Der Numark M3 ist ein kostengünstiger Zweikanal-DJ-Mixer, der neben Basiswerkzeugen für die Mixsession mit Features wie Killswitches, Crossfader-Reverse und Transform-Buttons aufwarten kann. Ferner besitzt er einen Mikrofonanschluss für Moderationszwecke und kann bis zu vier Zuspieler, zum Beispiel Turntables, CD-Player oder auch einen iPod anbinden. Er positioniert sich als Battle-Mixer für Neulinge und DJs mit begrenztem Budget – ein ziemlich stark umkämpftes Segment.
Doch wer Numark kennt, der weiß welche knallharte Portemonnaie-schonende Politik die Amerikaner gerade auch im unteren Preisegment fahren – ohne dabei die Qualität aus den Augen zu verlieren. Für eine unverbindliche Empfehlung von 159 Euro klingt das, was der M3 auffährt jedenfalls erst einmal vielversprechend, wirft aber dennoch einige Fragen auf: Für welche Art von DJs (Turntablists, Mix-DJs…) ist der Mixer wohl geeignet? Wie steht es um die Bedien-Freundlichkeit und den Workflow? Ist es auch diesmal gelungen, die qualitativen Ansprüche an ein Einsteigergerät hochzuhalten? Ungeklärte Punkte, denen wir in diesem Artikel auf den Grund gehen werden.
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DETAILS
Erster Eindruck Mit seinem Gehäuse, welches komplett aus dickem Metall besteht, wirkt der Testkandidat sehr robust. Die Lackierung ist sauber aufgetragen und erscheint kratzresistent. Vier Gummifüße geben dem M3 einen sicheren Halt – hier kippelt nichts. Alle Buchsen, Schalter und Drehregler wirken hochwertig und wurden stabil verbaut, das gilt auch für den Crossfader. Nur die beiden Up&Down-Fader sind leider etwas wacklig ausgefallen. Schade! Zum Lieferumfang gehören: der Numark M3, ein Stecker-Netzteil zur Spannungsversorgung und ein Manual in deutscher Sprache. Dieses ist ausführlich genug verfasst, um mit dem Gerät zügig loslegen zu können.
Anschlüsse Ein Großteil der Anschlüsse befindet sich naturgemäß an der Rückseite, so auch die Aufnahme für das Stecker-Netzteil. Der Netzschalter wurde beim M3 leider nicht vertieft montiert. Vielleicht, weil das Ein- und Ausschalten hier recht viel Druck erfordert und somit ein versehentliches Betätigen wohl eher unwahrscheinlich ist. An beide Hauptkanäle können Phono- und Line-Zuspieler via Stereo-Cinch eingespeist werden. Optional dürfen je zwei Line-Signale anliegen, die Quellenverstärkung erfolgt per Umschalter direkt über den Buchsen. Zum Anschluss des Erdungskabels dient eine große, verchromte und gut zu erreichende Schraube. Der Mixer hat zwei unsymmetrische Audio-Ausgänge im Stereo-Cinch-Format: Master- und Record-Out.
Auf der Vorderseite des Gerätes befindet sich eine 6,3mm-Klinken-Buchse (unsymmetrisch) für ein Mikrofon. Ebenfalls an der Front ist die Buchse für den Kopfhörer platziert, ganz wie es sich gehört im gleichen Format.
Features Mit Maßen von 244 mm x 315 mm x 105 mm (B x T x H) kommt der Numark recht kompakt daher. Dank überstehender Seitenteile kann er sowohl als Tabletop- als auch als Einbaugerät verwendet werden. Jeder der beiden Kanäle zeigt einen Switch, der die anliegende Audioquelle auswählt. Zwei Gain-Regler justieren den Eingangspegel. Dreifach-EQs dienen zur klanglichen Anpassung der Signale. Sie heben die Frequenzbänder der Höhen, Mitten und Bässe um je zwölf dB an oder senken sie ab.
Außerdem steht jedem der beiden Hauptkanälen eine Killswitch-Sektion zur Seite, welche die drei Frequenzbänder mit separaten Hebeln schlagartig ein- und ausschaltet. Nach oben bewegt verharrt der Hebel in seiner Stellung, nach unten bewegt springt er wieder auf Nullposition zurück, sobald er losgelassen wird.
