Anzeige

Harley Benton StreetBox-60 Test

Mit der Harley Benton StreetBox-60 bringt die Thomann-Marke einen kompakten und vielseitigen Mobilverstärker auf den Markt, der mit gerade einmal vier Kilo Gewicht und Akkubetrieb eine spannende Lösung für Alleinunterhalter und kleine Bands darstellt. Mit insgesamt drei Kanälen, integrierten Effekten, Bluetooth-Interface und einer RMS-Leistung von 60 Watt ist das kleine Kraftpaket zudem als All-in-One-Lösung für zuhause und unterwegs eine echte Option.

Harley_Benton_StreetBox_60_TEST


So wird die StreetBox-60, hergestellt in China für das Musikhaus Thomann, in der Bedienungsanleitung auch prompt als “mobile Beschallungsanlage” und nicht etwas als reiner Akustikgitarrenverstärker bezeichnet. Neben akustischen Instrumenten und Gesang soll die kleine Kiste beispielsweise auch für E-Gitarren und allgemeine Musikbeschallung via Bluetooth geeignet sein. Ob die Mini-PA hält was sie verspricht, wird sich im folgenden Test zeigen.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Details

Gehäuse/Optik

Die StreetBox-60 kommt in einem Gehäuse mit den Maßen (B x H x T) 375 x 195 x 185 mm und wiegt knapp 4 kg. An der linken Seite ist eine große Griffschale ins Gehäuse eingelassen und sorgt für einen komfortablen Transport. An der rechten Seite befindet sich ein Ständerflansch mit 35 mm Durchmesser zum Aufsetzen auf einen handelsüblichen Boxen-Hochständer. Ohne Stativ kann man sich entscheiden, ob man die StreetBox lieber mit den Bedienelementen nach oben oder hochkant hinstellen möchte. Für beide Varianten stehen jeweils vier Gummifüße bereit. 

Fotostrecke: 5 Bilder Die Harley Benton StreetBox-60 wird mit einer Transporttasche mit Zubehörfach und zwei praktischen Rucksackriemen geliefert.

Zum Lieferumfang gehört ebenfalls eine Transporttasche mit Zubehörfach und zwei praktischen Rucksackriemen. Das Gehäuse wirkt robust und hochwertig und macht durch sein Holz-Finish auch optisch einen edlen Eindruck. Für die Klangformung sind zwei 5,5” Breitbandlautsprecher zuständig, die von einem stabilen Lochgitter geschützt werden. Ebenfalls im Lieferumfang enthalten sind eine deutschsprachige Bedienungsanleitung und ein 24V-Netzteil zum Laden des Akkus, dessen Betriebszeit vom Hersteller mit 5 Stunden bei einer Ladezeit von 3 Stunden angegeben wird.

Fotostrecke: 5 Bilder Für besseres Monitoring lässt sich die Harley Benton StreetBox-6 ach auf einen Boxenständer montieren,…

Bedienung

Die drei Kanäle unseres Probanden sind im Grunde gleich aufgebaut und unterscheiden sich nur durch ihre Anschlussmöglichkeiten und Effekte. Der erste Kanal ist laut Hersteller prädestiniert für akustische Gitarren. Von links betrachtet finden wir zunächst den Klinken-Eingang, dann einen Dreiband-Equalizer, ein Volume-Regler und schließlich ein Reverb-Poti. Rechts neben dem Eingang befindet sich zudem ein Wahlschalter für aktive oder passive Tonabnehmersysteme, mit dem die Eingangsempfindlichkeit voreingestellt werden kann. Rechts neben der Kanal-Sektion liegen zwei untereinander angeordnete Potis mit der Bezeichnung “Notch”, mit denen es möglich ist, eine Feedback-Frequenz ausfindig zu machen und zu unterdrücken. Das “Freq.”-Poti bestimmt dabei, um welche Frequenz es sich handeln soll, mit dem “Depth”-Regler wird festgelegt, wie breitbandig die betreffende Frequenz abgesenkt wird. Der Notch-Filter, dessen Funktion sich nur auf den ersten Kanal auswirkt, kann auch als zusätzliche Klangreglung verwendet werden, da es sich im Grunde um einen parametrischen Equalizer handelt.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Bedienfeld ist von der Oberseite her eingelassen und mit zwei Metallbügeln rechts und links ausgestattet.

