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Harley Benton SC-400 SBK Vintage Series Bundle Test

Preislich kaum zu schlagen ist das Harley Benton SC-400 SBK Vintage Series Bundle, ein Einsteigerset mit Gitarre, Verstärker, Gigbag und Kabel, das die Hausmarke des Musikhauses Thomann zusammengestellt hat. Ein Ensemble, das für nicht einmal 160 Euro den Besitzer wechselt und laut Website-Beschreibung und -Fotos bemerkenswerte Qualitäten aufweist.

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Genau aus diesem Grund haben wir uns das Angebot im großen Paket kommen lassen und seinen Inhalt auf Herz und Nieren geprüft. Wir wollten wissen, ob ein so preiswertes Set tatsächlich für den Einstieg taugt.

Details

Optik/Verarbeitung

Das Set kommt mit einer Harley Benton SC-400, einem Les-Paul-Nachbau, dem Harley Benton HB-10G Combo, einem robusten, schwarzen Gigbag und einem drei Meter langen Instrumentenkabel. Bis auf ein Stimmgerät ist damit alles an Bord, was man zum Musizieren benötigt.

Fotostrecke: 2 Bilder Neben einem Les-Paul-Nachbau und Gitarren-Combo sind im Set eine schwarze Tasche,…

Gitarre

Geliefert wird die schwarz-seidenmatt lackierte SC-400 in einem Pappkarton, in dem sich auch Schlüssel zum Einstellen des Instrumentes befinden. Der Korpus der Harley Benton besteht aus Linde, einem Tonholz, das auch bei wesentlich teureren Instrumenten gerne verwendet wird. Wie bei Les Pauls üblich, wurde auch hier der Hals mit dem Korpus verleimt. Diese Arbeiten sind allesamt tadellos verrichtet, ebenso die seidenmatt-schwarze Lackierung, die auf Korpus, Halsrückseite und Kopfplatte aufgetragen wurde. Das gilt auch für die wie beim Original gewölbte Decke, auch bei ihr gibt es nichts Negatives zu vermelden.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Harley Benton SC-400 ist ein klassisches Sincle-Cut Modell à la Gibson Les Paul.

Auf dem Korpus befinden sich zwei Classic Open Humbucker in cremefarbenen Pickup-Rahmen, die sich mittels zweier Schrauben wie gewohnt in der Höhe feinjustierten lassen. Jeder der beiden Tonabnehmer verfügt über einen eigenen Volume- und Tone-Regler mit bernsteinfarbenen Top-Hat-Knöpfen. Unterhalb der Pickups findet sich wie beim Original ein cremefarbenes kleines Schlagbrett, das mit zwei Schrauben am Korpus befestigt ist und sich bei Nichtgefallen entsprechend leicht entfernen lässt. Geschaltet werden die beiden Humbucker per Dreiwegschalter, der oberhalb des Hals-PUs zu finden ist. Sämtliche Elektronik der SC-400 befindet sich auf der Rückseite in zwei Ausfräsungen, die mit schwarzen Kunststoffdeckeln verschlossen sind. Löblicherweise wurden die beiden Gurtpins mit Filzunterlagen versehen, die ein Beschädigen des Lacks verhindern.

Fotostrecke: 5 Bilder Zwei Classic Open Humbucker in cremefarbenen Pickup-Rähmchen…

Der ab Werk aufgezogene .010 – .046 Satz wird über eine verchromte Tune-o-matic Brücke geführt und läuft über 22 Bünde, die ebenfalls tadellos in das Palisandergriffbrett eingesetzt wurden. Allerdings könnten diese besser poliert sein, aber das ist bei dem aufgerufenen Preis kein Problem, spätestens beim nächsten Saitenwechsel lassen diese sich ohne großen Aufwand mit ein wenig Stahlwolle auf Hochglanz bringen. Der eingeleimte Hals besteht aus Ahorn, auf den ein Palisandergriffbrett aufgeleimt wurde. Auch hier gibt es nichts zu bemängeln.

