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Mackie Reach Test

Praxis

Trotz kompakter Maße bringt die Reach mit 15 Kilo ordentlich Gewicht auf die Waage. Dank mehrerer Griffe und Mulden lässt sich die Box dennoch bequem transportieren. Das Arbeiten mit der Mackie Reach ist dann denkbar einfach, die Bedienung über das Seitenpanel läuft intuitiv. Im Leerlauf rauscht die Box kaum, die Inputs verwalten Mikrofone genauso problemlos wie Instrumente. Mein Shure SM58 klingt wie gewohnt und mein Bass knorzt an der Reach ordentlich ab. Die Eingänge lassen sich gut einpegeln und halten ausreichend Lautstärkereserven vor.

Fotostrecke: 3 Bilder Mackie Reach im Test.

Bluetooth

Die Bluetooth-Kommunikation verläuft unverschlüsselt, was normalerweise kein Problem darstellt, da die Box einmal im Soundcheck eingerichtet wird und dann für externe Bluetooth-Geräte verriegelt ist. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass niemand zwischen Sender und Box steht, da bereits eine Person ausreicht, um den Stream zu stören. Mackie warnt zudem vor elektrostatischen Entladungen oder stärkeren Störfrequenzen. Im Test gab es diesbezüglich aber keine Probleme.
Die Bluetooth-Verbindung wird unterbrochen, sobald am Aux-In ein Kabel angeschlossen wird. Dumm dabei ist, dass die Mackie-Connect-Software dann auch nicht mehr auf die Reach zugreifen kann. Mehrfache Versuche, die Verbindung für die Mixersteuerung wieder aufzubauen, scheiterten im Test. Wird der Aux-In analog genutzt, muss man also auf die App-Fernsteuerung verzichten.

Sound

Beim Klang lässt Mackies Reach nichts anbrennen. Meine Playlist aus House, Hard Rock, Ska, Industrial und diverse Pop-Nummern tönt fett, mit präsenten Bässen, durchsetzungsstarken Mitten und seidigen Höhen. Der typische Mackie-Sound, der einfach Spaß macht. Auch bei hohen Lautstärken wird es nicht unangenehm.
Die Seitenmonitore produzieren einen sehr sauberen, bass-reduzierten Klang. Die Signalzuweisung auf den linken, rechten Monitor funktioniert spielend leicht. Die Lautstärke des Monitorwegs ist abhängig von der Hauptlautstärke und kann leicht über das Seitenpanel gemischt werden. Hinter der Box habe ich eine gute Wiedergabe des Musikmaterials und kann mich selber hervorragend hören. Außerdem kann ich die Monitore nutzen, um die Reichweite der Box auf 250 Grad zu erhöhen.
Laut Datenblatt erreicht die Box einen Schalldruck von 126 dB. Im Test ist die Lautstärke kräftig, aber übersichtlich, das sollte für ein Publikum von 120 Personen ausreichen. Ein guter Begleiter bei Straßenfesten, im Bistro, in einer Galerie oder kleinen Räumen.
Das Tweeter-Array erinnert hinsichtlich Anordnung und Wirkung an die Spatial Dispersion von Bose. Doch wo bei Boses L1-Serie die Höhen über den Köpfen abgestrahlt werden, ist bei der Reach mit einer Höhe von knapp 80 Zentimeter die Anschaffung eines Stativs sinnvoll. Zwar gelingt der Box auch so eine sehr gute Soundverteilung, selbst wenn direkt jemand davor steht. Für größere Menschenansammlungen möchten die Hochtöner jedoch lieber in Kopfhöhe oder ein gutes Stück darüber arbeiten.

Master-EQ

Die Box klingt bereits neutral sowohl für konzertante Anwendungen als auch für DJ-Auftritte unglaublich fett. Im DJ-Modus sorgt die Loudness-Kurve für frischere Höhen und knalligere Kickdrums. Solo ist ideal für Singer/Songwriter: Eine elegante Einstellung, die der Box die nötige Spritzigkeit für Gitarre und Gesang verleiht. Im Voice-Modus wird der Bass noch radikaler abgeschnitten – selbst das Shure SM58 klingt jetzt fast wie ein teures Neumann.

Feedback Destroyer

Die Feedback-Unterdrückung lässt sich bei Bedarf zuschalten und arbeitet dann, wie gewohnt, unauffällig und effektiv. Allerdings muss man sich bei der Reach schon sehr anstrengen, um überhaupt Rückkopplungen zu erzeugen. Erst bei einem Abstand von weniger als 20 Zentimetern zur Box, konnte ich mit meinem SM58 die Box zum Pfeifen bringen. Mit Gesang oder Spracheinsätzen hatte die Box ansonsten keine Probleme.   EFX/EQ Die vier vom Seitenpanel abrufbaren Effekte haben einen recht blechernen Sound, das enttäuscht – gerade von Mackie. Besser sieht es aus, wenn man die Reach per Mackie Connect steuert. Im nun deutlich erweiterten Effektarsenal finden sich durchaus passable Algorithmen. Dennoch wünsche ich mir dichtere Reverbs und vor allem ein Tap Delay, zumal ohnehin ein Fußschalter angeschlossen werden kann. Der regelt aber bislang nur den Bypass.

Mackie Connect

Die App-Fernsteuerung namens Mackie Connect ist im Prinzip ein einfacher Mischer. Das Startbild des Mischers baut sich aus den Fadern der vier Inputs, dem Aux- und Effektkanal, sowie dem Monitor- und dem Masterweg auf. Per Tap auf ein Piktogramm klappt die komplette Steuerung des jeweiligen Kanals auf und alle Parameter lassen sich übersichtlich bedienen. Die Parameter des Masterwegs umfassen zunächst den Main-EQ, dessen Presets sich nur aufrufen, aber nicht verändern lassen. Auch auf den Footswitch inklusive seiner Betriebsmodi, den Feedback Destroyer und die seitlichen Monitore sowie den Kopfhörer hat man Zugriff. Schade finde ich übrigens, dass der Dreiband-EQ in den Kanälen mit festen Frequenzen arbeitet (80 Hz, 2,5 kHz und 5 kHz, jeweils  ±12dB). Wünschenswert wäre eine Mitten  oder Vollparametrik.

Fotostrecke: 6 Bilder Mackie Connect: Der Mixer.
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Corti sagt:

#1 - 03.07.2019 um 10:56 Uhr

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Mängel: Volume Endlos Drehregler,manuell betätigt reagiert schlecht bis gar nicht.
Keine Phantom-Speisung.Lautstärke ungenügend.Verarbeitungqulität mässig,
für die Leistung hohes Gewicht......

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