Die Firma Image Line wurde 1994 in Belgien gegründet und erreichte unter anderem durch das bereits seit 10 Jahren im Portfolio befindliche FL Studio, vormals Fruity-Loops, sowie diverse Software-Synthesizer einen ansehnlichen Bekanntheitsgrad. Das vorliegende Deckadance ist eine DJ-Applikation für Controller- und Timecode-gesteuertes digitales Mixing und wird seit drei Jahren ausgeliefert. Neben gängigen Standards wie Taktanalyse, Beatmatching, Timestretching und Pitchschifting, bringt es einen eingebauten Sampler und Relooper mit, lädt VST-Plugins, fungiert selbst als VST-Instrument, unterstützt MP3-, WAV- und OGG- Files sowie alle gängigen Controller und Timecode-Formate und bietet dazu noch zahlreiche optische Mixhilfen. Damit verfügt das Programm über mehr Features als die Platzhirsche Traktor Scratch Pro und Serato Scratch.
Deckadance wird in der Home Version ohne Vinyl-Steuerung und in der Club Version mit allen Features ausgeliefert. Insofern nichts Neues, betrachtet man die Konkurrenzprodukte von Numark, NI, Mixvibes und Co. Allerdings gibt es einen entscheidenden Unterschied. Der Hersteller verzichtet auf Bundles mit festgelegten Soundinterfaces, Steuervinyls oder CDs. Daher bietet sich Deckadance für einen ersten Ausflug in die digitale Mixwelt ebenso an wie für Anwender, die bereits Soundkarte, DJ-Controller oder Steuer-Vinyl besitzen und noch auf der Suche nach der passenden Software sind. Auch für Jockeys, die ihre Performance auf die nächste kreative Ebene heben wollen, könnte unser Prüfling geeignet sein.
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DETAILS
Hat man den Installationsprozess mit Download, Hot- und Registry-Fix hinter sich gebracht – Asio4ALL wird optional gleich mit installiert – sollte man den Quick Start Guide laden. Er steht optional auf der Website von Image-Line bereit. Gerade für Neulinge lohnt es sich, einen Blick hinein zu werfen, enthält er doch, neben Grundlageninformationen zur Software, einige interessante Tipps rund ums digitale DJ-Vergnügen.
Beim ersten Programmstart fällt gleich das strukturierte Oberflächendesign auf. HITECH, das Standard-Thema spricht mich persönlich nicht so stark an, da die Bedienelemente zumeist einer einheitlichen Farbgebung unterliegen und somit schwer für das Auge zu fokussieren sind. DJ-TECH ist da schon eher mein Fall. Nach einigen Minuten findet man sich bereits gut zurecht. Das obere Panel beherbergt die Master-Clock, den Tempo-TAPper und Konfigurationsmöglichkeiten für das angeschlossene Audio-Interface.
Den Kern einer DJ-Applikation bilden die Laufwerke mit ihren Transportkontrollen. Deckadance ist mit zwei Decks in diesem Punkt vergleichsweise sparsam, braucht sich aber in punkto Ausstattung und Bedienbarkeit nicht zu verstecken, folgt es doch im Aufbau mit Trackinfos, gerastertem horizontalen Wellenformfenster und darunterliegendem Übersichtsbereich dem Quasi-Standard. Das Titelfenster zeigt Laufzeit, Keywert und größenskalierbare Songinformationen ohne Cover-Art-Unterstützung an. Tempo und Pitchwert werden auf drei Nachkommastellen gerundet.
Der Arbeitsbereich des Pitchfaders ist in 6 Schritten (6, 8, 10, 16, 20 und 50 [+/- %]) justierbar, die Tonhöhe kann per Drag and Move in einem Wertebereich von +/- 12 korrigiert werden. Ein kleines Schloss aktiviert den Keylock, um bei Tempoänderungen die Tonhöhe beizubehalten. Am inneren Rand des Wellenfensters ist die Gain-Steuerung implementiert – recht ungewöhnlich. Sowohl das Wellenform-Display als auch die darunter liegende Track-Übersicht visualisieren die Frequenzanteile des Audiofiles in unterschiedlichen Farbgebungen. Tiefe Frequenzen werden rot dargestellt, der Mittenbereich wird grün angezeigt und die blauen Farbanteile zeigen hochfrequente Signale auf. Hierbei entstehen durch überlagernde Frequenzbereiche bunteste Wellenformen, die wahlweise auf monochrome Darstellung umgeschaltet werden können.
