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Meinl Pure Alloy Becken-Modelle 2017 Test

Ganze 386 Beckenmodelle sind aktuell auf der Meinl Website gelistet. Und als interessantester Neuzugang können sicherlich unsere heute vorliegenden Testbecken gelten: die Meinl Pure Alloy Serie. Für diese neue Serie mussten aber auch so einige Modelle aus dem Katalog weichen, man hat also ordentlich durchgeputzt in Gutenstetten. MB20, M-Serie und Soundcaster Becken gehören der Vergangenheit an. 

Meinl_Pure_Alloy_Cymbals_totale Bild


Als kleines Trostpflaster wurden ein paar der erfolgreichsten MB20 Modelle in die Byzance Serie umgesiedelt. Freunde von klaren, traditionellen und rockigen Sounds sollen mit der in Gutenstetten hergestellten Pure Alloy Serie ein neues Zuhause finden. Ob das gelingt, erfahrt ihr hier. 

Details

Das große Geheimnis um die Legierung

Meinl macht um das Material hinter der Pure Alloy Serie ein großes Geheimnis, als Grund dafür erfahre ich, dass man zu einem späteren Zeitpunkt eventuell auch Modelle aus anderen Legierungen nachlegen möchte und sich so nicht auf eine Legierung beschränken will. Mein erster Gedanke ist, dass es natürlich auch aus Marketinggründen sinnvoll sein kann, ein etwas geheimnisumwobenes Produkt zu veröffentlichen. Allerdings gibt es ja das Internet, und hier ist es ja immer so eine Sache mit Geheimnissen. Bei meiner Recherche für diesen Test stieß ich in einem amerikanischen Drumforum auf die Information, dass die Pure Alloy aus B12 Bronze gemacht sind, zumindest leakte das ein offizieller Meinl-Endorser, was vermuten lässt, dass das der Wahrheit entspricht. B12 ist eine gängige Legierung im Meinl Portfolio, auch die Soundcaster Fusion Becken waren aus diesem Material gemacht.

Fotostrecke: 5 Bilder Das neue Pure Alloy Logo ziert die Oberseiten der Becken.

Die Optik zieht sich durch alle Modelle

Die Becken schimmern nach dem Auspacken in einem matten Bronzeton sehr ansehnlich ins Testerauge. Auf den Oberseiten ist gut sichtbar das runde Pure Alloy Logo aufgestempelt. Alle Mittellöcher und Kanten sind perfekt rund und eben. Die Hämmerung der Pure Alloy Becken erfolgt maschinell und sehr einheitlich. Unter den Glocken, die nur abgedreht sind, befindet sich ein fein und dicht gehämmerter Kranz mit kleinen Einschlägen. Ab da sind, von der oberen Mitte bis zum Rand des Beckens, tiefere Hammermerkmale zu sehen, die zum Rand hin etwas weniger dicht werden. Sehr puristisch fallen die Unterseiten der Becken aus. Hier wird, bis auf die Einschläge unter der Glocke, die man im Gegenlicht gut sehen kann, nur eine blanke und abgedrehte Oberfläche geboten.

Fotostrecke: 5 Bilder Perfekt runde Mittellöcher und von der Form einheitlich gestaltet: die Bells

Bevor es jetzt in den Praxisteil geht, könnt ihr euch in diesem Video einen ersten Eindruck der Pure Alloy Becken verschaffen. Ich spiele euch alle Modelle einzeln und im Setup an.

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Praxis

Die Medium Crashes in 16“, 18“ und 20“

Was mir beim ersten Anspielen der drei Crashes direkt gut gefällt, ist die gelungene tonale Abstimmung untereinander. Das 16er Crash (980 Gramm) klingt hell, glockig und frisch, das 18er (1352 Gramm) hat einen etwas runderen und zupackenden Charakter, auch das 20er Medium Crash (1925 Gramm) reiht sich gut ein, durch seinen satten Gewichtsunterschied von fast 600 Gramm gegenüber dem 18er Crash bedarf es aber einer deutlich größeren Schlagenergie, um in Wallung zu kommen und den vollen Crash-Sound zu entfalten. Dafür eignet es sich aber auch sehr gut als Crash-Ride. Die beiden 16er und 18er Crashes sprechen bei Kantenschlägen wesentlich spritziger an, auch wenn man deutlich merkt, dass sie vor allem in höheren Lautstärken ihr volles Potential ausschöpfen. Dabei sind alle drei aber ausreichend flexibel, so dass sie nicht nur in Heavy-Rock Gefilden gut zu gebrauchen sind. Unter den klaren Sounds schwebt auch ein dunkler Unterton, dadurch klingen die Becken zwar durchsetzungsstark, aber nicht schrill oder penetrant. Für den leisen Unplugged Gig würde ich mir dennoch andere Becken auf die Stative hängen.

