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Pearl Eliminator P-2000C Single und P-2002B Double Bass Drum Pedal Test

Die beiden Pearl Eliminator Modelle P-2000C Einzelfußmaschine mit Kettenantrieb sowie P-2002B Doppelfußmaschine mit Bandzug im bonedo Test. Es gibt Produkte, die immer ein wenig im Schatten glamouröser wirkender Konkurrenten stehen. Die Elis, wie sie von Pearl-Fans liebevoll genannt werden, kann man in diese Kategorie einordnen. Ihnen haftet weder das aggressive Draufgänger-Image der Tama Iron Cobras an, noch können sie auf eine besonders bewegte Geschichte verweisen, wie es bei den DW Pedalen der Fall ist. Trotzdem landen viele ambitionierte Drummer am Ende ihrer Suche nach einem Profi-Pedal bei der Top-Serie der japanischen Firma Pearl.

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Ein Teil des Erfolgsrezepts dürften die umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten sein, welche man in dieser Kombination bei keinem anderen Modell findet. Auch preislich liegen die – mittlerweile in China gebauten – Fußmaschinen in einem akzeptablen Rahmen. Aber auch die interessantesten Features zum besten Preis nützen nichts, wenn das Gesamtpaket nicht überzeugen kann. Wir haben die aktuellen „Beseitiger“ daher ordentlich getreten, die Ergebnisse lest ihr in den folgenden Zeilen.   

Details

Nur auf den ersten Blick wirken die Eliminators unauffällig

„If it’s not an Eliminator, it’s just been eliminated“ steht in großen Buchstaben auf den beiden bunten Pappkartons, in denen unsere Testkandidaten schlummern. Alles, was kein Eliminator-Pedal ist, wurde also mit dem Kauf dieser Maschinen eliminiert. Soso. Dem großspurigen Auftritt folgt glücklicherweise ein hervorragender Ersteindruck. Es beginnt mit stabilen Taschen, in deren Innenfächern sich viel Zubehör befindet, darunter ein Stimmschlüssel, drei Inbusschlüssel, eine Bedienungsanleitung sowie drei verschiedenfarbige Kunststoffstückchen. Hierbei handelt es sich um auswechselbare Cams bzw. Umlenkrollenformen, eines der Hauptausstattungsmerkmale der Eliminator Pedale. Zu deren Funktion komme ich gleich noch, zuerst geht es aber mit den Pedalen selbst weiter. Auf den ersten Blick wirken sie nicht besonders spektakulär, nur der Kontrast aus roten Cams und knallblauen Bandzügen bei der Doppelfußmaschine sticht hervor. Beim technischen Aufbau verläßt sich Pearl auf bewährte Rezepte. Zweisäulig aufgebaute Rahmen sorgen in Kombination mit massiven Bodenplatten für die nötige Stabilität, beim C-Modell versieht eine Doppelkette ihren Dienst, die Bandzug-Variante überträgt die Trittkraft über ein stabiles Gewebeband auf die Cams. Auffällig am Doppelpedal ist der recht breite Rahmen des Hauptteils, sowie die relativ weit voneinander entfernt montierten Beater, welche zudem beide nicht ins Zentrum des Bassdrum-Fells treffen, sondern leicht versetzt. Hiermit möchte Pearl einen homogenen Klang sowie ein identisches Spielgefühl beider Schlägel erreichen. Der Beater- sowie auch der Trittplattenwinkel können mit Hilfe einer Vierkantschraube verändert werden, allerdings nicht unabhängig voneinander. Abhilfe schafft hier die Möglichkeit, den Befestigungspunkt der Kette, beziehungsweise des Bandes auf der Cam zu verschieben, wodurch die Trittplatte in drei Stufen angehoben oder gesenkt werden kann. 

Fotostrecke: 5 Bilder Zubehör gibt es reichlich.

Die Verbindung zwischen Trittplatte und Fersenteil wird durch eine verschraubte Steckachse hergestellt, welche nur sehr geringes Spiel aufweist. Beim Fersenteil selbst angekommen, fällt mein Blick auf eine Vierkantschraube. Löst man sie, läßt sich die Hackenauflage in Längsrichtung dreistufig verschieben, ein in dieser Preisklasse einmaliges Feature. Powershifter nennt Pearl dieses Ausstattungsmerkmal. Ein ebenso einzigartiges Feature entdecke ich auf der Trittplatte. Der ovale, schwarz abgesetzte Bereich am oberen Ende des Boards entpuppt sich als abschraubbare und drehbare Platte, welche zudem über insgesamt sieben einzeln herausnehmbare Gumminoppen verfügt. Hier sind der Anpassung der Griffigkeit also keine Grenzen gesetzt. Wer gerne ohne größere Widerstände auf dem Board herumflitzt, kann einige oder sogar alle der Gummiplättchen entfernen. Ein demontierbarer Zehenstopper verhindert ein eventuelles Hineinrutschen des Fußes in den Antrieb, und für komfortables Fixieren der Pedale am Spannreifen der Bassdrum sorgt ein seitlich von der Trittplatte bedienbarer Klemmmechanismus. Dieser findet sich übrigens auch an der Slave-Seite der Doppelfußmaschine,  mit ein bisschen Schrauberei läßt sich das Pedal problemlos in zwei Single-Pedale konvertieren

