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KRK Rokit RP5G5 Test

KRK Systems liefert die mittlerweile fünfte Generation ihrer erfolgreichen Rokit-Boxenserie. Mit den auffällig gelb gefärbten Membranen ihrer Tieftöner stechen die Speaker sofort ins Auge. Doch wichtiger als die Optik ist bei Boxen selbstredend der Sound. In diesem Testbericht wird die KRK Rokit RP5G5 von allen Seiten unter die Lupe genommen.

Quick Facts zu den KRK Rokit RP5G5

  • 2-Wege aktiv-Studiomonitor
  • zwei analoge Eingänge: Kombibuchse Klinke 6,35 mm und XLR
  • LC-Display mit Function-Rad
  • Klanganpassungen per Voicing-Modes und EQ-Presets

Fünfte Generation

Seit rund 35 Jahren existiert die Marke KRK und steht heute für gute Boxen-Qualität zum erschwinglichen Preis. Längst hat sich die Lautsprecher-Schmiede sowohl im Homerecording als auch im großen Studiobetrieb, in die Liga der bekanntesten Abhöre eingereiht. Bei den KRK Rokit RP5G5 handelt es sich mittlerweile um die fünfte Generation aus der Rokit-Boxenserie der Marke KRK Systems. Hergestellt werden die Speaker in China.

Bauweise der KRK Rokit RP5G5

Die KRK Rokit RP5G5 ist eine aktive 2-Wege-Box mit Bassreflexgehäuse. Die beiden Wege bestehen aus einem 5-Zoll-Woofer und einem 1-Zoll-Hochtöner. Zur Verstärkung stehen jeder Abhöre zwei Class-D-Verstärker mit zusammen 55 Watt RMS Leistung zur Verfügung.

Die KRK Rokit RP5G5 sind frontseitig geportet.

Vorderseite

Die Frontseite der KRK Rokit RP5G5 wirkt aufgeräumt und stylisch. Dem mattschwarzen Look wird durch den gelben 5-Zoll-Woofer ein optischer Akzent verliehen. Der Treiber sitzt mittig und leicht nach innen eingefasst im Gehäuse. Über dem Tieftöner ist der ein Zoll durchmessende Silk-Dome-Tweeter verbaut. Links zwischen beiden Lautsprechern befindet sich das KRK-Logo, welches lichtdurchlässig konstruiert ist. Es wird von einer weißen LED aus dem Hintergrund beleuchtet und dient (abgesehen vom Werbeeffekt) auch als Statusanzeige. Ein Dauerleuchten zeigt an, dass die Box sich im Betriebszustand befindet. Ein langsames Pulsieren des KRK-Logos signalisiert, dass sich die Abhöre im Standby-Modus befindet.

Seidenkalotten-Hochtöner, KRK-Logo und, nur angerissen, der Tiefmitteltöner

Bassport und Kopfplatten

Im Unterschied zu vielen anderen Boxen besitzt die KRK Rokit RP5G5 ihre Bassreflexöffnung an der Vorderseite. Wie ein breites Lachen wirkend, spendiert dieser Port der KRK-Abhöre nicht nur mehr Tiefgang, sondern ermöglicht hier durch Hineingreifen und Ziehen den Austausch einer zweiten mitgelieferten Kopfplatte. Letztlich eine Frage des Geschmacks, kann man sich hier zwischen einer Frontabdeckung mit oder ohne Schutzgitter entscheiden. Hat man Bedenken ob der mechanischen Unversehrtheit der Lautsprecher-Membranen, wird man wahrscheinlich die Gitter-Variante wählen. Optisch schöner, aber selbstverständlich Geschmackssache, ist für mich die gitterlose Variante.

Die Gitterfront lässt sich gegen eine Frontblende ohne Gitter tauschen.

Die Kopfplatten werden durch vier Magnete sehr fest am Gehäuse gehalten. Dies ist wichtig, damit es bei lautem Abhören nicht zu klappernden Störgeräuschen kommt. Aufgrund der starken Magnetkraft braucht es ein wenig Mut beim Entfernen der Platten und entsprechend Vorsicht beim Anbringen, da man mit den Fingern leicht der Anziehungskraft im Weg steht.

Rückseite

Die Rückseite der KRK Rokit RP5G5 wirkt mit ihren wenigen Elementen sehr aufgeräumt. Der Stromanschluss und der Ein-/Ausschalter sitzen in unterster Reihe. Hier wird per mitgelieferten Kaltgerätekabel die Box mit Strom versorgt. Unter der Strombuchse befindet sich für alle Fälle ein leicht zugänglicher Port zur trägen 1-Ampere-Feinsicherung.

