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Lehle P-Split Stereo Test

Mit dem Lehle P-Split Stereo stellt der deutsche Hersteller eine Stereoversion des P-Split III vor. Firmengründer Burkhard Lehle hat sich mit hochwertigen „Problemlösern“, Schaltungssystemen und Transformatoren für den Gitarrenbereich weltweit einen exzellenten Ruf erarbeitet. Neben Buffern, Volume- und Expressionpedalen sowie Effektloopern zählen auch Splitter zum umfangreichen Portfolio. Der P-Split Stereo ist allerdings wesentlich mehr als ein reiner Splitter, denn er übernimmt eine Fülle an sinnvollen Aufgaben im Gitarrensetup.

Lehle P-Split Stereo Test

Lehle P-Split Stereo – das Wichtigste in Kürze

  • Stereo-Splitter, Summierer, Stereo DI-Box und Problemlöser
  • Phasen- und Masseschalter pro Kanal
  • benötigt keine Stromversorgung
  • hochwertige Lehle Transformer HZ Übertrager
  • hergestellt in Deutschland

Aufbau und Bedienung des Lehle P-Split Stereo

Der P-Split Stereo steckt in einem sehr robusten, orangefarbenen Metallgehäuse mit den Maßen 150 x 98 x 35 mm (B x L x H). Sämtliche Anschlüsse befinden sich an der Stirnseite und entsprechen im Prinzip der zweikanaligen Auslegung der bereits getesteten Monoversion P-Split III. Hier haben wir für den linken und rechten Kanal jeweils einen Ein- und einen DIR- sowie einen ISO-Ausgang im 6,3-mm-Klinkenformat. Der DIR-Ausgang leitet das originale Eingangssignal direkt an den Ausgang weiter. Bei den beiden ISO-Ausgängen hingegen wird das Signal jeweils durch einen eigenen Lehle Transformer HZ geschickt, der sowohl hoch- wie niederohmige Signale verarbeiten kann. Außerdem trennt er die beiden ISO-Ausgänge galvanisch und verhindert so Masseschleifen und Brummen. An den ISO-Ausgängen lässt sich das Signal asymmetrisch oder symmetrisch abnehmen.

Lehle P-Split Stereo Anschlussfeld
Fotostrecke: 5 Bilder Der Lehle P-Split Stereo ist in stabiles orangefarbenes Metallgehäuse verpackt, das 150 x 98 x 35 mm groß ist.

Möchte man sein Gitarrensignal an zwei Amps weiterschicken, können unter Umständen Brummschleifen und Phasenprobleme auftreten. Bei Letzteren helfen die beiden Phase-Taster, welche die Phasenlage um 180 Grad drehen. Die Ground-Lift-Schalter, die bei Bedarf die Masse der beiden Ausgänge verbinden, beheben mögliche Brummprobleme. Die Bodenplatte bietet zwei Bohrungen, mit denen man den P-Split auf einem Pedalboard montieren kann, nachdem man den Gehäuse-Deckel abgeschraubt hat. Sehr erfreulich ist die Tatsache, dass der P-Split Stereo rein passiv arbeitet und daher keine Stromversorgung benötigt.

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So werden die Klangbeispiele des Lehle P-Split Stereo im Test aufgezeichnet

Für die Soundfiles verwende ich eine Ibanez AZ und eine Ortega Nylonstring, die ich entweder direkt in mein Audiointerface, eine RME Fireface UFX, oder über einen Laney L5 bzw. einen Peavey Classic 20 spiele. Das genaue Setup variiert stark und wird im entsprechenden Absatz genauer erläutert.

Lehle-typisch steht auch der P-Split Stereo für höchste Klangtreue

Zu Beginn möchte ich mich von der Signaltreue des P-Split Stereo überzeugen. Zu diesem Zweck verbinde ich meine Gitarre mit dem Input und DIR- und ISO-Out direkt mit zwei Eingängen meiner Soundkarte, um beide Signale zu vergleichen. Wie zu erwarten, erkenne ich hier keine Klangdifferenzen, was für eine hohe Qualität der Übertrager spricht.

Audio Samples
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DIR Out ISO Out

Im nächsten Beispiel verwende ich den P-Split Stereo ganz einfach als schlichte DI-Box und spiele eine akustische Gitarre mit Piezo-Pickup in den Input. Den ISO-Out verbinde ich symmetrisch mit meinem Audiointerface. Auch hier erhalte ich das Signal, wie ich es gewohnt bin, ohne Brummen oder Nebengeräusche.

Audio Samples
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DI Box Funktion mit akustischer Gitarre

Für die Verwendung mit zwei Verstärkern würde auch die einfache Version des P-Split III vollkommen ausreichen. Hierzu steckt man die Gitarre in den Input und verbindet den DIR- und ISO-Ausgang mit den beiden Topteilen. Letztere laufen dann entweder über Speaker oder wie in meinem Fall über die Line-Outs der Amps in das Interface. Brummprobleme oder Phasenauslöschung gibt es auch diesmal nicht, weshalb ich das Setting am Lehle P-Split Stereo unangetastet belassen kann.

