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Korg SQ-64 Test

Praxis

Features, Features, Features

Die Möglichkeiten des Sequenzer sind immens: Mute, Reverse, Bounce, Stochastisch, Random, Rotate, Time-Divison, Triplets, Polyrhythm to name a few. Und dann die vielen kleinen, liebevollen Details wie das automatische Fill von 0-100 % und das Step-Divison-Feature, das nicht nur Flames sondern auch Velocity Rampen in verschiedenste Richtungen generiert. 

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Die Propability und Alternate Möglichkeiten sind ebenfalls umfangreich und erlauben in der Summe äußerst komplexe Sequenzen mit minimaler Statik und sind durchaus noch vorhersehbar. Im Loop-Mode kann man faktisch auch komplett random schaffen und so wird dieser Mode selbst zum Arppegiator. Ein expliziter Arp/Chord-Modes sowie die Scales kommen hinzu und sind tolle Spielhilfen.
Die Möglichkeiten zwischen der Ansicht „64 Steps eine Spur“ und „vier Tracks je 16 Steps“ wechseln zu können, ist ziemlich cool, zumal man mit den vier Buttons unter dem Display flink Banken kann. Eine Ansicht für die Darstellung von mehreren Sub-Tracks für Drums gibt es aber nicht. Ein Track/Global-Quantize ebenfalls nicht, sodass man Offsets jeder schiefen Note einzeln korrigieren muss. Replace-Recording gibt es sowieso nicht – im Prinzip ist immer alles Overdub. Und das ohne UNDO 🙂

Spezielle Usability

Sonderbar aber, dass der Keyboard-Mode nur gestoppt und die Drums gar kein Vorhören kennen. So kann man nicht einfach mal rumklimpern – entweder Aufnahme, Stop, oder eben nix hören. In der Sub-Track-Selection sieht man außerdem keine Spur-Aktivität – nur indirekt über die LEDs der „D“ Trigger-Outs und das auch nur bei acht von 16 Kanälen. Das hilft jetzt nicht unbedingt bei der Navigation. Immerhin kann man so entstanden Müll schnell mit Shift-Clear für den gesamten Track entsorgen. 
Einzelne Gates entfernen geht tatsächlich nur im Gate-Mode. An manchen Stellen wird der Workflow mit den häufigen Mode-Wechseln somit „unfluffig“. Kurz aufgepasst: Im Gate-Mode lässt sich Pitch nicht editieren, soweit logisch. Das macht man im Pitch-Mode, in dem man SINGLE-Notes hinzufügen, aber nicht löschen kann. Akkorde hinzufügen geht wiederum nur im Keyboard-Mode, dort aber ist das Löschen der Root-Note nicht vorgesehen.

Mit Rechts greife ich einen Dreiklang und mit dem linken Zeigefinger setzte ich den Step dafür.
Mit Rechts greife ich einen Dreiklang und mit dem linken Zeigefinger setzte ich den Step dafür.

Ach ja, und ist man im Keyboard-Mode oder Pitch-Mode, kann man auch nicht einfach in die Drums wechseln, sondern muss erst explizit in den Gate-Mode wechseln. Entsprechend muss man einige Affengriffe vollführen und bleibt anfangs auch öfters mal hängen, siehe Video, wenn man sich in ausprobiert. Ein Affengriff ist dennoch mega cool: Alle Einstellungen kann man auch für mehrere Steps treffen, wenn man sie denn währenddessen gleichzeitig gehalten bekommt 🙂
Ein Art Hold-Funktion für den Gate-Mode wäre dennoch dankbar: Solange man Gate als eine Art Delete-Shift hält, könnte man Gates flink löschen – sobald man loslässt, ist man wieder im letzten Mode. Ebenfalls wünschenswert: Die Möglichkeit, im Pitch-Mode mehr als eine Note pro Step erzeugen zu können – und dafür nicht auch erst noch in den Keyboard-Mode wechseln zu müssen (Pitch+A/B/C). 

D halten und man kann die Sub-Tracks 1-16 auswählen – eventuelle Aktivität sieht man hier aber nicht.
D halten und man kann die Sub-Tracks 1-16 auswählen – eventuelle Aktivität sieht man hier aber nicht.

Ferner sollte man im Hinterkopf behalten, dass man im Step-Mode jeden Step neu definieren muss – also auch den Pitch pro Gate neu festlegen muss. Eine Funktion, den letzten Pitch automatisch bei neuen Gates zu verwenden, gibt es nicht direkt nur den Umweg mit dem gleichzeitigen Halten entsprechender Steps. Gleiches gilt für gebundene Akkorde, bei denen man den Tie aller einzelnen Note hochkurbeln muss. Nutzt man den Keyboard-Mode werden automatisch gebundene Steps erzeugt, das funktioniert wunderbar. Nur da kann man ja wieder nicht vorhören …
Anderseits brauchen Modular-Kunstschaffende vielleicht gar nicht so komplexe Sequenzer-Daten und ihnen reichen einzelne On/Off Events hier und da vollkommen aus. Bei minimalen Live-Improvisationen sieht die Sache hier sowieso anders aus. Die Möglichkeiten, gesetzte Akkorde unkompliziert pitchen zu können, sind toll, genau wie globales Transpose, gemeinsame Gate-Lenght und Modulation sowie unterschiedliche Loops für jeden Track.
Auch der Ansatz, programmieren zu können ohne das man was hört, gewinnt an Bedeutung. Die Pitch- und Keyboard-Modes für alternatives Composing helfen beispielsweise um Akkorde in bestehenden Gates zu spielen. Und sowieso gehört für viele das meditative Frickeln irgendwo ja dazu.

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