Fotostrecke: 3 Bilder Die verchromte Tune-o-matic Brücke teilt sich in Saitenhalter und Steg auf.

Bevor die Saiten auf die Kopfplatte treffen, müssen sie einen 43 mm breiten Kunststoffsattel überqueren, und das ohne Spiel. Der Halsstab ist ebenfalls hier oben anzutreffen, wobei der Zugang mit einer ebenfalls cremefarbenen Abdeckung verschlossen ist. Beim Halsstab handelt es sich übrigens um die Double-Action-Variante, sehr gut! An die angewinkelten Kopfplatte wurden sechs geschlossene und verchromte “Die Cast” (Druckguss) Mechaniken verbaut, die einen mühelosen und exakten Stimmvorgang zulassen.

Fotostrecke: 5 Bilder Das SC in der Modellbezeichnung steht für Single-Cut, eben dieses finden wir unterhalb des Halsansatzes.

Die Gitarre besitzt die Les-Paul-typische Mensur von 628 mm, und auch was das Gewicht betrifft, tritt sie mit ihren nicht gerade rückenschonenden 4034 Gramm ebenfalls in die Fußstapfen des Originals.

Verstärker

Der kleine Combo bringt schlanke 4281 Gramm auf die Waage und ist mit einer schwarzen Kunststoffhaut in toller Optik beklebt. Die Ecken werden zudem durch schwarze Metallschoner geschützt, die allesamt mit dem Gehäuse verschraubt sind. Der handliche, gerade einmal 289 x 286 x 150 mm messende Amp lässt sich dank des Gummigriffs komfortabel transportieren und steht sicher auf vier Gummifüßen.

Fotostrecke: 5 Bilder Der kleine HB-10G Combo wiegt 4,2 kg und liefert 10 Watt Leistung.

Ein Blick auf die Bedienfläche zeigt einen Dreiband-EQ, bestehend aus Bass, Middle und Treble, sowie Volume- und Gain-Regler und einen Channel Select-Taster. Genau genommen besitzt der Combo also zwei Kanäle, nämlich Clean und Overdrive. Im Clean-Kanal hat der Gain-Regler übrigens keine Funktion. Erst im Overdrive-Kanal tritt er in Erscheinung.
Zwei Mini-Klinkenbuchsen dienen zum Anschluss eines Kopfhörers und eines Abspielgerätes wie beispielsweise einem MP3-Player, einem Computer oder einem CD-Player. Natürlich dürfen die Klinkenbuchse zum Anschluss des Instrumentes und ein An/Aus-Schalter ebenfalls nicht fehlen.
Unterhalb des Bedienfeldes verdeckt schwarzer Stoff den 6″ Lautsprecher, der die 10 Watt, die der Amp erzeugt, an die Außenwelt weitergibt.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Transistorverstärker ist mit TEC (Tube Emulating Circuit), also einer Röhrensimulation ausgestattet.

Bei diesem Combo handelt es sich um einen Transistorverstärker mit Tube Emulating Circuit (TEC), der, wie der Name schon sagt, einen Röhrenverstärker emulierten soll. Wie das klingt, werde ich im Praxisteil herausfinden.

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Praxis

Bevor ich die SC-400 mit dem Combo verbinde, spiele ich sie erst einmal trocken an. Dabei zeigt sie sich ausgewogen im Klangbild und erzeugt einen durchschnittlich lauten und durchschnittlich lang ausklingenden Ton.
Allerdings muss ich die nicht optimale Einstellung der Oktavreinheit ab Werk bemängeln. Auch das lässt sich natürlich beheben, erfordert jedoch Erfahrung, über die der Käufer dieses Set höchstwahrscheinlich noch nicht verfügt. Hervorzuheben ist aber die sehr gute Saitenlage, die ein Bespielen ohne großen Kraftaufwand ermöglicht. Die Gitarre lässt sich im Stehen wie auch im Sitzen mühelos bespielen, sehr gut!
Den Combo habe ich mit einem Shure SM57 abgenommen, dessen Signal von einem Tube Tech MP2A Preamp verstärkt und von dort in ein AVID HD i/o weitergeleitet wird. Alle Audiofiles wurden klanglich natürlich nicht weiter bearbeitet. Alle Regler stehen dabei in der Mittelstellung.
Los geht es mit dem cleanen Kanal des Amps und den drei Pickup-Positionen, wobei ich mit dem Hals-Pickup beginne und mich von dort über die Mittelstellung des Dreiwegschalters, der die beiden Tonabnehmer aktiviert, hin zum Steg-Humbucker vorarbeite. Im ersten Durchgang spiele ich ein paar Akkorde, im zweiten dann eine funky Figur.