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Amp Split Standard Variante
Verarbeitung und Roadtauglichkeit sind allererste Sahne und die verbauten Komponenten von höchster Güte.

Die Anschlussmöglichkeiten des P-Split Stereo lassen keine Wünsche offen

Sogar die Verwendung von drei Amps wäre möglich, denn schließt man nur ein Eingangssignal in mono an, arbeitet der P-Split Stereo als Dreifachsplitter. Ist der Eingang L IN nicht belegt, wird intern gebrückt. Dazu steckt man die Gitarre in den R IN und geht über die isolierten Outs R DIR, R ISO und L ISO in die Amps.

Hypothetisch könnte man sogar über L DIR noch ein viertes Signal abgreifen, was dann jedoch nicht isoliert ist. Prinzipiell ist der Anwendungsbereich des Lehle-Tools wirklich extrem mannigfaltig und kann einen Neuling schnell überfordern. Lehle liefert jedoch ein umfangreiches Manual auf der Website, das auch eine genauere Erläuterung der Kabelwege bereitstellt.

Die Besonderheit der P-Split Stereo-Variante gegenüber dem P-Split III ist die Möglichkeit, das abgezweigte Stereosignal gleichzeitig an die FOH oder ein Audiointerface zu schicken. Zu diesem Zweck verbindet man ein Stereopedal, in meinem Fall ein TC Electronic Flashback Delay, mit L IN und R IN, führt L DIR und R DIR in das Mischpult oder Audiointerface und L ISO und R ISO in die Amps. Zuerst hört ihr mein abgenommenes Ampsignal und anschließend den zuvor abgegriffenen Stereosound, den ich mit einem SLO-Plugin von Neural DSP belegt habe. Wie erwartet, funktioniert auch dieses Setup tadellos.

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Amp Split über die DIR Outs – Amp Signal Abgegriffenes Stereosignal

Die Funktion als passiver Summierer ist sinnvoll, wenn man sein Effektboard in Stereo verkabelt lassen will, obwohl nur ein Verstärker in mono angeschlossen ist.

Bei Stereosummierung geht man mit seinem Stereosetup in L IN und R IN und verbindet dann R ISO mit seinem Amp oder Audiointerface. Auch hier kommt mein Flashback Delay mit einem Pingpong-Setting zum Einsatz. Sehr schön kann man erkennen, wie meine Stereo-Feedbacks zu einem Monosignal zusammen- „gemorpht“ werden.

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Stereosummierer – Originalsignal Stereo Stereosummierer – summiertes Monosignal
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Auch beim Lehle P-Split Stereo hält der Name Lehle, was er verspricht: Verarbeitung und Roadtauglichkeit sind allererste Sahne und die verbauten Komponenten von höchster Güte. Wie bei den Lehle-Buffern zeigt der Transformer eine hohe Signaltreue und wer auf unverfälschte Gitarrensignale steht, wird auch in diesem Problemlöser einen treuen Gefährten finden. Sämtliche Szenarien, die der Hersteller verspricht, konnten im Test problemlos ausgeführt werden. Der Anwendungsbereich ist wirklich uferlos und geht über die reine Splitterfunktion weit hinaus. Gerade User, die komplexere Setups mit Stereosignalen oder mehreren Amps haben, erhalten hier eine Allroundlösung für spezielle Szenarien, auch wenn für die meisten Gitarristen wohl die Monovariante P-Split III ausreichend sein dürfte. Qualität hat bekanntlich ihren Preis. Aber rechnet man die Kosten eines hochwertigen Transformators, von dem sich hier gleich zwei einfinden, gepaart mit der extrem robusten Konstruktion und der durchdachten, intelligenten Funktionalität, ist der Preis absolut angemessen.

Der Lehle P-Split Stereo bietet ein durchdachtes Konzept und lässt sich extrem flexibel einsetzen.
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • hervorragende, robuste Verarbeitung
  • durchdachtes Konzept
  • höchste Signaltreue
  • extrem flexibler Einsatzbereich
Contra
  • keins
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Lehle P-Split Stereo Test
Für 229,00€ bei
  • Hersteller: Lehle
  • Name: P-Split Stereo
  • Typ: Stereo-Splitter, Summierer, Stereo DI-Box und Problemlöser
  • Herstellungsland: Deutschland
  • Anschlüsse: 2x Input, 2x ISO Out, 2x Direct Out (jeweils 6,3 mm Klinke)
  • Schalter: 2x Phase, 2x Masse
  • Stromverbrauch: benötigt keine Stromversorgung
  • Abmessungen: 150 x 98 x 35 mm (B x L x H)
  • Gewicht: 615 g
  • Ladenpreis: 229,00 Euro (Mai 2023)
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