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Music Man St. Vincent HH Stealth Black Test

Bei der Music Man St. Vincent HH Stealth Black handelt es sich um eine neue Ausgabe der Signature-Gitarre der als St. Vincent bekannten Künstlerin, diesmal mit zwei Ernie Ball Music Man Humbuckern. Die Gitarren der Künstlerin mit dem bürgerlichen Namen Annie Clark verfügten bisher über drei Di Marzio Mini-Humbucker.

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Bereits vor längerer Zeit hatte ich die letztgenannte Gitarre etwas genauer unter die Lupe genommen und es wird interessant zu sehen und zu hören sein, wie sich die neue Ausgabe vom Original unterscheidet.

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Details

Annie Clark tat sich vor einigen Jahren mit dem amerikanischen Instrumentenhersteller Music Man zusammen und entwickelte gemeinsam mit ihm die St. Vincent, die sich schon allein im Korpusdesign deutlich von herkömmlichen E-Gitarren absetzt. Dass aus dieser Verbindung etwas Außergewöhnliches entstehen würde, dürfte all diejenigen nicht verwundern, die mit St. Vincents kreativem Schaffen vertraut sind.
Schauen wir uns die Gitarre einmal etwas genauer an:

Fotostrecke: 4 Bilder Die Music Man St. Vincent HH Stealth orientiert sich an der Signature-Gitarre der als St. Vincent bekannten Künstlerin Annie Clark.

Korpus:

Der kantige Korpus unserer Testgitarre besteht aus afrikanischem Mahagoni und steckt in matt-schwarzem Polyesterlack. Wem diese Farbgebung nicht zusagt, kann die Gitarre auch in Charcoal Sparkle, Sea Breeze oder Blue Dawn erstehen. Der Korpus verjüngt sich an den Seiten, was der Armauflage entgegenkommt und damit für eine verbesserte Ergonomie sorgt.
Ein schwarzes Schlagbrett bedeckt das vordere Drittel der Decke und beherbergt den Halstonabnehmer aus eigener Fertigung. Und das stellt auch schon den größten Unterschied zu der bereits von mir getesteten Starry Night Version mit drei DiMarzio-Mini-Humbuckern dar, die auch eine veränderte Schaltung gegenüber der eher traditionell verschalteten HH-Variante besitzt.
Hier das Schaltbild unserer heutigen Testgitarre:

Schaltbild St. Vincent HH
Schaltbild St. Vincent HH

Und hier zum Vergleich die drei Mini-Humbucker-Version:

Schaltbild St. Vincent HHH
Schaltbild St. Vincent HHH

Die Doppelspuler unserer heutigen Testgitarre besitzen, passend zur Optik, schwarze Kappen und verschmelzen ab einer gewissen Entfernung mit der komplett in Schwarz gehaltenen Gitarre. Angewählt werden die insgesamt fünf Pickup-Kombinationen mit einem Fünffach-Klingenwahlschalter, der in einer Reihe mit Tone- und Volume-Regler platziert ist und während des Spielens komfortabel zu erreichen ist. Volume- und Tone-Poti lassen sich butterweich regeln und besitzen griffige schwarze Kunststoffknöpfe. 

Fotostrecke: 6 Bilder Annie Clarks Gitarren verfügten bisher über drei Di Marzio Mini-Humbucker,…

Music Man hat bei unserer Testgitarre ein Custom St. Vincent Music Man Modern Tremolo verbaut, das im Messerkantenprinzip von zwei Schrauben gehalten wird und auf dem Korpus aufliegt. Damit sind nur Tonhöhenverschiebungen nach unten möglich. Der mitgelieferte Arm lässt sich leicht in die entsprechende Öffnung stecken und verrichtet spielfrei seinen Dienst. Die sechs Stahlreiterchen können wie gewohnt horizontal und vertikal eingestellt werden.
Die beiden Gurtpins sind mit Kunststoffringen unterlegt, die ein Beschädigen des Lacks verhindern sollen. Ein Blick auf die Korpusrückseite zeigt das Tremolofach, wobei die Abdeckung mit Öffnungen versehen ist, um die Saiten ohne Entfernung des Deckels durch den Tremoloblock fädeln zu können. Dazu kommt eine Elektronikfach-Ausfräsung, die im Gegensatz zur Tremolofach-Abdeckung versenkt angebracht ist. Auch rückseitig finden sich Ausfräsungen, durch die sich das Instrument ergonomischer an den Spieler anschmiegt.