Der zweite Kanal hat ebenfalls einen Klinken-Eingang und kann sowohl für Gesang als auch für Gitarren verwendet werden. Der dritte Kanal besitzt einen XLR/Klinke-Combo-Eingang und ist mit einer festgelegten Eingangsempfindlichkeit für Mikrofone vorgesehen. Die Kanäle 2 und 3 teilen sich ein gemeinsames Effekt-Poti, das dem Signal auf der ersten Hälfte des Regelwegs ein Delay und auf der zweiten Hälfte ein Reverb zumischt. Beide Effekte sind nur in ihrer Intensität regelbar und können nicht kombiniert werden.
Neben dem Master-Poti, das die Gesamtlautstärke aller angeschlossenen Signale regelt, liegt die Lautstärkeregelung für das Bluetooth-Interface und darüber zwei Anschlüsse für eine Stereo-Miniklinke mit der Bezeichnung “Amp”. Hierzu steht in der Bedienungsanleitung, dass es möglich sei, ein Gerät des gleichen Typs anzuschließen, und dass in diesem Fall das zweite Gerät automatisch die Einstellungen für Lautstärke, Klang und Effekte des ersten Geräts übernimmt. Im Klartext heißt das, dass wir es hier mit einem Line-Out und einem Aux-In zu tun haben. Beim Test mit einem AER Alpha zeigt sich tatsächlich, dass es möglich ist, dass Signal der Streetbox so an einen anderen Amp zu schicken. Allerdings ist das Ausgangssignal sehr schwach, sodass das angesteuerte Ziel definitiv eine leistungsfähige Vorverstärkung benötigt. In einem Audio-Interface etwa kam über den Amp-Out kein brauchbares Signal an. Die Bezeichnung “Line-Out” hat dieser Ausgang somit nicht ganz verdient, zumal es für viele Anwendungen ungünstig wäre, dass dieser Ausgang die Lautstärkeeinstellungen des Verstärkers übernimmt. Der “Amp-In” hingegen bleibt unbeeinflusst von jeglicher Einstellung an der StreetBox und liefert interessanterweise ein deutlich stärkeres Signal als der Bluetooth-Input, was ihn zu einer echten Alternative für kabelgebundene Einspielungen macht.

Anzeige

Praxis

Um den Klang der beiden 5,5″ Breitbandlautsprecher einzufangen, wird das Signal mit zwei Kleinmembran-Kondensatormikrofonen in Stereo aufgenommen. Für die erste Hörprobe kommt eine Dreadnought-Gitarre im ersten Kanal der StreetBox-60 zum Einsatz. Mit Volume und Master auf 12 Uhr erhält man hier eine vertretbare Lautstärke für den Heimbetrieb, mit der man aber auch schon in der Lage wäre, eine kleine Bar zu beschallen. Die Lautsprecher erzeugen einen eher schlanken Bassbereich und einen recht deutlichen Peak bei 600 Hz, der sich aber mit dem Equalizer einigermaßen in den Griff bekommen lässt. Bei Master-Einstellungen über 12 Uhr ertönt ein recht deutliches Grundrauschen, sodass man versucht ist, eher am Volume-Poti des Kanals oder der Gitarre nachzuregeln. Die Bluetooth-Kopplung mit dem Handy funktioniert auf Anhieb und ohne Probleme. Allerdings sind hier die Lautstärkereserven doch sehr begrenzt. Für das Spielen zu einem Playback oder dem Lieblingssong reicht es für zu Hause allemal, für einen Einspieler oder Backing-Track auf der Bühne müsste man jedoch notgedrungen am Master nachregeln, was wiederum das bereits erwähnte Rauschen verstärken würde.
Der Notch-Filter funktioniert einwandfrei und ist für die Dreadnought-Gitarre spielend in der Lage, eine problematische Frequenz um die 110 Hertz zu unterdrücken, die bei höheren Lautstärken ein Feedback erzeugen würde.
Wir hören den ersten Kanal zunächst mit allen Reglern in der 12-Uhr-Stellung und ohne Reverb. Um eine Idee von der Wirkungsweise der Klangregelung zu bekommen, werden danach bei jedem Durchgang nacheinander das Bass-, Middle- und Treble-Poti auf 9 und 15 Uhr gedreht. Der Equalizer greift durchaus wirkungsvoll in das Klanggeschehen ein und lässt sich gut an das jeweilige Instrument anpassen.