Fotostrecke: 5 Bilder Das Doppelpedal mit Bandzug

Der Clou sind die austauschbaren Cams

Das für die meisten Trommler spannendste Feature dürfte allerdings die Option darstellen, die Antriebscharakteristik durch die schnelle Montage vier unterschiedlicher Umlenkrollen an die eigenen Spielgewohnheiten anzupassen. Möglich wird dies durch eine zweigeteilte Cam, wobei der vordere Teil aus abnehmbaren Plastikeinsätzen besteht, welche für bessere Unterscheidbarkeit in den Farben schwarz, rot, blau und weiß gehalten sind. Bei der Bandzug-Modell 2002B hat sich Pearl für die werksseitige Montage der roten, scharfen Nockenform entschieden, das Kettenmodell kommt mit einer schwarzen, linear arbeitenden Umlenkrolle. Ebenso linear, allerdings mit etwas weiterem Zugweg kommt die weiße Cam daher, während Freunde des Beschleunigungseffektes mit der blauen Version eine exzentrische Form vorfinden. Der Wechsel einer Cam dauert keine Minute und besteht aus dem Lösen des oberen Kettenendes per Stimmschlüssel, einem Druck auf einen Metallknopf im fest stehenden Teil der Cam sowie dem Abziehen der Cam. Anschließend steckt man die neue Cam auf und verschraubt die Kette wieder. Vier Antriebscharakteristika sind auf diese Weise ruckzuck umsetzbar, und wer die optional erhältlichen, in gelb und lila gehaltenen Cam-Formen dazu kauft, erhält sogar sechs. Dass die montierten, Quad Beater genannten, Schlägel über vier Spielflächen verfügen, erscheint da nur passend. Es erübrigt es sich also fast, zu erwähnen, dass das Eliminator Konzept zumindest auf dem Papier ziemlich vielseitig erscheint. 

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Praxis

Laufeigenschaften und Praxistauglichkeit – die „Elis“ leisten sich keine Patzer

Der Praxistest bestätigt die Vermutungen: die Eliminator-Pedale können was. Dass das Grundkonzept stimmt, wußte ich allerdings schon vorher, denn ich benutze seit einigen Jahren das Bandzug-Einzelpedal. Neben den subjektiven Eindrücken gefallen mir die gute Gesamtqualität, das einfache Anbringen der Maschinen am Spannreifen und der sehr schnelle Lauf der Pedale. Die auswechselbaren Cams erweisen sich als wirklich nützlich, denn sie verändern das Spielgefühl doch deutlicher als zunächst angenommen. Zwischen der weißen, linearen Version und der roten, bissig beschleunigenden Cam liegen gefühlsmäßig Welten. Darin dürfte auch der Erfolg der „Elis“ begründet liegen, denn sowohl Fans eines eher konservativ-runden Spielgefühls als auch Vertreter progressiverer Techniken finden hier passende Optionen. Kombiniert man die verschiedenen Cams zudem mit dem Powershifter-Feature der verschiebbaren Trittplatten, lassen sich tatsächlich bestimmte „Klassiker“ wie beispielsweise eine DW Accelerator oder eine Tama Iron Cobra Rolling Glide imitieren. 

Fotostrecke: 5 Bilder Pearl nennt ihn Quad-Beater: der Schlägel mit vier Spielflächen

Der Effekt der drehbaren Trittplatteneinsätze sowie der einzeln entnehmbaren Gumminoppen fällt dagegen geringer aus. Auf dieses Feature könnte ich persönlich verzichten, es stört aber auch nicht. Als Geschmacksache würde ich die recht wuchtigen Beater bezeichnen, welchen man ihr recht hohes Gewicht unabhängig von den anderen Einstellungen immer anmerkt. Insgesamt schlagen sich die beiden Testkandidaten beeindruckend, und das Prädikat vielseitig haben sie auf jeden Fall verdient. 

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Fazit

Pearl hat bei seinen Eliminator-Modellen alles richtig gemacht. Sowohl ambitionierte Amateure, die vielleicht noch nicht ganz sicher sind, welche Antriebscharakteristik ihnen zusagt, als auch ausgefuchste Optimierer dürften hier passende Einstellungen finden. Dass die Pedale sehr gut verarbeitet und trotz aller Justierungsmöglichkeiten einfach bedienbar sind, sind weitere Pluspunkte. Beim Preis liegen die Fußmaschinen im Mittelfeld der Oberklasse-Pedale, bei den Funktionen können ihnen selbst deutlich teurere Modelle nicht das Wasser reichen. Fünf Sternen, und damit einer uneingeschränkten Ancheck-Empfehlung steht also nichts mehr im Wege! 

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • sehr gute Laufeigenschaften
  • gute Verarbeitung
  • extrem umfangreiche, praktikabel umsetzbare Justierungsmöglichkeiten
  • sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • keins
Artikelbild
Pearl Eliminator P-2000C Single und P-2002B Double Bass Drum Pedal Test
Für 159,00€ bei
Volle Punktzahl in Ausstattung und Performance - die "Elis" sollte man auch nach all den Jahren auf dem Zettel haben.
Volle Punktzahl in Ausstattung und Performance – die “Elis” sollte man auch nach all den Jahren auf dem Zettel haben.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Pearl
  • Typenbezeichnung: Eliminator P-2002B und P-2000C
  • Antrieb: Doppelkette (P-2000C) und Bandzug (P-2002B)
  • Bodenplatte: ja
  • Fersenteil/Trittplattenverbindung: verschraubte Steckachse
  • Trittplattenwinkel verstellbar: ja
  • Schlägelwinkel verstellbar: ja
  • Art des Schlägels/Beaters: vierseitig verwendbar Filz/Plastik
  • Befestigung am Spannreifen: seitlich, per Flügelschraube
  • Tasche/Case im Lieferumfang: ja
  • Zubehör: Stimmschlüssel, Inbusschlüssel, Bedienungsanleitung, drei zusätzliche Cams
  • Besonderheiten: Cams sind austauschbar, Trittplatte ist verschiebbar
  • Herstellungsland: China
  • PREISE (UVP):
  • P-2000C Single Pedal 214,00 EUR
  • P-2002B Double Pedal 452,00 EUR
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