Pacemaker DJ für iPhone und iPad Test

Lasst mich zum Einstieg in dieses Pacemaker AI DJ App-Review einmal 11 Jahre in der Zeit zurückspringen. Genauer gesagt an den 28.09.2009, als wir auf bonedo.de den Test zum Tonium Pacemaker veröffentlich hatten, einem mobilen DJ-System. Mit der Pacemaker-Hardware hatte der DJ zwei Decks mit Mischpult, Crossfader und Dreiband-EQ, dazu Effekte und Tempo-Synchronisation mit respektablen 120 GB Festplattenspeicher in der Jackentasche (man bedenke, dass ein günstiges Standard-iPhone/iPad heute noch immer bei weniger GB liegt).

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Pacemaker DJ App für iPad und iPhone


Das Tool verkaufte sich wohl recht ordentlich (Internet Foren munkeln, es waren an die 50.000 Einheiten) und so folgte unter einem neuen CEO kurz darauf die Website Let’s Mix, wo DJs kostenlos ihre Mixe zu Streaming-Zwecken hochladen konnten.
Im Jahr 2011 jedoch kam das Ende für Pacemaker und letsmix.com aus finanziellen Gründen. Dass die Produktion des 599 Euro bepreisten MP3-Players mittlerweile eingestellt worden ist, sollte eigentlich auch nicht verwundern, bieten doch moderne Tablets und Smartphones in Verbindung mit diverser Gear ein ähnliches Leistungsspektrum und sind dabei noch erweiterbar und deutlich flexibler nutzbar.
Der Gründer Jonas Nordberg jedenfalls erwarb nach der Pleite die Rechte an Pacemaker zurück und brachte eine erste Pacemaker Mobile App (PMA, 19,99 Euro) für das Blackberry (!) heraus, der 2014 eine iPad-Version folgte. Mittlerweile um einige Funktionen erweitert behandelt dieser Artikel die aktuelle Version 2.8. Sie ist in der Basisausstattung kostenlos im App Store für iPad, iPhone und Apple Watch erhältlich, lässt sich durch einen In-App-Kauf erweitern und bietet dann unter anderem zwei Decks mit Crossfader, Beatsync, Effekte und Spotify-Integration. Dazu ist noch ein Pacemaker+-Abo für iPhone verfügbar, das die Erweiterung „Studio“ enthält, welche ein exakteres Finetuning eurer Mixe erlaubt. Kann Pacemaker in der neuesten Version auch 2020 noch punkten?

Details

Nicht wenige DJ-Apps kommen mit den gleichen und oftmals nahezu ähnlichem, wenn nicht gar identischen Funktionen und Layout für iPhone und iPad. Anders Pacemaker: Hier macht es einen echten Unterschied, auf welchem Endgerät das Programm installiert ist.
So lässt sich die iPhone-Edition eher als Playlisten-Mixer mit Social-Features verstehen, wohingegen die iPad-Version – obschon auch diese über einen iPhone-ähnlichen „Autopiloten“ ohne die „Studio“-Erweiterung verfügt – mit eher DJ-typischem Dual-Deck-Layout nebst Crossfader, FX und Session-Recorder antritt.

Pacemaker für iPhone

Diese Edition ist für den weniger anforderungsintensiven Einsatz ohne klassisches DJ-Mixing gedacht, beispielsweise zum Musikhören beim Joggen oder Workout, den Partyabend im Freundeskreis, die Reise im Auto oder Flieger etc. Oder um seine eigens angefertigten Mixes auf der Pacemaker-Plattform zu publizieren.
Die App bietet im Grunde drei Bereiche an. Den persönlichen Profilbereich, den Homescreen und den Community/Global-Screen. Alles was das eigene Profil und die eigenen Sets angeht, spielt sich auf dem Personal-Screen ab.
Empfehlungen wie „neue“ und „heiße“ Mixe der Community oder der „Mix of the day“ finden sich auf den anderen Pages, wo ihr die Werke teilen und kommentieren könnt. Voraussetzung hierfür ist wie so oft eine Streaming-Subskription, in diesem Fall Spotify Premium. Nur für iPhone verfügbar ist das fürs Socializing nötige Pacemaker+ Abo. Wie sich das im Detail darstellt, darauf komme ich im Praxisteil noch zu sprechen, doch zuerst noch einen Blick auf …

