidseitig Ambassador-Modelle aufgezogen (coated und clear), die Bassdrum hat zwei Powerstroke 3 Coated Felle montiert, wobei das Resonanzfell mit Pearl-Logo bereits mikrofontauglich mit einem Loch ausgestattet ist. 

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Praxis

Das Masters Maple Gum lässt sich sehr einfach stimmen, ich hatte in den letzten Jahren kaum ein Set in meinem Studio, das ich nach dem Auspacken in so kurzer Zeit hingestimmt hatte. Alle Schrauben laufen butterweich und reagieren sehr leicht und akkurat. Sofern man noch keine Pearl-Hardware besitzt, braucht man allerdings vorab noch einiges an Stativen – die Bassdrum hat wohlgemerkt keine Tomhalterung installiert -, um in den vollen Spielgenuss des Shellsets zu kommen. In meinem Fall sind das zwei Becken-Tom-Kombistative, die mir Pearl für den Test zur Verfügung gestellt hat und die ich rechts und links von der Bassdrum platziere. Ich habe bei allen folgenden Soundfiles die Resonanzfelle stets einen Ticken höher als die Schlagfelle gestimmt.

Tiefe Stimmung

Die drei Toms sprechen schnell an, klingen bereits bei leiser Spielweise voll und mit großen Dynamikreserven. Die Trommeln sind bei entsprechender Bearbeitung also absolut keine Leisetreter, wie einem das „jazzige“ Image der Maple Gum Shells glauben machen möchte. Das Sustain ist dabei gerade richtig und nicht zu lang, sodass die Toms nach dem Ausklingen auch schnell wieder aus dem Weg sind – ideale Voraussetzungen für Studioarbeit also. Ich habe schon bei den rohen Signalen im Kopfhörer das Gefühl, als ob hier eine Art integrierter Equalizer aktiviert ist. Bis auf vier Wattebällchen im Floortom und einen kleinen Klangmacherei Lederdämpfer auf dem 16“ Schlagfell sind alle Toms ansonsten komplett ungedämpft! Besonders die Bassfrequenzen des quadratischen Floortoms sind wirklich ein Erlebnis.
Die 22“ x 16“ Bassdrum spielt sich direkt und schnell, in tiefer Stimmung klingt sie fett, aber gleichzeitig kontrolliert. Hier habe ich als zusätzliche Maßnahme nur ein kleines Molton-Tuch hineingelegt, das beide Felle leicht berührt. Sehr gut gefällt mir die klangliche Interaktion zwischen Toms und Bassdrum. Obwohl die Signale sehr gut voneinander getrennt sind, klingt das Set tonal wie aus einem Guss.

Audio Samples
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Tiefe Stimmung – solo, Groove Tiefe Stimmung – Tom-Groove

Mittlere Stimmung

Mit steigender Fellspannung der Toms gesellt sich zum vollmundigen, ganz klar Vintage-angehauchten Ton ein immer präsenter werdender Attack, der den Trommeln viel Charakter und Lebendigkeit beschert – und deutlich in die Richtung der alten Gretsch-Trommeln abzielt, die die Maple Gum Shells als Vorbild zitieren. Die Bassdrum gefällt mir mit etwas mehr Spannung sogar noch besser. Ihr kompakter Sound, ideal für Pop, Blues und Funk, integriert sich sehr gut im Mix, wie ihr auf dem Ausschnitt des Playalongs hören könnt.

Audio Samples
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Mittlere Stimmung – solo Mittlere Stimmung – Groove Mittlere Stimmung – Playalong (gemixte Signale)

Alles in allem erweist sich das Masters Maple Gum als ein modernes Set, das, je nach Bearbeitung und Stimmung, Charakterzüge eines Vintage Drumsets besitzt, aber dabei – wie es bei manch alten Schlagzeug durchaus der Fall ist – keinerlei Defizite bezüglich der technischen Ausstattung, des Stimmumfangs oder der Dynamik aufweist.

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Fazit

Mit dem Masters Maple Gum hat Pearl eine vorzüglich klingende, fein abgeschmeckte Mischung entwickelt. Die sechslagigen Maple/Gum-Kessel klingen trotz des warmen Retro-Charakters kraftvoll, mit viel Präsenz und hoher Dynamik. Die Mischung aus Gussspannreifen und den Optimount III-Halterungen sorgt für einen vollen Klang mit gut dosiertem, nicht zu langen Sustain, was die Trommeln ideal für Close-Miking und Studioarbeit macht. Die Bassdrum spielt sich direkt und schnell und liefert einen sattes Fundament, das sich nahtlos in den Charakter der Toms einbettet. In hohen Stimmungen klingen die Toms zunehmend singender und auch etwas knalliger, hier ist ganz klar der Charakter der 60er Jahre Gretsch Drums, die als Vorbild bei der Entwicklung dienten, auszumachen. Die Verarbeitung ist bis in alle Details makellos, allerdings gibt es zum Vierteiler weder Tomhalterungen noch sonstige Hardware inklusive. Wer bereit ist, knapp 3000 Euro in die Hand zu nehmen, bekommt klanglich in jedem Fall die Vollbedienung. Antesten ist ausdrücklich empfohlen! 

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • makellose Verarbeitung
  • sehr gute Ansprache
  • dynamische, kontrollierte Sounds
  • leicht stimmbar
  • ideal für Studioarbeit
Contra
  • mageres Zubehör
Artikelbild
Pearl Masters Maple Gum Stage Shellset Test
Für 3.199,00€ bei
Durchgehend überzeugender Auftritt: das Masters Maple Gum Stage Set von Pearl.

Seite des Herstellers: https://www.pearleurope.com

Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Pearl
  • Bezeichnung: Masters Maple Gum
  • Herkunftsland: Taiwan
  • Kessel: 6-lagig, 5,4mm
  • Kesselmaterial: Maple / Gumwood
  • Kesselfinish: Platinum Gold Oyster Folie (Delmar)
  • Kesselgrößen: 22“ x 16“ Bassdrum, 10“ x 7“ Tom, 12“ x 8“ Tom, 16“ x 16“ Floortom
  • Hardware: Optimount III Tomhalterungen, Mastercast Spannreifen,
  • drei Floortombeine
  • Felle: Remo USA – Ambassador (Coated / Clear), Powerstroke 3 (Bassdrum)
  • Zubehör: Dämpfungskissen
  • Preis: (Verkaufspreis Mai 2020) EUR 2998,-
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Durchgehend überzeugender Auftritt: das Masters Maple Gum Stage Set von Pearl.

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