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Meinl Chris Coleman 21“ Byzance Vintage C Squared Ride Test

Nach etlichen Prototypen ist kürzlich das neue Meinl Byzance Vintage 21“ Chris Coleman C Squared Ride fertig geworden. Verlangt hatte der Superdrummer, der schon als Kind als technischer Überflieger galt und scheinbar immer noch stetig besser wird, nach einem extrem durchsetzungsfähigen, aber gleichzeitig musikalisch warm klingenden Cymbal

Meinl_21_Chris_Coleman_Ride
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. Für Beckendesigner vermutlich eine Horrorforderung, müssen doch im Grunde kaum vereinbare Eigenschaften in einem einzigen Instrument realisiert werden. Ob das gelungen ist, lest ihr auf den folgenden Zeilen.

Details & Praxis

Stark gewölbtes Profil bei gleichzeitig hohem Gewicht

Dass Chris Coleman und die Firma Meinl bei unserem Testkandidaten ein paar Dinge anders gemacht haben als es normalerweise üblich ist, wird schon beim Auspacken deutlich. Der Rand des aus B20 Bronze gefertigten Beckens zeigt nämlich ein umlaufendes Band aus 16 kleinen Bohrungen, deren Ziel die Kontrolle des Ausklangs sein soll. Vollständig aus seiner Verpackung befreit, offenbart das gute Stück zudem zwei weitere Besonderheiten. Da wäre einmal das außerordentlich hohe Gewicht, das man so nicht erwartet hätte. Die Waage bestätigt den Eindruck und zeigt proppere 3640 Gramm an. Zum Vergleich: Ein typisches Medium Thin Ride wiegt heute etwa 2400 Gramm. Eine weitere konstruktive Besonderheit soll zur Fokussierung des Klangs beitragen und zeigt sich in der starken Wölbung des Profils. Becken-Spezis sprechen hier von „Umbrella-shape“, also Regenschirm-Form. Dies trägt zur Stabilisierung bei und erhöht den Grundton zusätzlich.
Nach diesen Konstruktionsmerkmalen muss man klanglich schon fast einen Amboss befürchten, dem wirken jedoch die Hämmerung, die nicht abgedrehten Oberflächen und das roh belassene „Vintage“-Finish entgegen. Dicht gesetzte, kleine Hammermale verteilen sich in typischer Byzance-Manier über das Profil, auch die klar ausgeformte, mittelgroße Kuppe hat eine reduzierte Anzahl davon abbekommen. Ein „C2“-Schriftzug auf der Oberseite sowie das „CRC Global“-Logo von Chris R. Coleman runden das Bild ab. Die Verarbeitung ist makellos. 

Fotostrecke: 5 Bilder Eindeutig identifizierbar: 16 Bohrungen und C Squared Logo.

Schon die ersten Schläge auf das Testbecken machen deutlich, was die „Zutaten“ bereits vermuten ließen. Ein äußerst klarer, definierter Anschlagston sorgt für absolute Kontrolle über die einzelnen Anschläge – eine Eigenschaft, die besonders jenen Drummern entgegen kommen dürfte, die auch mal sehr viele Noten in kurzer Zeit spielen und nicht möchten, dass „überschüssiges“ Sustain den Gesamtmix zumatscht. Gleichzeitig sorgt das rohe Finish und die intensive Hämmerung für ein in den Höhen abgemildertes Klangbild, das nicht ins Harsche abdriftet. Herausragend ist die Präsenz und Klarheit der Kuppe. Auch in Sachen Lautstärke dürfte sie in den meisten Szenarien souverän mithalten. Nicht geeignet ist dieses Ride jedoch für Freunde tiefer, offener Crashsounds oder zurückhaltender, jazzig-komplexer Töne. Dafür ist es schlicht zu schwer und klanglich zu klar. Ich habe euch einige Soundbeispiele aufgenommen. 

Audio Samples
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01_Meinl_C2_ride_solo.wav 02_Meinl_C2_ride_rockbeat.wav 03_Meinl_C2_ride_crashed.wav 03_Meinl_C2_ride_kuppenbeat.wav

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Fazit

Wer auf der Suche nach einem zwar durchsetzungsstarken und präsenten, gleichzeitig jedoch nicht allzu aggressiven Ridebecken ist, könnte mit dem neuen Meinl Byzance Vintage Chris Coleman 21“ C Squared Ride das passende Instrument finden. Sein hohes Gewicht und die starke Profilwölbung sorgen für einen lauten und Ping-orientierten Grundklang, der Verzicht auf Abdrehrillen und das roh belassene Finish nehmen dem Becken jedoch gleichzeitig unangenehme Schärfen. Äußerst klar und trocken präsentiert sich auch die Kuppe des Beckens, selbst schnellste Schlagfolgen werden hier akkurat und voneinander abgegrenzt wiedergegeben. Wer von seinen Ridebecken jedoch auch Crashride-Eigenschaften erwartet, wird vermutlich nicht allzu glücklich, denn hier zeigt sich das Becken eher träge. Fans klarer Ansagen sollten sich das Instrument auf jeden Fall mal anhören.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • sehr klarer Klang mit perfekter Definition
  • präsente, gleichzeitig nicht zu scharf klingende Kuppe
  • gute Verarbeitung
Contra
  • nicht wirklich crashbar
  • dynamisch etwas begrenzt
Artikelbild
Meinl Chris Coleman 21“ Byzance Vintage C Squared Ride Test
Für 559,00€ bei
Schwer, aber zivilisiert: Das Meinl Chris Coleman Ride ist für Fans ultimativer Kontrolle gemacht.
Schwer, aber zivilisiert: Das Meinl Chris Coleman Ride ist für Fans ultimativer Kontrolle gemacht.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Meinl
  • Serie: Byzance Vintage, 21“ Chris Coleman Signature C Squared Ride
  • Material: B20 Bronze
  • Klangcharakteristik: klar, trocken, fokussiert
  • Gewicht: Heavy
  • Herstellungsland: Türkei/Deutschland
  • PREIS (Verkaufspreis Dezember 2020): 489,00 EUR

Seite des Herstellers: https://meinlcymbals.com

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