iPhone_PS1_Pacemaker_DJ_App

Pacemaker für iPad

Abgesehen von den Konfigurations- und Browser-Pages zur Musikauswahl, spielt sich bei Pacemaker alles auf einer Seite ab. Diese ist aber zunächst einmal ziemlich leer und es bieten sich dort auch keine DJ-Werkzeuge an, bevor ihr nicht wenigstens einen Titel ins Deck geladen habt – danach sieht das Layout wie folgt aus…
Die zentralen Elemente der App sind zwei multifunktionale Kreise, die man durchaus als virtuelle Turntables verstehen darf, nur dass sie in Abhängigkeit vom ausgewählten Icon diverse Mix-Funktionen übernehmen, beispielsweise die Lautstärkenanpassung, das „Pitchen und Nudgen“, das Equalizing oder aber das Dirigieren von Effekten und Loops, ähnlich wie seinerzeit die harte Ware.
Im Detail ist eine Seite derart aufgebaut, dass oben die Track-Infos (Artist, Titel, BPM oder Pitch, vergangene oder übrige Spielzeit) mitsamt einer Wellenvorschau nebst Cue-Marker und eine „Record“-Taste Platz gefunden haben. Am unteren Bildschirmrand sitzen je eine „Play“-Taste, der virtuelle Crossfader und der „Sync“-Button. In der Mitte logieren die beiden Function-Wheels, deren spezifische Funktionen über eines der vier Icons in ihrem Inneren angewählt werden.

Fotostrecke: 6 Bilder Pacemaker DJ iPad startet zunächst …

Das Symbol auf 15 Uhr, das entfernt an eine Kompassnadel erinnert, öffnet die „Nudge“- und „Tempo“-Einstellungen: Das „Nudge“-Wheel verlangsamt den Titel kurzzeitig um ein paar Prozent ähnlich einem Jogdial, wenn es gegen den Uhrzeigersinn bewegt wird und beschleunigt den Track in entgegengesetzter Richtung. „Tempo“ hingegen ist der „virtuelle“ Pitchfader und arbeitet mit einer Range von maximal +/-100 Prozent und zwei Nachkommastellen. Präzise! Die resultierenden BPM werden allerdings auf eine Nachkommastelle gerundet.
„FX“ bringt den Gain-Regler und den Dreiband-EQ hervor. Der Boost beträgt bis zu 6 dB, der Cut liegt bei maximal -26 dB, was einem klassischem EQ gleichkommt, da bei vollständiger Absenkung sämtlicher Bänder noch Signalanteile zu hören sind. Klassisch eben. Die anderen Icons sind noch unbelegt, denn die Effekte „Beat Skip“, „Loop“, „HiLo“, „Echo“, „Roll“ und „Reverb“ sind auf Wunsch zu je 1,99 Euro als In-App-Käufe erhältlich. Ferner sind diese im Value-Pack für 8,99 Euro zu erstehen. Außerdem könnt ihr noch die Plug-ins „Chop-Chop“, „Whitenoise“ und 8-Bit- für je 4,99 Euro erstehen, die im „Power-Pack“ 6,99 Euro kosten.

Effekte können einzeln oder im Bundle zugekauft werden
Effekte können einzeln oder im Bundle zugekauft werden

Zwischen den beiden Tellern finden sich noch zwei weitere Icons ein, von denen der Schraubenschlüssel das Setup aufruft, wo ihr rudimentäre Einstellungen zur Software vornehmen könnt und die Kreativabteilungen den jeweiligen Ringen zuweisen dürft. Die beiden Gesichter, die zum ersten Release der App für das Posten der aktuellen Tracks auf Facebook und Twitter zuständig waren, sind mittlerweile dem Rotstift zum Opfer gefallen.