Fotostrecke: 5 Bilder Als Tremoloeinheit kommt ein Custom St. Vincent Music Man Modern Tremolo zum Einsatz.

Hals:

Der ebenfalls deckend schwarz lackierte Ahornhals mit C-Profil ist bombenfest mit fünf Schrauben mit dem Korpus verbunden. Die Halsrückseite ist hauchdünn lackiert, was ihr ein angenehmes Greifgefühl verleiht. Ebenfalls für ein verbessertes Spielgefühl sorgt die Breite des Halses, denn die vergrößert sich genau im richtigen Maß zum Korpus hin – genauer gesagt betragen die Abmessungen am Sattel 41,3 mm und am letzten Bund 56,9 mm.
Als Griffbrettmaterial kommt bei unserer Testgitarre Ebenholz zum Einsatz, wer jedoch Palisander bevorzugt, sollte zur St. Vincent mit der Farbgebung Blue Dawn greifen, alle anderen mit zwei Humbuckern bestückten St. Vincent-Gitarren besitzen ein Ebenholzgriffbrett. In das Griffbrett mit einem Radius von 10″ (25,4 cm) wurde an den bekannten Stellen Annie Clarks Logo eingearbeitet, das aus zwei ineinanderliegenden Ringen besteht und auch auf der Kopfplatte zu finden ist.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Breite des sich zum Korpus hin vergrößernden Halses sorgt für ein verbessertes Spielgefühl.

Die von mir bereits getestete Starry Night Variante mit drei Mini-Humbuckern besitzt übrigens keine Inlays im Griffbrett, lediglich kleine Punkte in der Halskante, wie unserer aktuellen Kandidatin auch. Die 22 Edelstahl “High Profile-Medium Width”-Bünde sind perfekt in das Griffbrett eingelassen, an den Kanten abgerundet und auf Hochglanz poliert.
Auf dem Weg zur parallel zum Griffbrett versetzten Kopfplatte läuft der aufgezogene Ernie Ball RPS 10 Slinky Satz in der Stärke 10-46 über einen 41,2 mm breiten schwarzen Sattel spielfrei zu den sechs Schaller M6-IND Klemmmechaniken. Diese sind, wie von Music Man bekannt, in einer 4+2 Anordnung angebracht, was für eine schnurgerade, parallele Saitenführung sorgt.
Wer hinter dem Sattel den Zugang zum Halsspannstab sucht, wird nicht fündig, denn Music Man platziert diesen in der Regel korpusseitig. Ich empfinde das als ausgesprochen praktisch, lediglich ein dünner Schraubenzieher oder ähnliches wird benötigt, um den offenliegenden Metallring zu bewegen.
Die Gitarre besitzt eine Mensur von 628 mm, bringt 3325 Gramm auf die Waage und ist, wie von Music Man gewohnt, auf Custom-Shop-Niveau in San Luis Obispo im sonnigen Kalifornien gebaut.

Zum Lieferumfang gehört auch ein robuster Kunststoffkoffer, der mit diversen Reinigungstüchern und zusätzlichen Tremolofedern bestückt ist.

Fotostrecke: 2 Bilder Ein robuster Koffer mit drei Verschlüssen und Alu-Profilschienen wird mitgeliefert.
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Praxis

Nimmt man die Gitarre in die Hand, fällt auf, wie komfortabel sie sich an den Körper schmiegt und sich vollkommen barrierefrei bis in die höchsten Lagen im Stehen wie auch im Sitzen bespielen lässt. Auch was das Thema Kopflastigkeit angeht, gibt es nur Gutes zu berichten, denn die St. Vincent pendelt sich am Gurt oder auch im Sitzen in den Waagerechten ein.
Trocken angespielt liefert sie einen ausgewogenen, knackigen Sound, wobei die Saiten überdurchschnittlich lang und gleichmäßig ausklingen. Ob sich das am Amp widerspiegelt? Finden wir es heraus.
Gegen Ende des Praxisteils spiele ich zum Vergleich die St. Vincent Signature mit den drei Mini-Humbuckern an um herauszufinden, ob und wie verschieden die beiden Instrumente klingen.
Los geht es mit dem cleanen Kanal meines Marshall JVM 410.

