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Millenium PD-111 Pro Bass Drum Pedal Test

Das Millenium PD-111 Pro Einzelpedal im bonedo Test. Viele größere Musikhäuser beschränken sich längst nicht mehr auf den Verkauf von Fremdprodukten, sondern lassen im Auftrag eigene – meist im niedrigen Preisbereich angesiedelte – Instrumente herstellen. So macht es auch die Firma Thomann, deren Marke Millenium mittlerweile fast jedem Musiker in Europa ein Begriff sein dürfte.

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Trotz günstiger Preise wird hier teilweise sehr ordentliche Qualität angeboten. Möglich wird dies durch Massenproduktion in Fernost, welche die Stückkosten niedrig hält. Mit unserem Testkandidaten hat man ein einfaches Modell im Programm, das nicht nur Einsteiger ansprechen, sondern auch fortgeschrittene Trommler auf der Suche nach einer leichten und/oder schnell zu verstauenden Reise- oder Ersatzmaschine glücklich machen soll. Ob die Qualität angesichts von läppischen 36 Euro Verkaufspreis nicht vielleicht doch etwas leiden muss, erfahrt ihr, wenn ihr weiter lest. 

Details

Die Bauweise ist schlicht, aber funktional 

Schon der Karton, in dem unser Testmodell verstaut ist, verrät einiges. Im Gegensatz zu so manch höherpreisigem Modell ist er nämlich sehr klein. Nur die riesige, schmucklose Aufschrift „DRUM PEDAL“ macht klar, dass hier tatsächlich eine ganze Fußmaschine drin sein muss. Öffnet man ihn, ist wirklich nur die zusammengefaltete Maschine zu sehen, auf eine Tasche muss der geneigte Trommler verzichten. Nach dem schnellen Aufbau steht eine einfach, aber nicht karg ausgestattete, vollwertige Fußmaschine vor mir. Die PD-111 Pro ist ein Zweisäulenpedal mit Einzelkette, über eine  Bodenplatte verfügt es nicht. Neben der Federspannung ist sowohl der Neigungswinkel des doppelseitig verwendbaren Beaters (Filz und Hartgummi), als auch jener der Trittplatte einstellbar. Beides lässt sich mit einem Stimmschlüssel bewerkstelligen, welcher nicht nur im Lieferumfang enthalten ist, sondern gut zugänglich seitlich am Pedal befestigt werden kann. Ebenfalls von der Seite bedienbar ist der Klemmmechanismus zur Fixierung der Maschine am Bassdrum-Spannreifen. 

Fotostrecke: 4 Bilder Statt einer Bodenplatte sorgt ein einfaches Metallgestänge für Stabilität.

Für gleichmäßige Beschleunigungs- und Laufeigenschaften soll eine fixe, lineare Kettenführung sorgen, wir haben es bei der PD-111 Pro also nicht mit einem exzentrischen Antrieb zu tun. Die Verbindung zwischen Trittplatte und Fersenteil geschieht über eine einfache, genietete Steckachse. Weniger schön ist ein kleiner optischer Makel, der wirkt, als wäre eine Art Säure auf eine Stelle der linken Säule gelaufen. Ansonsten hinterlässt unsere Testmaschine insgesamt einen guten Ersteindruck. 

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Praxis

Das Pedal ist gut bedienbar, die Feder jedoch zu stramm

Wer schon einmal eine Fußmaschine in der Hand und unter dem Fuß hatte, wird weder beim Aufbau noch beim Spielen des PD-111 Pro Pedals größere Überraschungen erleben. Alle mechanischen Teile laufen sauber, die Testmaschine erzeugt beim Spielen praktisch kein nennenswertes Geräusch. Problemlos läuft auch das Anbringen des Pedals an unterschiedlich dicke Spannreifen, nicht ganz optimal finde ich hierbei, dass man dafür zu einem Stimmschlüssel greifen muss. Etwas schwerer wiegt jedoch die zu starre Feder. Nachdem ich eine mir angenehme – eher lockere – Federspannung eingestellt habe, fällt mir auf, dass die untere Rändelmutter gerade noch greift. Wer es noch lockerer mag, wird entsprechende Einstellungen mit der Werksfeder nicht vornehmen können. Zudem missfällt mir der Gedanke, dass sich in einer Live-Situation die Rändelmutter nur noch ein ein winziges Stück losdrehen muss, bevor das Pedal mangels Federunterstützung unspielbar wird. 

