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Mapex Falcon Hardware Test

Mapex hat mit der Mapex Falcon-Serie (Falcon = englisch für Falke) unlängst eine ganze Hardware-Serie vorgestellt, deren Name bisher nur auf einer relativ erfolgreichen Bassdrum-Fußmaschine prangte. Oberflächlich betrachtet ging es zwischen den Herstellern im Wettstreit um die beste Fußmaschine bisher um Produktnamen, die archaische Naturbilder erzeugen: Eine Iron Cobra setzt ihren tödlichen Biss im Takt auf Bassdrumfelle rund um den Globus, die Demon-Pedale von Pearl sorgen für teuflisches Donnergrollen und die Mapex Falcon Fußmaschine saust auf die vorgespannte Trommel nieder, als wäre sie eine Feldmaus. Mit der Erweiterung des Naturbezugs auf eine komplette Hardware-Ausstattung macht Mapex eine neue Kampfarena auf.

Mapex_Falcon_Hardwareset_Alles


Die Komplettausstattung umfasst das berühmte Bassdrum-Pedal, eine Hihat-Maschine, einen Snareständer und zwei Galgen-Beckenständer. Alle offenen Fragen bezüglich der Qualität, des Preises und der Bedienbarkeit der Parts klären wir in diesem Test.

Details

Die Falcon-Fußmaschine ist das Herzstück

Als erstes freue ich mich, ein wenig Arbeit vermeiden zu können, indem ich auf den sehr ausführlichen Testbericht des 2010er Modells der Falcon Fußmaschine, hier bei Bonedo, verweise. Das aktuelle Modell hat alle Features des Vorgängers behalten und dazu ein Facelift bekommen. Standardmäßig ist auch das 2013er Modell mit einem Kettenantrieb ausgerüstet. Als optionales Zubehör sind ein starrer Direktantrieb oder ein Nylonband, welches beim Vorgänger noch Teil des Lieferumfangs war, erhältlich. Darüber hinaus gab es damals noch die exzentrische Umlenkrolle, von der in den aktuellen Produktbeschreibungen gar nicht mehr die Rede ist.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Pedalboard der Mapex Falcon Fußmaschine ist sehr schmal gestaltet.

Die Hihat-Maschine

So stürze ich mich also gleich auf die brandneue Hi-Hat-Maschine. Diese hat, wie die Tama Iron Cobra, zwei drehbare Beine mit ausklappbaren Spikes. Den Job des dritten Beins übernimmt die Grundplatte unterhalb des Fußpedals. Die Grundplatte hat dasselbe schlanke Design, das auch die Falcon Fußmaschinen auszeichnet. Der Gedanke dahinter ist, dass sich schmale Pedale weniger mit dem übrigen Hardwaresalat am Boden ins Gehege kommen. Dabei kann es sich sowohl um weit aufgespreizte Snareständer, als auch um weitere Pedale handeln, die so ergonomischer positioniert werden können. 

Fotostrecke: 4 Bilder Lass deine Füße fliegen wie ein Falke

Wenn extremer Platzmangel herrscht, zum Beispiel bei Verwendung einer Doppelfußmaschine und (!) einer Remote-Hat, lassen sich die Beine der Falcon Hi-Hat-Maschine auch einfach komplett abnehmen. Vom Boden aufwärts gesehen ist das nächste Feature die im Winkel verstellbare Fußplatte. Hiermit kann ich, mittels einiger Drehungen einer Vierkantschraube, das Pedal gerastert in die mir angenehme Position bringen. Noch eine Etage weiter oben finde ich die Befestigungsklemme für das klappbare Fußpedal. Hochgeklappt lässt sich das Pedal zum Transport hier arretieren. Dies verhindert lästiges Verhaken mit anderen Hardwareteilen im Case. Auf meiner Feature-Reise bin ich jetzt fast am oberen Ende der Maschine angekommen. Die Falcon Hi-Hat wird mit zwei unterschiedlich langen Zugstangen ausgeliefert. Bei sehr niedrigen Hi-Hat-Positionen kann ich die kurze Stange montieren und so zum Beispiel ein Crashbecken dicht darüber positionieren. Die lange Stange bietet sehr viel Platz nach oben, falls man Fan hoher Spielpositionen ist. Das geografisch oberste Feature ist der Schnellspanner, mit dem das Top-Becken befestigt wird. Das erspart mir pro Beckenmontage gut eine halbe Minute nerviges Schraubendrehen.

