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Keeley 30ms Automatic Double Tracker Test

Der Keeley 30ms Automatic Double Tracker beherrscht eine der diversen Möglichkeiten, ein Signal breiter und größer zu machen. In diesem Fall handelt es sich um den sogenannten “Doubler”, einen Effekt, der zum Standardrepertoire eines jeden Toningenieurs gehört und den Robert Keeley für uns Gitarristen in Pedalform anbietet.


Der Keeley 30ms Automatic Double Tracker soll aber nicht nur in der Lage sein, die Gitarre voller und fetter klingen zu lassen, sondern in ihm stecken einige weitere Features, die wir uns im folgenden Test näher anschauen wollen.

Details

Optik/Verarbeitung

Das in mattem Schwarz und Rot lackierte Metallgehäuse des Keeley 30ms Automatic Double Tracker macht einen sehr robusten Eindruck und sollte auch härterer Beanspruchung standhalten. Bei der Lieferung steckt das Pedal in einem schwarzen Samtbeutel, das sich neben der Bedienungsanleitung, einer Visitenkarte, einem Aufkleber mit Firmenlogo und vier Gummifüßen in einem Karton befindet. Dazu kommt ein Adapter-Klinkenkabel, auf das ich im Verlauf des Tests noch zu sprechen komme. 231 Gramm bringt unser Kandidat auf die Waage, wobei es sich mit 51 x 65 x 109 mm (H x B x T) nicht allzu weit von durchschnittlichen Effektpedalabmessungen entfernt. Offensichtlich ist, dass die Fertigung des in den USA hergestellten Effektpedals sehr sorgfältig und auf hohem Niveau ausgeführt wurde.

Fotostrecke: 6 Bilder Das Gehu00e4use macht einen sehr robusten Eindruck

Die vier Potis auf der Oberseite sind mit schwarzen, griffigen Kunststoffknöpfen versehen, die mit einem weißen Skalenstrich ihre Position anzeigen. Zudem hat ein Dreifach-Kippschalter seinen Platz inmitten der Potis gefunden, der die folgenden drei Modi aktiviert:
Dimension: Hier werden zwei Stimmen erzeugt, die jeweils leicht gegeneinander verstimmt arbeiten.
Abbey Mode: Dieser Modus ist angelehnt an eine Technik, die im Abbey Road Studio entwickelt wurde. Dazu wurden zwei Bandmaschinen synchronisiert und parallel betrieben, wobei eine in der Geschwindigkeit verändert wurde.
Slap Back: Hier wird ein klassisches Slapback Echo simuliert.
Zum Einstellen der drei Modes stehen die vier bereits erwähnten Potis bereit, die sich um Tuning, Time, Reverb und Level kümmern.
Tuning: Mit diesem Regler lässt sich die Tonhöhe im Dimension- und Slapback-Modus um +/-30 Cent anheben bzw. absenken. Im Abbey-Mode wird hier die Modulationsgeschwindigkeit und -tiefe justiert.
Reverb: Das klassische Abbey Road Chamber Reverb steht mit diesem Poti zur Verfügung, inklusive Roll Offs bei 600Hz und 10kHz.
Time: Stellt die Delay-Zeit ein, im Slapback Mode von 30-120ms, in den beiden anderen Modi von 0-30ms
Level: Erklärt sich von selbst, dieser Regler nimmt sich natürlich der Ausgangslautstärke an.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienoberflu00e4che ist klar strukturiert gestaltet

Die Klinkenbuchsen befinden sich rechts und links an der Gehäuseseite, ein 9V-DC-Netzteil muss an der Stirnseite eingesteckt werden, denn Batteriebetrieb ist nicht möglich. Allerdings ist auch kein Netzteil im Lieferumfangs. Das Keeley Pedal besitzt einen Stereoausgang, zu dem das bereits erwähnte Adapterkabel passt. Da ich das Pedal aber in einem Mono-Gitarrensetup verwende – wie wahrscheinlich die allermeisten von uns – bleibt das Kabel im Karton. Ein Blick ins Innere des Pedals zeigt eine blitzsaubere Verarbeitung und zwei Kippschalter auf der Platine, die im Monobetrieb die Wahl zwischen Mono + Reverb und Mono + Double Track Pro erlauben. Im Double Track Pro Mode wird das Layout der Tuning- und Reverb-Potis verändert, die nun zu Tune+ und Tune- umfunktioniert werden. Der zweite Kippschalter aktiviert den Stereobetrieb. Übrigens bietet der Keeley 30ms Automatic Double Tracker keinen True Bypass.

Fotostrecke: 6 Bilder Auf der rechten Gehu00e4useseiteu2026
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Praxis

Ich parke das Pedal vor meinem Marshall JVM410 Topteil, das eine 2×12″ Box befeuert, die ich mit einem SM57 ganz standardmäßig abnehme. Es finden selbstverständlich keine weiteren Nachbearbeitungen klanglicher Natur statt!
Im ersten Beispiel ist das Effektpedal deaktiviert, in den folgenden Beispielen sind dann alle drei Modi zu hören, wobei alle Potis in der Mittelstellung verweilen.

