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KMA Fuzzly Bear 2 Test

Mit dem KMA Fuzzly Bear 2 hat die Berliner Boutique-Effektpedalschmiede einen Nachfolger des bereits seit 2013 erhältlichen Silizium-Fuzz Fuzzly Bear entwickelt, der heute einem genaueren Test unterzogen wird. Dabei haben wir es mit einem echten Fuzz-Spezialisten zu tun, der auch in der Lage ist, eine tiefere Oktave hinzuzufügen.

KMA Fuzzly Bear 2 Test

Satte neun Jahre nach dem Erscheinen des Fuzzly Bear hat KMA einige Neuerungen in die zweite Version des Pedals gepackt, die wir uns im folgenden Test näher anschauen werden.

2013 brachte KMA Machines aus Berlin das Fuzzly Bear auf den Markt, das von der Jordan Boss Tone Fuzz Box inspiriert wurde und auf vielen Pedalboards zu finden ist. Im Vergleich zum “Original“ soll das Fuzzly Bear 2 deutlich mehr Bassfrequenzen liefern und dabei die heißgeliebten Fuzzsounds aus den guten alten 1960/70er-Jahren liefern.

Das klingt spannend und wird später im Praxisteil natürlich genauer untersucht.

Zuvor aber gibt es den obligatorischen Rundgang um das Pedal, das wie gewohnt im Karton geliefert wird, der auch einen Firmensticker sowie eine Bedienungsanleitung enthält. Letztere ist auch auf der informativen Hersteller-Website zu finden.

Fotostrecke: 4 Bilder Ein schwarzer Stoffbeutel mit aufgedrucktem Firmenlogo umhüllt das KMA Fuzzly Bear 2…

Die Neuauflage des Fuzzly Bear wurde in ein kleineres und somit pedalboardfreundlicheres Gehäuse gesteckt und besitzt Abmessungen von 125 x 65 x 58 mm und ein Gewicht von 265 Gramm. Insgesamt macht das Pedal einen qualitativ hochwertigen Eindruck. Das supersolide Metallgehäuse ist schwarz lackiert und besitzt das Abbild eines Bären mit aufgerissenem Maul, wobei die Augen beim Aktivieren des Pedals dank zweier blassroter LEDs aufleuchten.

Im aufgedruckten Maul hat sich der Fußschalter “versteckt“, der das Pedal aus seinem True-Bypass weckt, sodass im deaktivierten Zustand das einkommende Signal direkt an den Ausgang weitergeleitet wird. Dabei haben wir es mit einem Soft Switch Relais-Schalter zu tun, der einen geräuschlosen Schaltvorgang ermöglichen soll.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Anschlüsse sitzen alle auf der Stirnseite des Pedals.

Die Ein- und Ausgangsbuchsen befinden sich im Vergleich zum Ursprungspedal jetzt auch an der Stirnseite, wo auch der Netzteilanschluss zu finden ist. Dort kann ein Standard-9-V-Netzteil mit innenliegendem Minuspol angeschlossen werden.

Lediglich drei Regler mit samtig laufenden Achsen und griffigen Metallknöpfen samt weißen Skalenstrichen sind auf der Bedienfläche zu finden. Aber mehr braucht es auch nicht, um eine Vielzahl an unterschiedlichen Klängen hervorzubringen, wie wir gleich im Praxisteil feststellen werden.

Los geht es links mit dem VOL-Regler, der natürlich die Ausgangslautstärke reguliert. Es folgt der Gain-Regler, dessen Aufgabe sich von selbst erklärt. Spannend wird es beim BIAS Control-Poti, das ein Anwählen zweier Voicing-Styles ermöglicht. Dreht man es nach links, befindet man sich im Skin-Modus, nach rechts gedreht im Meat-Modus.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Oberseite des KMA Fuzzly Bear 2 ist mit einer Bären-Grafik verziert und mit drei Potis, einem Fußschalter nebst Status-LED bestückt.

Skin soll laut englischsprachiger Bedienungsanleitung einen dünnen, flauschigen Sound liefern, Meat hingegen einen dicken, fleischigen Klang oder, je nach Reglerstellung, alles dazwischen. Hinzu kommt eine Oktave unter dem gespielten Ton, wobei auch hier laut Bedienungsanleitung KMA die Klangqualität verbessert haben soll.

Ein Blick in das Innere des Pedals zeigt die sehr saubere Verarbeitung, aber auch, dass ein Batteriebetrieb nicht vorgesehen ist.

Somit gibt es von meiner Seite, was die Bedienung und Verarbeitung des in Berlin gefertigten Fuzz-Pedals anbetrifft, auf jeden Fall schon mal die volle Punktzahl.

