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HoTone Chunk Distortion Test

Auch das HoTone Chunk aus der Skyline Serie ist vom aktuellen Schrumpfungsvirus befallen, der seit einiger Zeit in der Effektpedalszene grassiert. Beim Chunk handelt es sich um ein Distortion-Pedal im Miniaturgehäuse, das sich am typischen britischen Vintage-Ton orientieren soll.

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Trotz der eingedampften Bauform, bringt der Chunk 190 Gramm auf die Waage


Seriengeschwister des Kleinen haben bereits ihre bonedo-Tests durchlaufen, und das mit durchaus respektablen Ergebnissen. Ob es auch dem Chunk gelingt, trotz seiner Zwergenmaße klanglich großes zu leisten?

Details

Das nur 44 x 44 x 74mm (B x H x T) kleine Effektpedal wird in China hergestellt und legt trotz seiner Miniaturabmessungen satte 190 Gramm auf die Waage, was ihm schon vorab eine gewisse Wertigkeit verleiht. Geliefert wird es in einem schicken schwarzen Karton, in dem sich neben der Bedienungsanleitung im Visitenkartenformat auch zwei Aufkleber für den Boden des Pedals befinden, die entweder mit einer Gummi- oder einer Klettseite versehen sind. So lässt es sich optimal den persönlichen Bedürfnissen anpassen. Das Gewicht ist hauptsächlich dem massiven Gehäuse aus Zinkguss zuzuschreiben, das wohl auch härteren Beanspruchungen Paroli bieten kann.

Fotostrecke: 3 Bilder Zerrzwerg…alles drin, alles dran

Auffälligstes Merkmal und Markenzeichen der gesamten Skyline-Serie ist das durchsichtige Poti an der Stirnseite, das im aktivierten Zustand dank integrierter LEDs in der roten Gehäusefarbe leuchtet und sich somit von oben betrachtet auch gut ablesen lässt.
Beim Chunk Distortion wird mit diesem Poti der Gain-Gehalt eingestellt, weitere Bedienelemente finden sich auf der Oberseite. Dazu gehören Volume und Tone, die beide aus einem fluoreszierenden Kunststoff bestehen und im Dunkeln leuchten, sofern sie zuvor die Gelegenheit hatten, sich mit Licht “aufzuladen”. Beide Potis lassen sich auch aus stehender Position gut ablesen, da ihre Streifenmarkierung die halbe Poti-Oberseite einnimmt. Die Aufgabe des Volume-Reglers dürfte klar sein, Tone regelt den Höhengehalt. Zwischen den beiden Regler findet sich ein HOT-Schalter, der für eine Extraportion Gain sorgt. Aktiviert wird das Pedal mit einem satt einrastenden Schalter, der durch einen Metallbügel von den oberen Bedienelementen getrennt wird. Ob dieser “Einraster” bei unserem Kandidaten auch über den Verstärker hörbar ist, werde ich später im Praxisteil genauer inspizieren.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Verteilung der Bedienelemente ist genial…platzsparend

Was die Signalpflege anbelangt, kann auch der Chunk mit einem True Bypass aufwarten, der das Signal im nicht aktiven Zustand unangetastet passieren lässt. Da sich das Pedal offensichtlich nicht mit einer Batterie betreiben lässt – dafür ist es schlicht zu klein – benötigt es ein 9Volt DC Netzteil. Hier gibt es sich mit jedem Standard-Netzteil im Boss-Modus zufrieden. Verarbeitungsmäßig gibt es nichts zu bemängeln, das kleine Pedal ist tadellos verarbeitet, daher geht es ohne Umwege direkt zum Praxisteil.

Fotostrecke: 2 Bilder Output und Netzteil-Anschluss parken auf der linken Seite
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Praxis

Sound/Bedienung:

Ich betreibe das Pedal am Eingang meines clean eingestellten Marshall JVM 410, lediglich eine kleine Prise Hall aus dem Amp sorgt für etwas Raum. Als Gitarre verwende ich eine Music Man Reflex. Und noch eines vorweg: Der eingangs befürchtete Schaltknacks wird nicht an den Amp weitergegeben!
Im ersten Beispiel checke ich die Gainreserven und bringe dazu den leuchtenden Regler in folgende Stellungen: 1, 3, 5, 8/5, Maximal. Volumen und Tone verharren dabei in der Mittelstellung.