Audio Samples
0:00
EQ-Check (Dreadnought Guitar with Active Pickup)
KANAL 1
BassMiddleTrebleVolumeReverb
12:0012:0012:0012:00off
09:00/12:00/15:0012:0012:0012:00off
12:0009:00/12:00/15:0012:0012:00off
12:0012:0009:00/12:00/15:0012:00off

Für das nächste Beispiel soll nun der eingebaute Reverb-Effekt zum Einsatz kommen. Wir hören dasselbe Riff mit dem Reverb-Poti nacheinander auf 9, 12 und 15 Uhr. Der Hall lässt sich gut dosieren und sorgt für räumliche Tiefe und Atmosphäre, ohne aufdringlich zu wirken.

Audio Samples
0:00
Reverb-Check (Dreadnought Guitar with Active Pickup)
KANAL 1
BassMiddleTrebleVolumeReverb
12:0009:0011:0012:0009:00/12:00/15:00

Das dritte Sample mit der Dreadnought-Gitarre wird nun im Fingerstyle-Picking gespielt Die Lautstärke muss hierfür etwas erhöht werden und das Reverb-Poti steht auf 12 Uhr.

Audio Samples
0:00
Fingerpicking with Reverb (Dreadnought Guitar with Active Pickup)
KANAL 1
BassMiddleTrebleVolumeReverb
12:0009:0011:0014:0012:00

Nun wollen wir uns dem zweiten Kanal widmen und benutzen hierfür eine Konzertgitarre, die ebenfalls mit einem aktiven Tonabnehmer bestückt ist. Auch hier tut es dem Klangbild gut, die Mitten etwas zu reduzieren und wir hören zunächst ein Picking-Muster mit Reverb. Der Klang des Reverbs entspricht dem von Kanal 1, lässt sich allerdings durch die Doppelbelegung des Potis weniger feinfühlig dosieren.

Audio Samples
0:00
Fingerpicking with Reverb (Classical Guitar with Active Pickup)
KANAL 2
BassMiddleTrebleVolumeEcho/Reverb
12:0011:0011:0012:0016:00
Die Harley Benton StreetBox-60 eignet sich für Auftritte in Cafés, Kneipen oder Wohnzimmern.
Die Harley Benton StreetBox-60 eignet sich für Auftritte in Cafés, Kneipen oder Wohnzimmern.

Im nächsten Beispiel soll nun das Delay zum Einsatz kommen. Es hat eine festgelegte Delay-Time von etwa 250 ms und lässt sich auf der ersten Hälfte des Poti-Regelwegs lediglich in seiner Intensität steuern. Wir hören es in der 11-Uhr-Stellung.

Audio Samples
0:00
Picking with Delay (Classical with Active Pickup)
KANAL 2
BassMiddleTrebleVolumeEcho/Reverb
12:0011:0011:0012:0011:00

Nun wollen wir sehen, wie sich die StreetBox-60 mit einem passiven Tonabnehmer verträgt. Wir wechseln zu einer Resonatorgitarre mit Magnettonabnehmer. Zusätzlich soll in diesem Beispiel der Notch-Filter als Klangregelung Verwendung finden. Wir hören das folgende Picking-Riff zunächst ohne Filter und senken dann den 100-Hz-Bereich breitbandig ab, um den Sound klarer und definierter zu machen.

Audio Samples
0:00
Resonator Guitar (Using the Notch-Filter as parametric EQ)
KANAL 1
BassMiddleTrebleVolumeReverb
12:0009:0011:0012:0011:00

Laut Produkt-Info soll die StreetBox ebenfalls für den Betrieb mit E-Gitarren geeignet sein. Wir wechseln wieder in den ersten Kanal und verwenden den Halstonabnehmer einer PRS-Style-Gitarre.
Für cleane Sounds ergeben sich durchaus praxistaugliche Klangoptionen, bei denen besonders Jazz-Liebhaber auf ihre Kosten kommen könnten.

Audio Samples
0:00
Picking with reverb (Electric Guitar, Neck-Humbucker)
KANAL 1
BassMiddleTrebleVolumeReverb
12:0009:0011:0012:0012:00

Für verzerrte Klänge muss erwähnt werden, dass es sich bei Akustik-Amps um Fullrange-Syteme handelt, bei denen es darum geht, ein möglichst breites Frequenzspektrum wiederzugeben. Wer also seinen Lieblings-Verzerrer vor solch einen Amp schaltet, der wird merken, dass dieser insbesondere in den Höhen harsch und unangenehm klingt. Das liegt daran, dass ein Gitarrenlautsprecher wie ein Equalizer wirkt und diese hohen Frequenzen normalerweise beschneidet. Mithilfe einer Amp-Simulation, die mitunter schon für wenig Geld in Pedalform zu haben ist, lassen sich jedoch auch vor einem Akustikverstärker brauchbare Ergebnisse erzielen.