Zur Anbindung von Audiosignalen steht eine Kombibuchse zur Verfügung. Hier können analoge Quellen per XLR- oder Klinken-Stecker angeschlossen werden. Der Klinken-Eingang lässt sich sowohl symmetrisch als auch unsymmetrisch beschicken. Eine digitale Anbindung per Kabel oder Bluetooth ist nicht möglich.

Rückseite einer der beiden KRK Rokit RP5G5 aus dem Test

Das Bernstein-Display

Ungewöhnlich in der Preisklasse der Box: Mittig oben auf der Rückseite befindet sich ein bernsteinfarbenes LC-Display. Zusammen mit dem Funktionsrad rechts daneben werden hier sämtliche zur Verfügung stehende Einstellmöglichkeiten vorgenommen. Mithilfe des Function-Dials, das gerastert im und gegen den Uhrzeigersinn drehbar ist und über eine Druckfunktion verfügt.

Nach dem Einschalten der Lautsprecher und dem Abschluss der darauf folgenden Boot-Sequenz wird der Home-Screen angezeigt. Hier stehen der Lautstärkepegel, der sogenannte Voicing-Mode und die EQ-Einstellmöglichkeiten zur sofortigen Verfügung.

Die Lautstärke ist werksseitig auf 0 Dezibel voreingestellt. Über das Drehrad kann man hier in 0,1-Dezibel-Schritten die Eingangsempfindlichkeit absenken, um den Pegel an andere, bereits vorhandene Lautsprecher anzupassen.

Voicing Modes

KRK hat die Abhöre mit drei unterschiedlichen Gesamtklang-Presets ausgestattet. „Mix Mode“ bietet einen flachen Frequenzgang und bietet den unverfälschtesten Soundcharakter. Der „Create Mode“ ist vergleichbar mit einer typischen Loudness-EQ-Kurve, welche die Bässe und Höhen anhebt, und aller Regel eher zum Genuss, als zum analytischen Hören verwendet wird. Der dritte Modus nennt sich „Focus“. Hier werden Bässe und Höhen abgesenkt, so dass der Mittenbereich überbetont und fokussiert erklingt. Dies soll laut Hersteller optimal für sorgfältiges Analysieren des Mitteltonbereiches geeignet sein.

EQ

Dreht man das Function-Rad zum Menüpunkt EQ, bekommt man die Möglichkeit zwei von vier Filterbereichen mit Hilfe von vorgegebenen Presets durchzuschalten. Das graphische Display suggeriert hier zwar, dass man eventuell vollparametrischen Zugriff haben könnte. Dem ist aber nicht so. Im Menüpunkt „Low EQ“ stehen Shelving-Presets mit der Grenzfrequenz 60 Hz oder ein Peak-Filter zentriert bei 200 Hz zur Verfügung. „High EQ“ stellt entsprechend Shelving bei 10 kHz oder einen Peak-Filter bei 3,5 kHz zur Auswahl.

Setup

Im Menü namens Setup werden diejenigen Parameter eingestellt, die nichts mit den Klangeigenschaften, sondern mit den Systemeinstellungen zu tun haben. Dinge wie Hintergrundbeleuchtung und Kontrast des Displays, das Leuchtverhalten des KRK-Logos, ein Reset auf Werkseinstellung oder auch eine Lock-Funktion stehen hier zur Verfügung. Letztere verhindert, dass ungewollt Änderungen an den Einstellungen vorgenommen werden können.


Im Setup-Menü lässt sich außerdem die Standby-Funktion aktivieren und deaktivieren. Ist sie aktiviert, versetzt sich die Abhöre, wenn kein Tonsignal über -50 dB am Eingang anliegt, nach 30 Minuten in den Stromsparmodus. Der Standby-Modus lässt sich auch manuell durch sieben Sekunden langes Gedrückthalten des Function-Dials auslösen. Zu erkennen ist Standby am langsam pulsierenden Leuchten des KRK-Logos auf der Boxen-Vorderseite. Dieses Pulsieren wird übrigens auch dann angezeigt, wenn man die Leuchtfunktion des Logos für den Betriebsstatus im Setup deaktiviert hat.

Integrierte Befestigungspunkte

Die KRK Rokit RP5G5 sind mit integrierten Befestigungspunkten an der Unterseite ihres Gehäuses ausgestattet. Diese sind für separat erhältliche KRK-Halterungen oder Halterungen anderer Hersteller vorgesehen, die dasselbe Lochmuster aufweisen.