Fotostrecke: 4 Bilder Die genietete Steckachse

Davon abgesehen gefallen mir die Laufeingenschaften sehr gut, und ich hatte während der Testphase nicht das Gefühl, mich nennenswert umgewöhnen zu müssen. Ich mag einfache und funktionale Technik, und wenn sie dann noch so klein und leicht zusammenfaltbar ist wie beim Testmodell, ist das ein weiterer Pluspunkt. Trotzdem gebe ich zu bedenken, dass diese Maschine für den schweren und anspruchsvollen Vielspielerfuß vermutlich nicht die richtige Wahl ist. Dazu wirkt die Konstruktion zu filigran, die Säulen lassen sich beispielsweise mit der Hand schon soweit zusammendrücken, dass die Lager der Welle zum Vorschein kommen. Die einfache Steckachse des Fersenteils lässt naturgemäß auch relativ viel seitliche Bewegung der Trittplatte zu, was dem auf effizienteste Umsetzung seiner Fußbewegung bedachten Spieler sicherlich auch nicht  zusagen wird. Zur Ehrenrettung der PD-111 Pro ist allerdings zu sagen, dass dies eben die Merkmale derartig konstruierter Maschinen sind und man ähnliche Phänomene auch bei teureren Markenmaschinen findet.

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Fazit

Wer ein sehr günstiges Einzelpedal sucht und nicht allzu hohe Erwartungen an die Robustheit stellt, bekommt mit dem PD-111 Pro von Millenium ein wirklich prima funktionierendes Werkzeug an den Fuß, welches gut an die eigenen Spielgewohnheiten anpassbar ist. Die einfache Handhabung und Transportfreundlichkeit könnten sogar den nicht allzu schwerfüßigen Profi überzeugen. Weniger geeignet dürfte die Maschine für Drummer mit sehr kräftigem Fuß sein, auch der Vielspieler on the road sollte sich lieber nach stabileren Modellen umsehen. Verbesserungsbedarf gibt es bei der zu starren Feder und der etwas schwachbrüstigen Ausführung der Säulen. Bei diesen Einschränkungen sollte man aber den günstigen Preis nicht vergessen sowie die Tatsache, dass es unter dem Markennamen Millenium noch entsprechende Modelle mit Bodenplatte und Doppelkette gibt. 

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • gute Laufeigenschaften
  • problemlos zu handhaben
  • recht umfangreiche Einstellmöglichkeiten
  • günstiger Preis
Contra
  • die Feder ist zu starr
  • Macke in der Lackierung
  • Säulenkonstruktion wirkt etwas labil
Artikelbild
Millenium PD-111 Pro Bass Drum Pedal Test
Für 45,00€ bei
Sehr günstig und kompakt - die Millenium PD-111 Einzelfußmaschine
Sehr günstig und kompakt – die Millenium PD-111 Einzelfußmaschine
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Millenium (Thomann)
  • Typenbezeichnung: Millenium PD-111 Pro
  • Antrieb: Einzelkette, linear
  • Bodenplatte: nein
  • Fersenteil/Trittplattenverbindung: genietete Steckachse
  • Trittplattenwinkel verstellbar: ja
  • Art des Schlägels/Beaters: Zweiseitiger Beater (Filz/Hartgummi)
  • Schlägelwinkel verstellbar: ja
  • Befestigung am Spannreifen: seitlich, per Stimmschlüssel
  • Tasche/Case im Lieferumfang: nein
  • Zubehör: Stimmschlüssel
  • Besonderheiten: keine
  • Herstellungsland: Taiwan
  • Preis: 36,- EUR Verkaufspreis

Seite des Herstellers: https://milleniumdrums.com

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Praktisch: zusammen geklappt wird die Maschine transportfreundlich klein

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