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Kernom Elipse Test

Digital kühl oder analog warm? So klingt das Kernom Elipse

Meine ursprünglichen Bedenken, dass das Elipse einen digital unterkühlten Sound hervorbringt, haben sich nicht bestätigt. Dank der analogen Signalbearbeitung, die dem Klang vor der A/D-Wandlung seinen warmen Charakter gibt, hat der Sound sogar eine gewisse Rotzigkeit. Nach ausgiebigen A/B-Vergleichen mit meinem Analogman Bi-Chorus, dem MXR Script Phase 90 und dem KR Mega Vibe war ich von den Ergebnissen ziemlich beeindruckt. Auch, was die Dynamik und das Rauschverhalten betrifft, hat das Elipse die Nase ganz klar vorne. Sogar im direkten Vergleich mit meinen alten Boutique-Schätzchen konnte ich beim Bi-Chorus so gut wie keinen Unterschied feststellen. Meine Phase-90-Einstellung klingt im Vergleich zum Original einen Tacken weicher.

Kernom Elipse Test

Im Vergleich zum KR Megavibe, das als eines der besten Univibes gehandelt wird, zeigt sich die Modulation des Elipse hingegen etwas tiefer und etwas mehr in Richtung Phaser. Ob es besser oder schlechter klingt, ist reine Geschmackssache, denn letztlich klingen auch alle Uni Vibe Clones unterschiedlich. Was ich nicht hinbekommen habe, war ein vergleichbarer Sound zu meinem Electro Harmonix Electric Mistress Flanger, der ja diese HiFi-artigen, schimmernden Höhen erzeugt. 

Die Modulations-Optionen im Hörbeispiel

Kommen wir zu den eben angesprochenen „Eigenkreationen“, die ich jeweils in ein Audiofile gepackt habe. Die entsprechenden Soundfiles bestehen immer aus drei Teilen: ohne Effekt – das originale Pedal – die nachgebaute Einstellung im Elipse. 

Speed: 12 Uhr – Shape: 11 Uhr – Depth: 11 Uhr – Mix 10 Uhr – Mood: 12 Uhr – Swirl: Min

Audio Samples
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Ohne Pedal – Analogman Bi Chorus – Elipse

Speed: 11 Uhr – Shape: 11 Uhr – Depth: Max – Mix 11 Uhr – Mood: 15 Uhr – Swirl: Min

Audio Samples
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Ohne Pedal – MXR Script Phase 90 – Elipse

Speed: 12 Uhr – Shape: 8:30 Uhr – Depth: Max – Mix 13 Uhr – Mood: Max – Swirl: Min

Audio Samples
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Ohne Pedal – KR Mega Vibe – Elipse

Viele Hersteller von Multieffektpedalen neigen dazu, es bei den Algorithmen zu übertreiben. Beim Elipse hat man in den Beispiel-Presets erfreulicherweise auf diesen Hang zur Effekthascherei verzichtet. Die Sounds bleiben transparent und musikalisch, genauso, wie man es von klassischen Brot-und-Butter-Modulationseffekten erwarten sollte. Die Beispiel-Settings decken im Prinzip alles ab, was man live und im Studio benötigt. 

Um euch einen Eindruck von den Grundsounds zu geben, habe ich alle Sample-Settings aus dem Manual nachgebaut und für jede Einstellung ein kurzes Gitarrenlick eingespielt. Als Amp kommt ein Vox AC30 zum Einsatz. Die Gitarre ist meine 77er Stratocaster mit Kloppmann-Pickups.

Audio Samples
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Tremolo Broken Dream Rotary „Black Hole Sun“ Classic Analog Chorus Flanger „Kravitz“ Smooth 2 Stage Phaser Psychodelic Vibe
Fotostrecke: 6 Bilder Tremolo Broken Dream
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