Akustikschaum

Zur Entkopplung von der Aufstellfläche liegen der Box zwei Schaumunterlagen bei. Ein gleichmäßig flaches und ein zweites, keilförmiges Pad, jeweils in den Maßen der Grundplatte, bieten nicht nur eine sanfte Aufstellung, sondern ermöglichen es, die Ausrichtung ein wenig in eine gewünschte Richtung zu kippen. Wer stärker winkeln möchte, sollte alternative Produkte anderer Hersteller untersetzen.

Lieferumfang

Im Lieferumfang der KRK Rokit RP5G5 befinden sich ein Stromkabel, eine Bedienungsanleitung, zwei Schaumpads und eine alternative zweite Frontplatte ohne Schutzgitter.

Verarbeitung

Die KRK Rokit RP5G5 bringt 4,95 kg auf die Waage. Die Gehäuse sind tadellos verarbeitet und bestehen aus MDF, welches mit schwarzen Vinyl ummantelt ist. Ihr matt-schwarzer Look wirkt optisch hochwertig. Der gute Eindruck wird auch durch die Tatsache untermauert, dass sich die Box störgeräuschfrei Ein- und Ausschalten lässt.

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Rauscharm

Zur maximalen Entkopplung benutze ich zunächst beide mitgelieferten Pads und stelle die Box in zwei Metern Entfernung auf. Zunächst einmal kann ich den KRK Rokit RP5G5 eine hervorragende Rauscharmut bescheinigen. Auch knapp vor der Lautsprechermembran ist so gut wie nichts an Rauschen zu hören.

Ausgewogen und neutral

Mein allererster Höreindruck ist, dass die Boxen ausgewogen und neutral klingen. In den ersten Takten diverser Titel meiner Boxentest-Playlist klingt zuächst nichts überbetont und auch nichts störend. Wo manch andere Abhöre direkt mit einer Resonanz oder durch eine Art Smiley-Frequenzgang auffallen, klingen die RP5 unauffällig und ausgeglichen.

Die KRK Rokit RP5G5 können überzeugen.

Warmer Klangeindruck

Schöne Mitten kommen aus den Woofern, was bei Akustikgitarren und auch bei Vocals zu einer guten Abbildung verhilft, und was bei mir einen warmen Klangeindruck hinterlässt.

Im Bassbereich genügt die Wiedergabe des 5-Zöllers zusammen mit dem Bassport um ein gutes Pfund an Bässen zu liefern. Selbstverständlich kann es Spaß machen Bassdruck unterhalb 60 Hertz nicht nur zu Hören, sondern damit auch die Hosenbeine flattern zu lassen. Hierzu sollte man allerdings einen zusätzlichen Subwoofer ins Setup holen. Von einem 5-Zöller darf man keine gebläseartige Luftumwälzung erwarten.


Im Hochton-Bereich klingen die KRKs neutral und nicht überspitzt. Man könnte sie wahrscheinlich sogar gut im Nahfeld verwenden, ohne dass das Gehör in den Höhen übermüdet. Wem das zu wenig ist, der kann ja immer noch per EQ-Presets Höhen draufgeben. Einen kantigen, spitzen Hochton-Bereich effektiv abzusenken, verursacht tendenziell eher zu einem unschönen Ergebnis. Kann man einen ausgewogenen Hochton-Bereich anheben klingt das für meine Ohren oft besser. Selbst der höhenreichste Titel meiner Playlist, „Advice for the young at heart“ von Tears For Fears ist gut und Hochton-schmerzfrei hörbar. Bei manch anderer Abhöre mit Smiley-Frequenzgang ist mein Gehör bereits nach kurzer Zeit überlastet.

Wer nach der Nadel im Heuhaufen suchen möchte, könnte der KRK Rokit RP5G5 vorwerfen, minimal zu laut bei 4 und bei 11 kHz zu sein. Es handelt sich dabei für mein Empfinden aber nur um kleine Nuancen und schmälert meinen Eindruck des warmen, runden und angenehm neutralen Grundklanges nicht.

Drei Voicing-Presets für unterschiedliche Frequenzkurven

Mithilfe der eingebauten Filterfunktionen lässt sich einiges am Klangverhalten der Box justieren. Die Voicing-Modes Focus und Create versetzen die Abhöre in deutlich andere Hörwelten. Wer es modern Smiley-artig mag, wird sich mit der Create-Kurve anfreunden können. Hier wird durch Bässe- und Höhen-Aufschlag hörbar geschönt. Der Focus-Modus könnte meiner Meinung nach dann benutzt werden, wenn man nicht am Klang arbeiten möchte, sondern beispielsweise Sprach-Editing macht. Bei reiner Schnittarbeit können ein zu bassiger Stimmen-Sound oder überbetonte S-Laute auf Dauer nerven.