Fullscreen (click to enlarge)
Jeder Beat eines Songs wird durch eine vertikale Linie dargestellt und bildet somit das Beatgrid. Standardmäßig wird nach der Analyse immer ein automatisches Beatgrid erzeugt. Falls es zu Ungenauigkeiten in der Synchronisation kommt, besteht die Möglichkeit, das Gitter von Hand nachzujustieren. Praktischerweise, gerade im Zusammenhang mit der Automix-Funktion, darf der Startpunkt eines Tracks manuell festgelegt werden. Inkonsequenterweise hat Image Line jedoch auf eine Markierung zum Nachladen des folgenden Stückes verzichtet. Jedes Deck läuft zunächst autonom. Aktiviert der User den Slave-Modus, gibt die Master-Clock das Laufwerkstempo vor. Alternativ kann er die Synchronisation zum Nachbardeck einschalten. Ein Beat-Indikator blinkt im Takt und gibt ein visuelles Feedback des Gleichlaufs. Neben üblichen Standards bringt die Transportsektion VST-Zuschalter, einen einstellbaren Auto-Loop und vier, für ausgefuchste Cue-Juggler eventuell zu wenige, Sprungmarken mit.
Mixersektion Wo sonst zwei vollständige Kanalzüge die Mixersektion bilden, findet man in DD das Fader-Display. Mit zwei Channel-Metern, dem einstellbaren Crossfader, Punch- Buttons und Autofade-Schaltflächen ist es gut ausgestattet, um diverse Mixtechniken anzuwenden. Die Überblendungszeit kann um jeweils 15 Sekunden bis auf 90 Sekunden ausgedehnt werden. Oberhalb des Crossfaders signalisieren vier LEDs die vier Takte eines Beats. Wiederum vier Schalter erlauben, genau einen Beat oder einen Takt (Bar) zu überspringen. Das Phasenmeter gibt zusätzlich Auskunft über die Synchronizität der beiden Beats und schlägt bei Abweichungen nach rechts oder links aus.
Weitere Unterstützung liefert das Werkzeugfenster mit dem Peakscope, dem Specscope und der Inline-Hilfe. Peakscope soll DJs beim manuellen Angleichen der Songs helfen. Zu diesem Zweck sind die Signalspitzen der beiden Wellenformen untereinander angeordnet. Jeder Takt wird zudem durch ein kleines weißes Quadrat symbolisiert. Solange die vertikale Position beider Quadrate identisch ist, läuft der Track synchron. Wer mit der Maus in das Wellenfenster oder Peakscope greift, kann die Welle und damit auch die Quadrate verschieben, um die Tracks zu synchronisieren. In meinen Augen ist das Spielerei. Specscope zeigt eine Spektrum-Analyse der laufenden Tracks in orange und blau an. Ferner listet die Inline-Hilfe ergänzende Informationen zu Objekten im Maus-Fokus. Das Tüpfelchen auf dem I wäre hier eine zusätzliche Anzeige der Tastaturkürzel, aber bis zum nächsten Major-Update ist ja noch etwas Zeit für Verbesserungen.
Deckadance bietet eine gut durchdachte Effektsektion mit dem unkonventionell platzierten 3-Band-EQ für die Laufwerke. Die meisten Buttons lassen sich per Linksklick kurzzeitig triggern oder per Rechtsklick dauerhaft aktivieren. Dies gilt auch für die Killswitches: Schaltet man sie auf Dauerbetrieb, wird zwar ein Großteil des Frequenzbereiches unterdrückt, dennoch bleiben, wie bei vielen physischen DJ-Mixern, Signalanteile bestehen. Insgesamt sieben Effekte lassen sich über ein Kaosss-ähnliches XY-Pad manipulieren. Die integrierten Lowpass-, Bandpass-, Notch- und Kombifilter sowie Phaser, Echo und Bitreduktion lassen sich in ihrem Dry/Wet-Anteil (Mischungsverhältnis von Original- und Effektsignalanteil) über die Y-Achse steuern; die X-Achse dirigiert zum Beispiel bei den Filtern die Grenzfrequenz. Image Line spricht in diesem Zusammenhang von DJ-optimierten Effekten und bietet weitere kostenpflichtige auf seiner Website an. Alternativ bemüht man eine Suchmaschine, um Freeware VST-Plugins zu finden und den Geldbeutel zu schonen.