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Den heutigen Praxisteil bestreite ich mit einer Fender Telecaster und einer Gibson Les Paul sowie einem alten Fender Bassman, dessen Ausgang eine Universal Audio OX Box füttert, in der ich eine mit Vintage 30 Speakern bestückte Box angewählt habe. Wie immer wurden die Beispiele nicht weiter im Klang bearbeitet.

Los geht es mit dem Amp ganz ohne Pedal.

Audio Samples
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Amp ohne Pedal

Für die folgenden Beispiele positioniere ich den Gain-Regler des Fuzzly Bear 2 auf 9 Uhr und drehe am BIAS-Regler. Die jeweilige Einstellung des Potis lässt sich am Audiofile ablesen.

Audio Samples
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Gain 9:00 Uhr – BIAS Min Gain 9:00 Uhr – BIAS Mid Gain 9:00 Uhr – BIAS Max

Ganz nach links gedreht liefert das Fuzzly Bear 2 einen sehr schlanken, in den unteren Frequenzen ausgedünnten Sound, wobei die angeschlagenen Töne trotz des auf 9 Uhr positionierten Gain-Reglers noch halbwegs klar definiert aus den Speakern kommen.

Je weiter der BIAS-Regler nach rechts gedreht wird, desto mehr werden die Mittenfrequenzen herausgenommen. Die tiefen Frequenzen kommen gleichzeitig zwar mehr ins Spiel, halten sich aber trotzdem vornehm zurück. Der Klang verdichtet sich aufgrund der höheren Verzerrung zudem deutlich.

Jetzt positioniere ich den Gain-Regler auf 12 Uhr und drehe wie zuvor am BIAS-Regler.

Audio Samples
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Gain 12:00 Uhr – BIAS Min Gain 12:00 Uhr – BIAS Mid Gain 12:00 Uhr – BIAS Max

Mit höherem Zerrgrad verändert sich auch der Klangeindruck des Fuzz-Pedals. Je weiter der BIAS-Regler nach rechts gedreht wird, desto deutlicher kommt die tiefere Oktave ins Spiel. Das Pedal zeigt sich klanglich je nach Reglerstellung ausgesprochen flexibel und liefert eine ganze Reihe verschiedener Fuzz-Anmutungen – sehr gut!

Ein echtes Fuzz-Monster, das mit wenigen Reglern eine Vielzahl an Fuzz-Sounds abliefert.

Wie das Pedal mit fast maximalem Gain und unterschiedlichen BIAS-Reglersettings klingt, zeigen die folgenden Beispiele.

Audio Samples
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Gain Max – BIAS Min Gain Max – BIAS Mid Gain Max – BIAS Max

Auch bei hohen Gainsettings kann das Fuzzly Bear 2 mit charakteristischen Sounds aufwarten, die erwartungsgemäß mit Singlenotes deutlich besser funktionieren als mit Akkorden, die man getrost in das Land der Experimente einordnen kann und die Klangpalette deutlich erweitern.

Für die letzten beiden Audiofiles schließe ich eine Les Paul an und spiele erst einmal alle Regler in der Mittelstellung, dann mit dem BIAS-Regler in der Maximalstellung an.

Audio Samples
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Alle Regler 12:00 – Les Paul BIAS Max – Les Paul

Interessanterweise verändert sich der Sound bei aufgedrehtem BIAS-Regler im Vergleich zur Telecaster deutlich, womit klar wird, dass das Pedal auch auf den Klang der angeschlossenen Gitarre eingeht.

Noch ein paar Worte zum Soft Switch Relais, das einen Knack- und somit störgeräuschfreien Schaltvorgang ermöglicht.

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Mit dem KMA Fuzzly Bear 2 haben die Berliner Effektspezialisten wieder einmal ein wirklich sehr gut klingendes Pedal entwickelt, ein echtes Fuzz-Monster, das mit nur wenigen Regelmöglichkeiten eine Vielzahl an Fuzz-Sounds hervorbringen kann.

Auch seitens der Verarbeitung gibt es rein gar nichts zu beanstanden – gut gemacht!

Das KMA Fuzzly Bear 2 klingt sehr musikalisch und punktet mit seiner großen klanglichen Flexibilität.
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • sehr gut klingend und musikalisch
  • große klangliche Flexibilität
  • kompakte Abmessungen
Contra
  • keins
Artikelbild
KMA Fuzzly Bear 2 Test
Für 179,00€ bei
  • Hersteller: KMA Pedals
  • Bezeichnung: Fuzzly Bear 2
  • Typ: Fuzz-Effektpedal
  • Herstellungsland: Deutschland
  • Regler: Volume, Gain, Bias
  • Schalter: Soft Switch Relais-Fußschalter
  • Batteriebetrieb: Nein
  • True Bypass: Ja
  • Abmessungen: 125 x 65 x 58 mm (T x B x H)
  • Gewicht: 265 Gramm
  • Ladenpreis: 179,00 Euro (Oktober 2022)
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