Prinzipiell sind die Voicing-Modes für solche Fälle meiner Meinung nach ein gutes Feature, denn nicht jede Wiedergabekette erlaubt eine auf das Abhören limitierte EQ-Bearbeitung. Zusammen mit den EQ-Presets bietet die KRK Rokit RP5G5 viele Klanganpassungsmöglichkeiten, was in der Preisklasse um 150 Euro außergewöhnlich ist.

Dennoch sollte man berücksichtigen, dass die Abhöre mit Anhebung des Bassbereiches dann auch früher anfängt, hörbar zu zerren. Hier kann man das RP5-Modell auch bei nicht maximaler Abhörlautstärke schneller an seine THD-Grenzen führen. Wer viel Wert auf eine laute Basswiedergabe legt, sollte zu den größeren Modellen RP7 oder RP8 greifen, oder sich – wie bereits erwähnt – einen Subwoofer dazu stellen.

Das Stereobild klingt für mein Empfinden im Mix-Modus nicht besonders spitz und nicht hoch-präzise, die Boxen bilden aber eine ausgewogene Hör-Bühne ab. Es scheint keine Phasen-Probleme im Bereich der Trennfrequenz beider Wege zu geben. Wäre dies der Fall, so könnte man Stereobreiten wahrnehmen, die psychoakustisch nach links und rechts seitlich über die Standorte der Boxen hinaus ragen würden. Wer es ein wenig definierter mag, kann mit Create oder den EQ-Presets mehr Klarheit ins Spiel bringen.

KRK Audio Tools

Ein praktisches Tool beim Boxen-Setup bietet die „KRK Audio Tools“-App. Mit ihrer Hilfe lässt sich das Frequenzspektrum grafisch darstellen, die Lautstärke messen und Polarität und Laufzeiten messen. Sie ist nicht für den Aufbau oder Einsatz der KRK Rokit RP5G5 nötig, ist aber ein gutes und kostenloses Werkzeug für iOS- und Android-Geräte. Toll: Die App ist universell für alle Boxen anwendbar und nicht auf KRK-Produkte limitiert.

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Test der KRK Rokit5G5: Fazit

Boxen von KRK begeistern mich immer wieder. Für wenig Geld bekommt man auch bereits mit dem kleinsten Model der Rokit-Serie der Generation 5 eine sehr gute Abhöre. Mit nahezu linear klingendem Frequenzgang und einer Vielzahl an Einstellmöglichkeiten liefert KRK mit der Rokit RP5G5 eine Box, die im Grundklang mit einigen teureren Studioboxen mithalten kann. Wer mehr Volumen und mehr Bassdruck möchte, sollte sich die beiden größeren Modellen RP7 und RP8 anhören, oder einen Subwoofer hinzufügen. Durch ihren ausgewogenen, Resonanz-freien Klang qualifiziert sie sich meiner Meinung nach bereits beim kleinsten Model RP5 für den Einsatz als Mixing-Tool. Eine Bluetooth-Schnittstelle wäre das Sahnehäubchen oben drauf. Rokit RP5G5 – analoges, gelbes Hörvergnügen.

  • aktiver 2-Wege Monitor
  • Class-D-Verstärker, bi-amped, 55 Watt RMS (130 Watt peak @ 10% THD)
  • Tieftöner: 5 Zoll Kevlar, ferritgekühlt
  • Hochtöner: 1 Zoll Seidendom
  • Bassreflex-Öffnung vorderseitig
  • Frequenzgang: 54 Hz – 30 kHz @ +/- 3 dB ; 43 Hz – 40 kHz @ +3 bis -10 dB
  • Übergangsfrequenz: 2,95 kHz
  • Mmax. SPL: 104 dB
  • Analogeingänge: Kombibuchse XLR- und Klinkenbuchse (sym./unsym.) 6,35 mm
  • Signal-Rausch-Abstand: >101,5 dB (symmetrisch), >94 dB (unsymmetrisch)
  • Stromversorgung: 100-240 V AC @ 50 – 60 Hz (+/- 10%)
  • Maße: 242 x 191 x 288 mm (T x B x H)
  • Gewicht: 4,95 kg
  • hergestellt in: China
  • Webseite: krkmusic.com
  • Preis: € 158,– (Straßenpreis am 11.1.2025)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • guter, ausgeglichener Grundsound
  • viele EQ-Einstellmöglichkeiten
  • nahezu rauschfrei
  • optisch ansprechend
Contra
  • -
Artikelbild
KRK Rokit RP5G5 Test
Für 158,00€ bei
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Testbericht 5th Gen

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