Zur Lautstärke-Anpassung sind zwei 45mm-Up&Down-Fader verbaut. Der Crossfader hat im Übrigen die gleichen Maße. Mit der CF-Mode Taste wird seine Arbeitsrichtung umgekehrt (Reverse). CF-Slope hingegen verstellt die Kurvenform, was entweder zu harten Einblendungen oder weichen Überblendungen führt. Links und rechts des Crossfaders sind Transform-Tasten arrangiert, die bei Bedarf das Signal des entsprechenden Kanals durch Herunterdrücken unterbrechen und somit „transformen“ können. Der Master-Drehregler bestimmt den Pegel am Hauptausgang. Der Record-Out bleibt davon unbeeinflusst.
Am Frontpanel befinden sich die Drehregler für den Pegel des Mikrofonkanals und des Kopfhörers. Erstgenannter dient gleichzeitig als Ein-/Ausschalter. Mit einem sogenannten Tone-Regler ist der Klang des Mikrofons einzustellen: Dreht man ihn nach rechts, werden die Höhen angehoben, nach links gedreht, erhöhen sich die Bassanteile des Signals. Auch dem Kopfhörer-Signal wurde ein Tone-Regler spendiert. Ebenfalls an vorderster Front zeigt sich ein Mini-Crossfader von 22 Millimetern Länge für die Mischung der Vorhörquellen verantwortlich. Ein Preview des Mikrofon- oder des Master-Signals ist leider nicht möglich.
Layout Das Layout des Numark’schen Battlemixers ist durchdacht und wirkt sehr aufgeräumt. Alle Bedienelemente haben genügend Platz und man findet sich schnell zurecht, ohne ins Manual schauen zu müssen. Besonders die Anordnung der EQs und der Killswitches weiss zu überzeugen. Auch die Positionierung der Fader ermöglicht ein reibungsloses Arbeiten für Turntablists, Mix- und Scratch-DJs gleichermaßen. Eine Einschränkung muss ich jedoch machen, denn die beiden Kanal-Fader sind doch etwas wacklig ausgefallen. Dafür verfügen sie allerdings über angenehme Kurvencharakteristika, die sowohl fürs Scratching als auch fürs Mixing gut geeignet sind.
Glücklicherweise ist der Crossfader weniger wacklig. Er ist zudem recht leichtgängig und hat in seiner „weichen“ Stellung eine wirklich sehr gute Arbeitskurve. Stelle ich CF-Slope allerdings in den „harten“ Modus, überzeugt er nicht komplett. Der Fader öffnet zwar wie erwartet relativ abrupt, das passiert jedoch erst, nachdem er bereits circa vier Millimeter zurückgelegt hat. Somit ist er leider nicht für alle Scratch-Techniken geeignet. Hervorragend funktioniert indes der Reverse, denn hier kann die Arbeitsrichtung störungsfrei während des Betriebs geändert werden.
Leider wird der positive Eindruck, der durch die vielen guten Eigenschaften des M3 entstanden ist, noch ein wenig durch die Tatsache getrübt, dass die beiden Transform-Buttons genau neben dem Überblendregler positioniert wurden. Wenn man wie ich dazu neigt, seine Hand des Öfteren mal auf dem Mixer abzustützen, dann wird man immer mal wieder versehentlich das Musiksignal unterbrechen. Bedauerlicherweise lassen sich diese Schaltflächen auch nicht deaktivieren. Das ist ein klarer Schwachpunkt des M3. Vorteilhaft ist hingegen die Möglichkeit, bis zu vier Line-Quellen anschließen zu können, wodurch der Mixer recht flexibel wird.
Die beiden EQ-Sektionen und die Killswitches wurden sehr übersichtlich angeordnet. Durch ihre drei Stellungen erweisen sich die Hebel der Kill-Swichtes als wirklich intuitiv zu bedienendes Tool.
Mit zwölf Segmenten ist die LED-Anzeige für den Master-Pegel als gut aufgelöst zu bewerten. Was allerdings beim M3 völlig fehlt, ist eine Visualisierung des Cue-Levels, also ein optisches Feedback der Lautstärken an den beiden Einzelkanälen.