Audio Samples
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Bypass – kein Effekt Slapback Mode Abbey Mode Dimension Mode

Hier lassen sich die unterschiedlichen Modi sehr gut heraushören, wobei der Abbey-Mode etwas subtiler ans Werk geht als der Dimension. Dieser klingt in meinen Ohren etwas steriler, aber auch moderner, da das Höhenbild ausgeprägter erscheint.
Weiter geht es mit dem Reverb in den drei verschiedenen Modi.

Audio Samples
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Reverb im Slapback Mode Reverb im Abbey Mode Reverb im Dimension Mode

Sehr schön, wie unterschiedlich die Räume bei den verschiedenen Einstellungen reagieren, sie klingen allesamt sehr authentisch und unterstreichen den jeweiligen Effekt sehr gut.
Es folgt der Tuning-Regler und seine Wirkung in den drei Modes. In allen Beispielen drehe ich das Poti von der Minimal- über die Mittel- zur Maximalstellung.

Audio Samples
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Tuning-Regler im Slapback Mode – Min/Mid/Max Tuning-Regler im Abbey Mode – Min/Mid/Max Tuning-Regler im Dimension Mode – Min/Mid/Max

Ein sehr wirkungsvoller Regler, wie ich finde, denn er ermöglicht ein Einstellen von subtil bis hin zu “reichhaltig” und sollte somit den allermeisten Ansprüchen genügen.
Und nun die ganze Prozedur noch einmal mit dem Time-Regler.

Audio Samples
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Time-Regler im Slapback Mode – Min/Mid/Max Time-Regler im Abbey Mode – Min/Mid/Max Time-Regler im Dimension Mode – Min/Mid/Max

Im Slapback Mode ist der Unterschied der verschiedenen Reglerpositionen am deutlichsten herauszuhören, was ja auch Sinn ergibt, denn die Delay-Zeiten sind schlicht höher gewählt. In den beiden anderen Fällen ist er aber in der Lage, das Klangbild zu verbreitern, allerdings ist der dafür verwendete “Pinsel” nicht sehr breit was mir gut gefällt.
Wie das 30ms im Crunch-Kanal klingt? Hört selbst. Hierzu bringe ich alle Regler wieder in die Mittelstellung und schalte den Marshall in den nächsthöheren Gang.

Audio Samples
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Crunch-Sound im Slapback Mode Crunch-Sound im Abbey Mode Crunch-Sound im Dimension Mode

Und schwupp, da sind sie wieder, die 80er. Und das meine ich durchaus positiv, denn diese Sounds haben eine ganze Generation an Gitarristen geprägt und sind auch heute wieder vermehrt zu hören. Obwohl das Keeley-Pedal sehr wohl seinen Effekt aufdrückt, bleibt das Signal der Gitarre deutlich vernehmbar, sehr gut!
Bevor es zum Fazit geht, habe ich das Pedal aufgeschraubt und es in den Double Tracking Modus geschaltet.

Audio Samples
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Double Tracking im Dimension Mode Double Tracking im Abbey Mode Double Tracking im Slapback Mode

Der Double Tracking Mode ist eine äußerst interessante Option. Auch hier macht es für meinen Geschmack einen hervorragenden Job.

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Fazit

Wie eigentlich kaum anders zu erwarten, haben wir es auch beim Keeley 30ms Automatic Double Tracker mit einem ausgesprochenen Spezialisten zu tun. Das Verarbeitungsniveau ist hoch und auch klanglich ist das Pedal über jeden Zweifel erhaben. Robert Keeley hat einen reinen Studioeffekt auf Pedalgröße geschrumpft und ihn mit allerlei hilfreichen Zugaben ausgestattet. So gehören neben dem Double Track Mode auch Keeleys Abbey Reverb dazu, genau wie die Möglichkeit, chorusähnliche Klänge zu erzeugen. Ein durchaus nützliches, auf jeden Fall aber spezielles Pedal, das auf jeden Fall angetestet werden sollte. Es einzig auf den Doubler-Effekt zu reduzieren, wäre schlichtweg falsch.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Sound
  • Verarbeitung
  • Abbey Road Chamber Reverb integriert
  • Double Track Mode
Contra
  • keins
Artikelbild
Keeley 30ms Automatic Double Tracker Test
Für 225,00€ bei
Technische Spezifikationen
  • Gerät: Keeley 30 ms Automatic Double Tracker
  • Stereo-Effektpedal
  • Doubling-Effekte in Studioqualität, Abbey Hall simuliert Hallkammer der Abbey Road Studios
  • Regler: Tuning, Time, Reverb und Level
  • Modi: schaltbar zwischen Dimension, Abbey Mode und Slapback
  • Stromversorgung: 9 V DC-Netzteil – nicht im Lieferumfang
  • Gewicht: 231 Gramm
  • Abmessungen: 51 x 65 x 109mm (H x B x T)
  • Besonderheiten: Abbey Road Chamber Reverb, drei Modi: Dimension, Abbey und Slapback
  • Preis: 294,00 UVP
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