SCHACHT ACHT – GUT NACHT? Acht Buttons steuern den variablen Oberflächenbereich der DJ-Software unterhalb der Effektsektion.
1. PLAYLIST – Intuitiv ist anders Ähnlich einer Abspielreihenfolge im Plattenkoffer, legen sich viele DJs vor einem digitalen Gig ebenfalls eine Playlist mit den ausgewählten Tracks an. Wichtig ist, im Handumdrehen improvisieren zu können. Das fängt mit einfachem Verschieben in der Playlist an und geht mit einer praktischen Suchfunktion, nebst Notfall- Background-Analyse weiter. Hier kann Deckadance zwar mit den wichtigsten Funktionen aufwarten, ist aber nicht so komfortabel wie Traktors Browsertree und die Track-Collection. In Deckadance sind weder Mehrfachselektionen noch Standard-Shortcuts möglich. Die Tracks aus dem internen Browser müssen einzeln in die Playlisten gezogen werden; eine Möglichkeit zum Editieren der ID3-Tags sucht man vergebens. Es können daher weder Ratings noch Keywerte oder Importdatum eingetragen werden. Die Suchfunktion erstreckt sich nur auf einzelne Ordner, warum man die Playlisten nicht filtern kann, ist mir unklar. Tut mir leid, liebe Entwickler, das ist für meinen Geschmack leider ein bisschen zu wenig. Oberhalb der Listenansicht befindet sich mit dem Automixer der erste Kandidat für einen Praxistest.
2. SAMPLER – Schnipselparadies mit Kombifilter Acht Sample-Slots bieten dem DJ Spielraum für musikalische Experimente und lassen sich über einen gesonderten Stereo-Kanal über das Audiointerface ausgeben. Jedes Sample wird maximal über eine Länge von acht Takten gespielt. Zum Aufzeichnen bieten sich zwei Wege an. Durch manuelles Betätigen des Record-Buttons findet, solange man den Knopf gedrückt hält, eine Aufnahme des laufenden Audiomaterials statt. Das somit erhaltene Sample kann als One-Shot abgefeuert werden oder mit aktiviertem Loop und Beatsync taktgesteuert, parallel zum zugeordneten Deck spielen. Der Audioschnipsel benötigt aber zwei bis drei Beats zum Eintakten, daher tut man gut daran, das Ergebnis immer zuerst im Kopfhörer zu prüfen. Wer nicht on-the-fly samplen möchte, kann einen Cuepoint erstellen oder die Welle an einen Beatmarker schieben und dann per Knopfdruck Audiomaterial in der voreingestellten Länge mitschneiden, ohne den Track abzuspielen. Jede Sampler-Einheit lässt sich Vorhören, hat einen separaten Lautstärkeregler und zusätzliche Nudge-Buttons. Eigene Audiodateien lassen sich laden, aufgezeichnete speichern. Jeder der Mini-Sampler besitzt anstelle eines 3-Band-EQs einen kombinierten Hoch-/Tiefpassfilter, doch dummerweise funktionierte der Hochpassfilter noch nicht.
Videoclip Sampler
3. VST- Greif nur zu, sagte der Host-Ghost Im Internet gibt es zahlreiche freie VST-Plugins. Dadurch tut sich für Deckadance-User ein kleines Effektuniversum auf, ohne auf sonst übliche, kostenpflichtige Implementierungen via Upgrade zu warten. Die Software ist als VST-Host in der Lage, acht voneinander unabhängige Instrumente oder Effekt-Plugins in die dafür vorgesehenen Slots zu laden. Zudem kann jede Einheit zusätzlich ein Standard MIDI-File laden, mit dem sich die Effekte antriggern oder die Instrumente spielen lassen. Leider zeigt Deckadance nicht bei allen Modulen die Oberfläche an, man sollte sie vor einem Live-Auftritt sicherheitshalber testen. Hat man einen Sample-Player wie zum Beispiel Direct-Wave geladen (der wiederum selbst eine unbegrenzte Anzahl an Samples beinhalten kann) oder mehrere vollwertige Synthesizer oder Drum Machines, sind der Performance nur durch Kreativität und Rechnerpower Grenzen gesetzt. Die VST-Slots verfügen über Loop, Beatsync, Volume-Fader, Preview sowie Pitch und lassen sich den Kanälen A und B zuweisen. Für den Fall eines besonders spektakulären Gigs, kann man sich die Recording-Funktion am oberen Bildschirmrand zunutze machen und die Darbietung in 44,1 kHz Stereo für Ewigkeit und Nachwelt festhalten. Deckadance kann auch von Sequenzern wie Ableton-Live als VST-Instrument geladen werden. Um mit Live synchron zu arbeiten, genügt es, die „Decka“-Decks im Slave-Modus zu betreiben.
