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MXR M 291 Dyna Comp Mini Test

Mit dem MXR M 291 Dyna Comp Mini-Pedal springt der legendäre Effektgeräthersteller erneut auf den Zug der Zwergpedale auf und bietet seinen legendären Dyna Comp Kompressor nun auch im Miniaturformat an. Dabei kommt das neue Pedal ähnlich wie der große Bruder mit wenigen Einstellmöglichkeiten aus, hat aber einen zusätzlichen Schalter, der für die Wahl zwischen einer schnelleren oder langsameren Attackzeit zuständig ist. Weiterhin arbeitet das Pedal dank des integrierten CA3080 “Metal Can”-Schaltkreises laut Hersteller im Vergleich zum historischen Vorbild geräuschärmer.


Das Dyna Comp Pedal wird schon seit den 70er Jahren produziert, gilt als absoluter Klassiker unter den Kompressorpedalen und konnte und kann sich besonders unter Gitarristen der Country-Szene in Nashville großer Beliebtheit erfreuen. Wie die Neuauflage im Miniatur Format klingt, soll der bonedo-Test herausfinden.

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Details

Erfreulicherweise hat MXR seinem Kompressions-Winzling gleich ein 9V-Netzteil beigelegt. Bei der geringen Größe lässt sich das Pedal auch ausschließlich mit selbigem betreiben. Das Pedal kommt mit den Maßen von 90 x 39 x 53 mm (L x B x H) und bringt gerade mal 139 g auf die Waage, trotzdem wirkt das Gerät aber absolut robust und ist sauber verarbeitet. Vermisst werden allerdings hier die obligatorischen Gummifüßchen zur Fixierung auf dem Boden. Diese müssen also gegebenenfalls extra eingeplant werden.

Fotostrecke: 3 Bilder Klassischer MXR Dyna Comp Sound im Miniaturformat verspricht der Hersteller mit dem MXR Dyna Comp Mini.

Ähnlich wie beim historischen Vorbild hat man sich auch beim Dyna Comp Mini in der Bedienung für wenige Parameter entschieden. So lässt sich über das Sensivity-Poti der Grad der Kompression regeln und mit dem Output-Regler wird dann das komprimierte Signal in seiner Ausgangslautstärke justiert. Ein Attack-Schalter stellt zwei Attackzeiten zur Verfügung, die wir gleich im Praxisteil genauer unter die Lupe nehmen wollen und der Fußschalter ist wie gewohnt für die Aktivierung des Effekts zuständig.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Konzentration auf das Wesentliche beschert dem Mini-Pedal zwei Regler, einen Mini-Taster, zwei LEDs und einen Fußschalter.

Zwei LEDs informieren auf der Oberseite über den Betriebsstatus und die gewählte Attackzeit. Den Eingang finden wir rechts und den Ausgang links, beide wegen der geringen Abmessung des Gerätes leicht versetzt. Der Netzteilanschluss ist an der Stirnseite untergebracht.

Fotostrecke: 4 Bilder Ein- und Ausgang des Dyna Comp Mini sind gegeneinander versetzt auf den Gehäuseseiten untergebracht.
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Praxis

Für den heutigen Praxischeck hänge ich das Pedal zunächst vor den Clean Channel meines Amps. Die Gitarre meiner Wahl ist eine Fender Stratocaster. Dem MXR Dyna Comp wird bekanntlich nachgesagt, dass er einen generellen Einfluss auf den Sound hat, wofür er von vielen Spielern geschätzt wird. Um das Klangverhalten unserer Miniaturausgabe zu überprüfen, drehe ich das Sensivity-Poti vorerst komplett zu.
Möchte man ungefähr auf Unity Gain sein, kann man in diesem Fall das Output-Poti ruhig ein Stück über die 12-Uhr-Marke bewegen.