Snareständer

SF 1000 könnte auch der Name eines Haushaltshilferoboters aus einem Science Fiction Film sein, bezeichnet hier aber den Snareständer der Falcon Serie. Auch dieser verfügt über einige hilfreiche Ausstattungsmerkmale. So lässt sich zum Beispiel das Oberteil des Ständers mit dem Kugelgelenk stufenlos auch in recht abwegige Positionen bringen. Außerdem ist es möglich, das Dreibein des Ständers sowohl am oberen als auch am unteren Punkt von der Mittelstange zu lösen. So kann ich die Mittelstange bei Bedarf etwas absenken. Besagtes Dreibein ist selbstverständlich doppelstrebig und an den Füßen mit klappbaren Spikes ausgestattet.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Kugelgelenk des Mapex Falcon Snarestands

Boomstand für die Becken

“This Stand is all about simplicity and convenience” heißt es bei Mapex auf der Website. Trotzdem hat auch der BF 1000 interessantes zu bieten. Das Motto des Ständers scheint “so wenig kurbeln wie möglich” zu sein. So lassen sich alle Einstellungen am Galgen über nur zwei Schrauben erledigen. Die erste ist Teil des “Super Glide Tilters”, womit das Gelenk unterhalb des Beckens gemeint ist. Der Tilter lässt sich, nach dem Lösen der Schraube, stufenlos sowohl vertikal als auch horizontal verstellen. Erwähnenswert ist auch, dass hier statt einer fummeligen Flügelmutter ein großzügiger Hebel angebracht wurde. Das macht das Einstellen komfortabler. Das zweite Schräubchen justiert sowohl den Winkel des Galgenarms als auch dessen Ausziehweite. Als Aufbauhilfe ist das Galgengelenk mit Markierungen versehen, die es erleichtern sollen, einmal eingestellte Positionen wiederzufinden. Auch beim BF 1000 werden die Becken per Schnellspanner montiert.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Mapex Falcon Tilter lässt sich stufenlos verstellen. Die Beckenständer und die Hi-Hat sind mit Schnellspannern ausgestattet.
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Praxis

Boomstand

Wenn man bei den Boomstands zusätzlich die doppelstrebigen Beine weit ausfährt, lassen sich diese selbst durch ein intensiv gecrashtes 22 Zoll Ride nicht aus der Ruhe bringen. Alle Gelenke und Schrauben der Boomstands laufen butterweich und sind absolut spielfrei. Da sich auch mit konventionellen Ständern eigentlich alle Beckenpositionen einstellen lassen, fällt der einhändig verstellbare 360° “Super Glide Tilter” klar in den Bereich Luxusausstattung. 

Der 360 Grad Superglide-Tilter ist im unteren Bildbereich zu sehen. Es handelt sich dabei um das Scharnier mit schwarzer Handschraube.
Der 360 Grad Superglide-Tilter ist im unteren Bildbereich zu sehen. Es handelt sich dabei um das Scharnier mit schwarzer Handschraube.

Der Snareständer

Der Snareständer verdient ebenfalls das Prädikat standfest und stabil. Ein Kugelgelenk zur Justierung des Oberteils ist auch immer eine feine Sache. Dieses hier ist dazu sehr gut verarbeitet. Das Kugelgelenk ist, ebenso wie die “Super Glide Tilter” der Beckenständer, mit einem griffigen Hebel zu bedienen. Das ist von wirklichem Vorteil, da er sich, auch wenn die Snare im aufgebauten Set meist die Sicht versperrt, leicht finden lässt. Das Gelenk beschert dem Snareständer allerdings ein leichtes Plus an Höhe, das sich auch durch das Absenken der Mittelstange nur bedingt ausgleichen lässt. Daher wird es sicher Trommler geben, denen sich dieser Snareständer nicht tief genug einstellen lässt. Auf zum nächsten Testobjekt:

Hi-Hat- Maschine

Diese entspricht in punkto Solidität dem bisher gesagten. Als Zweibein ist sie allerdings naturgemäß etwas weniger standfest. Abhängig vom Untergrund und Wippstärke des linken Fußes schwingt sie gelegentlich ganz munter mit. Das finde ich nicht weiter schlimm, jedoch passiert so etwas bei einer Dreibeinkonstruktion nicht. Dafür lässt sich die Falcon Maschine leichter im Set positionieren. Sie ist sowohl an den Füßen als auch an der gummierten und somit rutschfesten Bodenplatte mit Spikes ausgestattet. Der Einstellweg des im Winkel veränderbaren Fußpedals beträgt circa drei Zentimeter, für meinen Geschmack muss da allerdings nichts verändert werden. Das Spielgefühl der Maschine ist hervorragend. Die Bewegungsübertragung zwischen Fuß und Becken passiert direkt und findet ohne Umlenker oder Kraftverstärker statt. Die Federspannung ist fein justierbar und damit gut auf unterschiedlich schwere Becken und persönliche Spielvorlieben abstimmbar. Die Maschine arbeitet geräuschfrei, schnell und präzise und vermittelt mir ein Gefühl von sehr guter Kontrolle. Auch ist der Schnellspanner eine richtig tolle Sache. Mir persönlich gefällt die Montage der Becken auf diesem Wege viel besser als die geschraubte Variante. Um das Pedal der Maschine in Transportposition zu bringen, muss ich nach dem Gig lediglich eine Schraube lösen. Das ist verschmerzbarer Arbeitsaufwand und zeittechnisch, durch die Schnellspannermontage der Becken, locker ausgeglichen.

