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Meinl Classics Custom Medium Beckensatz Test

Praxis

Da es sich bei der Classics Custom Serie um Becken handelt, die vorrangig für alle Spielarten der Rockmusik konzipiert wurden, darf man von ihnen sowohl die nötige Lautstärke als auch ein gewisses Durchsetzungsvermögen erwarten. Die hier vorliegende “Medium”- Variante positioniert sich dabei sowohl gewichtsmäßig als auch im Bereich Lautstärke und Klang im mittleren Bereich, was dann oft auch mit dem Begriff “musikalisch” umschrieben wird. Tatsächlich kann man es auch mit frisch gewaschenen Ohren wagen, diese Cymbals zu traktieren. Die Zusammenstellung von 14″ Hi-Hat, 16″ Crash und 20″ Ride ist ja durchaus als klassisch zu bezeichnen und funktioniert hier sowohl klanglich als auch dynamisch sehr gut. Die getretene Hi-Hat liefert einen definierten Chick-Sound und spricht bei kurzem Antreten sofort an. In geschlossener Haltung mit Sticks gespielt ergibt sich ein ebenso definierter, klarer Klang, der auch akzentuiertes Spiel perfekt überträgt. Das Öffnen der Hi-Hat wird mit einem hellen, aber keinesfalls spitzen Klangresultat belohnt, lediglich im halboffenen Betrieb wirkt der Sound ein wenig rumpelig, was sich aber in Verbindung mit anderen Klangereignissen nicht unbedingt als nachteilig erweisen muss. Alles in Allem eine ausgewogen klingende Hi-Hat, die ein sehr gutes Spielgefühl liefert.

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Hi-Hat solo. Groove mit 16tel Hi-Hat. Groove mit halboffener Hi-Hat.

Das Ride-Becken zeichnet sich ebenfalls durch eine sehr präsente Stick-Ansprache aus, die von einem gleichmäßigen, von oberen Mitten dominierten Rauschen begleitet wird. Der Anschlag bleibt jederzeit wahrnehmbar, egal ob leise, laut, schnell oder langsam geschlagen wird, und der Kantenschlag erzeugt einen explosiven Crash-Effekt, der aber durch das mittellange Sustain und die ausgewogene Gewichtsverteilung des Beckens zu keinerlei Einbußen in Sachen Spielkontrolle führt. Die Glocke ist bei einem Durchmesser von 13 Zentimetern gut zu treffen und eröffnet dem Spieler die Möglichkeit, klare, durchdringende Akzente zu setzen, die aber keineswegs unangenehm aus dem Klangbild herausspringen. Ein sehr definiert und kontrolliert klingendes Becken mit großem dynamischen Potential.

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Ride solo. Groove mit Ride.

Auch das 16″ Crash fügt sich erst einmal nahtlos in das Klanggeschehen ein. Es spricht schnell und explosiv an und klingt sauber aus. Es braucht nicht viel Gewalt, um einen satten, prägnanten Crash-Sound zu erzeugen, der glücklicherweise ohne die ganz fiesen Höhen auskommt. Laut gespielt nimmt dann der mittige, gongartige Grundton des Beckens doch sehr viel Raum ein, was man allerdings nur als störend empfindet, wenn das Becken allein gespielt wird. Das kommt natürlich bei einem Crash so gut wie nie vor. Im Zusammenhang klingt dieses Becken hell, durchsetzungsstark und durchaus angenehm voluminös, und so kann man besten Gewissens konstatieren, dass es sich bei diesem Set um ein gut aufeinander abgestimmtes, hochwertiges Cymbal Ensemble handelt, das für sich allein, aber auch mit seinen vielfältigen Erweiterungsmöglichkeiten einen guten Einstieg in die faszinierende Welt des ambitionierten Musizierens darstellt.

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Crash solo. Crash mit Mallets. Groove mit allen Becken. Groove mit allen Becken 2. Groove mit allen Becken 3.
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