Audio Samples
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Clean Strumming Clean Picking

Hier zeigt sich die St Vincent recht vielseitig, wobei sich das unverstärkte Klangbild am Amp widerspiegelt. Der Humbucker am Hals wandelt die Anschläge knackig und direkt und zeigt sich in den tiefen Frequenzen aufgeräumt. Der Kollege am Steg liefert wie gewohnt einen mittenfokussierten Klang, besitzt dabei aber genügend hohe Frequenzen, um das Klangbild aufzufrischen.
In den Zwischenpositionen geht es gewohnt knackig zur Sache, womit die St. Vincent eine breite Palette an Sounds abdeckt und sich damit für unterschiedlichste Musikstile empfiehlt. Allen gemein ist die schnelle Ansprache und deutliche Wiedergabe der Anschläge.
Weiter geht es im Crunch-Kanal des Amps. Auch hier schalte ich, wie bei den folgenden Beispielen, durch alle fünf Positionen des Wahlschalters, beginnend mit der Hals-Position.

Audio Samples
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Crunch 1 Crunch 2

Hier zeigt sich das offene Klangbild der Gitarre noch stärker als im cleanen Kanal des Amps. Der Hals-Humbucker besitzt deutliche Singlecoil-Anleihen und geht knackig ans Werk. Beim Durchschalten bis zum Steg-Doppelspuler werden so eine ganze Menge unterschiedlicher Anmutungen abgedeckt. Letzterer verdichtet die Mitten und liefert einen punchy Crunch-Sound.
Es wird Zeit für den Rock-Crunch-Kanal des Marshalls.

Audio Samples
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Rock-Crunch 1 Rock-Crunch 2
Die Music Man St. Vincent HH Stealth Black besitzt ausgeprägte Attacks und einen knackigen Grundsound.
Die Music Man St. Vincent HH Stealth Black besitzt ausgeprägte Attacks und einen knackigen Grundsound.

In Verbindung mit dem höheren Gainsetting am Amp spielt die St. Vincent ordentlich auf, denn sie drückt dem Sound trotz der dichten Verzerrung ihre persönliche Note auf, was sicherlich auch an ihrer knackigen Attack liegt. Alle fünf Positionen des Wahlschalters lassen sich wunderbar einsetzen und zeigen so ihre Vielseitigkeit. Sollen es knackige Rock-Funk-Riffs oder lieber das volle Brett sein? Kein Problem!
Ich stimme die tiefe E-Saite auf D herunter und erhöhe den Zerrgrad am Amp. Im folgenden Beispiel ist jetzt nur der Steg-Humbucker zu hören.

Audio Samples
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High Gain Drop D

Auch diese Disziplin meistert die St. Vincent souverän, denn sie ist in der Lage, ein modernes Metal-Brett abzuliefern, bleibt dabei aber dank der ausgeprägten Attacks klar konturiert. Was die tiefen Frequenzen anbetrifft, hält sie sich angenehm zurück, denn hier matscht rein gar nichts – sehr gut!
Weiter geht es im Lead-Kanal des Marshalls. Ich beginne mit dem Hals-Humbucker und schaue dann auf den Steg-Pickup.

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Lead Sound

Im Lead-Kanal liefert die Gitarre einen satten, singenden Ton am Hals und zeigt Biss, sobald der Steg-Pickup aktiviert wird. Erwähnenswert ist auch die tolle Werkseinstellung, die das Bespielen bis in die höchsten Lagen zum Kinderspiel macht.
Wie bereits erwähnt, lasse ich jetzt beide St. Vincents gegeneinander antreten. Im ersten Beispiel ist unsere heutige, mit zwei Humbuckern bestückte Gitarre zu hören, im zweiten Beispiel dann die mit den drei Pickups.
Los geht es im cleanen Kanal und jeweils dem Hals-Pickup.