Audio Samples
0:00
Heavy-Riff with external Amp-Simulation (Electric Guitar, Bridge-Humbucker)
KANAL 1
BassMiddleTrebleVolumeReverb
12:0009:0011:0012:00off

Da unsere kleine Mini-PA potenziell auch eine Option für kleine Bands darstellen könnte, wechseln wir für das letzte Beispiel auf einen E-Bass mit passiven Pickups. Der Physik sind bei einem 5” Lautsprecher selbstverständlich Grenzen gesetzt, doch grundsätzlich könnte man sich für eine Session oder einen kleinen Gig auch diesen Anwendungsbereich vorstellen, sofern sich das Schlagzeug etwas zurückhält.

Audio Samples
0:00
E-Bass
KANAL 1
BassMiddleTrebleVolumeReverb
15:0009:009:0012:0009:00

Zum Mikrofonkanal sei noch gesagt, dass er problemlos sowohl mit XLR- als auch mit Klinkensteckern funktioniert und in seinen Klangoptionen und Lautstärkereserven den beiden anderen Kanälen entspricht.

Anzeige

Fazit

Die Harley Benton StreetBox-60 trägt ihren Beinamen “mobile Beschallungsanlage” zu Recht, denn wir haben es hier mit einem dreikanaligen Mobilverstärker zu tun, dessen Leistungsreserven problemlos für Auftritte in Cafés, Kneipen oder Wohnzimmern ausreichen. Der Anwendungsbereich zielt dabei besonders auf singende Gitarristen oder kleine Akustik-Ensembles ab, lässt sich aber prinzipiell auch auf andere Instrumente ausweiten. Durch den integrierten Lithium-Ionen-Akku ist es möglich, die StreetBox für Outdoor-Sessions, Straßenmusik oder Sommerfeste zu verwenden, und auch als portables Monitorsystem ist die 4 kg leichte Box dank Gigbag und Boxenflansch eine echte Option. Da die beiden 5” Lautsprecher klanglich nicht ganz in der Oberliga spielen, hätte man sich allerdings einen Line- oder DI-Out gewünscht, und auch mit einem leichten Grundrauschen bei höheren Master-Einstellungen muss man leben. Gemessen am Preis ist die Harley Benton StreetBox-60 dennoch uneingeschränkt empfehlenswert.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • kompakte Größe und geringes Gewicht
  • Funktionsumfang und Anschlussmöglichkeiten
  • Akkubetrieb
  • Gigbag mit Rucksack-Riemen
Contra
  • leichtes Grundrauschen bei höheren Master-Einstellungen
  • kein Line- oder DI-Out vorhanden
Artikelbild
Harley Benton StreetBox-60 Test
Für 319,00€ bei
Kompakte Größe, geringes Gewicht und der Funktionsumfang machen die Harley Benton StreetBox-60 zu einem empfehlenswerten Wegbegleiter für singende Gitarristen oder kleine Akustik-Ensembles.
Kompakte Größe, geringes Gewicht und der Funktionsumfang machen die Harley Benton StreetBox-60 zu einem empfehlenswerten Wegbegleiter für singende Gitarristen oder kleine Akustik-Ensembles.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Harley Benton
  • Name: StreetBox-60
  • Typ: Akkubetriebener Mobilverstärker
  • Herstellungsland: China
  • Leistung: 60 Watt RMS
  • Frequenzbereich: 80 Hz – 20 kHz
  • Speaker: 2 x 5,5‘‘ Breitbandlautsprecher
  • Kanäle: 3
  • Anschlüsse: 3 x Input, Amp-In, Amp-Out
  • Effekte: Reverb, Delay, Notch-Filter
  • Akku: Betriebsdauer lt. Hersteller bis 5 St./Ladezeit 3 St.
  • Abmessungen (B x H x T) 375 x 195 x 185 mm
  • Gewicht: 4 kg
  • Ladenpreis: 299,00 Euro (April 2020)
Hot or Not
?
Harley_Benton_StreetBox_60_004_FIN Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Subtle Compressor Tones with the Wampler Mini Ego 76 Compressor!
  • Fender American Professional Classic Stratocaster HSS | First Look
  • Quilter Labs Elevate – Review & Sound Demo | Modeling reimagined?