Fotostrecke: 2 Bilder Pacemaker Preferences

Praxis

Beginnen wir gleich mit dem Browser, denn die Mixsession beginnt natürlich mit der Musikauswahl respektive einem Tippen auf die Titelzeile des zu beladenden Players. Der Browser nimmt dabei die Farbhinterlegung des jeweiligen Players an
Die einzelnen Bereiche der Playlisten lassen sich einblenden und vergrößern, sodass ein gewisses „Floating Panel Feeling“ aufkommt. Die drei Browser-Einträge im Detail:
iTunes: Hier finden sich die Musikbestände vom iPad (Bibliothek) nebst der eigenen Playlisten ein. Im Gegensatz zur ursprünglichen Version aus 2014 sind mittlerweile die iTunes Featured Tracks und die integrierte Shopping-Funktion für Apples Music Store nicht mehr mit an Bord.
Spotify: Hier ist, anders als man es vielleicht erwarten würde, nicht das große Spotify-Universum vertreten, wie es beispielsweise bei DJAY der Fall ist, sondern lediglich eure eigenen Playlisten (so vorhanden), dazu einige wenige Pacemaker Empfehlungen.
Die Spotify-Integration funktioniert nur bei dauerhafter Online-Verbindung. Wer beispielsweise seine Titel mit der normalen Spotify-App heruntergeladen hat, um diese offline zu hören, hat davon in Pacemaker keinen Nutzen! Bedeutet auch: Wer bei seinem Kumpel auf der Pool-Party ein paar bereits herunter geladene Spotify-Tracks zusammenmixen will, benötigt auf jeden Fall WLAN, LTE oder Ähnliches! Ein kleiner Trost: Das ist bei DJAY nicht anders.
Mixes: beinhaltet eure selbst per Session Recorder aufgezeichneten DJ-Mixe.
Eine Preview-Funktion für Folgetitel fehlt im Browser. Ein Track muss folglich zum Anhören in ein Deck geladen werden. Damit ihr auch beim Browsen noch „Herr über das Geschehen“ seid, gibt es ganz unten weiterhin den Crossfader.

Automixer

Wer möchte, überlässt das Mixen der AI. Und hat sich erst einmal ein Track ins Deck verirrt, empfiehlt die Matching-Technologie je nach bestehender Netzwerkverbindung bereits den passenden Follow-Up entweder vom Tablet oder aus dem Online-Fundus. Auf den Übergang selbst hat der DJ jedoch keinen detaillierten Einfluss (nur leichte Wellenverschiebung), anders als bei der iPhone-Version, aber dazu später. 

Fotostrecke: 2 Bilder Cover Art, Matching Tracks, Spotify, Mixes: Der Browser

Mixing

Meine beiden Start-Titel aus der iTunes-Library sind nach wenigen Sekunden analysiert sind und dürfen dann miteinander synchronisiert werden. Ein Hit auf „Play“ und der Track in Deck A marschiert. Die Wellenansicht ist „so lala“: monochrom und ohne, dass man einen Beat erkennen könnte. Diese Art der Aufbereitung erinnert mich an frühe CD-Player, was aber nicht weiter tragisch ist, da es ohnehin keine Hotcue-Geschwader oder speicherbare Loops in Pacemaker gibt. Den einzigen Cue-Punkt könnt ihr oben in der Wellenformansicht verschieben, genau wie die aktuelle Abspielposition. Über Gain lassen sich die Tracks in der Lautstärke anheben und absenken, um sie von der Lautstärke her aneinander anzugleichen. Es gibt aber auch eine „Normalization“-Funktion, die das automatisch vornimmt. Ein bisschen gewöhnungsbedürftig ist das Frickeln der Frequenzen, weil man pro Deck immer nur an einem Regler drehen kann. Aber für das typische Bass-Out/In auf beiden Seiten langt es.  
Zum Scratchen sind die beiden Teller jedoch nicht wirklich prädestiniert und auch das Kickdrum-Abwerfen gelingt, wenngleich nach einer gewissen Einspielzeit durchaus zu bewältigen, auf einem „echten“ Teller weitaus besser. Kein Wunder also, dass der Crossfader eine weiche Flankencharakteristik an den Tag legt und keinen Scratch-Modus. Dann geht es an das Angleichen der Tracks per „Sync“, was erwartungsgemäß recht gut funktioniert. Solltet ihr an einem der Decks die Geschwindigkeit erhöhen, zieht das andere natürlich unverzüglich mit. Ob ihr während der Mixsession einen Keylock (hier: „Time Stretch“, was nicht ganz stimmt, da ja entgegengesetzt auch komprimiert wird) einsetzen wollt oder nicht, könnt ihr nicht für das einzelne Deck bestimmen, sondern nur über die Preferences. Der Keylock funktioniert bis etwa drei, vier Prozent respektabel und lassen sich so ab fünf Prozent erste deutliche Artefakte wahrnehmen, wie man dem nachstehenden Sound entnehmen kann.

