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Hughes & Kettner Black Spirit 200 und FSM 432 MKIII Test

Praxis

Sound

Die Bedienung und das Abspeichern eigener Sounds ist nach kurzer Eingewöhnung ein Kinderspiel. Grundsätzlich klingt der Amp weder steril, noch hat man den Eindruck, dass man über einen Transistoramp spielt. Hier lassen sich schon bei Zimmerlautstärke erstaunliche lebendige Soundergebnisse erzielen. Der cleane Kanal bietet ein breites Spektrum von sehr klaren bis hin zu leicht gesättigten, silbrigen Sounds. Dabei bleibt das Klangverhalten dynamisch, auch wenn es an den Druck und die Direktheit eines Klassikers wie einen AC 30 nicht heranreicht. Speziell bei zu hohen Sagging-Einstellungen wirkt der Sound schnell zu komprimiert. Im ersten Soundbeispiel hört ihr den cleanen Kanal mit dem Gainregler auf 9 Uhr, im zweiten steht er auf 12 Uhr und in dritten auf 16 Uhr.

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Clean: Gain 9 Uhr Clean: Gain 12 Uhr Clean: Gain 16 Uhr

Der Einfluss des Sagging-Reglers kommt zwar bei allen Soundeinstellungen gut zur Geltung, aber im Zusammenspiel mit dem cleanen Kanal lässt sich seine Wirkungsweise besonders gut erkennen. Im ersten Soundbeispiel ist der Sagging-Effekt deaktiviert. Im zweiten Soundbeispiel steht der Regler auf 12 Uhr und im dritten Soundfile auf 16 Uhr.

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Clean: Sagging deaktiviert Clean: Sagging 12 Uhr Clean: Sagging 16 Uhr

Da mir die 11-Uhr-Sagging-Einstellung im Großen und Ganzen am besten gefallen hat, bin ich bei den verbleibenden Audiobeispielen auch dabeigeblieben. Darüber hinaus wirkte der Sound für meinen Geschmack besonders mit zunehmender Verzerrung einfach zu platt. Der Crunch-Kanal beginnt in etwa da, wo der cleane Kanal aufhört. Übrigens hat man die Klangregelung sehr geschmackvoll abgestimmt. Wie bei guten Amps üblich, kann man ausgehend von der 12-Uhr-Position der Klangregelung seinen persönlichen Sound kreieren. Die eigentliche Zerrstruktur ändert sich dabei nicht, was aber völlig in Ordnung ist. Auch hier gibt es wieder drei Audiobeispiele. Im ersten steht der Gainregler auf 9 Uhr, dann auf 12 Uhr und schließlich auf 16 Uhr.

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Crunch: Gain 9 Uhr Crunch: Gain 12 Uhr Crunch: Gain 16 Uhr
Der analog gehaltene primäre Signalweg beschert dem Amp einen direkten und organischen Sound.
Der analog gehaltene primäre Signalweg beschert dem Amp einen direkten und organischen Sound.

Bevor es an die beiden Lead- und Ultra-Kanäle geht, hier noch die acht unterschiedlichen Speakersimulationen der neuen Redbox AE+.

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1×12″ Modern Thiele-Port 1×12″ Modern Front-Port 2×12″ Vintage Open Back 4×10″ Alnico Open Back 4×12″ Vintage Cab 4×12″ British Cab 4×12″ Modern Cab 4×12″ American Cab

Der Lead-Kanal bietet im Vergleich zur Crunch-Abteilung einen eher mittenfokussierten Sound mit mehr Gainreserven und einer etwas höheren Kompression. Der Sound ist leicht schönfärbend und das Spielgefühl dementsprechend leicht und flüssig. Der fette, singende Ton eignet sich perfekt fürs klassische Rocksolo und für virtuose Saitenartisten. Der Gainregler steht hier im ersten Soundbeispiel auf 12 Uhr. Sowohl kantige Riffs als auch klassische Rocksolo-Sounds lassen sich hier authentisch abdrücken. In der 16-Uhr-Position kommen dann auch Flitzefinger auf ihre Kosten.

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Lead: Gain 12 Uhr Lead: Gain 16 Uhr

Der Ultra-Kanal fällt klanglich aus der Reihe, denn seine Zerrstruktur ist feiner und gleichzeitig brutaler als die der anderen Kanäle. Aber auch hier klingt der Amp immer noch ausgeglichen und transparent, egal, wie weit man den Gainregler auch aufdreht. Dieser Kanal eignet sich perfekt fürs ganz böse Bratgeschäft und für Metallfacharbeiter.