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Clean: Alle drei PU-Positionen, Strumming Clean: Alle drei PU-Positionen, Funky-Style

Heraus kommt im ersten Audiofile ein klar definierter und direkter Cleansound, die Mittelstellung klingt wie gewohnt drahtig, der Steg-Humbucker liefert den bekannt mittigen Klang und auch der Kollege am Hals macht eine gut Figur. Sobald, wie im zweiten Beispiel, etwas härter angeschlagen wird, kommen erste Verzerrungen zum Vorschein, somit lässt der Amp ein dynamisches Spiel zu.
Ich schalte nun in den Crunch-Kanal und drehe beim folgenden Audiobeispiel den Gain-Regler in folgende Positionen: Minimal, 9 Uhr, 12 Uhr, 15 Uhr Maximalstellung. Dabei spiele ich immer wieder dasselbe Riff mit dem Steg-Humbucker der Gitarre.

Audio Samples
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Crunch: Gain-Check Min/9/12/15/Max
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Ich bin überrascht, wie gut der Combo in Verbindung mit der Gitarre klingt und ein schönes Rockbrett ermöglicht. Zwischen der Minimal- und der 9-Uhr-Stellung ist für mich kein Unterschied zu hören, dafür aber in den nächsten Positionen. Von knackigem Crunch bis hin zu High Gain liefert der kleine Amp erstaunlich gut klingende Zerrsounds, was für ein Erlernen eines Instruments meiner Meinung nach sehr wichtig ist. Denn wenn es nicht klingt, macht es bekanntlich auch keinen Spaß.
Unter den Einsteigern sind sicherlich auch viele Freunde der härteren Gangart, daher habe ich die tiefe E-Saite der Gitarre um einen Ganzton nach unten gestimmt, was man auch als “Drop D” kennt, und die Mitten am Amp herausgedreht. Dabei habe ich den Bass- wie auch den Höhenregler in die 9 Uhr Position gebracht. Man bezeichnet diese Einstellung auch als “Scoop”.
Dabei benötigt man weniger Gain als gedacht, der Regler steht auf 14 Uhr.

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Scoop-Sound: Gitarre auf Drop D gestimmt

Man darf jetzt von dem verbauten 6″ Speaker natürlich keine Wunder erwarten, aber ich finde, der generierte Sound kann sich durchaus hören lassen. Der Speaker pumpt in den Bässen zwar ein wenig, die Attacks bleiben aber deutlich vernehmbar und sorgen für ein vernünftiges Klangbild.
Es folgt ein Beispiel mit Bass- und Treble-Reglern in der 12-Uhr-Position und dem Mittenregler auf 15 Uhr. Dabei spiele ich ein kleines Solo, um auch diese Disziplin abzudecken. Im ersten Durchgang ist der Steg-Humbucker, dann der Hals-Pickup zu hören.

Audio Samples
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Solo-Sound: Bass u. Treble 12 Uhr, Middle 15 Uhr

Der Steg-Pickup gefällt mir auf Anhieb gut, denn er liefert den beliebten “Mitten-Nöck” beim Anschlagen der Saiten, was für eine gute Durchsetzungskraft sorgt. Der Hals-Pickup fällt da klanglich etwas ab, da er im Bassbereich zu mächtig ist und für einen schwammigen Sound sorgt. Man sollte sich aber auch hier noch einmal den Preis vor Augen führen, denn gemessen an dem ist der Sound schon sehr erstaunlich.
Der Kopfhörerausgang des Combos ist meiner Meinung nach leider nicht zu gebrauchen, da der Sound viel zu höhenlastig ist und eher an einen Rasierapparat als an eine Gitarre erinnert.