Mit gelungener tonaler Abstimmung ergänzen sich die drei Medium Crashes im Spieltest.
Mit gelungener tonaler Abstimmung ergänzen sich die drei Medium Crashes im Spieltest.
Audio Samples
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16″ Medium Crash mit Sticks und Mallets 18″ Medium Crash mit Sticks und Mallets 20″ Medium Crash mit Sticks und Mallets Crash Hits im Set mit 14″ Hi-Hat

Die beiden Medium Rides in 20 und 22 Zoll

Klar, hell und perlig klingt das 20“ Medium Ride. Die durchsetzungsfähige, aber harmonische Glocke tönt gut abgesetzt über dem Body, der mit sehr guter Stickdefinition überzeugen kann. Ein klassisches Allround-Ride für Rock-Pop-Gefilde, das auch gut zu der 14“ Hi-Hat und den kleineren Crashes im Satz passt. Für Crash/Ride-Passagen muss man allerdings schon ziemlich hinlangen, hier macht das 20er Medium Crash den eindeutig besseren Job. Das 22er Medium Ride ist wesentlich tiefer im Pitch, ein dunkler Ton schwingt stets gut hörbar im Gesamtklang mit. Die Glocke ist präsent und integriert, aber keine Megabell, wie sie bestimmte Metaldrummer favorisieren. Ich denke, dass dieses Becken sehr interessant für alle Classic-Rock und Stoner-Drummer ist, denn es geht klar in Richtung der großen Paiste 2002 oder Giant Beat Becken. 

Klare und perlende Sounds beim 20er Ride, das 22er Ride geht noch mehr in die Stoner und Classic Rock Richtung.
Klare und perlende Sounds beim 20er Ride, das 22er Ride geht noch mehr in die Stoner und Classic Rock Richtung.
Audio Samples
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20″ Medium Ride mit Sticks und Mallets 22″ Medium Ride mit Sticks und Mallets 20″ Medium Ride im Set 22″ Medium Ride im Set

Die 14“ und 15“ Medium Hi-Hats

Die kleinere 14“ Pure Alloy Medium Hi-Hat klingt hell, ist sehr präsent und auch etwas scharf bei geöffnetem Spiel. Für beide Hi-Hats gilt, dass sie aufgrund der relativ leichten Top-Becken sensibel ansprechen, aber auch genügend „Fleisch“ haben, um satte Tschick-Sounds mit dem Fuß erklingen zu lassen. Das 15“ Modell klingt für meinen Geschmack noch etwas ausgewogener, besonders bei geöffnetem Spiel integrieren sich die Becken besser in den Mix und stechen nicht so stark heraus. 

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Audio Samples
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14″ Medium Hi-Hat – einzeln 15″ Medium Hi-Hat – einzeln 14″ Medium Hi-Hat Groove 15″ Medium Hi-Hat Heavy Groove

Die Becken im Set

Ich habe euch die drei Medium Crash-Becken einmal mit der 14“ Medium Hi-Hat und dem 20“ Medium Ride im Set aufgenommen.

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Set Groove mit 14″ Hi-Hat und 20″ Ride

Hier könnt ihr euch anhören, wie die Pure Alloy Crashes mit der 15“ Medium Hi-Hat und dem 22“ Medium Ride klingen.

Audio Samples
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Set Groove mit 15″ Hi-Hat und 22″ Ride
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Fazit

Wer Meinl bisher vor allem mit den trockenen oder komplex-rauchigen Klängen der Byzance Serie verbunden hat, bekommt mit den Pure Alloy Becken ein gänzlich anderes Konzept geliefert. Die komplett in Deutschland hergestellten, maschinell gehämmerten Bleche zeichnen sich vor allem durch klassische, klare und rockige Sounds aus. In diesem Segment, das u.a. schon ausgiebig von der Schweizer Schmiede Paiste bedient wird, stellen die Pure Alloy Becken eine weitere Alternative dar. Alle Becken sind makellos verarbeitet und preislich moderat angesetzt. Falls ihr nach brillanten und klaren Sounds sucht, die sich auch in höheren Lautstärken Gehör verschaffen können, solltet ihr die Pure Alloy ruhig mal antesten.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr gute Verarbeitung
  • klassische, klare Sounds
  • gute tonale Abstimmung der Crashes
  • sehr gut für lautere Musikrichtungen geeignet
  • moderate Preise
Contra
  • 20“ Medium Crash reagiert im Vergleich etwas schwerfällig beim Ancrashen
Artikelbild
Meinl Pure Alloy Becken-Modelle 2017 Test
Für 389,00€ bei
Kontrastprogramm zu komplexen und rauchigen Byzance-Sounds: die Pure Alloy Cymbals sind gut konzipierte Becken für rockige Musikrichtungen.
Kontrastprogramm zu komplexen und rauchigen Byzance-Sounds: die Pure Alloy Cymbals sind gut konzipierte Becken für rockige Musikrichtungen.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Meinl
  • Bezeichnung: Pure Alloy
  • Legierung: keine Herstellerangabe (wahrscheinlich B12)
  • Hämmerung: maschinell
  • Herkunftsland: Deutschland
  • Modelle / Gewichte der Testbecken
  • 16“ Medium Crash: 980 Gramm
  • 18“ Medium Crash: 1353 Gramm
  • 20“ Medium Crash: 1925 Gramm
  • 14“ Medium Hi-Hat: 1001 Gramm (Top) 1162 Gramm (Bottom)
  • 15“ Medium Hi-Hat: 1119 Gramm (Top) 1132 Gramm (Bottom)
  • 20“ Medium Ride: 2222 Gramm
  • 22“ Medium Ride: 2778 Gramm
  • Preise: (Verkaufspreise April 2017)
  • 16“ Medium Crash: EUR 199,-
  • 18“ Medium Crash: EUR 239,-
  • 20“ Medium Crash: EUR 279,-
  • 14“ Medium Hi-Hat: EUR 299,-
  • 15“ Medium Hi-Hat: EUR 333,-
  • 20“ Medium Ride: EUR 279,-
  • 22“ Medium Ride: EUR 333,-

Seite des Herstellers: meinlcymbals.com

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Das neue Pure Alloy Logo ziert die Oberseiten der Becken.

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