Audio Samples
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Pacemaker DJ Pitch Original bei Pitch 0 Pacemaker DJ Keylock bei Minus 5 Pacemaker DJ Keylock bei Plus 5

Manuelles Beatmatching

Wer auf manuelles Beatmatching steht, sollte mit den beiden „Tempo“-Wheels ganz gut zurechtkommen, denn sobald der Folgetitel auf die passende BPM-Zahl eingelockt ist, gelingt das Eintakten mit dem „Nudge“-Wheel ziemlich gut, vorausgesetzt die Tempo-Analyse der Software ist korrekt.
Die Geschwindigkeit wird im Pitch-Wheel mit einer Nachkommastelle angegeben, anders als im Track-Info-Bereich über den Decks, wo auf Ganzzahlen gerundet wurde (der Unterschied kann also gemäß Rundung fast ein BPM sein – 119,5 zu 120,4). Wer die Titel nur nach dem angezeigten Wert mischt und nicht nach Gehör, muss sich folglich nicht wundern, wenn die Tracks nach einigen Takten aus dem Ruder laufen können. Was mir hier noch fehlt, ist ein Pitch-Reset, der das Originaltempo wieder herstellt, ohne dass ich gezwungen bin, beispielsweise nach einem effektartigen Pitch-Down den kompletten Weg zurück zu kurbeln.

Effekte und Plug-ins

Gut, knapsen wir uns die Kohle für das Vorteilspack aus dem Kantinen-Wochenbudget ab und hören uns die wohl am Gebräuchlichsten sechs kostenpflichtigen Erweiterungen an.
Die Verteilung auf dem Ring dürft ihr dann selbst im Preferences-Menü vornehmen. Zunächst einmal vorweg: Die nahtlosen Schleifen und Rolls rollen rund. Die Effekte lassen sich gut bedienen und klingen ganz ordentlich. Sie bleiben auch bei einem Wechsel zum nächsten Tool in ihren Einstellungen erhalten, was sich auch im GUI gut darstellt und sie können im Ganzen (de-) aktiviert werden.
Aufgefallen ist mir noch: Es ist zwar möglich, das rechte und linke Deck simultan zu befingern, beispielsweise um einen Filtermix hinzulegen, aber zwei Effektparameter an einem Deck gleichzeitig zu bedienen geht nicht. Schade, wenn beispielsweise ein subtil unterlagerter Roll immer lauter, aber auch immer kürzer werden soll

Fotostrecke: 4 Bilder Die Wheels für Scratching und Reverb.
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Roll Echo Reverb Filter Loop Travel

Pacemaker für iPhone

Auf dem iPhone gibt´s kein Dual-Deck-Layout. Hier ist lediglich der Automixer nebst Studio zur Erstellung von Sessions verfügbar. Folglich lassen sich ohne Abo-Modell lokale Mixe erstellen, indem man Tracks aus der Musikbibliothek manuell oder aus Empfehlungen der App hinzufügt. Das Programm legt dabei automatisch Übergänge fest, die bei entsprechenden Genres taktsynchron erfolgen.
Klickt man auf einen Übergangsbereich, können dort Übergangslänge und Lautstärkenverhältnisse verändert werden. Entweder einfach durch Verschieben der Waveform oder durch Doppelklick respektive das „Studio“.
Dort wird ein bestimmter Abschnitt des Tracks inklusive Wiederholschleife abgespielt, sodass man seine Änderungen nach Phrase, Takt oder Beat für den Mix überarbeiten kann. Ohne Abo gibt’s jedoch keine Speichermöglichkeit für den Edit, nervige Nag-Screens, kein Mix-Sharing oder Comments, kein Pacemaker online und ein abgespecktes FX-Angebot. 

Pacemaker iPhone Screenshots
Pacemaker iPhone Screenshots

Effekte?

Richtig gelesen. Es gibt tatsächlich „Live-FX“ (Klangregelung, Reverb, HiLo-Filter), über deren praktischen Nutzen man in Ermangelung eines weiteren Decks und einer Recording-Funktion wohl geteilter Meinung sein darf. Wollt ihr auch den 8-Bit-FX, Whitenoise und Chopper nutzen, müsst ihr zum Abo greifen. Habt ihr dieses einmal abgeschlossen, könnt ihr die Online-Mixe (nur mit Spotify Tracks, lokale Tracks sind ausgeschlossen) dann via Upload in die Community und via Messenger, Nachrichten, WhatsApp etc. sharen und liken. Und natürlich kann man die App auch einfach zum Anhören der Mixe der Pacemaker-Nutzer hören. Dabei lässt sich nach Mixtapes, die dem eigenen Geschmack entsprechen, bequem per #Hashtag-Genre suchen.