4. Relooper – des Häxlers liebstes Kind Ein interessantes Werkzeug zur Klangmanipulation ist der Relooper. Er zerhackt jeden Drumbeat in Echtzeit in vier Teile. Somit hat man 16 Sampleschnipsel pro Takt, die auf einer 16 mal 16 Matrix in beliebiger Reihenfolge vertikal verschoben werden, um den Beat neu zu arrangieren. Die Sequenzen können manuell oder per Zufallsgenerator erstellt werden. Wie bei einem Step-Sequenzer rollt der Track vier Takte lang durch den Relooper. Jedes Rechteck kann halbiert oder geviertelt werden, um einen Stottereffekt zu erzielen. Für jedes Deck können drei unterschiedliche Relooper-Patterns angelegt werden. Leider wird das Geamtsignal im aktiviertem Mixed-Mode (Default), in dem Original –und Relooper-Signal gleichzeitig ausgegeben werden, durch Zuschalten des Reloopers doppelt so laut (!). Ein Regler für das Mischungsverhältnis ist nicht vorhanden, so daß man besser auf den Single-Mode zurückgreift, innerhalb dessen nur das Relooper-Signal ausgegeben wird.
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Und ein passendes Video haben wir auch noch am Start:
5. VINYL/EXT CTRL – Qual der Wahl oder Freiheit des Entscheidens Als Image Line Deckadance auf den Markt brachte, kochten die meisten Hersteller von DVS-Software, allen voran Stanton und Serato, gern ihr eigenes Bundle-Süppchen. Das sich dies für den Käufer unvorteilhaft gestalten kann, zeigen die Produkte Final Scratch 2 oder Digiscratch 2 von Alcatech, die nicht mehr weiterentwickelt werden.
Dafür sind neue DVS-Systeme mit unterschiedlichsten Hardwarebundles, unter anderem von Numark, Reloop oder Mixvibes dazugekommen, deren Nachhaltigkeit sich noch herausstellen muss. Warum also nicht seinen Wurzeln treu bleiben, weiterhin die gängigen Formate unterstützen und somit ein offenes, unabhängiges System generieren? Ich denke, das ist eine durchaus nachvollziehbare Entscheidung mit der netten Begleiterscheinung, dass kurzfristig ausverkaufte Steuer-Vinyls schnell mal durch ein anderes Exemplar getauscht werden können. Zu einem Gig sollte man zusätzlich immer seine Timecode-erprobten Tonabnehmer mitsamt Nadel mitnehmen.
Wird ein Laufwerk extern durch Steuer-Vinyls kontrolliert, überwacht Deckadance Tonhöhe und Phase des Inputs, um Geschwindigkeit und Richtung des abgespielten Tracks im richtigen Moment zu ändern. Falls das anliegende Signal unzureichend interpretiert wird, sollte das Eingangsignal der Soundkarte überprüft und stärker ausgesteuert werden. Reicht dies nicht, steht zusätzlich ein Gain-Regler neben der Oszilloskopanzeige zur Verfügung. Niedrige Frequenzen wie Umgebungsvibrationen können ebenfalls negativen Einfluss auf die Laufruhe ausüben. Mit dem Rumble-Poti steht ein Hochpassfilter bereit, der sich dieser Problematik annimmt.
Mithilfe der LEARN-Funktion kann jeder nicht nativ unterstützte Timecode angelernt und im relativen Modus genutzt werden. Dann sind Geschwindigkeit und Richtungsänderungen möglich, der absolute Modus ermöglicht, den digitalen Track durch Versetzen der Nadel an eine andere Abspielposition zu bringen. Auf welche Art die gängigen Steuer-Vinyls von Deckadance interpretiert werden, zeigt die nachfolgende Tabelle.
M-Audio Torq
Absolut und relativ
Mixvibes
Relativ
MS-Pinky
Absolut und relativ
PCDJ Reflex
Absolut und relativ
Stanton Final Scratch
Relativ
Serato Scratch Live
Relativ
Zwischen den Oszilloskopen befinden sich die Kontrollen für Monitor-Mix mit Split und Overdrive sowie Regler für Master, Crossfader-Curve und ein 8 Bit Microsampler. „Normale“ Schallplatten oder CDs können durchgeschliffen werden.