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Ultra-Kanal

Zum Schluss möchte ich euch noch kurz die internen Effekte vorstellen. Insgesamt stehen drei Effektblöcke zur Verfügung, die sich untereinander mischen lassen. Dazu gehört ein Delayeffekt, ein Halleffekt und ein weiterer Block mit Modulationseffekten. Beim dritten Block muss man sich zwischen Chorus, Flanger, Phaser oder einem Tremoloeffekt entscheiden. Aber ich denke, das ist verschmerzbar. Die Qualität der Effekte würde ich als gesunde Mittelklasse bezeichnen, die für Gigs völlig ausreicht. Nebenbei spart man sich weiteren Aufwand und schont zusätzlich noch den Geldbeutel. Als Grundsound habe ich den cleanen Kanal in einer gesättigten und angezerrten Einstellung verwendet. Am Anfang der Soundbeispiele gibt es immer ein kleines Lick ohne Effekt, damit der Unterschied zwischen Dry und Wet besser zu hören ist.

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Reverb Off – 11:00 Uhr – 13:00 Uhr – 16:00 Uhr Delay Off – 12:00 Uhr – 16:00 Uhr Chorus Off – Slow – Medium – Fast Flanger Off – Medium – Strong Phaser Off – Slow – Medium – Stronger – Extreme Tremolo Off – Slow – Medium – Strong
Kommentieren
Profilbild von Markus

Markus sagt:

#1 - 26.08.2019 um 10:54 Uhr

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Hallo, ihr schreibt, man könnte beim fsm-432 sowohl im Preset- als auch im Stompboxmodus das Delaytempo tappen.
HK schrieb mir mal, das ginge nur im Presetmodus.
Jetzt weiß ich gar nichts mehr.
Habt ihr das ausprobiert?
VG

    Profilbild von Robby Mildenberger

    Robby Mildenberger sagt:

    #1.1 - 30.08.2019 um 13:13 Uhr

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    Hallo Markus,
    Du hast Recht. Im Gegensatz zum Preset-Modus lässt sich das Delay im Stompbox-Modus nur ein- und ausschalten. Wir haben die entsprechende Textpassage geändert. Danke für den Hinweis.Grüße
    Robby

Profilbild von KRYPTYK

KRYPTYK sagt:

#2 - 18.05.2020 um 06:15 Uhr

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Ich habe beim Musicstore das Teil mal angespielt bzw. getestet, ABER diese Dinge disqualifizieren das Topteil für mich. Der Preis, war auch ein Hauptauschlußkriterium für mich beim Head, ebenso beim Combo. Aus welchem Grund also, soll ich mein Equipment jetzt auf den Black Spirit 200 "updaten" ??? Zudem, ich habe meinen AMP und meine Pedale auf dem Board für meinen Sound eingestellt. Den verändert man sowieso nicht, außer von Clean auf Gain.....Oder spielt jemand mit unterschiedlichen Sound bei einem Gig? Also ich meine jetzt mit Sounds, Metal, Blues etc. doch wohl nicht, oder? Was also soll man mit einem AMP der unzählige Sound hat, die man niemals benötigt? Ansonsten hat man (Ich) die Sounds für die entsprechenden Songs auf den Pedals auf dem Board. Da kann die Digitaltechnik noch so voranschreiten, den original Röhrensound bekommt man Digital nicht hin, mit keinem Amp. Da schleppe ich mir lieber bei Auftritten einen Ast, aber ich bleibe immer noch bei meinem Bugera 333 XL. Zudem kann man die gesicherten Presets nur mit dem Fußschalter abrufen, den man natürlich, EXTRA für über 160 € dazu kaufen muss, was ich bei einem AMP-Preis von rund 800€ !!! schon ziemlich dreist finde, ebenso das ein Transport Bag für 30 € noch als extra, hinzugekauft werden muss, so kommt man bei dem Amp schnell mal an die 1000€.Wenn man Bedenkt das man dafür 2 Bugera 33 XL bekommt......Naja, so verdient man als Unternehme Geld..... Mein Fazit: Zum rumprobieren oder als Einstieg in die Welt der Sound und Effekt ist der Black Spirit, bestimmt nicht schlecht,(Wenn man sich das Midiboard FSM432 dazukauft. Aber nur dafür ist es einfach ein zu teures Spielzeug.

Profilbild von Floyd Hendrix

Floyd Hendrix sagt:

#3 - 19.05.2020 um 07:21 Uhr

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Was machen Musiker wie ich, die KEINE IPad, IPhon oder der gleichen haben? (Ja solche Leute gibt es auch noch !!!) Da hätte ich dann 2 Möglichkeiten, entweder 1.) ein IPad etc. kaufen oder 2.) einen anderen AMP.....Nach abwägen allem Für und wieder, entscheide ich mich dann doch für Möglichkeit 2.....Einen Amp, den auch ein "Rückständiger" wie ich, in Sachen Technik, ganz Einfach an den vorhandenen Regler am AMP einstellen kann. Da ich rund 1500 € zur Verfügung hatte, viel dann meine Wahl auf den Bugera 1990 Infinium & den Bugera 333 XL und den Bugera V55HD und dazu noch 3x je ein 4/12 Box von HB. Ist schon erstaunlich, was man für 1500 € bekommt, wenn man "Rückständige" Technik kauft.......

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