Fußmaschine

Bei der Fußmaschine stimme ich mit den Ergebnissen aus dem Bonedo-Test von 2010 überein. Sie arbeitet kraftvoll, schnell und geräuschlos und ist hervorragend ausbalanciert. Ich denke, ich werde das Maschinchen nicht wieder von meiner Bassdrum abschrauben.

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Fazit

Ich sage “ja” zur Falcon Hardware und kann jedes Teil einzeln und dementsprechend auch das ganze Set empfehlen. Zwar ist die Anschaffung von Falcon Komponenten nicht ausgesprochen billig, aber sollte man sich dazu entschließen, muss man vermutlich für längere Zeit keinen Gedanken mehr an das Thema verschwenden. Alle Teile der Serie machen einen langlebigen und robusten Eindruck. Auch Features wie die Schnellspanner oder die ausgeklügelten und umfassenden Einstellmöglichkeiten aller Komponenten machen, neben grundlegenden Dingen wie Stabilität und Standfestigkeit, das Trommlerherz froh. Hi-Hat- und Fußmaschine sind gradlinig und ohne viele technische Spielereien konstruiert und ihre Laufeigenschaften sind sehr gut. Als Minuspunkte fallen mir lediglich die erhöhte Wippfreudigkeit der Zweibein-Hi-Hat Maschine und die recht große Mindesthöhe des Snareständers auf.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • hochwertige Verarbeitung
  • hohe Standfestigkeit
  • ausgeklügelte Einstellungsmöglichkeiten
  • sehr gute Laufeigenschaften der Pedale
  • nützliche Features
Contra
  • etwas wippfreudige Hihat-Maschine
  • Snareständerhöhe lässt sich nicht besonders tief stellen
Artikelbild
Mapex Falcon Hardware Test
Für 269,00€ bei
Mapex_Falcon_Hardwareset_Alles
technische Spezifikationen
  • Hihat:
  • – Quick-Release Hi-Hat Clutch
  • – einklappbares Pedal mit Clip
  • – abnehmbare Beine zur Kombination mit einer Doppelfußmaschine
  • – Füße mit ausklappbaren Spikes für besseren Stand
  • – Preis: 237,00 € UVP
  • Boomstands:
  • – Stufenloser Super Glide Tilter, 360° drehbar
  • – Quick Release Beckenbefestigung
  • – Versenkbarer Galgenarm
  • – Single Point Galgenarmgelenk mit Markierungen
  • – Preis: 118,00 € UVP
  • Snareständer:
  • – Kugelgelenk zur stufenlosen Justierung des Oberteils
  • – Ständer höhenverstellbar
  • – Preis: 118,00 € UVP
  • Bassdrum-Pedal
  • – Austauschbarer Antrieb
  • – Gewichte im Beaterkopf austauschbar
  • – Fußplatte höhenverstellbar
  • – Beaterwinkel verstellbar
  • – Fußplatte im Ausmaß reduziert
  • – Preis: 237,00 € UVP
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Profilbild von silversurfer68

silversurfer68 sagt:

#1 - 24.12.2013 um 14:04 Uhr

0

Ich besitze das Bass Drum Pedal und den Hihat-Stand.
In dem Bericht vermisse ich leider ein grundlegendes Detail, dass ist diese steife Gummiauflage für das Hihat-Bottombecken. Dadurch klingt die Hihat extrem "tot", da das Becken unten kaum schwingen kann!
Ich habe den Gummi entfernt und eine alte Gibraltar-Filzauflage draugesteckt. Das ist aber leider auch nur suboptimal.
Zweitens finde ich den Hihat-Clutch recht schwer und dieser Schnellspanner ist eher unpraktisch in meinen Augen, da klobig und nicht sehr fein justierbar.
Grundsätzlich ist der Stand schön konstruiert und solide, aber zum klingen sollte der Stand die Becken auch bringen können. :-)

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banjogit sagt:

#2 - 30.04.2015 um 01:31 Uhr

0

Kann es sein, dass das PF1000 als Nachfolgemodell des P1000 Bassdrum Pedals nur Nachteile mit sich bringt? Keine tauschbaren Umlenkrollen, kein Kit für Umrüstung der Antriebsart dabei?
Worin soll denn bitteschön der Vorteil des neuen Modells liegen?

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