Ernie Ball Music Man Cutlass Test

Praxis

Sound

Es geht los mit den unverzerrten Tönen und ihr hört im folgenden Beispiel alle Pickup-Kombinationen, startend mit dem Hals-Pickup.

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Clean: Alle 5 PU-Kombinationen

Die Gitarre hat einen sehr frischen Grundsound mit knackigem Bassbereich und etwas schärferen Höhen, besonders, wenn die hinteren Tonabnehmer an der Reihe sind. Zum Entschärfen macht der Tone-Regler auf jeden Fall eine gute Figur. Komplett zurückgedreht erzeugt er einen stark gefilterten Sound, daher liegt der für meinen Geschmack brauchbare Bereich zum Absenken der Höhen zwischen 3 und 10. Das Poti arbeitet nicht linear, zu Beginn wird nicht stark gefiltert, je weiter man zurückdreht, desto krasser die Unterschiede bei kleinen Veränderungen. Ihr hört nun drei Einstellungen mit dem Hals-Pickup. Zuerst auf 3, dann 6 und zum Schluss auf 10.

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Clean: Hals-PU, Einsatz des Tone-Reglers

Der etwas bissigere Ton macht sich allerdings sehr positiv bemerkbar, wenn man im Bandgefüge spielt. Er macht die Gitarre hörbar und durchsetzungsfähig. Für perkussive Rhythmusarbeit ist die Cutlass auf jeden Fall erstklassig geeignet, Funky Grooves kommen messerkantenscharf aus den Lautsprechern geflogen.

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Clean Funk: Hals-PU
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Weiter geht es mit angezerrten Sounds, und auch da macht die Cutlass eine gute Figur. Für Blues- oder Rock-Einsätze ist sie sehr gut geeignet, wie der folgende Stones-Style Sound mit Open-G-Tuning und der Kombination von Steg- und mittlerem Pickup verdeutlicht.

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Crunch: Steg- und mittlerer Pickup

Das schnelle Umstimmen klappt sehr gut auch mit Tremolo. Wird an einer Saite gedreht, bleibt der Rest stabil, aber an den Sattelkerben ist Nacharbeiten angesagt, denn B- und G-Saite bleiben schon bei leichten Tremolo-Aktionen in den Kerben hängen. Prinzipiell ist das kein Drama und kann mit Graphit schnell behoben werden, aber bei dem Preis sollte das eigentlich nicht der Fall sein.
Klanglich ist die Gitarre sehr facettenreich und macht besonders in der mittleren Gain-Abteilung eine sehr gute Figur. Die Pickups übertragen die Aktionen des Anschlags sehr detailgetreu, wobei der Zerrbereich mit dem Tone-Regler beeinflusst und modelliert werden kann. Im nächsten Beispiel hört ihr zuerst den Hals-Pickup mit Tone auf 7 und leichtem Anschlag, danach geht es zum bissigen Steg-Pickup bei hartem Anschlag und voll aufgedrehtem Tone. Dr. Jekyll & Mr. Hyde – ein sehr gutes Ergebnis, der Steg Pickup hat ordentlich Twang im Gepäck.

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Crunch: Erst Hals-PU (Tone auf 7), dann Steg-PU (Tone voll auf)

Die Noiseless-Schaltung ist ein Segen für Strat-Spieler, die auch gerne mal mit etwas höherer Verzerrung unterwegs sind. Hier brummt wirklich nichts, Störgeräusche werden nicht über die Pickups eingefangen – kein Vergleich zu einer Standard Singlecoil-Schaltung. Die Tonabnehmer bringen eine Vorstufe oder das Overdrive/Distortion-Pedal zwar nicht so stark in den Zerrbereich wie eine Gitarre mit Humbucker, aber man kann schon ordentlich mit der Cutlass rocken. Der Vorteil bei den Singlecoils ist auf jeden Fall die dynamische Bandbreite, die im nächsten Beispiel noch einmal deutlich wird, wenn der Volume-Regler an der Gitarre zu Hilfe genommen wird. Zuerst habe ich mit dem Steg-Pickup bei vollem Volume gespielt, dann geht es auf den Halstonabnehmer und der Volume-Regler wird auf 7 zurückgedreht. Dabei bleibt das Frequenzbild recht stabil uns es geht nichts verloren.

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Dynamisches Spiel: Erst Steg-PU (Vol. max), dann Hals-PU (Vol 7)

Das Tone Poti kann auch bei extremen Einstellungen für spezielle Sounds im Zerrbereich genutzt werden. Ich hatte es schon erwähnt, dass bei komplett zurückgedrehtem Tone-Poti der Sound sehr stark gefiltert klingt. Mit einem kräftigen Zerrsound kommt das recht gut, es klingt leicht nach einem Wah-Pedal mit fester Position und dabei reagiert auch der gefilterte Sound gut auf den Anschlag – erstklassig geeignet für weiche Lead-Sounds oder muffige Stoner-Riffs. Hier hört ihr den Hals-Pickup mit komplett zurückgedrehtem Tone-Poti.

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Stoner Riff: Hals-PU mit zurückgedrehtem Tone-Regler
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Profilbild von Oliver Winschewski

Oliver Winschewski sagt:

#1 - 23.04.2016 um 12:20 Uhr

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Ich habe befürchtet....da komme ich wohl ums Anspielen nicht drum rum, zusammen mit der Stingray. Eine von den beiden wird sich zu meiner Silhouette Special gesellen!
Danke für die beiden Tests!!

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