Audio Samples
0:00
Soundcheck -u003e off/on -u003e Sensivity: 7 Uhr
AttackOutputSensivity
Fast137

Der Unterschied ist zwar nur sehr gering aber dennoch hörbar. Im eingeschalteten Zustand glättet das Pedal ganz dezent die Spitzen, wirkt im klanglichen Erscheinungsbild etwas geschönt und sorgt für eine unterschwellige, weiche Kompression.
Jetzt wollen wir den Kompressionseffekt des Pedals mehr in den Vordergrund rücken und dabei auch hören, welche Rolle das Attack-Poti spielt. Ich drehe dafür das Sensivity-Poti auf 15 Uhr.
Wir hören dasselbe Riff erst im Bypass, danach mit der schnellen (rot) und abschließend mit der langsameren Attackzeit.

Audio Samples
0:00
Attack Time Check -u003e off/on -u003e fast -u003e slow
AttackOutputSensivity
Fast -> Slow12:3015

In vielen Fällen möchte man einen Kompressor nutzen, um einen dynamisch stabileren und präsenten Sound zu haben, ohne dass der Effekt zu auffällig wird. Diese Aufgabe löst der Dyna Comp Mini mit Bravour! So wird der Kompressionseffekt im vorangegangen Beispiel zwar schon deutlich hörbarer, wirkt aber keinesfalls aufdringlich.
Die beiden wählbaren Attackzeiten unterscheiden sich ebenfalls voneinander, wenn auch in dieser Spielweise nicht so stark, wie man vielleicht hätte annehmen können.
In seiner Gesamtwirkung kommt die langsamere Attack-Option dabei eine Spur weicher und gutmütiger.
Für das kommende Beispiel gehe ich zurück in den Fast Attack Mode und drehe das Sensivity Poti voll auf. Die Sensivity-Funktion vereint übrigens den Threshold und das Make-Up-Gain. Daher ist es sehr hilfreich, ein weiteres Poti für die Gesamtlautstärke zur Verfügung zu haben, um diese bei Bedarf zurückregeln zu können. Wie man hören kann, bleibt auch in dieser offensiven Einstellung das typische Pumpen außen vor. Das Signal wirkt nun sehr knackig und fordert dem Clean Channel meines Röhrenamps einiges ab. Dabei zeigt sich, dass sich der Dyna Comp Mini auch hervorragend als Booster nutzen lässt. Selbst bei stärkster Kompression hält sich übrigens dabei, wie vom Hersteller versprochen, das Nebengeräuschverhalten erfreulich in Grenzen.

Audio Samples
0:00
Fast Attack -u003e Sensivity: 17
AttackOutputSensivity
Fast1117

Auf den letzten Metern zwischen 15 und 17 Uhr tut sich beim Sensivity-Poti übrigens noch einiges, ich finde lediglich, dass man den Verlauf noch etwas besser hätte abstimmen können.
Ich nehme nun diese Sensivity Einstellung zurück auf 16 Uhr. Toll, wie fett und schmatzend die Kombination aus Hals- und Mittel-PU meiner Strat hier rüberkommt! Schon jetzt ist klar, dass wir es bei dem Dyna Comp ohne Frage mit einem echten Charakterpedal zu tun haben!

Audio Samples
0:00
Fast Attack -u003e Sensivity: 16
AttackOutputSensivity
Fast1116

Im schnellen Attack Mode wirkt in hohen Kompressions-Einstellungen das Clean-Signal meines Amps zwar schärfer und präsenter, typische Kompressor-Sounds, bei denen die Kompression bzw. das Arbeiten des Kompressors deutlicher zum Vorschein tritt, sind hier aber nicht machbar.
Wie sich zeigt, zieht der Dyna Comp Mini aber mit seiner Option einer zweiten, langsameren Attackzeit ein weiteres Ass aus dem Ärmel. Wer also beispielsweise die typischen Funk- und Soul Singlenote-Lines der 80er Jahre zum Besten geben will, wird auch hier glücklich werden. Aber hört selbst.