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Fazit

Mit dem Harley Benton SC-400 SBK Vintage Series Bundle richtet sich das Musikhaus Thomann an den Einsteiger und und gibt diesem ein sehr vernünftiges Set zu einem ausgesprochen günstigen Preis in die Hand. Die Gitarre lässt sich sehr gut bespielen und generiert im Zusammenspiel mit dem Verstärker amtliche Sounds. Bis auf die nicht hundertprozentige Einstellung der Oktavreinheit und den Kopfhörersound des Amps konnte ich keine weiteren Mängel finden. Klare Empfehlung für ein gut klingendes Einsteigerset zum kleinen Preis.

Übersicht der getesteten Bundles: Vergleichstest Einsteigersets E-Gitarre

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis
  • gute Verarbeitung
  • bemerkenswerter Sound
  • gute Bespielbarkeit
Contra
  • Werkseinstellung Gitarre
  • Kopfhörersound des Combos
Artikelbild
Harley Benton SC-400 SBK Vintage Series Bundle Test
Für 199,00€ bei
Ein sehr vernünftiges Set zu einem ausgesprochen günstigen Preis - Harley Benton überzeugt mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis.
Ein sehr vernünftiges Set zu einem ausgesprochen günstigen Preis – Harley Benton überzeugt mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis.
Technische Spezifikationen
    Gitarre:
    • Hersteller: Harley Benton
    • Bezeichnung: SC-400 SBK Series
    • Korpus: Linde
    • Hals: Ahorn, geleimt
    • Griffbrett: Palisander
    • Halsprofil: C
    • Sattelbreite: 43 mm
    • Griffbrettradius 350 mm
    • Bünde: 22
    • Mensur: 628 mm
    • Pickups: 2 x Classic Open Humbucker
    • Mechaniken: geschlossen
    • Steg: Tune-o-matic
    • Gewicht: 4034 Gramm
    • Besonderheiten: Double Action Halsstab
    Verstärker:
    • Bezeichnung: Harley Benton HB-10G Combo
    • Bauart: geschlossen
    • Leistung: 10 Watt
    • Kanäle: 2 (Clean, Overdrive)
    • Effekteinschleifweg: Nein
    • Speaker: 6“ Custom Voiced Speaker
    • EQ: 3-Band mit Bass-, Mitten- und Höhenregler
    • Abmessungen: (HxBxT) 289 x 286 x 150mm
    • Gewicht: 4281 Gramm
    • Besonderheiten: TEC Tube Emulating Circuit, AUX Input, Phones OUT
    Harley Benton SC-400 SBK Vintage Series Bundle
    • Preis: 159,00 Euro (Ladenpreis 22.11.17)
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    Ein sehr vernünftiges Set zu einem ausgesprochen günstigen Preis - Harley Benton überzeugt mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis.

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    Profilbild von Herbert Gabriel

    Herbert Gabriel sagt:

    #1 - 03.10.2021 um 12:56 Uhr

    0

    Hallo,ich habe gerade erst angefangen, muss erstmal"einsteigen", bis später! Herbie???!

    Profilbild von Herbie, Herbert Gabriel

    Herbie, Herbert Gabriel sagt:

    #2 - 04.08.2022 um 10:19 Uhr

    0

    Hallo, habe inzwischen eine Strat,in weiß, eine Les Paul schwarz Gold,natürlich von Harley Beton.Habe die Strat als Bundle gekauft, mußte die Gitarre nacharbeiten, genauso die LES PAUL, sind aber angesichts des Preis Leistungsangebot,richtig gut, es gibt nichts zu meckern!Habe früher beides in echt gehabt, aber Ha Be ist voll okee!auwei oder....owei

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