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Soundbeispiel 1

Der Kleine geht schon bei geringen Gain-Settings ordentlich zur Sache und liefert das bekannte Mittenbrett, das in der Tat eine britische Färbung besitzt. Bei höheren Gain-Zahlen bleibt der Charakter erhalten, aber alles wird etwas saftiger und fette Riffs gehen leicht von der Hand.
Nun bringe ich Gain auf 5 und den Tone-Regler auf 13 Uhr.

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Soundbeispiel 2

Selbst die kleine Erhöhung des Tone-Reglers bewirkt eine hörbare Auffrischung des Signals, nicht schlecht!
Dann drehe ich Tone doch einmal ganz auf …

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Soundbeispiel 3
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Interessanterweise verändert sich der Grundsound nicht wesentlich, lediglich das Höhenbild erhält eine kratzige Note, die mir ganz gut gefällt.
Weiter geht es mit Gain auf 5, Treble auf 12 Uhr und dem Booster, den ich im zweiten Durchgang aktiviere.

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Soundbeispiel 4

Der Unterschied mag zwar gering erscheinen, ist beim Spielen aber deutlich spürbar. Mir gefällt das Ansprechverhalten bei geringerer Anschlagsstärke in beiden Beispielen, auf das der Chunk recht feinfühlig eingeht.
Gain steht jetzt auf 4, Tone auf 13 Uhr und wieder betätige ich den Boost im zweiten Durchgang. Jetzt kommt eine Strat zum Einsatz.

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Soundbeispiel 5

Die Strat kommt bestens mit dem Chunk-Pedal klar und der Boost dickt den Singlecoil am Hals wunderbar an. Heraus kommt ein dreckiger Crunchsound mit Charakter, der sich sehr gut durchsetzt.
Abschließend ein Beispiel mit maximalem Gain inklusive Boost und dem Tone-Regler auf 13 Uhr.
Hierzu habe ich eine Tom Anderson Drop Top verwendet.

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Soundbeispiel 6

Unser Kandidat liefert in der Tat das volle Rockbrett. Wer einen Metalsound sucht, ist hier definitiv an der falschen Stelle! Stattdessen schält sich ein satter Vintage-Rocksound aus meinen Speakern.
Der Volume-Regler des Chunk ist in der Lage, ausgangsseitig eine ganze Menge Pegel freizusetzen und so auch gewissermaßen als Anpuster des Preamps zu dienen. In Verbindung mit einem bereits angezerrten Amp hat mich das Pedal nicht wirklich überzeugt, da das Signal hier an Höhen verliert. Aber das ist ganz sicher Geschmackssache und deshalb gilt hier die Devise, den kleinen Zerrer selbst auszuprobieren.

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Fazit

Mit dem kleinen Chunk hat HoTone einen toll klingenden und bestens verarbeiteten Distortion im Programm. Für den Preis gibt es sicherlich auch andere Zerrer auf dem Markt, aber so klein ist wohl kaum einer. Schon bei geringeren Gain-Settings geht das Pedal selbstbewusst ans Werk und überzeugt in der Tat mit einer britisch beeinflussten Zerre, die mir gut gefällt.
Anspieltipp!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Verarbeitung
  • Sound
  • geringe Größe
  • Preis/Leistung
Contra
  • keins
Artikelbild
HoTone Chunk Distortion Test
Für 60,00€ bei
Klein aber oho...der Chunk hat's drauf
Klein aber oho…der Chunk hat’s drauf
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: HoTone
  • Herstellungsland: China
  • Effektgattung.: Distortion
  • Abmessungen: 44 x 44 x 74mm (B x H x T)
  • Gewicht: 190 Gramm
  • Besonderheiten: True Bypass, kleine Bauweise
  • Preis: 64,00 Euro
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