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Paiste PSTX Cymbals Test

Praxis

Die Swiss Crashes klingen rau und trashig

Wer die grundsätzlichen Klangeigenschaften gelochter Crash-Becken kennt, erlebt bei den vier PSTX Swiss Crashes keine Überraschungen. Explosiv-beißend gehen sie beim Anschlag auf, um dann direkt in ein rauchig-scharfes, aber kurzes und tonloses Sustain überzublenden. Im Vergleich zu meinem geliebten Sabian HHX O-Zone Crash fehlt ihnen allerdings die klangliche Tiefe und Wärme. Sie klingen zwar schärfer, projizieren ihren Klang aber weniger kraftvoll. Das Sabian ist allerdings auch doppelt so teuer. Die Abstimmung der Modelle zueinander würde ich als gelungen bezeichnen, auch das Swiss Medium Crash fügt sich nahtlos in die Reihe der drei Thin Crashes ein. 

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14 Thin Crash – Solo 14 Thin Crash – Groove 16 Thin Crash – Solo 16 Thin Crash – Groove 18 Thin Crash – Solo 18 Thin Crash – Groove 18 Medium Crash – Solo 18 Medium Crash – Groove Alle Crashes im Groove

Bei den Swiss Hats wird es speziell

Kann man mit den Swiss Crashes eigentlich niemanden mehr überraschen, weil es derartige Modelle ja schon recht lange gibt, sieht das bei den Swiss Hats eindeutig anders aus. Am Ende der Testphase ist klar: diese Teile dürften polarisieren. Sowohl ihr leichtes und direktes Spielgefühl als auch der krachig-pappige, extrem komprimierte – also in der Dynamik begrenzte – Klang zwingen fast dazu, sich spielerisch auf sie einzulassen. Trotz des mittig-präsenten Klangcharakters aller drei Modelle sind diese Becken leise, was bei Aufnahmen zu einer angenehmen Integration führt. Während ich die 10er Hats als reine Effekte betrachten würde, weil sie sich klassisch gespielt einfach nicht durchsetzen, lassen sich die 14er und 16er Versionen im passenden Kontext durchaus als Haupt-Hi-Hats spielen, wenn ein elektronisch-definierter, mittiger Sound gefragt ist. Drummer wie Zach Danziger und Eric Harland setzen solche gelochten Hi-Hats sogar in jazzigen Stilistiken ein. Mein persönlicher Favorit sind die 16er Swiss Hats, sie bieten eine schöne Balance aus Spielgefühl, Ansprache und inspirierenden Sounds. Hier könnt ihr euch alle Swiss Hats anhören.

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10″ Hi-Hats – Solo 10″ Hi-Hats – Groove 14″ Hi-Hats – Solo 14″ Hi-Hats – Groove 16″ Hi-Hats – Solo 16″ Hi-Hats – Groove

Die Effektbecken unter den Effektbecken: Swiss Flanger Stack, Swiss Flanger Crash, Swiss Splash und die Pure Bells

Wer bei Hi-Hats und Crash-Becken doch eher den klassischen Ton bevorzugt, findet in der PSTX-Serie möglicherweise dennoch ein paar interessante Sound-Zutaten. Da wäre zum Beispiel das Swiss Flanger Stack in 14 Zoll, welches einen kratzig-zischenden Sound liefert, der sich anhand der Schraube des Beckenständers bezüglich der Länge variieren läßt. Zieht man die Schraube fest, verkürzt sich der Ton, eine llockere Einstellung erlaubt den Becken mehr Bewegung und damit einen breiteren Attack. Derartige Sounds sind aus vielen modernen Setups kaum mehr wegzudenken und finden sowohl bei Elektronik-inspirierten Drummern als auch bei Progressive Rock/Metal-Spielern Verwendung. Das Swiss Flanger Crash hat einen splashigen Charakter mit schneller Ansprache, ist dabei aber „dreckiger“ und moduliert aufgrund des gewellten Randes im Ausklang etwas. Wem ein klassisches Splash zu brav, ein China aber zu aggressiv ist, der findet mit dem Flanger Crash vielleicht eine passende Alternative. Weiter geht es mit dem Swiss Splash, welches noch schneller anspricht als ein reguläres Splash und dabei gleichzeitig einen etwas trashigeren Klang erzeugt. Daß es mich an die anatomisch sehr ähnlichen O-Zone Splashes von Sabian erinnert, ist daher sicherlich kein Wunder. Die Außenseiter im Bunde der PSTX-Modelle sind zweifellos die beiden Pure Bells, die nicht nur optisch einen deutlichen Kontrast zu den Swiss-Versionen bilden. Schlägt man sie mit der Stockspitze an, erzeugen sie einen reinen, weichen Ton, der klar trägt und kaum moduliert. Ein kräftiger Schlag mit der Schulter des Sticks auf die Kante erzeugt einen beeindruckend raumfüllenden Sound, der fast losgelöst vom Instrument daher kommt. Der fast eine Minute lang wahrnehmbare Ausklang verleiht den Pure Bells etwas Esoterisches, und auch im Kontext gespielt, ziehen sie die Aufmerksamkeit auf sich. Unten könnt ihr euch wieder alle Becken anhören, ganz am Ende gibt es einen Groove, in dem alle Effekte und die 16er Swiss Hats zum Einsatz kommen. 

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Flanger Stack – Solo Flanger Stack – Groove Flanger Crash – Solo Flanger Crash – Groove Flanger Splash – Solo Flanger Splash – Groove Pure Bell 9″ – Solo Pure Bell 10″ – Solo Beide Bells im Groove

Und zum Schluss könnt ihre euch hier noch mal alle Effekt-Becken zusammen anhören.

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Alle Effekte im Set
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