Audio Samples
0:00
Slow Attack -u003e Sensivity: 16
AttackOutputSensivity
Slow1416

Ähnlich wie beim vor einer Weile von mir getesteten Diamond Kompressor verhält es sich für mich auch bei diesem Kandidaten so, dass ich ihn in moderaten Einstellungen im Clean Channel eigentlich gar nicht mehr ausschalten möchte. Hier ein Praxisbeispiel mit Chorus und etwas Delay, bei dem die smoothe Kompression das Signal wunderbar veredelt.

Audio Samples
0:00
Slow Attack -u003e Sensivity: 12:30
AttackOutputSensivity
Slow1312:30

Abschließend will ich noch hören, was das Gerät vor einem schon zerrenden Amp zu bieten hat. Dafür greife ich zu meiner Höfner Verythin, deren Steghumbucker angewählt ist, und aktiviere ihn erneut im Fast Attack Mode. Nutzt man einen Kompressor im Zusammenspiel mit einem zerrenden Amp, ist es wichtig, dass der Grundsound des Amps noch in einem moderaten Zerrbereich liegt, da sonst die Kompression schon im Vornherein zu hoch wäre.

Audio Samples
0:00
Fast Attack -u003e off/on -u003e Sensivity: 14 -u003e Crunch
AttackOutputSensivity
Fast1414

Hier wird noch einmal deutlich, wie das das Pedal hörbar dem Signal seinen Charakter überstülpt. Und das im absolut positiven Sinne! In etwa dem selben Lautstärkeniveau erscheint das Ergebnis eine Spur verdichteter und durch die kernigeren Mitten auch präsenter.
Sehr schön!

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Fazit

MXRs Neuauflage des Dyna Comp-Pedals im Miniaturformat kann klanglich auf ganzer Linie überzeugen! So arbeitet dieser simpel zu bedienende Kompressor äußerst musikalisch und – wenn gewollt – sehr unauffällig und lässt sich, dank der beiden effektiv abgestimmten Attackzeiten, auf unterschiedliche Weise einsetzen. Mithilfe der schnellen Attack-Zeit kann das Pedal so z.B auch als charakterstarker Booster genutzt werden. In moderaten Kompressions-Einstellungen habe ich mich während des Tests immer wieder dabei ertappt, das Pedal gar nicht mehr ausschalten zu wollen. Zwar wäre es schön gewesen, wenn der Hersteller dem Gerät noch Gummifüßchen für eine bessere Bodenhaftung beigelegt hätte. Dennoch hält mich dieser kleine Kritikpunkt nicht davon ab, dem Dyna Comp Mini die volle Punktzahl zu geben.
Wer auf der Suche nach einem Kompressorpedal ist, sollte diesen Kandidaten auf keinen Fall außer Acht lassen!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • einfache Bedienung
  • hohe Soundqualität
  • sehr musikalische Kompression
  • zwei Attackzeiten sorgen für Variabilität
  • auch als Booster einsetzbar
  • Netzteil im Lieferumfang
Contra
Artikelbild
MXR M 291 Dyna Comp Mini Test
Für 122,00€ bei
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: MXR
  • Modell: M 291 Dyna Comp Mini
  • Effekt-Typ: Kompressor-Effekt
  • Anschlüsse: Input, Output, Netzteil
  • Regler: Output, Sensivity
  • Schalter: Ein-Aus, Attack Time
  • Stromversorgung: 9V DC
  • Batteriebetrieb: nicht möglich
  • Stromverbrauch: 4 mA
  • Abmessungen: (L x B x H): 90 x 39 x 53 mm
  • Gewicht: 139 g
  • Ladenpreis: 135,00 Euro (September 2017)
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?
…und mit dem seltenen CA3080 "Metal Can"-Schaltkreis ausgestattet, der für nebengeräuschfreie Arbeitsweise sorgen soll.

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