6. MIDI – ist doch ´ne reine Einstellungssache Genauso offen wie in der Timecode-Frage zeigt sich unser Prüfling im Controller-Support. Dass dies nicht die Regel ist, beweist zum Beispiel Serato Itch, indem es nur mit einer von zwei dedizierten Kontrolleinheiten läuft. Mit Midi-Learn kann die Steuerung von Deckadance bequem den angeschlossenen Controllern zugeordnet werden. Bedauerlicherweise lassen sich keine Modifier oder Shift-Tasten programmieren. Einmal angelegte Mappings können allerdings gespeichert und auf ein anderes System übertragen werden.
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Laut Herstellerangaben unterstützt Deckadance die folgenden MIDI-Controller. Andere können angelernt werden:
Hercules
KDJ
EKS
M-Audio
Allen&Heath
Vestax
Console MK2, Control MP3, Console RMX, CONTROL Steel,
KDJ 500
XP5, XP10, Otus
X-Session, Xponent
Xone:3D
VCI100,VCM100, VCI300
Behringer
Openlabs
Omnitronic
Numark
Stanton:
DJ-Tech
BCD2000, BCD3000
DBEAT
MMC1
Total Control
SCS1D, SCS3D,
IMIX, Reload, MK1, MK2, Kontrol One, Mix Free
7. SETUP – Alles reine Ansichtssache Im Setup können grundlegende Programmeinstellungen, Controller- Zuweisungen, Pitch-Auflösung oder Dateipfade angegeben werden.
8. DMX – war wohl nix DMX soll die Steuerung von Lichtanlagen oder Nebelmaschinen übernehmen. Diese Funktion ist momentan noch nicht implementiert.
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PRAXIS Bei einer oder mehreren Soundkarten mit ausreichender Anzahl an Ausgängen, kann man maximal fünf Signale auf den externen Mischer loslassen. Der Hersteller rät PC-Usern die Verwendung des Asio4All Treibers. Mac-User hingegen sind mit dem Built-in-Input, respektive Core-Audio, gut beraten. Für zeitkritische Unterfangen wie Scratchen liegt es nahe, mit niedrigen Latenzen zu arbeiten. Der verwendete Arbeitsspeicherpuffer kann im Control-Panel des ASIO-Treibers oder in ASIO4ALL eingestellt werden. Je kürzer die Latenz umso höher ist die Prozessorlast. Auf Rechnern ab 2 GHZ mit 1-2 GB RAM und einer Mittelklasse-Soundkarte kann in der Regel problemlos mit Latenzen von 5-10 ms gearbeitet werden.
Für unseren Praxistest unter Vista nutzten wir ein Mittelklasse-Notebook mit einem QL-60 Prozessor und 3 GB RAM. Mit Maya 44 USB und ESI-U46SE standen zwei Standard-Interfaces bereit. Mix it Baby – aber möglichst allein Wer einen netten Abend in entspannter Atmosphäre mit Freunden verbringt, wird sich unter Umständen über die Automix-Funktion freuen. Sie bietet die Möglichkeit, das Set kurzzeitig zu verlassen, falls ein nahtloser Übergang gerade nicht unbedingt nötig ist. Zudem kann sie mit einigen netten Zusatzfeatures aufwarten. So ist die Länge des automatischen Übergangs in 15-Sekunden-Schritten bis auf 90 Sekunden ausdehnbar, neben der Playlisten-Abfolge kann auch geshuffelt werden, taktgenaues Mischen steht als Option parat, wobei der Xbass-Fadermodus automatisch Bassfrequenzen mixt.
Schleifenparallelitäts-Synchrononie Wie taktgenau unsere Testsoftware mit Loops umgeht, seht ihr in diesem Filmchen.
Spin me DJ – One more time Deckadance unterstützt zahlreiche Steuer-Vinyls. Als Anschauungsbeispiel für die relative Interpretation dient der nachfolgende Clip.
Dies und das – für jeden was Deckadance hält einige Spezialitäten fürs kreative Set bereit. Wir werfen einen kurzen Blick auf die internen Effekte und den Sampler.
