Paiste PST5 Becken Test

DETAILS:

Folgende Modelle lagen zum Test vor: ein Paar 14“ Medium HiHats, ein 10“ Splash, 16“ und 18“ Medium Crashes, ein 18“ China sowie ein 20“ Medium Ride. Es handelt sich beim Testset also um die gebräuchlichsten Größen und Modelle. Darüber hinaus bietet Paiste in der PST5-Serie noch schwerere Rock-Versionen sowie Thin Crashes an. Abgerundet wird das Programm durch ein 14“ Mini China sowie ein 18“ Crash Ride.
Eines fällt mir beim Auspacken der PST5-Becken sofort auf. Auch wenn sie sehr preisgünstig sind, billig sehen die Becken auf gar keinen Fall aus. Verarbeitung und Optik machen insgesamt einen hochwertigen und makellosen Eindruck. Die Tatsache, dass Paiste bei der Herstellung seit jeher auf modernste Verfahrenstechnologien setzt, scheint sich hier bezahlt zu machen.

Die Oberseiten der Becken sind sauber abgedreht und wirken durch ihre spezielle Optik mit den unterschiedlich breiten Rillen erstaunlich professionell. Das Abdrehmuster erstreckt sich fast über die komplette Fläche, lediglich ein kleiner Bereich um das Mittelloch herum wurde ausgespart. Die Unterseiten der Becken sind, mit Ausnahme des 18“ China, sehr viel feiner abgedreht, wodurch sie eher natürlich-matt erscheinen. Anhand des Hämmerungsmusters offenbart sich die maschinelle Bearbeitung, denn die Einschläge verlaufen in sehr gleichmäßigen Abständen kreisförmig um die Kuppe.
Alle Becken der PST5-Serie werden mit einem dünnen Schutzlack versiegelt, der verhindern soll, dass sie allzu schnell durch Fingerabdrücke verunstaltet werden. Jedes Becken trägt auf der Oberseite den PST5-Schriftzug mit der Größen- und Typenbezeichnung sowie auf der Unterseite das altbekannte Firmenlogo mit dem Zusatz „Made in Germany“. Paiste besitzt seit vielen Jahren zwei Produktionsstätten, eine in Nottwil in der Schweiz und eine weitere im norddeutschen Schacht-Audorf bei Rendsburg. Im deutschen Werk werden, neben den berühmten handgemachten Gongs, die preisgünstigen Beckenserien maschinell hergestellt, während die Produktion der professionellen Serien, größtenteils in Handarbeit, in der Schweiz erfolgt.

14“ Medium HiHats
Die 14“ HiHat-Becken setzen sich aus einem Top-Becken in mittlerer Stärke und einem deutlich schwereren Bottom zusammen. Sinn dieser Kombination ist es, einerseits eine schnelle Ansprache und andererseits einen soliden, kräftigen Chick-Sound zu erreichen. Die Medium HiHats verfügen über ein konventionelles Profil mit einer mittelgroßen Kuppe. Das Abdrehmuster auf der Oberseite ist bei beiden Becken identisch, ebenso die matte Unterseite. Es sind relativ große Hammereinschläge zu erkennen, die ringförmig und in regelmäßigen Abständen um das Mittelloch verlaufen. Wie bei allen Becken der PST5-Serie ist die Kuppe ungehämmert. Leider entspricht die Verarbeitung der HiHat-Becken nicht ganz dem hohen Standard der Serie. Beim Auftragen des Schutzlacks wurde offenbar nicht sorgfältig gearbeitet, denn man kann auf den Unterseiten der Becken leichte Unsauberkeiten erkennen.

10“ Splash
Das 10“ Splash-Becken wiegt ca. 270 Gramm und verfügt damit über eine mittlere Stärke. Gut so, denn wäre es so filigran wie manch anderes Splash, bestünde die Gefahr, dass ein noch unerfahrener Drummer das Becken schnell in seine Einzelteile zerlegt. Das Profil verläuft relativ flach bei normal großer Kuppe. In Bezug auf Oberfläche und Hämmerungsmuster entspricht das 10“ Splash weitgehend den HiHats, wobei auch der Durchmesser der Hämmerungsmale identisch ist.

16“ / 18“ Medium Crash
Die Oberflächen der beiden Medium Crashes weisen im Vergleich zu den HiHat-Becken dichter gesetzte Hammereinschläge auf. Interessanterweise wurde, im Gegensatz zum gleichmäßigen Muster des 16“ Beckens, beim 18“ Crash mit zwei verschieden großen Werkzeugen gearbeitet. Es wechseln sich jeweils Reihen mit großen und kleinen Einschlägen ab. Gewichtsmäßig liegen beide Becken, entsprechend der Bezeichnung, tatsächlich im Medium-Bereich. Ich betone das hier so ausdrücklich, weil ich schon ähnlich schwere Becken gespielt habe, die den Aufdruck „Thin Crash“ trugen. Da sind sich die Hersteller leider nie so ganz einig geworden. Das Profil der Becken entspricht dem Standard, und auch die Größe der Kuppe fällt durchschnittlich aus

20“ Medium Ride
Mit knapp 2,4 kg Gewicht trägt auch das Ride-Becken seine Bezeichnung „Medium Ride“ zu Recht. Zu erwarten ist also eine ausgewogene Mischung aus Grundrauschen und Ping-Sound. Ähnlich wie beim 18“ Medium Crash finden wir auch hier das Muster mit den unterschiedlich großen Hammerschlägen. Allerdings fallen die Rillen deutlich flacher aus als bei den Crashes. Die Kuppe des Beckens hat einen, im Verhältnis zur Beckengröße mittleren Durchmesser, ist dabei aber höher als die der Crash-Becken, was die Bespielbarkeit erleichtert.

18“ China
Bezüglich der Bearbeitung stellt das 18“ China eine Besonderheit innerhalb der PST5-Serie dar. Das Muster auf der Oberseite ähnelt prinzipiell dem der anderen Becken, allerdings liegen die Rillen hier dichter beieinander. Im Unterschied zu den anderen Testkandidaten präsentiert sich die Unterseite bei diesem Modell in der gleichen Optik. Die Hämmerung auf dem Body des Beckens zeigt das übliche Muster mit gleichmäßig großen Einschlägen, allerdings wurde der umgebogene Rand komplett anders bearbeitet. Er ist, wie auch die Kuppe, nicht abgedreht und gekennzeichnet durch eine Vielzahl von dezenten, kaum fühlbaren Hammerschlägen. Gerade auf der Oberseite entsteht dadurch ein interessanter optischer Eindruck. Die Form des Beckens ähnelt den Chinas der Paiste Signature-Serie. Sie ist relativ flach mit einer kleinen Kuppe, die eine Art Zwitter zwischen der herkömmlichen runden und der klassischen eckigen Form der traditionellen China-Becken ist. Mit 1225 Gramm ist das Becken verhältnismäßig leicht.

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Profilbild von ghost

ghost sagt:

#1 - 18.10.2017 um 18:38 Uhr

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Vielleicht sollte noch angemerkt werden, dass die PST 5 Serie zwischenzeitlich (2014) generalüberholt wurde. Die Splash von damals hat klanglich nichts mehr mit der aktuellen Version gemein.

    Profilbild von bonedo Chris

    bonedo Chris sagt:

    #1.1 - 19.10.2017 um 18:03 Uhr

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    Hallo, danke für deinen Kommentar. Schau mal, hier ist unser Test zur 2014er Version: https://www.bonedo.de/artik...

    +1
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