Pacemaker iPhone Screenshots
Pacemaker iPhone Screenshots

Der Preis für Pacemaker+ liegt je nach Laufzeit zwischen 5,49 Euro pro Einzel-Woche und 37,90 Euro pro Jahr, was den Wochenbeitrag auf erträgliche 73 Cent reduziert bzw. den Monatsbeitrag auf etwa 3,15 Euro. Aber keine Bange: 7 Tage lang dürft ihr die Plus-Features erstmal kostenlos ausprobieren. Das führt mich zum Fazit…

Fazit

Pacemaker DJ ist eine App für iOS, die je nach Hardware unterschiedliche Funktionen und Schwerpunkte an den Tag legt. Die iPad-Version orientiert sich eher an dem Vorbild der Pacemaker Hardware und stellt eine DJ-Mix-Umgebung, die aufgrund ihres Designs und Layouts leicht zu bedienen ist, ohne dass man sich durch zahlreiche Unterseiten hangeln muss. Zwei Decks, eine Klangregelung, ein Crossfader, Auto-Sync und iTunes- sowie Spotify-Integration nebst „Musik-Empfehlungen“ – mehr braucht es nicht, um schnell ein paar Tracks im Freundeskreis zu spielen. Doch wer auch mit Loops und Effekten arbeiten möchte, wird mit zusätzlichen Kosten pro Plug-in (Beispiel Reverb, White Noise oder Loop) oder Plug-in-Bundle zur Kasse gebeten. Nun gut, das ist nicht die Welt, aber mit der Zeit kommt schon einiges zusammen, womit man sich auch eine deutlich umfangreicher ausgestattete und zudem besser konfigurierbare App hätte kaufen können, die eventuell auch externe Audiointerfaces und echtes Master/Preview-Routing in Stereo erlaubt. Die Implementierung der Spotify/Social-Komponenten könnte zudem besser sein, der Session-Recorder funktioniert nur mit lokalen Tracks und es gibt einige Workflow-bedingte Einschnitte beim Mixen, beispielsweise dass man nicht zwei EQs oder Effektparameter an einem Deck greifen kann. Positiv wieder: Ein Autopilot mit Track-Empfehlungen ist ebenfalls an Bord. Hier lassen sich die Übergänge jedoch im Gegensatz zur iPhone-App nicht feintunen. Nichtsdestotrotz ist Pacemaker DJ für iPad in der kostenlosen Version mit seinen großen Multifunktions-Wheels und dem übersichtlichen Browser grundsätzlich gut zu handhaben, jedenfalls kann man dem durchaus etwas abgewinnen.
Auf dem iPhone gibt´s leider keine Decks, stattdessen mischt die App eure Track-Auswahl, lokalen Playlisten und Spotify-Inhalte zusammen. Der Automixer macht gute Arbeit. Im kostenpflichtigen Pacemaker+ Abo könnt ihr dazu mittels Peaks und Zoomfunktion etc. die Übergangslängen und Pegel genauer definieren und abspeichern, bekommt FX und den Zugriff auf die Community-Features, dürft also eure Werke mit Pacemaker-Usern, deren Mixe euch ebenfalls zum Anhören und Kommentieren vorliegen, teilen. Das ist eine feine Sache, doch zahlt man für das Abo einerseits und dazu käme ja auch noch Spotify für diverse Online-Funktionen.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • einsteigerfreundliches, schlichtes Design (iPad)
  • niedrige Lernkurve
  • gute Automix-Funktion
  • große praxistaugliche Bedienfelder (iPad)
  • kostenlos in der Basisausstattung
  • Mix-Recorder (iPad)
  • Spotify-Anbindung
  • Mix-Sharing und Social-Integration (iPhone)
Contra
  • konzeptionelle Einschnitte beim DJ-Workflow (iPad)
  • einige Effekt- und Loop-Plug-ins kostenpflichtig
  • Spotify nur bei dauerhafter Online-Verbindung (keine Nutzung von Offline-Playlisten)
  • keine DJ-Decks in der iPhone-Version
  • kein externes Dual-Stereo-Audiorouting für Audio-Interfaces (iPad-Version)
Artikelbild
Pacemaker DJ für iPhone und iPad Test
Pacemaker DJ App für iPad und iPhone
Pacemaker DJ App für iPad und iPhone
Pacemaker iPad
  • Zwei Decks
  • Dreiband-EQ und Gain
  • Crossfader
  • Beatsync
  • Wellenvorschau
  • Cover-Art Anzeige
  • iTunes- und Spotify-Integration
  • Music Match
  • Optionale kostenpflichtige FX-Packs erhältlich
Pacemaker iPhone
  • Automixer
  • Spotify Streaming
  • Studio-Ansicht für definierte Übergänge
  • Social-Komponenten und Mix-Sharing
  • Effekte
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