Ferngesteuert – MIDI-Setup mit dem Nanokontrol: Deckadance kann MIDI-fähige Controller anlernen. In diesem Praxisbeispiel verwenden wir den besonders kleinen und leichtgewichtigen Korg Nanokontrol. Er bietet mit einer Transportsektion, 18 Buttons, neun Fadern, neun Drehreglern und vier Szenen ausreichend Bedienelemente, um ein Basis-DJ-Setup aufzubauen. Im Mapping steuert der Kleine unter anderem Abspielfunktionen, Nudge, Pitch, 3-Band-EQ, Loop, Relooper und Effekte. Die nachfolgende Grafik zeigt die genaue Belegung an:
Zuerst wird der kostenlose Korg Kontrol Editor von der Korg-Website heruntergeladen und installiert. Nanokontrol sendet im Auslieferungszustand in allen vier Szenen dieselben Midi-Noten, und das immer auf Kanal 1. Da wir beide Deckadance-Player mit nur einer Transportsektion unabhängig voneinander kontrollieren möchten, nutzen wir die Szenen als virtuelle Decks. Aus diesem Grund müssen entweder die Notendaten oder der MIDI-Kanal zumindest einer Szene angepasst werden. Ändert man den MIDI-Kanal in Szene 2, müssen auch sämtliche Fader, Buttons und Potis neu programmiert werden. Wir ändern daher nur die Notendaten für die Transportkontrolle, allerdings in den Szenen 2und 4 Somit kann man kontinuierlich weiterschalten. Szenen 1 und 3 kontrollieren Deck A, die anderen beiden Deck B.
In Deckadance aktivieren wir Generic-Controller und unseren Nano. Die gewünschte Funktion für das betreffende Deck wird per MIDI-Learn zugewiesen, MIDI-Forget löscht den Wert. Zunächst wird Deck A gemappt, danach springen wir in Szene 2 und lernen Deck B an. Die Monitor- und Crossfader-Parameter befinden sich bei MISC.
Sind alle benötigten Funktionen eingestellt, sollte der Nano sofort funktionieren. Wer keine Lust hat, alles von Hand anzulegen, kann sich die Datei hier gern runterladen.
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FAZIT Deckadance bietet für eine DJ-Software zahlreiche Features. Einmal konfiguriert, lief es im Test über Stunden ohne Aussetzer und bringt mit Effekten, Relooper und Sampler nicht selbstverständliche Funktionen für eine sehr individuelle Mixsession mit. Loops, Auto-Beatgrid und -Synchronisation gehören mittlerweile zum guten Ton und sind auch in Deckadance ein fester Bestandteil. Das Oberflächendesign ist gut strukturiert und schnell verinnerlicht, wenn auch zum Teil ein wenig unkonventionell. Auch die Hardwareanforderungen sind moderat. Durch die VST-Schnittstelle ist Langzeitmotivation garantiert, mit acht Slots lässt sich quasi ein Mini-Sequencer realisieren. Image-Line verzichtet bewusst auf Hardware-Dongles, viele Steuer-Vinyls und Konsolen werden nativ unterstützt oder können angelernt werden. Doch es gibt auch vereinzelte Kritikpunkte. Nicht alle Details sind in der Tiefe konsequent umgesetzt. So gibt es zum Beispiel Fade-In-, aber keine Fade-Out-Marker und die MIDI-Konfiguration könnte umfangreicher und komfortabler gestaltet sein. Schade, dass keine Shift-Tasten programmiert werden können, verleihen sie doch gerade Konsolen mit wenigen Bedienelementen ungeahnte Kräfte. Kleinere Bugs wie der funktionslose Sampler-Hochpassfilter oder Buttons für noch nicht implementierte Funktionen trüben den Gesamteindruck ein wenig. Die Dateiverwaltung erscheint etwas altbacken, eine echte Track-Collection und erweiterter Playlist-Support wären dem Programm und manchem Anwender bestimmt von Vorteil. In punkto Stabilität, Performance und Features hat Deckadance im Testparcours einen souveränen Eindruck hinterlassen und bekommt dafür 4 Sterne.
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
Offenes System
Innovative Features
Echtzeit Relooper
VST-Schnittstelle
Integrierter Sampler
Austauschbare Skins
Gute Performance und Stabilität
Auto-Beatgridding
Solide Timecode-Performance
Als VST-Instrument im Sequenzer zu laden
MIDI-LEARN-Funktion
Contra
Nur zwei Decks mit je vier Cuepoints
Buttons für noch nicht implementierte Features
Funktionsloser Sampler-HP-Filter
Arbeiten innerhalb von Playlisten nur sehr rudimentär
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