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Nowsonic Stagetrip 10 und 12 Test

Stagetrip 10 und 12 heißen die beiden aktiven Multifunktionsboxen, die die Münchner Firma Nowsonic kürzlich der Öffentlichkeit vorstellte. Dank cleverer Wedge-Konstruktion einerseits und seitlich eingelassenem Stativflansch andererseits lassen sich die Zweiwegeboxen ebenso als Floor-Monitore wie als klassische Kompakt-PA nutzen. Wir wollten wissen, wie es um die klanglichen Qualitäten der beiden Geschwister bestellt ist. Deren Preis ist jedenfalls ziemlich attraktiv.  

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Details

Die Konstruktion aus schwarz lackiertem Multiplexholz wirkt überaus solide und lässt an der Road-tauglichkeit der Stagetrips keinerlei Zweifel aufkommen. Die multifunktionalen Kameraden besitzen ein asymmetrisches, trapezoides Profil. So liegen die Boxen im Monitorbetrieb sicher auf dem Boden und können in einem Winkel von 30° oder 40° aufgestellt werden können.
Die Frontplatte des Monitors ist leicht angerundet, ein schwarzes Lochgitter schützt die Schallwandler. Rechts und links sind zwei Tragegriffe in das Holzgehäuse eingelassen, im „rechten‟ Seitenteil (das ist natürlich relativ) sind Stativflansch, Anschlüsse und Bedienelemente verstaut. Beide Modelle sind diesbezüglich identisch ausgestattet. Auch kommt jeweils eine koaxiale Lautsprecheranordnung zum Einsatz, das heißt, das Hochtonhorn sitzt in der Mitte der Subwoofers. Dies verbessert das punktgenaue Abstrahlverhalten (60° x 60°) und reduziert Phasenfehler. Als Resultat kann der Hörer Schallquellen besser lokalisieren.

Fotostrecke: 3 Bilder Der 10-Zoll-Monitor in Arbeitsposition

Stagetrip 10 und 12

In der Stagetrip 10 arbeitet ein 10-Zoll-Woofer und ein 1-Zoll-Hochtöner. Die Endstufe versorgt den Bassbereich mit 300 Watt und für das Horn stehen 100 Watt zur Verfügung. Die Stagetrip 12 beschäftigt einen 12-Zoll-Basslautsprecher sowie ein 1,35-Zoll-Horn. Der Bass wird mit 450 Watt befeuert, beim Horn bleiben es 100 Watt. Wie nicht anders zu erwarten, ist die Stagetrip 12 geringfügig größer und mit 16 kg gut 4 kg schwerer als die kleine Schwester.

Fotostrecke: 4 Bilder Nowsonic Stagetrip 12: 30º Monitorbetrieb.

Am Anschlusspanel entdecken wir zunächst eine verriegelbare XLR/Klinken-Kombibuchse. Sie kann über einen Druckschalter zwischen Mic- und Line-Empfindlichkeit umgeschaltet werden. Ein weiterer Drucktaster aktiviert das bei 120 Hz einsetzende Low-Cut-Filter. Direkt über dem Audioeingang wird das Eingangssignal über eine XLR-Buchse unmittelbar wieder herausgeführt. Eine gelbe LED dient als Übersteuerungsanzeige, ein griffiger Lautstärkeregler bestimmt den Wiedergabepegel der Box. Ein Wippschalter aktiviert den Monitor und die zugehörige grüne Status-LED. Strom erhält die Box über eine professionelle PowerCon-Verbindung, auch ein PowerCon-Ausgang ist vorhanden. Das nehmen wir ebenso erfreut zur Kenntnis, wie die von außen zugängliche Netzsicherung.

Fotostrecke: 2 Bilder PowerCon-Netzkabel.
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Praxis

Erwartungsvoll werden die beiden Geschwister aus ihrer Kartonage befreit. Dank der eingelassenen Griffe im Frontbereich des Metallgitters lassen sie sich problemlos aufstellen, wobei vier Kunststofffüße für einen sicheren Stand und die mechanische Entkopplung vom Bühnenboden sorgen. Der „normale‟ Aufstellwinkel von 30° ist für die meisten Situationen ideal, auf besonders kleinen Bühnen nimmt man indes die etwas steilere Option mit 40° dankbar in Anspruch.

Fotostrecke: 2 Bilder Unterseite des Monitors.

Als erstes wird ein Shure SM58 direkt in den Mikrofoneingang gestöpselt und ausgesteuert. In der Stellung „flat“ tönt es sehr ausgewogen, alle Frequenzbereiche werden sauber abgebildet. Der Speaker produziert Wärme und Durchsichtigkeit in den Höhen, ohne diese sie überzubetonen. Der Mittenbereich schafft ebenfalls Klarheit. Der aktivierte Low-Cut verschlankt das Mikrofonsignal im Bassbereich und erhöht so die Wiedergabelautstärke.
Stagetrip hat den Namen persönlicher Bühnenmonitor wirklich verdient. Man kann sein Gesangsmikro zum Beispiel durch den Stagetrip führen und erst dann in ein weiteres Mischpult einspeisen. Der XLR-Ausgang liefert für diesen Anwendungsfall ein unverändertes Audiosignal.
Auch bei der Wiedergabe eines Monitorwegs vom Mischpult macht die Box richtig Dampf. Egal ob Bass Drum, Bass oder Keyboard: Der Sound wird laut und deutlich abgebildet, hat den notwendigen Punch und strahlt auch im Hochtonbereich. Die Lautstärke des System reicht aus, um es selbst verwöhnten Anwendern richtig zu geben. Beim Nowsonic Stagetrip 12 reicht das Klangspektrum erwartungsgemäß deutlich tiefer hinab. Man hört und fühlt eine größere Wärme im Speaker. Der Einsatz als Drum Monitor drängt sich geradezu auf.

