Marko Hietala (Ex-Nighwish): Affe mit Ego?

Mit seiner Single „Rebel of the North“ setzt Marko Hietala ein kraftvolles Zeichen – musikalisch wie inhaltlich. Der finnische Sänger und Bassist, bekannt durch Bands wie Tarot oder Nightwish, kehrt nach seinem Ausscheiden bei Nightwish und einer längeren künstlerischen Auszeit mit seinem Soloalbum „Roses from the Deep“ zurück – selbstbewusst, ungeschönt und mit einem Sound, der tief im Classic Rock und Progressive Metal verwurzelt ist, ohne die für ihn typische Melancholie nordischer Prägung zu verlieren. Die Single-Auskopplung „Rebel of the North“ ist aber vor allem eines: Eine schonungslose Abrechnung mit sich selbst!

Marko Hietala
Marko Hietala studierte zwei Jahre lang Bass, drei Jahre lang Gesang und klassische Gitarre, sowie fünf Jahre Musiktheorie. Vor seiner internationalen Karriere arbeitete er viele Jahre auch als Tontechniker. (Bild: Mika Toivanen)

Marko Hietala: Zwischen Selbstreflexion und Aufbegehren

Mit „Rebel of the North“ geht Marko Hietala mit sich selbst hart ins Gericht. Zeilen wie „I’m an ape with an ego“ (“Ich bin ein Affe mit Ego”) oder „I’m a fortress founded with the strength of lies“ (“Ich bin eine Festung, gegründet auf der Kraft von Lügen”) lassen tief blicken: Hietala entblößt seine allzu männlichen bzw. menschlichen Schwächen und Widersprüche mit absolut schonungsloser Offenheit. Doch trotz aller thematischer Schwere trägt der Song eine unbeugsame Energie in sich.

Musikalisch bewegt sich „Rebel of the North“ zwischen riffgetriebenem Rock und düsteren Soundscapes. Die Produktion ist klar und erdig – eine bewusste Entscheidung, die zur direkten, fast rauen Atmosphäre des Tracks beiträgt. Hietalas Stimme trägt den Song mit einer Ausdrucksstärke, die selten geworden ist im modernen Rock.

Und dann – dieser Basssound! Der im Video gut erkennbare Warwick Infinity Bass kam hörbar wahrscheinlich auch bei den Recordings zum Einsatz. Der erdig-drückende Sound des in Deutschland hergestellten Bassmodells ist wohl einer der besten, den man im harten Rock in den letzten Jahren zu hören bekommen hat.

Marko Hietala
Hietala ist Bühnenmensch durch und durch, litt aber auch viele Jahre an Depressionen, die ihn letztlich unter anderem dazu veranlassten, die Band Nightwish zu verlassen. (Bild zur Verfügung gestellt von Warwick)

„Rebel of the North“ – Video als Kontrapunkt

Das Musikvideo zu „Rebel of the North“ hält eine Überraschung bereit: Statt Genre-immanenter düsterer Bühnenästhetik oder bombastischer CGI-Inszenierung sieht man mediterrane Naturkulissen, die in einem kleinen Dorf im Norden Spaniens gedreht wurden. Der Kontrast zwischen der rauen Energie des Songs und der malerischen Landschaft unterstreicht das Spannungsverhältnis von innerem Aufruhr und äußerem Frieden, das sich durch den gesamten Track zieht.

Marko Hietala
Marko Hietalas Soloalbum „Roses from the Deep“ erschien im Februar 2025. (Bild: Jaakko Manninen)

Bitte mehr davon, Marko Hietala!

Mit „Rebel of the North“ liefert Marko Hietala mehr ab als nur einen starken Song – er liefert ein künstlerisches Statement, das Mut macht, die eigenen Masken fallen zu lassen! Wer ehrliche, handgemachte Rockmusik mit inhaltlicher Tiefe sucht, kommt hier voll auf seine Kosten. Das Beste: Die Single ist ja nur der Anfang – der Longplayer „Roses from the Deep“ ist schließlich soeben erst den Startlöchern entsprungen.

Viel Spaß mit dem Clip!

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