Mit seinem Tone-Regler leistet der Mikrofonkanal zwar gute Dienste, doch ich vermisse an dieser Stelle einen On-/Off Schalter. Ergo muss man sein Mike nach jeder Ansage neu einpegeln. Die Preview-Abteilung hat zwar mit Cuefader, Tone und Volume die erforderlichen Basics im Gepäck, allerdings fehlt mir noch eine Möglichkeit, den Hauptausgang abzuhören. Das ist vor allem dann wichtig, wenn man am Ort des Geschehens die PA und somit den Master schlecht wahrnehmen kann. Es gibt dann keine Möglichkeit das Signal des Hauptausgangs zu überprüfen.
Klang Die Phono-Vorverstärker des Mixers kann ich als druckvoll und warm bezeichnen. Für meinen Geschmack wird der hohe Frequenzbereich jedoch etwas zu dumpf wiedergegeben, was sich glücklicherweise mit dem Equalizer wieder richten lässt. In Anbetracht der Preisklasse passt das schon.
Der Master hat einen wirklich druckvollen und transparenten Klang. Außerdem ist der Ausgang auch bei voll aufgedrehtem Regler erfreulich rauscharm. Daumen hoch!
Der Kopfhörerausgang liefert einen satten, aber leider leicht mittenlastigen Klang. Dies lässt sich mit dem Tone-Regler aber recht gut korrigieren. Außerdem verfügt dieser Signalweg über genügend Leistungsreserven, um auch leisere Kopfhörer ausreichend zu versorgen.
Der Mikrofonkanal liefert ein praxistaugliches Signal, welches im Detail betrachtet allerdings ein wenig dumpf klingt. Der Tone-Regler gleicht auch hier gern aus und daher gibt`s für mich nicht wirklich etwas zu meckern.
Die Frequenzbereiche der drei Bänder (Höhen, Mitten & Bässe) wurden sehr gut aufeinander abgestimmt. Außerdem klingen die Equalizer schön warm und sind zudem sehr übersteuerungsfest. Die Kill-Swichtes verrichten einen sehr guten Job, um entsprechende Effekte zu erzeugen. Da macht die Arbeit wirklich Spaß. Daumen hoch!
Numarks M3 ist ein Zweikanal DJ-Mixer, der alle Basics an Bord hat, die man als DJ für eine Mixsession benötigt. Für einen Preis von 159 Euro bringt er zudem einige Special-Features wie Killswitches, Dreifach-EQs, Slope-Switch und Crossfader-Reverse mit. Auch in puncto Material- und Klangqualität weiß der Kandidat in weiten Teilen zu überzeugen, kann aber in Anbetracht der Preisklasse nicht alles bieten, was man sich als DJ für einen Mixer wünscht. So hat der M3 weder eine Möglichkeit implementiert, Cue-Signale per LED-Anzeige darzustellen noch kann er den Master oder das Mikrofon auf dem Kopfhörer wiedergeben. Wer jedoch auf diese Funktionen verzichten kann, bekommt mit dem Numark M3 einen empfehlenswerten, soliden Zweikanäler mit ansprechendem Preis-Leistungs-Verhältnis. Neigt der Käufer allerdings dazu, seine Handflächen beim Mixen oder Scratchen auf dem Pult abzustützen, dann können die Transform-Buttons zum Problem werden.
Technische Daten
Frequenzgang
Line: 20-20KHz +/-0.5dB
Mic: 20-15KHz +/-0.5dB
Kanal Equalizer
Bass: +10/-40dB bei 20Hz
Mitten: +10/-15dB bei 800Hz
Höhen: +10/-35dB bei 15KHz
Kill Switch Frequenzen
Bass: 0Hz——150Hz bei -3dB
Middle: 230Hz at -3dB——1.7KHz bei -3dB
Treble: 2.7KHz at -3dB——34KHz bei -3dB
Kanal Fader Kill
Mehr als 85dB bei 1KHz
Crossfader Kill
Mehr als 75dB
Kanaltrennung
Besser als 80dB bei 1KHz
Features
Eingänge: 2 umschaltbare Phono/Line, Mikrofon (6,3 mm Klinke)
3-Band Eq
Mic-Kanal mit 2-Band-EQ
Killswitches
Transform Buttons
Mikrofoneingang und Kopfhörerausgang mit Gain/Tone
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