Audio Samples
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Clean – St. Vincent Modell 1 Clean – St. Vincent Modell 2

Unsere aktuelle Testgitarre zeigt sich etwas knackiger und in den Höhen offener als ihre mit drei Pickups bestückte Schwester, die wiederum einen etwas wärmeren Klang liefert. Auch sind hier die Attacks nicht ganz so ausgeprägt, was letztlich für ein vollkommen anderes Klangbild sorgt.
Weiter geht es mit dem Crunch-Kanal und jeweils dem Steg-Pickup.

Audio Samples
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Crunch – St. Vincent Modell 1 Crunch – St. Vincent Modell 2

Auch hier präsentiert sich unsere Kandidatin mit den beiden Music Man-Humbuckern etwas schlanker und frischer, dafür tönt die mit den drei DiMarzio Mini-Humbuckern bestückte St. Vincent dicker und in den Tiefmitten ausgeprägter, was insgesamt für einen fetteren Auftritt sorgt.
Ein Beispiel im Lead-Kanal des Amps darf natürlich auch nicht fehlen. Zuerst ist jeweils der Hals-, dann der Steg-Pickup zu hören. Wieder geht es mit der Stealth Black HH St. Vincent los.

Audio Samples
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Lead – St. Vincent Modell 1 Lead – St. Vincent Modell 2

Im direkten Vergleich singt die mit den drei Pickups bestückte Gitarre etwas sahniger, dafür liefert die HH-Variante einen knackigeren, mit deutlicheren Attacks versehenen Sound.Der direkte Vergleich der beiden Probandinnen zeigt recht eindrucksvoll, wie groß die klanglichen Unterschiede tatsächlich sind.
Wer einen knackigen, etwas moderneren Sound sucht, wird bei der St. Vincent HH fündig, wen es eher zu einem dickeren, warmen Klang zieht, sollte sich die mit den drei DiMarzio Mini-Humbuckern bestückte Gitarre zur Brust nehmen.

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Fazit

Die Music Man St. Vincent HH Stealth Black mit den beiden Music Man Humbuckern zeigt sich klanglich ausgesprochen wendig, denn sie besitzt ausgeprägte Attacks und einen knackigen Grundsound, wobei sich alle fünf Positionen des Wahlschalters in den unterschiedlichsten Musikgenres sehr gut einsetzen lassen. Dazu ist die Gitarre, wie von Music Man gewohnt, auf hohem Niveau gefertigt und ab Werk hervorragend eingestellt und bietet auch in dieser Hinsicht nicht den geringsten Anlass zur Kritik.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • sehr gute Werkseinstellung
  • flexibler Klang
  • eigenständiges Design
Contra
  • keins
Artikelbild
Music Man St. Vincent HH Stealth Black Test
Die perfekt eingestellte Music Man St. Vincent HH Stealth Black überzeugt mit ihren flexiblen Klangeigenschaften und einem eigenständigen Design.
Die perfekt eingestellte Music Man St. Vincent HH Stealth Black überzeugt mit ihren flexiblen Klangeigenschaften und einem eigenständigen Design.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Music Man
  • Bezeichnung: St. Vincent HH Stealth Black
  • Typ: E-Gitarre, 6-str.
  • Herkunft: USA
  • Korpus: Afrikanisches Mahagoni
  • Lackierung: Polyester
  • Hals: Ahorn
  • Halsform: C
  • Griffbrett: Ebenholz
  • Bünde: 22 High Profile Edelstahl Medium Width
  • Mensur: 648 mm
  • Halsradius: 10“ (25,4 cm)
  • Sattelbreite: 41,3 mm
  • Mechaniken: Schaller M6-IND Locking
  • Brücke: Custom St. Vincent Music Man Modern Tremolo
  • Pickups: 2x Music Man Humbucker
  • Gewicht: 3325 Gramm
  • Besonderheiten: hochwertiger Koffer
  • Preis: 2.789,00 Euro (März 2020)
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Der stylische Korpus besteht aus afrikanischem Mahagoni und steckt in matt-schwarzem Polyesterlack.

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