Fotostrecke: 2 Bilder Stativflansch an der rechten Seite.

Auch beim Einsatz als Kompakt-PA machen die beiden Stagetrips eine gute Figur. Am besten natürlich in Stereoanordnung mit zwei identischen Systemen. Der gute Basissound kommt hier voll zur Geltung und der vom Hersteller genannte Schalldruck von 121 dB reicht aus, problemlos ein kleines Auditorium zu beschallen. Allerdings setzt der vergleichsweise geringe Abstrahlwinkel von 60º x 60º bei sehr breiten Bühnen Grenzen.
Ein kleines Detail: Die für den Transport perfekt positionierten Griffe sind offen und erlauben dadurch den unmittelbaren Kontakt zur Membran. Ein übermütiger Konzertgast kann so leicht von der Bühnenkante aus etwas in die Membran des Lautsprechers befördern. Das muss nicht sein und ließe sich leicht verhindern.

Fotostrecke: 2 Bilder Eingelassene Tragegriffe
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Fazit

Nowsonic Stagetrip 10 und 12 sind attraktive Multifunktionslautsprecher mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Einschalten, aufdrehen und wohlfühlen, so kann man dieses System charakterisieren. Naturgemäß klingt der Zwölfer etwas erwachsener. Er kommt tiefer runter, liefert mehr Druck und ist schlicht und ergreifend lauter. Auch als Kompakt-PA können die Stagetrips in einem Cafe oder Restaurant große Dienste leisten. Alleinunterhalter oder kleine Ensembles dürften die Klangeigenschaften mögen und auch die Flexibilität dieser aktiven Boxen schätzen. Hinzu kommt das überschaubare Gewicht von 12 bzw. 16 kg, das der Reisefreiheit nicht nennenswert im Wege steht. Meine Empfehlung: Beim Händler probehören.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Attraktiver Preis
  • Guter Sound
  • Wedge- und Ständerbetrieb
  • Gutes Abstrahlverhalten
  • Verarbeitung
Contra
  • Seitliche Öffnung zur Membran
Artikelbild
Nowsonic Stagetrip 10 und 12 Test
Nowsonic Stagetrip 10
Nowsonic Stagetrip 10
Features Stagetrip 10
  • Aktiver, koaxialer Zweiwege-Monitor
  • 10-Zoll-Woofer
  • 1-Zoll-Titanium-Hochtöner
  • Verstärker Bass: 300 Watt
  • Verstärker Hochton: 100 Watt
  • Frequenzgang: 65 Hz – 20 kHz
  • Crossover-Frequenz: 2,6 kHz
  • Abstrahlverhalten: 60° x 60° Koaxialhorn
  • 1 x Mic/Line-Eingang, XLR/Klinke-Kombibuchse
  • 1 x Linkausgang, XLR
  • 1 x Flat/Low-Cut bei 120 Hz
  • Monitorwinkel: 30º oder 40º
  • 4 Gummifüße
  • Max. Schalldruck: 121 dB
  • Stromversorgung: PowerCon-Buchse
  • 1 x PowerCon-Durchschleifbuchse
  • Lackiertes Multiplexholz
  • Maße: 408 x 361 x 460 mm (H x T x B)
  • Gewicht: 12,8 kg
  • UVP: 355,81 €
Features Stagetrip 12
  • Aktiver, koaxialer Zweiwege-Monitor
  • 12-Zoll-Woofer
  • 1,35-Zoll-Titanium Hochtöner
  • Verstärker Bass: 450 Watt
  • Verstärker Hochton: 100 Watt
  • Frequenzgang: 55 Hz – 20 kHz
  • Crossover-Frequenz: 2,5 kHz
  • Abstrahlverhalten: 60° x 60° Koaxiahorn
  • 1 x Mic/Line Eingang, XLR/Klinke-Kombibuchse
  • 1 x Linkausgang, XLR-Stecker
  • 1 x Flat/Low-Cut bei 120 Hz
  • Monitorwinkel: 30º oder 40º
  • 4 Gummifüße
  • Max. Schalldruck: 123 dB
  • Stromversorgung: PowerCon-Buchse
  • 1 x PowerCon-Durchschleifbuchse
  • Lackiertes Multiplexholz
  • Maße: 482 x 406 x 530 mm (H x T x B)
  • Gewicht: 16 kg
  • UVP = 415,31 €
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